300

Kommen wir mal zu der Vorstellung, dass ein 20 – 29jähriger in der “Westlichen Welt” in genau diesen Tagen in ein Lichtspieltheater – Neudeutsch auch “Kino” genannt – gehen und sich die neueste Frank-Miller-Comicverfilmung “300″ ansehen möchte. Was begegnet ihm im Vorfeld? Zum einen ein ganz schöner Hype, der sich durch das Internet zieht, sowie doch so aberlustige Karikaturen. Ich möchte hier ein paar auflisten.

Nun möchte man sich denken: “Diese Leute aus dem Internet haben ja einen ganz schönen Erfindungsreichtum!”

Die Realität sieht aber so aus, dass man sich ziemlich schnell davon genervt fühlt. Wohlgemerkt als Außenstehender. Denn wir gehen noch immer aus, dass wir in der Rolle einer Person sind, die den Film noch nicht begutachten konnte, bis auf einige Elemente des Trailer. Wir erinnern uns:

http://www.apple.com/trailers/wb/300/

Dort sind die Elemente, auf denen dieser Hype aufbaut, schon enthalten. Der persische Abgesandte, der Diplomat mit den Nasenpiercings, wurde von König Leonidas mit dem wilden Ausschrei “This is Spartaaa!!” in ein großes Loch getreten, denn dieser wird sein Volk nicht dem Großkönig Xerxes unterwerfen. Deswegen tritt er mit 300 seiner besten Krieger – die einzigen Spartas, die eine harte Ausbildung hinter sich haben – gegen eine Unzahl des Streitheers von Xerxes an. Die Situation scheint verloren.

Und das wars. Die Story. Es wird nicht mehr. Nein, alles was danach kommt, sind rein kosmetische Aufpolierungen, ästhetischer Größenwahn, bildgestalterischer Schwanzvergleich.

Sicher, einzelne Punkte könnte man noch weiter ausarbeiten wie eine Fachprüfung, dass sich Xerxes nicht nur für einen König hält, sondern sogar für einen Gott. Doch dies sind nur kleine Splitter im großen Baumast, auf die man als Sicht des Review-Schreibers eingehen kann, aber nicht muss. 300, der Baumast über den wir hier sprechen, ist äußerlich schön und stimmig geformt und wurde pompös nachgeschliffen, doch wehe man erwartet eine Belastungsprobe, so stürzt das ganze Kartenhaus der Schönheit ein und zurück bleibt ein gebrochener, spröder Ast.

Da helfen auch Muckies und Waschbrettbäuche nicht weiter, die jeder Spartaner hat. Auch ein gutes Beispiel, wie sehr sich der Film an tatsächliche Ereignisse hält. Und zwar gar nicht. Die 300 spartanischen Krieger waren geschichtlich korrekt Hoplits. Und diese wiederum hatten eine derartige Gestalt:

Mal davon abgesehen dass es eine ziemlich bescheuerte Idee war, mit nacktem Oberkörper zu kämpfen, so hält sich der Film nicht nur in bildtechnisch ästhetischen Fragen (nacke Oberkörper und Waschbrettbauch im Film) nicht an die Wahrheit – der Film basiert auf der Erzählungen des antiken Chronisten Herodot. Doch dieser war zum Zeitpunkt der Schlacht noch ein Baby, so ein Pech aber auch. Dass aber zu diesen Zeiten gerne über Wunder, Sagen und Märchen erzählt und dies für die Wahrheit verkauft wurde, hatten wir schon öfters. Früh-Hippie Jesus (Sohn Gottes) and Bible anyone?

Jetzt aber mal wieder anderes Thema. Frank Miller. Was für ein geschundenes Kind mag dieser Mensch wohl sein? Ob er Stimmen in seinem Kopf hört? Ob er BDSM mit Schmerzerfahrungen bevorzugt? Ob er in seiner Kindheit geschlagen wurde?


Frank Miller.

Anders kann ich mir nicht erklären, wieso folgende Eigenschaften in 300 so oft auftauchen: Ehre, Patriotismus, Brutrünstigkeit, Wut, Gewalt, Tod und Brutalität.

Ich übertreibe nicht. Ich zähle nur diese Eigenschaften des Films und anscheinend seines Denkens auf, die dann nicht dezent im Hintergrund platziert wurden (auch dass wäre eine Ästhetik, Mister Miller!), sondern immer wieder mit dem Holzhammer vorgetragen wurde. Wenn ich weiter ausholen würde, könnte man mit Parallelen zum derzeit stattfindenden Irak-Krieg (“Durchhalten Männer!!”) anfangen. Doch das tue ich nicht.

Versteht mich nicht falsch, denn ich mochte durchaus Sin City. Wieso ich diesen Film aufzähle? Weil er ähnliche Eigenschaften wie 300 besitzt (bis auf Patriotismus), aus dem gleichen kranken Hirn entstanden ist und zusätzlich ebenfalls um Ästhetik bemüht war. Und er schaffte es, mit kleinen Geschichten jeweils ein kleines, düsteres Universum zu schaffen, und es machte Spaß sich auf diese Geschichten einzulassen.

Bei 300 gar nicht. Der Inhalt von 300 ist ein Fluss, der vor sich dahinplätschert, und ein nettes Hintergrund-Assembel veranstaltet. Hört man genauer hin, so ist es weiterhin ein unverständliches Geplätschere. Die Dialoge in 300 sind nicht nur hohl, sondern wirken fast wie Werbeunterbrechungen zu Gunsten der Illusion, eine griffige und spannende Story würde entstehen. Die Spannungskurve geht ebenso wenig in die Höhe wie Thorstens verschrumpelter Penis, wenn er 80 ist. Sie ist praktisch nicht existent.

300 mag ein ästhetisches Experiment sein, das im Gegensatz zu Sin City nicht geglückt ist. Auf eine derart lange Spielzeit kann man die Story einfach nicht strecken. Wie beim Ausrollen eines Pizzaboden mit viel zu wenig Masse dehnt sich die Story dahin, beginnt dünner und dünner zu werden um am Ende mit Löchern als missratenes Experiment dazustehen.

Die Athmosphäre fühlt sich nach dem an, wie sie beabsichtigt war: Sehr platisch, computergeneriert, übertrieben, machomäßig, steril, plump.

Ein Film mit nachträglich schönoperierten dicken Eiern, mit denen die Produzenten anscheinend nicht klar gekommen sind. Fast wie ein Junge beim ersten (ungewollten) Samenerguss. Unbeholfen dämlich aber dicke Eier.

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300

D R E I H U N D E R T
(Zack Snyder, USA 2006)

Leonidas, König von Sparta, findet es gar nicht geil, wie der gaye Xerxes mit seinem Millionenheer ein Land nach dem anderen versklavt. Und weil Leonidas ein Spartaner ist, tritt er dem Gesandten der Perser erstmal kräftig in den Bauch, so dass dieser in eine dunkle, unendlich tief scheinende Grube fällt. Und dabei wollte er ihm bloß die bedingungslose Kapitulation Spartas anbieten. Leonidas hat aber einen ganz dicken Bart und ist ziemlich männlich, was natürlich nur eins bedeuten kann: Er tritt gern Gesandten in den Bauch und schreit wild um sich. Auch seine Frau schreit wie verrückt und tötet random Männer. Spätestens hier ist klar:

Es gibt Krieg.

300 ist die Verfilmung eines Comics. Wenn ich “Comic” höre, dann verbinde ich trotz Tim & Struppi und Asterix nicht unbedingt gleich herausragende Geschichten damit.* Dadurch war ich alles andere als enttäuscht, als ich 300 sah. Denn es war ein nettes Filmchen ohne große Überraschungen in der Story, was aber auch ok war, da die Story bei diesem Film wohl ganz klar nur dazu da war, die Bilder zu tragen. Was angesichts der opulenten Bilder auch völlig legitim ist, denn das eine gute Geschichte bei derart abgefahrenen Bildern auch noch so wirkt, ist eigentlich gar nicht so sicher.

Etwas hölzern fängt er an. Die Stimme aus dem Off schildert uns Leonidas Geburt, sein Training und seine letzte Prüfung. In Worten, wie sie steifer, künstlicher und lächerlicher teilweise nicht klingen können. Aber gut. Es waren andere Zeiten, wie man wirklich sprach und vor allem Geschichten erzählte, mag ich nicht so recht zu beurteilen. Ich weiß nur, das man schon zu Shakesspeares Zeiten ziemlich sick laberte. Somit sind die Dialoge schnell vergessen und man kann sich ganz auf die tollen Bilder konzentrieren. Und die sind es halt, warum man 300 schaut. Abgesehen von ein paar CGI Ausrutschern (Der Wolf?! Wtf? Und das CGI Blut manchmal?! Wtf?) bekommen wir hier eine opulente Szene nach der anderen Serviert, bei denen die Beschreibung “spartanisch” eher nicht zutrifft. 300 dürfte keine einzige Szene haben, die ohne digitale Bearbeitung auskommt. Ob Farbfilter, CGI Hintergründe, künstliche Körnung des Filmmaterials bis hin zu CGI Lebewesen.

Quote:
Der Film wurde ähnlich wie auch schon Frank Millers Sin City im Digital-Backlot-Verfahren inszeniert. Das bedeutet, dass die Schauspieler auf Sets außerhalb von Filmstudios vor blauen Wänden agiert haben und die Hintergründe nachträglich in der Post-Produktion des Films mit Computeranimationen eingefügt wurden. Lediglich eine Szene zu Beginn des Films, in der ein Bote auf die Kamera zureitet, wurde im Freien gedreht.

Alles wurde bewusst auf Style getrimmt. Und das erfolgreich. Während manch anderen Filme einfach nur noch synthetisch und künstlich wirken, schaffte es 300 immerhin zum großen Teil erdig und realistisch zu wirken. Und eben auch (Obwohl ich ihn nicht kenne) die Stimmung des Comics einzufangen.

Alles in allem ein lustiges Stückchen Zelluloid, das dem ganzen Hype natürlich kaum gerecht wird, aber das sollte jedem vorher klar gewesen sein. Warum man den Film aber (Wie z. B. Molodezhnaja.ch) so zerreissen muss, ist mir ein Rätsel. Sicher rennen alle nackt rum und sprechen komische Dinge aus, aber sorry, er spielt halt auch nicht in der Gegenwart und ist zudem ein Fantasystreifen der die historischen Ereignisse an den Thermopylen nur als Basis für eine außerweltliche Geschichte hernimmt.

Quote:
Deike Stagge von „Filmstarts“ glaubt, dass „das an faschistische Propaganda erinnernde Blut und Ehre-Gerede“ bei einigen Kritiken auf Widerstand stoßen wird. Der Film mache daraus aber „völlig überzogenen Heldentrash im Comicstil, der von seinem Schauwert gut leben kann.“

Gerade ab Minute 20 bis 30 nimmt der Film an Fahrt auf und hat sogar dank Leonidas den ein oder anderen Lacher parat, welche uns die heldenhafte Grundstimmung endlich mit einem Augenzwinkern sehen lassen. “Ah, er nimmt sich selbst nicht so ernst!”. Wirklich negativ fielen mir nur die oben beschriebenen CGI Effekte und zwei Tracks im Soundtrack auf. Der Wolf sah als CGI Tier einfach super lame aus. Total künstlich und unpassend. Als hätten sie da nur die Praktikanten dran gelassen. In zwei Szenen gibt es zudem tolle rockige Gitarrenklänge zu vernehmen, die ansich in Ordnung sind, aber leider nicht in den Film passen. Da hat sich der Komponist wohl im Directory geirrt und die Tracks ausversehen im Ordner 300 anstatt “Unnamed Teencomedy” gespeichert.

Selbst die Kampfszenen mit ihrer anddauernden Zeitlupe fand ich ok, da es zwischendurch ja auch immer wieder normale Kampfszenen gab. Und derart drastischen und gleichermaßen wunderschönen Bilder kann selbstverständlich nur eine Zeitlupenaufnahme gerecht werden. Sicher kann man sich darüber streiten ob etwas mehr Abwechslung im Auftauchen der Slowmotion nicht besser gewesen wäre, aber mich persönlich störte es nicht sehr viel.

3 Penen insgesamt, da er einfach fantastisch aussieht, eine tolle sexy Königin bietet (50 % Frau, 25 % Milf und 25 % Nutte), gute Musik und viel Blut hat. Was will man mehr? Was braucht man mehr? Nicht viel. Wenn mich die Story unterhalten soll, schaue ich eben keine Comicverfilmungen.

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*- Ja, auch wenn es viele Comics mit hervorragenden und spannenden Geschichten geben mag. Ich kenne sie momentan nur nicht.

300

300

Tja also ich sah ihn ja jetzt auch (mit elend Isch liebe disch! ) und ich war weder enttäuscht, noch total begeistert aber in jedem Fall muss ich ihn mir auf DVD kaufen, weil ich eine visual-Nutte bin.. ganz klar.

Bilder..
Ja sorry aber der komplette Film ist ein 1a Optikporno. Schluss aus. Natürlich gibt es auch “ganz normale” Szenen aber im Grossteil des Films sieht man hier Bilder, wie sie schöner nicht hätten gemalt werden können. Der absolut overflow aka Sin City war wirklich crap dagegen (wobei der Film auch so recht dumm ist).
Zum Thema Zeitlupe.. ich achtete natürlich aufgrund des obigen reviews jetzt besonders darauf. Und tatsächlich.. gegen Anfang reiten sogar Pferde im Galopp aka  Schneckentempo und ich dachte noch “Baha!?” aber sobald man sich an die Geschwindigkeit des Films gewöhnt hatte (ich recht schnell), kann man ahnen wieso dies alles in Zeitlupe abläuft. Naja.. ich meine es würde niemals geil aussehen, wenn Leonidas, uns den Rücken zuwendet, in normals speed aus dem Bild läuft. Man würde die Details seines Umhangs, die Farbgebung, die Filter über dem Bild und die besondere Belichtung nicht genügend bestaunen aka “würdigen” oder sogar richtig warnehmen können.
Und der zweite Vorteil liegt ganz klar auf der Hand. Die Kampfszenen in DENEN die Geschwindigkeit normal ist, kommen einem ja dann einfach nur total abartig aggressiv vor. =P Also ich fands (für diesen Film) echt ok. Wenn ich mal das mit Matrix vergleiche. Kotzen

 

 

 

 

 

Story..
Sie ist nicht total vorhersehbar.. das kann man nicht behaupten. Trotzdem ist sie relativ langweilig. Es stimmt schon.. man fühlt keinen Meter mit. Weder mit der Königin, noch mit jedem Spartaner, da hier wirklich keine.. es müssten nichtmal tiefsinnge sein.. einfach keine “normalen” Dialoge statt finden. Nur totale Heldengelaber und Gottpreisungen wie “Du hast ein Auge verloren.” “Ja aber das macht nichts. Gott gab mir ein zweites.” Wobei ich sagen muss, dass die Sprüche von Leonidas gegenüber dem König der Könige ausgesprochen amüsant waren. ~_~ Überhaupt kommt der Film sehr langsam in die Gänge und ich würde mich bei erneutem Anschauen bestimmt am Anfang langweilen. Aber spätestens nach der ersten Schlacht gibt es diverse Humoreinlagen, die Geschichte wird vorangetrieben und die Schreie der SPAAAAAAAAAAAAARTAAAAAAAAAAS werden auch immer lauter. =P

Fazit..
Alles in allem fand ich ihn schon gut. Ich weiss nicht ob ich ihn nochmal unbedingt ganz schauen müsste aber der Film lebt sowieso nur von seiner Optik. Man könnte fast meinen, die Story wurde nur mit Widerwillen erzählt, damit man endlich die Action auf den Zuschauer loslassen kann. Wink
Klar hätte man mehr rausholen können aber wer jetzt von einem Comic eine total tiefsinniege und epische Geschichte wie z.B. “Gladiator” oder noch krasser “Herr der Ringe” erwartet hat, der wird (zurecht) enttäuscht.

Achso em.. eigentlich wollte ich nun vier penen geben aber es gibt noch etwas, wofür ich selbstverständlich einen pen abziehen muss: Die Endschlacht. Die Endschlacht mit 10.000 Spartanern gegen 30.000 Gegner, den wir aber nicht sehen konnten, weil sich die Verantwortlichen anscheinend dachten, dass das die Zuschauer nicht interessieren würde.. so eine wirklich abartig epische Schlacht, die locker den Krieg in Herr der Ringe in den Schatten hätte stellen können! Eeeehehehehe ja. :-)

HURENSÖHNE!!! >:O

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300

300 (USA 2007)

Um 480 v. Chr. stehen die Perser, angeführt von König Xerxes, vor den Toren Griechenlands. Ein persischer Bote bietet König Leonidas von den Spartanern die kampflose und friedliche Ergebung Spartas an. Doch dieser widersetzt sich und ruft so laut “THIS IS SPARTA”, dass der arme Bote sich erschrickt und zufällig in ein Loch fällt. Hihi. Daraufhin zieht Leonidas mit 300 Spartanern los, um die Perser aufzuhalten, obwohl er vom Senat und einem lustigen heiligen Orakel, dass aus hässlichen alten Inzest-Lustmolchen besteht nicht die Erlaubnis zum Krieg eingeholt hat. Verstärkung gibt es keine, die Übermacht der Perser scheint erdrückend, der Kampf aussichtslos…

Nun! Wer in den letzten 6 Monaten nicht völlig hinter dem Mond gelebt hat hat vermutlich auch den oder die Trailer zu 300 gesehen und war hoffentlich ganz entzückt angesichts der visuellen Pracht, die sich einem dort präsentiert. Und tatsächlich ist 300 zunächst einmal ein ganz schönes Fest für die Augen. Ein angemessenes Treatment, das den Flair des Originalcomics von Frank Miller so gut wie möglich einzufangen versucht. Letztendlich ist 300 auch ein unglaublich hohler und wichtigtuerischer Film, aber wer hat da schon etwas anderes erwartet? Nein, das ist nichtmal das Problem, was ich mit diesem Werk habe. Es wurde viel blutige Action versprochen, Sprüche, die angesichts ihrer Klischeehaftigkeit verhaftet werden sollten, glänzende Waschbrettbäuche, die kräftig Arsch treten. Der Traum eines jeden Mannes.

Alles das gibt es in 300 im Überfluss und eigentlich ist es doch super! Ich meine, mein Gott, wann haben wir diesen Grad an konsequent frauenfeindlicher, faschistischer, gewaltverherrlichender Albernheit denn das letzte Mal gesehen? (Ich glaube, damals hieß ihr prominentester Vertreter Chuck Norris.)

Und trotzdem fehlt mir an diesem Film etwas, was ich nur als “Seele” beschreiben kann. Eines dieser Wörter was schlaue Leute gerne in intellektuellen Filmreviews benutzen, aber wo keiner wirklich sagen kann, was es ist. Kann ich auch nicht, aber ich versuche nun zu beschreiben, warum ich von 300 enttäuscht bin. Denn wo man die ersten 10 Minuten noch über die Bilder staunen kann, gewöhnt man sich schon bald an sie und wenn das passiert, verliert der Film mit jeder weiteren Minute an Boden unter den Füßen, pardon, Sandalen. Statt edel wirken die Bilder auf Dauer eher steril, Kampfszenen sind nicht episch, sondern so schwerfällig wie die persischen Kampfnashörner. Das liegt nicht zuletzt an dem völligen Overuse an Zeitlupe. Ich meine, man sagt ja gerne, dass ein John Woo Film zu 50% aus Zeitlupen-Aufnahmen besteht, aber es ist dann ja eher symbolisch gemeint. ABER HIER STIMMT ES VERFICKT NOCHMAL. IN JEDER KAMPFSZENE: ZEITLUPE. DER HALBE GOTTVERFICKTE FILM IST IN ZEITLUPE. HALLO?????????? IRGENDWANN IST AUCH MAL GUT.

So. Hüstel. Diese Zeitlupe ist zwar hin und wieder ganz nett, aber bei diesem Ausmaß raubt sie den eigentlich extrem nice choreographierten Kampfszenen jegliche Dynamik. Sehr, sehr schade.

Tja, und ansonsten gibt’s halt auch sonst nicht mehr viele Gründe, sich diesen Film anzuschauen. Ein paar nice Weiber hier und da, die nicen, bizarren Designs der Perserrüstungen und Monster, aber bei mir kam schon nach 30 Minuten das Gefühl auf, ich hätte schon genug gesehen. Hier wurde bis in die letzte Ecke auf Ästhetik getrimmt, Regisseur Snyder stützt sich zu sehr auf die visuelle Komponente. Die Folge: Übersättigung, gar Langeweile. Der eher unnötige Subplot um Leonidas’ Frau, die zu Hause den Senat zu überzeugen versucht, Verstärkung zu schicken, hilft da auch nicht gerade. Ich fühlte auch nicht wirklich mit den 300 Spartanern mit, da fehlt es einfach an Dialog und Interaktion, die über bloße Sprücheklopferei hinausgeht.

Mit ein wenig Distanz betrachtet ist der Stil des Films natürlich beeindruckend und in gewisser Weise einzigartig – ich würde mich freuen, wenn eines Tages ein Regisseur in dieser Kategorie etwas besseres hervorbringt. 300 hingegen bleibt für mich ein künstliches, lebloses Experiment mit guten Ansätzen – aber kein ernstzunehmender Film. Dafür fehlt hier einfach…naja, der Film. Versteht mich nicht falsch: Ich will kein hochanspruchsvolles Arthouse-Kino. Aber selbst hirnlose Action kann man entweder gut machen, oder schlecht machen. Hier überwiegt leider Letzteres.

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