Brothers In Arms


B R O T H E R S . I N . A R M S
ubi soft . 2007 . nintendo ds

Der zweite Weltkrieg. Adolf Hitler ist in Deutschland voll am Abspacken und die Japaner griffen derweil Pearl Harbour an. Klar, das die Amis da nun nicht länger mit zusehen können und erstmal richtung Deutschland fahren, genauer gesagt Frankreich, denn in der Normandie wird gelandet. Dort angekommen leisten die Deutschen zwar noch Widerstand, aber die Barrikaden bröckeln bereits. Ist dies das Ende des zweiten Weltkrieges? Können die Amerikaner die wahnwitzigen Pläne des verrückten Diktators durchkreuzen oder hat Adolf Hitler etwa ein Ass im Ärmel?

SPANNEND!!!


(Links: Letzte Mission Ardennen. Vor allem hier geht’s gut ab | Rechts: Diese Sand aufwirbelnden Explosionen sind einfach hurengeil)


Brothers In Arms ist ein lamer Dreck. So der erste Eindruck. Kaum fängt das Spiel an, hat man erstmal Mühe sich mit der Steuerung außeinander zu setzen. Das Schema erinnert an Metroid Prime Hunters, nur während da die Steuerung perfekt von statten ging, ist hier alles nur noch am Ruckeln. Die Touchscreenabfrage scheint nicht immer zu reagieren und die Sensitivität des Touchscreens ist viel zu niedrig. Es benötigt 3 bis 4 Züge mit dem Stylus vom linken Bildschirmrand zum rechten, bis man sich um 180 ° gedreht hat. Eine Einstellmöglichkeit der Sensitivität wäre hier sehr sehr wünschenswert gewesen. Und kaum gewöhnt man sich daran, muss man das erste mal als Scharfschütze schießen, wo die Sensitivität gleich mal wieder eine andere ist. Was soll denn das? Nicht sehr userfriendly um es mal auf angelsächsisch auszudrücken.


(Links: Die Straßenschlachten sind geil | Rechts: Auch in Panzern wird herumgeschossen)


Das der Touchscreen bei Brothers In Arms nicht richtig zu funktionieren scheint, wirkt sich leider auch auf das Wechseln der Waffe aus. Oft muss man zweimal drücken, bis das Pulldownmenü erscheint und man in der Lage ist, endlich die Waffe zu wechseln. Ganz zu schweigen von der eigentlichen Auswahl dann, bei der man wieder 2 oder 3 mal drücken muss, bis sich etwas tut. Das ist ziemlich unvorteilhaft, da das Spielgeschehen währenddessen nicht anhält und man selbst hinter Deckungen munter weiter beschossen wird. Insgesamt ist das Spielgeschehen relativ hektisch. Ständig steht man unter Beschuss und sucht nicht nur nach Deckung sondern vor allem nach seiner nächsten Aufgabe. Die Befehlslage in Brothers In Arms ist leider ziemlich unklar. Wohin? Was muss ich tun? Wen oder was muss ich abschießen? Denn während man gerade damit beschäftigt ist, sich eine Deckung zu suchen und gleichzeitig ein paar böse Nazis umzunieten, bevor sie einem einen Kopfschuss verpassen, kommen fröhlich die Befehle rein, verweilen da auch nur eine kurze Zeit und wenn man sie eben nicht las – Pech gehabt! Befindet man sich gerade im Zoommodus des Scharfschützengewehrs kommt der Befehl erst gar nicht und man tappt völlig im Dunkeln. Entfernt man sich dann unerlaubt aus einem bestimmten Areal, heißt’s einfach Game Over. Überhaupt sieht man den Game Over Bildschirm relativ oft. Nicht, weil es etwa so schwer wäre, sondern ganz einfachnur, weil man oft Befehe übersieht und nicht so richtig weiß wen oder was man wo abschießen muss. So wiederholt man Missionsabschnitt für Missionsabschnitt und hofft so endlich den Befehl zu erwischen, auf den man so angewiesen ist. Einerseits ist es positiv, das Brothers In Arms alle paar Meter einen automatischen Speicherpunkt anbietet, bei dem ein Einstieg wieder möglich ist, jedoch kann es schonmal vor kommen, das kurz vor eurem Tod oder dem Ablaufen eines bestimmten Timers abgespeichert wurde, was ein Weitermachen an der Stelle unmöglich macht. Also heißt es – Mission wiederholen.


(Links: Die Grafik ist nicht nur dick, sondern auch stimmungsvoll | Rechts: Nice, wie immer der momentane Abstand zur nächsten Aufgabe angezeigt wird)


Aber Brothers In Arms hat auch gute Seiten. Vornehmlich die Grafik, wobei auch die ein zweischneidiges Schwert ist. Auf der einen Seite sieht sie einfach wundervoll aus. Tolle Farben, stimmige Effekte (wie z. B. der Dunst in der Ferne), fette Explosionen und überhaupt toll modellierte Menschen, Panzer und Häuser. Andererseits sind die Texturen hin und wieder ziemlich pixelig und die Grafik ruckelt auch einfach heftig. In ihren besten Zeiten erreicht sie immerhin rund 30 fps, aber wenn’s mal etwas abgeht, dann kann das schonmal ziemlich in die Knie gehen. Des weiteren gibt’s eine wackelige Kamera (Nicht wackelnd wegen Explosionen, das ist geil, sondern wackelnd wenn man sich einfach nur umsieht. Das ist nicht normal) und anderweitige Probleme mit der Kamera. Steht man ungünstig, so kann es schonmal sein, das Häuser im Weg sind und man gar nix mehr sieht.

Dafür stimmt der Sound, der aus tollen orchestralen Stücken im Menü und wuchtigen Maschinengewehr und Explosionssounds im Spiel besteht. Das erste, was man aufgrund der dicken Sounds, machen möchte ist wohl, seine Kopfhörer herauszukramen, aber leider rauschen die Sounds ziemlich krass. Da empfehle ich leiber, über des DS’ Lautsprecher zu spielen.

Tjo, das klingt jetzt alles ziemlich ziemlich negativ. Das überrascht mich selbst ein wenig, denn gerade die letzten Missionen machten mir einen Heidenspaß. Warum? Erstens gewöhnt man sich an die Steuerung, die nach ein paar Stunden mit dem Game nicht mehr so das Problem darstellt und zweitens kennt man nun die Probleme und Macken des Spiels (Befehle) und spielt nun ganz anders. Gestorben? Kein Problem, nochmal und diesmal guggen, was zu tun ist. Das Ruckeln der Grafik ist ansich gar kein Problem, auch wenn es das Spielen von Zeit zu Zeit nur unnötig erschwert. Dafür ist die Grafik halt einfach nur dick. Alles in allem könnte ich Brothers In Arms fast empfehlen, wenn da nicht noch ein kleines Problem wäre. Denn kaum machte mir das Spiel und die Missionen Spaß… war es auch schon zuende. 3 Missionen, wovon die erste 6, die zweite nur noch 4 und die dritte nur noch 3 Etappen hat, ist einfach zu wenig für das Geld. Ergo: Günstig kaufen, etwas üben und dann erst Spaß haben. Dann kann nix schief gehen. Für 39,95 EUR würd’ ich es auf keinen Fall empfehlen.

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