Viking Galaxy – First Contact

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Ich schaue mir ja nun immer alle neuen Power Metal Alben auf Bandcamp.com an, denn irgendwie habe ich das Gefühl, dass man dort die wirklich versteckten Diamanten findet. Nachdem ich ja schon so durch die Grimgotts überrascht wurde und dann voll darauf abfuhr entdeckte ich nun noch dieses grandiose Album.

Auf den ersten Blick scheint die “Science-Fiction + Metal” Masche fast schon abgelutscht zu sein (gibt ja nun schon seit längerem Sci-Fi Thrash Metal, Sci-Fi Black Metal, etc.) und das Cover von Viking Galaxys Debutalbum lässt eigentlich auch nicht wirklich gutes erhoffen, aber damn… wie ich direkt nach den ersten zwei Songs hooked war. Kurz und bündig könnte man Viking Galaxy als eine Art “Gloryhammer für arme” beschreiben, was negativer klingt, als es ist. Die Produktion ist wahrlich nicht so bombastisch wie die von Gloryhammer und – auch wenn ich kein Musikexperte bin – scheint mir das Instrumentenspiel auch verbesserungswürdig. Aber das alles macht Viking Galaxy mit einer voller Überzeugung dargestellten Inbrunst und vor allem Charme wieder wett.

Schon allein der Opener “Space Chariot” macht mit seinem cheesigen Tracknamen, den sick cheesigen Synths und dem hymnenhaften Chorus eines klar: hier gehts um cheesigen Sci-Fi Power Metal Spaß zum Mitgröhlen und Headbangen. Gerade wenn man auf Synths in seinem Metal steht, so wird man mit dem Album seinen großen Spaß haben. Teilweise klingen die Synths wie aus einer deutschen Episode Captain Future, was ja nun wirklich mal ein Kompliment ist. “Call Of The Valkyrie” bietet uns sogar ein Synth-Solo! “Lost Forever” schießt dann aber den Vogel ab. Der ganze Track klingt wie das Opening einer 90s Sitcom, was ansich scheiße klingt, aber auf dem Album einfach geil ist und super Spaß macht. Zumal natürlich auch hier wieder die Grundqualitäten der Band – Melodien, Synths und Spaß – vollends durchscheinen.

Wirklich überrascht war ich dann aber von den durchweg melancholischen Melodien. Ich persönlich stehe immer absolut auf sowas und boah, ey, delivered Viking Galaxy hier. Viele Tracks haben eine traurige Unternote und laden fast zum Tagträumen ein. Das geht aber nie zu Lasten der Geschwindigkeit der Tracks. Man tagträumt also mit geschlossenen Augen und headbanged dazu gleichzeitig. Also WHAT? Einfach geil. Des Weiteren sind hohe Vocals zwar spärlich über das Album verteilt aber wenn, dann effektiv eingesetzt und erinnern fast schon ein wenig an Helloween. Wenn wir schon bei Helloween sind. Ein kleines bisschen Schade ist es fast, dass es nicht ganz zu einem 15 minütigen Epik-Track á la Helloween gereicht hat, aber immerhin gibt es ganze zwei 7 – 8 minütige Tracks, die auch durchweg über die volle Länge unterhalten können.

Tja und beendet wird das ganze Album dann mit einer Ballade, wo Sänger William Hill seine Stimme noch einmal in normaleren Tonlagen unter Beweis stellen und man selbst vor allem ordentlich mitgröhlen kann, bevor dann alles vorbei ist…

…und man auf Repeat drückt.

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