Sherlock Holmes

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Sherlock Holmes

Dr. Watson ist gerade dabei, aus dem Haus, in welchem er mit Sherlock Holmes lebt(?), auszuziehen und seine neue Freundin zu heiraten. Das bedeutet; keine weiteren Abenteuer und Fälle mehr mit Sherlock Holmes. Watson wartete noch so lange, bis sie beide zusammen den letzten Fall abgeschlossen haben. Lord Blackwood wurde endlich gefasst und gehängt. Watson könnte nun endlich gehen. Wenn Blackwood nicht am nächsten Tag aus seinem Grabe auferstehen und London erneut terrorisieren würde.

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Tjo, Guy Richie inszeniert Sherlock Holmes. Das bedeutet: Faustkämpfe, flotte Inszenierung, flotte Sprüche und Action. Das ist jetzt alles nicht so das erste, was ich mit Sherlock Holmes verbinden würde. Und es passt imho auch nicht so wirklich. Was Guy Richie allerdings gar nicht so schlecht machte, war die Darstellung von Holmes selbst. Holmes ist hier ein eher verrückt wirkendes Genie. Oft haben ja Leute, die in einem Gebiet ganz besondere Fähigkeiten haben, in anderen Bereichen ein paar Defizite. Bei Sherlock Holmes ist das nun genauso. Er ist verrückt, auf Drogen und analysiert ständig alles und jeden. Auch Watsons Freundin. Er kann einfach nicht anders. Das ist am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, aber Robert Downey Junior arbeitet natürlich wieder, was das Zeug hält und kann spätestens ab der Mitte des Filmes vollends überzeugen. Aber auch Jude Law als Watson, der nicht einfach nur ein Sidekick ist, sondern ganz und gar ernst zu nehmender Freund und Partner Holmes. Zwischen den beiden spürt man eine ziemlich lange Freundschaft und eine gewisse Chemie, die Spaß macht und besonders in Momenten des verbalen Schlagabtauschs schön zur Geltung kommt.

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Dass Sherlock Holmes sich aber derart rumprügeln muss und vor allem kann, ist mir dann doch etwas zuviel. Die Explosionen und etwas imposanteren Einstellungen hätte ich ja noch durchgehen lassen – immerhin muss man dem heutigen Publikum ja was bieten – aber dass nicht nur Sherlock, sondern auch Watson sich derart prügeln und auch noch gut darin sind, das ist mir dann echt ein wenig zuviel des guten. Der Film hätte imho wunderbar auch ohne funktioniert. Ansonsten ist eigentlich nichts mehr großartig hervorzueben, außer evtl. Hans Zimmers Soundtrack, der vor allem am Anfang erfreulich anders klingt und die teilweise farblos graue Optik des gesamten Films. CGI gibt’s auch hier und da und bis auf den Schluss hält man sich auch wirklich zurück und übertreibt es nicht.

Ja, ganz nett ansonsten.

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