Bayside Shakedown

Bayside Shakedown
Katsuyuki Motohiro | Japan 1998

Es hätte ein ganz normaler Tag im Wangan Police Department werden können, wäre da nicht in einem Fluss eine Leiche aufgetaucht. Ihm wurde, wie sich herausstellt, der Bauch aufgeschnitten und ein Teddybär darin platziert. Die Wangan Police Force Truppe um Aoshima (Yuji Oda) würde sich auch gerne an die Ermittlungen machen, wenn da nicht plötzlich das Metropolitan Police Department mit einer kompletten Delegation an Hardware und Personal das Wangan Police Department stürmen und gehörig Chaos in die lokale Polizei bringen würde. Der Grund: der Polizeipräsident wurde gekidnapped. Das zusätzlich auch noch in der Polizeiwache ein Dieb unterwegs ist, erschwert das ganze nur.


(Alter, geiler Fotostyle. So sah das im Film nicht ganz aus. Geil. Geile Fotos. Geil.)

Bayside Shakedown basiert auf der damals sehr erfolgreichen, japanischen TV Serie “Odoru Daisosasen” und brachte es mittlerweile zu immerhin zwei Kinofilmen und einem verwandten Spin-Off. Bereits das Intro des Filmes erinnert schon stark an eine Serie und um was es darin geht: Charakterportraits. Schießereien gibt’s hier so gut wie gar keine. Bayside Shakedown geht sogar so weit, das selten ein Polizist jemandem mit einer Waffe droht oder gar zuschlägt. Nichts desto trotz bleibt der Film spannend, was hauptsächlich an den drei einzelnen Stories liegt. Die Entführung des Commissioners, der Dieb im Polizeiquartier und die Leiche im Fluss. Während die Auflösungen jeweils etwas unspektakulär wirken, so bleibt anfangs die Spannung, ob und wenn ja wie die drei Handlungsstränge ineinander verwoben sind. Und immerhin hat der Film noch zwei ganz andere Punkte, die ihn symphatisch machen. Comedy und Charaktere.


(Alter, geiler Fotostyle. So sah das im Film nicht ganz aus. Geil. Geile Fotos. Geil.)

In den knapp 2 Stunden Laufzeit wird ausreichend auf die verschiedenen Insassen des Wangan Police Departments und deren Beziehung untereinander eingegangen und am Schluss des Filmes kommt man nicht ganz drum herum, min. zwei der Charaktere zu mögen. Und dann ist da noch der teils satirische, teils gesellschaftskritische und unterschwellige Witz im Film. Die ganz großen Lacher bleiben aus, dafür gibts oft genug Grund zum Schmunzeln und das fast durchgängig, wenn da nicht die ernsten Unterbrechungen zwischendurch wären. Bayside Shakedown ist somit nicht nur Komödie und sogar Drama, sondern Thriller zugleich. Dabei passen sich die ernsteren Szenen relativ nahtlos in den Rest ein. Besonders gefallen, hat mir eine Begegnung mit einem gesuchten Mörder, die fast schon richtig creepy war. Auch das Ende war etwas überraschend und richtig nice.

Katsuyuki Motohiro, der ja auch für meine Lieblingskomödie aus Japan – Space Travelers – verantwortlich war, gelang hier also ein durchaus sehenswertes Stück Film. Für die volle Anzahl an Pimmeln reicht es leider nicht ganz, da mir zu oft der “Serienstil” präsent war und der Film an manchen Stellen etwas schneller zur Sache kommen könnte. Da ist Space Travelers eben ein quentchen besser. Aber immerhin: Ich will nun Teil 2 sehen.

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