Lautlos im Weltall

L A U T L O S – I M – W E L T R A U M | aka Silent Running | 1972 | Douglas Trumbull

Die Flora der Erde ist zerstört. Wälder, Wiesen und Blumen existieren nicht mehr. Seit mehreren Jahren nun schon treiben mehrere Raumschiffe durch das Sonnensystem, mit der Aufgabe die letzten Überbleibsel der irdischen Pflanzenwelt in riesen Biosphären am Leben zu erhalten. Eine Art Arche Noah für Blumen. Der Astronaut Freeman Lowell absolviert nun schon seit 8 Jahren seinen Dienst auf der “Valley Forge” zusammen mit 3 weiteren Wissenschaftlern. Eines Tages jedoch bekommt die Besatzung der “Valley Forge” den Befehl zur Sprengung der Biosphären und sofortigen Rückkehr. Während die Freude bei allen riesen groß ist, wächst in Freeman Lowell der Unmut. 8 Jahre. Für nichts? Keiner schätzt die Natur so sehr, wie er und nun soll er sie sprengen?

Er fasst einen Entschluss: Er tötet seine 3 Kollegen und täuscht technische Schwierigkeiten vor. Fortan befindet er sich… lautlos im Weltraum.


(Leider gibt’s nur crappy Shots vom Film.)

Also eins vorneweg: Dafür, das Douglas Trumbull zuvor an 2001 – Odyssey Im Weltraum für die Spezialeffekte zuständig war, sieht “Silent Running” erstaunlich lame aus. Die Außenaufnahmen der “Valley Forge” schreien förmlich MODELL! und die ansonsten einzig brauchbare Sequenz, der Flug durch die Ringe des Saturns, erinnert einfach zu stark an 2001 und kann die Stargate Sequenz von 2001 nicht einmal toppen. Das ist irgendwie enttäuschend, vor allem, wenn man im Abspann den Namen John Dykstra (Später Star Wars und Erfinder der Dykstraflex Motioncontrolsysteme) liest. Spezialeffekte sind wahrlich nicht alles, erst recht nicht bei einem derart alten Film, aber wenn selbst 2001 – Odyssey im Weltraum schon so ca. alles viel besser gemacht hat, dann stören die halbherzigen Effekte einfach nur. Die Explosionen der Biosphären z. B. sind nichts weiter als… eh… eine unscharfe Aufnahme einer Lichtquelle, die langsam ausgedimmt wird. Kein Shrapnel, kein Anzeichen von Feuer, kein gar nix. Ziemlich weird.


(Die kleinen Roboter aus dem Film waren Inspiration für R2-D2.)

Die Geschichte ist leider ebenso halbherzig umgesetzt worden. Dabei klang sie gar nicht so schlecht, die Geschichte um den Botaniker Lowell, der seine drei Kollegen umbringt um eine Biosphäre zu retten und fortan alleine, mit 3 Droiden, im Weltraum umher geistert. Aber irgendwie ist alles etwas langweilig und der Prozess vom hippieartigen Botaniker Lowell zum kurzzeitigen Mörder einfach viel zu schnell erledigt (Innerhalb der ersten 11 Minuten des Filmes.) und unglaublwürdig. Überhaupt gibt es recht viele unglaubwürdige Szenen im Film. Während man manches noch als lustig und symphatisch abtun kann (die 3 Droiden z. B. sind einfach geil, wenn auch die Programmierung selbiger mittels eines Lötkolbens und Programmcode bestehend aus ganzen 3 Zeilen, etwas dürftig ist..) sind manche Szenen einfach schlichtweg unpassend. So geht eines Tages der Wald ein und Dr. Lowell braucht ca. 3 Tage um zu erkennen, das die Sonne schuld daran ist, die nämlich gar nicht mehr da ist. Ein Botaniker, der nicht rafft, das der Wald stirbt, weil es einfach completely dark ist und die Sonne weg ist? Schwachfug einfach.

Was bleibt ist ein mittelmäßiger Film mit einer guten Möglichkeit zu einer netten Botschaft an die Menschheit (Erst recht in Zeiten des Klimaschutzes 2007), die allerdings nicht wirklich ausgenutzt wurde. Das das Ende dann auch noch höchst unzufrieden ist, hilft da erst recht nicht weiter.

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