Blade Runner

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Blade Runner

Hm tjopes, ich sah als Kind und raffte natürlich nicht viel so. Ich zockte das Spiel aber es war bis auf die Grafik eher tjopes. Hm, jetzt watchte ich nochmal und verstand – logischerweise? – alles!? Es ist halt ein super easy Movie. Tjo und er ist halt nur tjo!?

Visuell ist er gigantisch. Die Atmosphäre ist der Wahnsinn. Ich liebe, wie es auch die ganze Zeit regnet und alles asiatisch angehaucht ist. Tolle Stimmung. Die Details sind ja geradezu ABARTIG, besonders in der Szene in der Bar oder in Deckards zu Hause. Das ist alles locker wert, den Film nochmal zu gucken in 4K. Hurengeil. Auch Licht und sonstige Stimmung, Kostüme, Effekte usw. das ist alles absolut topnotch und imo zeitlos. Der Film könnte auch aus 2016 stammen. Aka heute würden sie sowas wohl eher nopes mehr hinbekommen aber ihr wisst was ich meine.
Musik sowieso supernice.

Tjo aber meiner Meinung nach, bekommt man da so ein bisschen eine rosarote Brille aufgesetzt? Denn von der Story her, wäre da doch viiieeel mehr gegangen. Alleine der Hauptantagonist hat schon mehr Zeit verdient. Ebenso die “Tests”. Schließlich läuft das Ganze auch etwas hanebüchen ab. Wieso kann ein Computersystem (?) zwar melden, dass “Sebastian” im Fahrstuhl der Tyrell Corporation nach oben kommen will, aber den Nexus 6 sieht es nopes? Und wieso bitte tötet er ihn? Als ob ihm das was bringt!? Eher das Gegenteil. Also.. das fand ich bissl lame so.

Das Ende wiederum war klasse und fast schon poetisch (vor allem ohne den Kommentar aus dem off… ich hatte erst danach mitbekommen, dass es im Kino mit comment lief). Aber warum um den Film so ein Kult gemacht wird, kann ich – mit Ausnahme der Bilder – nicht ganz nachvollziehen.

:pen: :pen: :pen: :transpen: :transpen:

Blade Runner

BLADE RUNNER Ridley Scott – 1982

Rick Deckard (Harrison Ford) ist ein Ex-Polizist. Als er noch im Dienst war, jagte er als Blade Runner sogenannte Replikanten. Künstlich geschaffene Menschen. Als diese eines Tages den Aufstand probten, wurden sie kurzerhand von der Erde verbannt. Im Jahre 2019 schafften es allerdings vier Replikanten wieder auf die Erde, wo sie nun ihrem Schöpfer gegenüber treten wollen. Rick Deckard soll sie finden und in den Ruhestand versetzen.


Los Angeles im Jahre 2019. Die Stadt platzt aus allen Nähten. Der Klimawandel ist längst angekommen und Regen Dauergast im multikulturellen Wirrwarr aus Leuchtreklame, Menschen verschiedenster Herkunft und engen Gassen der unzähligen Hochhäuser, die sich im Laufe der Jahre angehäuft haben. Riesige, mehrstöckige digitale Werbetafeln bilden teilweise den einzigen Farbkleks im Grau der Großstadt und die asiatische Kultur hat längst die Welt erobert. Mit Blade Runner schuf Ridley Scott 1982 (!) vermutlich eines der realistischsten Abbilder von Großstädten der Zukunft. Der Platz wird Mangelware, große Firmen beherrschen den Alltag der Leute und der Klimawandel setzt allem zu. Abgesehen von den fliegenden Autos, bzw. “Spinner” genannten Polizeiautos, könnte man beim Anblick von Blade Runner meinen einen Film über Tokyo oder Hong Kong heutiger Zeit zu sehen. Was Ridley Scott hier filmisch festgehalten hat, inspirierte unzählige andere Regisseure und Künstler und gilt bis heute als Meilenstein. Und es ist unschwer zu erkennen, warum. Die Darstellung des Los Angeles im Jahre 2019 war damals nicht nur einmalig, sondern technisch zudem absolut perfekt in Szene gesetzt. Jedes einzelne Frame von Blade Runner strotzt nur so von Details. Die Szenen in den Straßen sind voll von Leuten, kleinen Details, Regen, Autos, Leuchtreklame und random Wirr Warr, dass es eine Freude ist dabei zu zuschauen. Die Kamerafahrten durch die Häuserschluchten sind mindestens ebenso detailliert und sehen einfach nur unglaublich realistisch aus. Blade Runner wurde 1982 komplett ohne digitale Hilfsmittel gefilmt und alle Special Effects sind sogenannte “in camera effects”, bei denen ein frame teilweise bis zu 17 mal hintereinander belichtet wurde. Alle Häuserschluchten sind Modelle von bis zu 1 meter Größe und wurden aus Zeit- und Geldnot aus random Abfall zusammen gebastelt und wie man 1982 diese digitale LED Wand an den Hochhäusern hinbekam, ist mir bis heute ein Rätsel. Absolut kein einziger Effekt sieht in irgendeiner Weise “billig” aus. Ich sage: Ein Computer könnte es selbst im Jahre 2009 immer noch nicht besser machen. Dabei sind nicht nur die Effekte in Blade Runner so perfekt, sondern die komplette Cinematographie. Jeder Shot wäre ein tolles Poster oder Foto. Von den Einstellungen, über die Farben bis hin zum Licht und der Tiefenunschärfe stimmt hier einfach immer alles und sieht unglaublich grandios aus. Blade Runner ist einer der größten, visuellen Highlights der 80er Jahre.



Zur unfassbaren Stimmung trägt auch Vangelis Soundtrack bei, der trotz Synthieklänge der 80er Jahre nie billig klingt. Selbst 25 Jahre später klingt der Soundtrack qualitativ unglaublich gut, absolut nicht peinlich und hat mit die atmosphärischsten Songs, die mir je unter gekommen sind. Ich hatte ja damals schon das .sid vom Blade Runner End-Theme und fand es grandios, aber im Film klingt es gleich 329 mal so genial. Vangelis fand ich ja schon immer ziemlich overrated, aber was er hier abgeliefert hat ist meines Erachtens einfach unglaublich. Lustigerweise musste man nach Release des Films unfassbare 12 Jahre warten, bis endlich mal ein offizieller Soundtrack des Films erschien. Das lag aber evtl. auch daran, dass er finanziell ganz einfach ein Flop war. Dabei ist es nicht schwer zu sehen, warum. Im Jahre 1982 kamen nicht nur viele, viele große 80er Jahre Kino Kult-Hits heraus, sondern zeitgleich mit Blade Runner auch mehrere andere Science-Fiction Filme, die in Konkurrenz mit ihm liefen. Unter anderem dabei: E.T. – Der Außerirdische. Klar, dass Blade Runner da nur abstinken konnte. Dazu kommt, dass die ursprüngliche Kinofassung relativ rushed wurde. Es wurde ein lames Hollywood Happy End hinzugefügt, welches einfach aus Outtakes von Stanley Kubricks Shining bestand und um die Geschichte für die Allgemeinheit etwas verständlicher zu machen, musste Harrison Ford noch einen aus dem Off talken, wie man es aus alten Detektivfilmen gewohnt ist. Das alles, hat die Leute nicht wirklich fasziniert und so konnten die meisten nichts mit der überaus düsteren Stimmung des Films nichts anfangen.

Und jetzt kommen wir zum eigentlich wichtigen Part des Reviews. Die Story. Und mit der habe auch ich so meine Probleme und kann die Leute von damals sehr gut verstehen. Das Interessante an Blade Runner ist die Tatsache, dass es nicht einfach ein Science-Fiction Film mit Helden, Laserschüssen und herumfliegenden Raumschiffen ist, sondern eigentlich nur ein Film Noir im Stile der 40er Jahre inklusive Saxophon im Soundtrack und einer Femme Fatale. Das Problem dabei ist aber: Er ist relativ langweilig. Ich habe nichts gegen langsame Inszenierungen und immerhin hilft einem bei Blade Runner auch die grandiose Optik über weite Durststrecken, aber irgendwie griff die Story bei mir überhaupt nicht. Die große Frage des Filmes, wann ein Mensch ein Mensch ist, kommt zwar rüber und wird gerade durch Rutger Hauer, der hier wohl seine beste Rolle ever hat, super in Szene gesetzt aber so manches wirkte etwas weird. Da werden schnell mal ein paar Replikanten erschossen, dann kommt die Rachael in’s Spiel und plötzlich findet sich Deckard schon mit dem “Endboss” auf einem Dach wieder und es gibt den finalen Showdown. Irgendwie hat mich das alles nicht so befriedigt und ich musste stark mit mir kämpfen, wieviel Penen er nun bekommen soll. Ursprünglich dachte ich an 3, aber das wäre angesichts der unfassbar geilen Bilder, des tollen Soundtracks und des overall Feelings des Filmes einfach zu wenig gewesen. Nun reichte es immerhin für 4, da er zwar schwer in Ordnung ist, aber leider nicht perfekt. Alles andere als perfekt.

Blade Runner würde ich allerdings sofort auf Blu-ray kaufen, wenn ich Player hätte, da hier die höhere Auflösung mal endlich Sinn macht und man sich vermutlich noch mehr im unglaublichen Detailreichtum des Filmes verlieren kann. Unfassbar.

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Und wie sexy ist bitte Sean Young im Film? Sie hat zwar teilweise komische Kostüme an, aber eine geile Frisur und einen Blick, der einfach boah ist. Schade, dass sie später im Film ihre Haare offen trägt. Dann sieht sie nur noch aus wie Momo. Sad

Indiana Jones And The Kingdom Of The Crystal Skull

Indiana Jones
AND THE KINGDOM OF THE CRYSTAL SKULL
~ Ein Review ohne Spoiler ~

1957 – Der kalte Krieg macht auch vor Henry Jones nicht halt und so befindet er sich mal wieder in einer prekären Situation. Nach den Nazis sind nun die Russen die bösen und ganz besonders Dr. Irina Spalko, die auf der Suche nach einem Artefakt ist, für dessen Bergung damals Henry Jones mitverantwortlich war. Richtig lame wird’s aber, als das FBI Dr. Jones dann verdächtigt, mit den Russen zusammen gearbeitet zu haben. Dr. Jones! Verdächtigt als Kommunist! Das ist zuviel für einen Mann seines Alters und so will er sich erstmal nach Europa verdrücken. Daran hindern kann ihn nur Mutt Williams, der Dr. Jones um Hilfe bittet. Sein Vater wurde entführt, als er auf der Suche nach einem Kristallschädel war, dessen Legende besagt, das er demjenigen, der ihn an seinen Bestimmungsort zurück bringt, unfassbare Macht verleiht.

Soso. Indiana Jones Teil IV. Made in 2006 bis 2008. Mit einem über 60-jährigen Harrison Ford. Ich denke meine Zweifel waren berechtigt. Das kann doch nix werden. Nicht nur das Indy nun ein “alter Mann” ist, nein, der Film wurde auch noch im Animationsjahrtausend gedreht, wo jeder scheißdreck computeranimiert werden muss, nur weil es möglich ist. Das kann doch nix werden.

So ein SCHEISSFILM!!!

Aber halt. Was ist das? Ich sitz im Kino und der Film fängt an. Die 50er / 60er Jahre. Rock’n'Roll Musik. In großen, den alten Filmen exakt gleichenden (!) Lettern: “A Steven Spielberg Film”. Die erste Überraschung also. Keine wilde Kamerafahrt mit computeranimierten Buchstaben. Keine Heavy Metal Musik oder sicke Filtereffekte. Einfach nur ein Anfang, der den alten Filmen 1:1 gleicht. Wow. Das ist Indiana Jones. Das sind die 80er Jahre, als Actionfilme noch Action boten und die Hauptdarsteller noch wirklich (!) cool und gestandene Männer waren. Genau das ist Indiana Jones. Und so kommt man also in den seltenen Genuss, im Jahre 2008 einen Film zu sehen, der fast nahtlos an seine Episoden aus den 80er Jahren anknüpft. Das ist absolut keine Selbstverständlichkeit und ich war mehr als froh, das zu erleben.

Begeistern kann hier von Anfang an Harrison Ford, der ganz einfach immer noch Indiana Jones ist. Etwas älter mittlerweile, aber deswegen nicht gebrächlicher oder uncooler als damals. Im Film selbst wird das Alter auch aufgegriffen. Es ist hin und wieder Thema, wird mit einem Augenzwinkern betrachtet und wirkt nie deplatziert. Das Thema des etwas älteren Dr. Jones hat eine Qualität, wie ich sie mir nie erhofft hatte. Es ist einfach da und man akzeptiert es sofort. Es wurde einfach perfekt damit umgegangen. Vielen Dank. Der Rest der Schauspielerriege ist nicht minder hervorragend. Vor allem der Jüngling an Dr. Jones’ Seite machte mir anfangs Sorgen. Aber auch er ist einfach perfekt integriert, zwar cooler Rocker der 60er Jahre, aber nie lächerlich und immer realistisch. Man hasst ihn einfach nicht und ich fand ihn sogar ganz symphatisch, was wirklich eine Leistung ist.

Fakt ist, das trotz all dem immer noch Dr. Jones hier die Hauptfigur ist und das verdientermaßen. Die coolen Sprüche kommen direkt aus dem 80ern und prügeln jeden noch so verkrampft coolen Spruch eines Vin Diesel in die Ecke, bis dieser nur noch kotzen kann. Das ist hier eine ganz andere Qualität! Das ist Indiana Jones, verdammt noch einmal!

Aber nun gut. Wir wollen nicht übertreiben und so muss ich auch die negativen Seiten des neuen Indiana Jones Streifen hervorheben. Die Action ist teilweise einfach zu KRANK übertrieben. Es erinnerte mich ein klein wenig an Charlies Angels. Zwar wird hier nicht gekämpft, während man gerade in die Tiefe fliegt und unter einem ein LKW explodiert, aber es gab truely unnötig übertriebene Szenen. Und ich verstehe nicht warum, denn die restliche Action die geht trotzdem 1A ab. Richtige Oldschool Action mit vielen Faustschlägen, wilden Verfolgungsjaden und dem nötigen Realismus, den man trotz allem Übernatürlichen, welches schon immer ein Thema von Indiana Jones war, dringend benötigt. Das bringt mich auch schon zum zweiten Kritikpunkt. Genauso übertrieben wie die Action war dann leider der Schluss. Da hätte ich mir ein geringfügig anderes Drehbuch gewünscht, aber was will man machen. Immerhin passt es in die Zeit, in welcher der Film spielt und wurde ggf. gerade deswegen benutzt.

Das alles ist aber eher ein minimales Ärgernis. Unterm Strich bleibt trotzdem noch der alte Indiana Jones Flair mit Spurensuche, Rätselentschlüsselung, Besuchen in fernen Ländern und überhaupt alles. Es ist ein truer Indiana Jones Film, wie ich ihn NIE für möglich gehalten hätte. Ich muss den Machern dafür auch mal danken, da ich mir schon vorstellen kann, dass das gar nicht so einfach ist. Immerhin haben ja die heutigen Zeiten auch großen Einfluss auf die Persönlichkeiten von Spielberg und Lucas. Ob sie es wollen, oder nicht, sie haben sich ja auch geändert und sind nun ein wenig andere Menschen, als noch damals in den 80ern. Aber irgendwie hat’s einfach geklappt.

Ich mag ihn. Mir gefiel er. Jawohl.

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Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels

 

Indiana Jones And The Kingdom Of The Crystal Skull
2008 | USA | Steven Spielberg

Warnung: Dieses Review beinhaltet Spoiler. Nicht so ein paar kleine Dinger, nein, sondern richtig dicke Spoiler!
..aka sie gehen aber erst ab der “Kritik” los.

Schon 1993 wollte Steven Spielberg ein weiteres Sequel seiner Indiana Jones Reihe ins Kino bringen und lies dafür jede Menge Geschichten schreiben. Leider war alles Kacke und nach “Schindlers Liste” wollte er dann auf einmal auch keine Nationalsozialisten mehr in seinen Filmen haben!? Na ganz toll. :Q Aber Ende 2006 gab es wohl DIE verdammt gute Story auf die man 15 Jahre warten musste und die sollte jeder in 2 Jahren sehen können. Jedem war da schon klar, dass das neue Abenteuer vom coolsten Archäologen aller Zeiten ein Scheissdreck sein würde, wenn er nicht das typische Indy-Flair enthält. Und das in einer Zeit des Computeranimationsfetisch? Oje.

Heute wundert es mich wirklich, wie sich diese Zeit teilweise geändert hat. Neben der xten Hochglanzsuperheldenadaption aka crap stehen im Gegensatz alte Franchises plötzlich wieder auf und überraschen mit oldschoolness (Rocky), blutrünstiger Action (Rambo 4) oder auch alteingesessenen Helden, die von Jüngeren in die Gegenwart katapultiert werden (Die Hard 4.0). Letzteres versucht man auch mit dem aktuellen Indiana Jones Titel, doch die gute alte Zeit soll trotzdem bestehen. Deshalb wurde das Material vor dem Schnitt nicht digitalisiert. Deshalb wurden so wenig CGIs wie möglich benutzt (Wobei die Produktion ursprünglich die Peitsche und teilweise auch den Hut (???) von Harrison Ford computeranimieren wollte, was dann aber verworfen wurde, als Harrison sagte, er würde die Rolle dann nicht spielen. ~_~). Und deshalb wurde der Film hauptsächlich auf Material aus den 60ern (!) gedreht. All das, nur um sich nicht zu weit vom Original zu entfernen?
Nice. Supernice sogar. Doch hat das alles auch was gebracht?

Story
Nach einigen Kapazen im Jahr 1957 hat Indy erstmal genug von den USA und will nach Europa reisen. Daran hindert ihn Mutt Williams, der seine Hilfe benötigt und eine Karte von Indys verschollenem Freund Harold Oxley mitgebracht hat. Beide machen sich auf den Weg den Professor zu finden. Der Schlüssel zur Suche ist das Artefakt nachdem Oxley vor seinem Verschwinden suchte: Ein Kristallschädel, der laut einer Legende demjenigen unsagbare Macht verleiht, der ihn wieder zurück in die goldene Stadt bringt.

Kritik
Indiana Jones ist mittlerweile 65 Jahre alt. Nun, Harrison Ford ist 65.. wie alt Indiana Jones ist weiss man nicht wirklich aber das er viel älter ist, wird nicht verschwiegen. Und das war die einzig richtige Entscheidung. Es wäre technisch unmöglich oder eben lächerlich geworden, einen gealterten Indy in den 30er Jahren gegen Nazis kämpfen zu sehen. So spielt sich nun alles in den wilden 50ern ab, die man zwar mit ihren Rock ‘n’ Roll und Atombombentests erstmal so gar nicht nicht als Kulisse für einen Indiana Jones Film gelten lassen will.

All diejenigen die sich erhofft hatten, die Lagerhausszene des Trailers hätte nochmal etwas mit der Bundeslade des ersten Teils zu tun, irrte sich aka ich auch und das war erstmal enttäuschend, zum Schluss der Szene aber noch ein ganz netter Gag. Die anschließende Fahrt mit einem Raketenschlitten war da schon etwas “fremder” aber noch akzeptabel. Völlig unnötig dagegen war allerdings der Atombombentest. Für was zur Hölle war diese Szene in dem Film??? Egal, denn leider war die Explosion dabei ja so dermaßen krank (An dieser Stelle einen großen Dank an das Kinopolis Viernheim, dass in Saal 1 wohl die Anlage bis zum Anschlag aufgedreht hatte. WIE GEIL WAR DAS DENN BITTE???), dass ich jegliche Zusammenhanglosigkeit vergesse und sogar noch in die Hände klatsche. Boahaha alter war das abartig. ~_~

Es folgt die obligatorische Vereinigung der 50er Jahre mit den Indyuniversum. Diese undankbare Rolle übernimmt Jungstar Shia LaBeouf, der als cooler Jungendlicher der 50er mit Lederjacke und immer gepflegtem Haar auftritt. Undankbar deshalb, weil er nicht daran schuld ist, dass er anfangs nicht ins Bild passen will. Im Gegenteil: Er spielt seine Rolle absolut unübertrieben, sympathisch, fließend,.. einfach perfekt. Das Problem ist nur, dass diese Verschmelzung irgendwie zu gestellt aussieht.. wie z.B. auch die Szene ganz zu Anfang des Films, die einem wohl nur einbläuen soll in welcher Zeit die Geschichte spielt, damit wir es auch ja nicht vergessen. Was interessiert mich das? Ein kleiner Hinweis anhand irgendeines Tagesblattes hätte auch gereicht. Mir war die Zeit scheissegal ehrlich gesagt, da sie später eh nur noch im Dschungel rumrennen und Artefakte suchen und Geheimnisse lüften und.. Ooohjaaa! =P

Denn dann gehts auch endlich los und das “richtige” Abenteuer beginnt. Fortan sieht man nur noch relativ vertraute Szenen: Alte Tempel, Dschungel, Abenteuerklamotten, Peitsche,.. Schlangen,.. ~_~ ..es hätte alles so viel schlimmer kommen können. Das Gegenteil ist der Fall: Die Bilder, der Schnitt und die Locations sind einfach phantastisch gewählt worden. Alles sieht stimmig aus, Harrison Ford ist absolut fit und lässt Alterserscheinungen mit selbst gedrehten Stunts einfach im Nichts verschwinden, es gibt Verfolgungsjagden, Rätsel, geheime Völker.. ja herrgott was will man denn bitte noch mehr???

Weniger! NOCH weniger Computeranimation zum Beispiel. Steven Spielberg verzichtete zwar weitestgehend darauf aber einige Dinge konnte er sich wohl nicht verkneifen. Das wäre noch ganz ok, wenn die gezeigten Szenen nicht wenigstens nur mittelprächtig aussehen würden. Gründe hierfür suchte ich vergebens aka ich hatte keinen Bock, denn der einzige wirkliche Kritikpunkt ist nicht die Animation, sondern die Übertriebenheit mit der manche Actionsequenzen umgesetzt wurden.

So amüsant diese sind.. manchmal wurde hier wirklich über das Ziel hinausgeschossen. Wenn Matt sich aus Versehen im Dschungel aufhängt, nur um dann mit einer Affenbande zusammen per Lianen im Urwald in die richtige Richtung zu schwingen wie es jeden Tarzan neidisch machen würde und dann punktgenau wieder in einem Auto zu landen.. dann ist das schon.. ziemlich.. sick. Natürlich kann man verstehen, dass es heutzutage schwer ist den Grad zu finden, der alten Fan und jungen Kinogänger gleichermaßen zufriedenstellt aber ich glaube einige Szenen wären auch ohne diese wirren Ideen ausgekommen.

Ganz kritikfrei hingegen, sind die Handlungen und Gespräche der Protagonisten ausgefallen aka Humor. Wenn Indy und Marion sich über ihren Sohn streiten während sie eigentlich in Treibsand stecken und sterben, dann ist das mehr als geil. Es ist einfach herrlich und ich will mehr davon. Die Figuren gehen so nice miteinander um, dass ich öfters einfach mal lächeln musste.. auch wenn gerade nichts Komisches geschah. Spielberg hat es wirklich verstanden die Zuschauer hier nicht zu enttäuschen und mit seinen vielen Anspielungen auf frühere Teile sogar noch eins draufzusetzen, ohne dabei ins Lächerliche abzudriften.

Doch bei all diesem Spaß ist irgendwann Schluss mit Lustig und der Ernst der Lage konzentriert sich auf das letzte Kapitel des Films, der auch gleichzeitig das gesamte Projekt mit einem Ruck auf wacklige Beine stellt. Soll man es Mut nennen? Oder einfach nur ausgefallen? War es dumm? Das ist jedem selbst überlassen. Ich konnte mich recht früh mit dem Gedanken von Aliens anfreunden und hatte dadurch nicht das riesen Problem mit dem Thema. Immerhin hat Indy auch in seinen früheren Abenteuern ziemlich seltsame Dinge: Ein Schamane der Dir das Herz mit den bloßen Fingern entfernen kann!? Voodoo Magie!? Ein Gral der Unsterblichkeit verleiht!? Und dann wäre da ja auch noch die bereits erwähnte Bundeslade, die damals ja auch schon gut abging aka. :Q

Es war also klar, dass am Schluss etwas Übernatürliches passieren würde. Ob die Idee mit dem Ufo jetzt die Beste war sei mal dahingestellt. Aber wenn jemand eines entdeckt, dann doch wohl bitte Indiana Jones! =P Das Einzige was mir hier wirklich auf die Eier ging, war das Alien, dass natürlich noch leben und ganz grimmig gucken musste. Warum bitte??? Es war so ultimativ klischeehaft. =/ Aber was solls. Dafür entschädigte die folgende Sequenz mit dem Aufstieg des Ufos voll und ganz. Um nicht zu sagen: Sie war wirklich nett. Ja. Ich will damit eigentlich sagen, dass ich da innerlich 2x hintereinander kam und total geflasht war ..auch noch 30 Minuten später. :Q

Wie dick sah das aus bitte? Wie geil ist es, wie Indy einfach im unteren Bildschirmrand hautnah alles miterlebt? Wie krank ist es, dass da einfach ein riesiges Ufo aufsteigt und dabei ein ganzes Areal aushebt, was dann nach 20 Sekunden zu einem riesigen See wird? Pahaha also.. geil. ~_~ Und auch ziemlich nice, dass man nicht erfährt was jetzt das eigentliche Geheimnis des Kristallschädels war, wo das Ufo hinflog und so weiter. Wenige Antworten = gut.

Fazit
Die Serie sollte sich wohl so weiterentwickeln. Nach vielen erfolgreichen Comebacks einiger Franchises, folgt auch Indiana Jones und spielt ganz oben mit. Das schwierige Zusammenspiel zwischen den Vorgängern einer anderen Zeit und dem aktuellen Werk wurde im Laufe der 122 Minuten gut gemeistert. Alle Darsteller spielen ihre Charaktere wundervoll und der Humor ist dank Harrison Ford so einzigartig wie eh und je. So können auch die teilweise etwas zu übertriebenen Actioneinlagen nebst immer noch zu vielen Computereffekten diesem Abenteuer absolut nichts an haben. Spielberg beweist das richtige Händchen womit er Jugend und alte Fans gleichermaßen überzeugen kann ..sofern sie nicht ganz engstirnige Hundesöhne sind. Lässt man das Abenteuer einfach auf sich wirken, wird man feststellen: Es sieht aus wie Indy, es hört sich an wie Indy, es fühlt sich an wie Indy,..
Es ist Indy!

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