Street Trash

STREET TRASH JIM MUNRO 1987

Ein alter, vergammelter Schrottplatz ist Heimat für die ganzen Obdachlosen in einem heruntergekommenen Viertel in einer nicht näher benannten Stadt in den USA. Auf dem Schrottplatz herrscht der verrückte Vietnamveteran Bronson. Zwar terrorisiert er die Schrottplatzbewohner und andere, aber diese fügen sich und halten ihn aus, um einfach einen Platz zum Schlafen zu haben. Währenddessen, findet ein Kioskbesitzer im Viertel eine Kiste uralten Schnaps in seinem Keller. Bestimmt 60 Jahre und “Viper” genannt, verkauft er den Schnaps an die dreckigen Obdachlosen im Viertel. Daraufhin ereigenen sich… seltsame Vorfälle…


(Links: Für einen Gorefilm eigentlich zu bunt: Eine der Schmelz-Szenen. | Rechts: Einer der Höhepunkte des Films. Das Gesprächen zwischen Mr. Duran und dem Portier)

Ich wollte eigentlich schlafen gehen, aber dieser Film schaffte es mich um 1 Uhr noch zu fesseln. Ich stieg bei der Szene ein, als der Kioskbesitzer die Kiste mit dem uralten Schnaps fand und blieb dann hängen wegen… ja wegen was eigentlich. Ich glaube es waren die durchaus coolen Dialoge und die schauspielerischen “Qualitäten”, die mich bei der Stange hielten. Irgendwie hatte alles ein bisschen B-Movie Flair, etwas von Tarantino und trotzdem eine Professionalität, die ich anfangs nicht so recht zuordnen konnte. Das sollte sich auch im Laufe des Filmes nicht ändern. Was sich allerdings änderte, war meine Begeisterung für den Film, denn die stieg exponentiell mit der ersten Szene, in der einer der dreckigen obdachlosen die erste Flasche Viper trank… und darauf hin einfach schmolz. In einer Toilette.

Ja.

Mir war sofort klar, dass ich diesen Film sehen musste. Ein Blick in den Videotext eröffnete mir nur einen mir unbekannten Regisseur namens Jim Munro. Nach der ersten “Schmelz-Szene” hätte ich den Film eigentlich eher in die Kategorie “Troma” Trash eingeordnet, aber da war irgendwie etwas, was mir dies ausredete. Die Charaktere. Die Sickness. Die Professionalität. Die teilweise absurden Szenen. Die geile Musik.


(Links: Auch einfach hurengeil und ekelhaft zugleich: der Schrottplatzbesitzer | Rechts: Auch ein Höhepunkt: Der “Einkauf” von einem der obdachlosen.)

Kurzum, Street Trash war einfach hurengeil. xD? Ich konnte nicht fassen, wie ernst der Film trotz allem B-Movie Gore war. Wie professionell trotzdem alles aussah. Auf welch sicke Gedanken man stieß und überhaupt alles. Am besten gefielen mir dann aber die Obdachlosen, die trotz allem B-Movie Flair und Gore trotzdem viele Szenen hatten, in denen sie sich sprichwörtlich in unsere Herzen spielen konnten. Die Gespräche mit dem Shopbesitzer waren immer wieder eine Freude und die Dinge, die auf dem Schrottplatz abliefen gleichermaßen. Auch sieht man viel von ihrem Leben auf der Straße und mit welchen Problemen sie teilweise zu kämpfen haben. Ja, am Ende des Films kann man jeden Charakter außeinander halten und findet fast jeden Symphatisch. Sogar den unglaublich fiesen Vietnamveteranen Bronson, der mit einem aus Menschenknochen selbstgeschnitzten Messer umher läuft und auch keine Probleme damit hat, andern den Pimmel abzuschneiden. Oder der unfassbar geile Polizist, der auch gern mal Verbrecher blutig schlägt, bevor er sie in einer Toilette ablegt und ihnen auf den Kopf kotzt. (?????) All diese Szenen sind an Absurdität teilweise nicht zu überbieten, werden aber mit einem Ernst und Eifer gespielt, dass man nur lachen kann. Und ihn trotzdem ernst nimmt. Obwohl man lacht. Und gleichermaßen abgeschreckt ist. Baha???

Aber auch der Rest war etwas überraschend. Die Musik strotzte nur so vor 80er Jahre Synthies, klang aber dabei trotzdem recht geil und sogar… bedrohlich. Oder die Gore-Effekte. Durch die vielen Farben wirkten die Schmelz-Szenen zwar weniger Goremäßig und dafür witziger, aber am Schluss ging’s dann doch noch einmal recht zur Sache, dass man sich wieder unweigerlich fragte: Ist das jetzt ein B-Movie oder ein ernstes Hollywooddrama? Oder doch eher eine Komödie? Die Wahrheit liegt wie so oft ganz woanders.

Street Trash ist alles.

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