Tactical Unit: The Code

Tactical Unit: The Code
(HK 2008 / Law-wing Cheong)

Eine Überwachungskamera hält fest, wie eine flüchtige Person von mehreren PTU-Offizieren in einer Gasse verprügelt wird. Jetzt steht die Truppe unter Überwachung des CAPO (Complaints against Police Office) und muss die Sache unter Verschluss halten – doch dann gerät die Situation außer Kontrolle…

Das ist sie also nun, die Spin-Off-Serie zu Tos legendärem PTU. Sie ist allerdings kein Sequel – das merkt man daran, dass zwar 90% der Schauspieler aus dem Film wieder auftauchen, doch diesmal (scheinbar?) andere Charaktere spielen. To direkt wirkt hier ebenfalls – außer als ausführender Produzent – nicht direkt mit, sondern hat das Projekt unter die Schirmherrschaft seines Schützlings Law Wing-Cheong gestellt. Dass der ein fähiger Regisseur ist, konnte er mit seinen schwer unterhaltsamen Romcom-Beiträgen 2 Become 1 und Hooked on You bereits unter Beweis stellen. Doch wie schlägt er sich bei seinem ersten ernsten Milkyway-Film – dazu noch eine Fortführung eines To-Werkes?

Natürlich dürfen hier die Erwartungen nicht zu hoch angesetzt werden, und wer das tut, wird schon von vornerein enttäuscht. Persönlich fand ich The Code aber wirklich gelungen. Der Film hat weder das Budget noch die inszenatorische Klasse von PTU, macht aber wirklich das beste aus dem, was er hat. Für ein Shot-on-Video-Feature sieht er wirklich gut aus, in vielen Szenen fast wie auf Film gedreht – kein Vergleich zu anderen neueren Digital-Werken aus HK wie Yau’s Chaos und weit über einer herkömmlichen TV-Inszenierung. Auch die Schauspieler machen ihre Sache toll: Simon Yam, Maggie Siu, Lam Suet und zahllose andere Milkyway-Regulars zeigen hier ihr Gesicht. Die nüchterne, ernste Inszenierung vergisst den Toschen Humor von PTU zwar völlig, aber leistet sich so auch keine Komik-Fehltritte; und angenehmerweise übernimmt Law eine der Stärken des Vorbilds: Die moralische Grauzone. Die Bullen in The Code scheuen sich nicht vor übermäßiger Gewaltanwendung oder gar Korruption. Das macht die Sache stets spannend und glaubwürdig.

Wenn The Code ein Problem hat, dann wohl, dass nicht viel passiert. Die Geschichte ist in ihrer Dimension eher Stoff für eine einzelne Episode einer TV-Serie. Das kann man zwar über PTU auch sagen, aber dort waren ja die Bilder der Star – und die gibt es hier nicht. Law muss also alleine mit der Story arbeiten, welche an einigen Stellen diverse Durchhänger hat. Doch die sympathischen Charaktere, die unauffällige, aber effektive Präsentation und der stimmige Tommy Wai-Score machen das wieder wett. Insgesamt würde ich also den ersten Teil der Tactical Unit-Saga als Erfolg werten und freue mich auf den nächsten Film.

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