Defiance

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D E F I A N C E

Die deutschen marschieren in Weißrussland ein und treiben alle Juden zusammen. Tausende Menschen sterben. Die Bielski Brüder verstecken sich auf der Flucht vor den Nazis im Wald und harren dort vorerst aus. Bald stoßen weitere Juden zu ihnen und suchen Schutz. Die Gruppe wächst. Es muss ein Lager errichtet werden. Monatelang verstecken sie sich im Wald vor den Nazis. Nach einer wahren Begebenheit.

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Tja, was soll man sagen. Antikriegsfilm. Nazis. Holocaust. Keine Twists oder sonstigen Überraschungen. Klingt langweilig, ist es aber auf den zweiten Blick gar nicht. Der Film fängt nicht gerade super an und hatte so seine Mühen, mich bei der Stange zu halten, aber sobald die Bielski Brüder ihr Lager im Wald errichten und die Zahl der Flüchtlinge im Wald die 10 Personen übersteigt, wird es interessant. Die drei Brüder schafften es, ganze 1.200 Juden zu retten. 1.200 Menschen im Wald. Das muss man sich mal vorstellen. Da wuchs praktisch eine kleine Stadt im Wald, die irgendwann sogar fast komplett Autark lebte. Es gab eine Synagoge, eine Schule und ein Krankenhaus. Mitten im Wald. Gebaut aus Baumstämmen und Ästen. Es waren die Regeln und das Leben innerhalb des Lagers, was den Film gegen Mitte dann noch spannend machten. Tuvia Bielski musste zu unpopulären Mitteln greifen, um Kommandant und somit Herr der Lage zu bleiben und sein Bruder schloss sich einfach kurz der roten Armee an und kämpfte an deren Seite. Was man als Mensch in solchen Situationen unternimmt, um am Leben zu bleiben, liegt vermutlich jenseits meiner Vorstellungskraft.

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Garniert wurde das Lagerleben dann mit der ein oder anderen Explosion und ein paar Schüssen, die filmisch und vor allem Soundtechnisch wirklich überzeugen konnten. Wenn der Panzer schießt, dann rummst es aber ordentlich, mein lieber Mann. Am überraschendsten waren für mich jedoch die Bilder. Defiance sieht wirklich grandios aus. Die Wälder Weißrusslands erstahlen in der Frühlingssonne und so manche Einstellung sieht wahrhaft malerisch aus. Wenn die Bielskis auf Nahrungssuche bei random Bauernhöfen gehen, dann wünscht man sich fast, dass keine Nazis kommen, damit die tollen Aufnahmen nicht gestört werden. Und gerade auf Blu-ray (Wie sick, es klingt wie aus einer Werbebroschüre) sehen die Großaufnahmen der bärtigen und dreckigen Gesichter der Kämpfer mit dem tollen Bokeh im Hintergrund wirklich wunderschön aus. Für mich die Überraschung überhaupt bei diesem Film.

Leider sind’s am Ende dann doch nur 3 Pimmel, weil ich das Thema halt schon ziemlich ausgelutscht finde und der Anfang sich so schwer tat. Dazu kommen ein paar seeehr weirde Szenen zwischen den Lagerleuten. Klar, dass sich alle gleich ineinander verlieben, eine sogar die Hand des Bielski Bruders direkt an ihre Titten drückt, “weil sie beschützt werden will” und das geilste ist eh der eine random Kerl, der in einer Szene kurz zu Tuvian ruft: “Hey Tuvian! Das ist meine Frau im Wald!” und dann wieder abzischt. xD??? Wabitte???

:pen: :pen: :pen: :transpen: :transpen:

Taegukgi Hwinalrimyeo

Taegukgi.
Hwinalrimyeo

Lee Jin-Seok (Won Bin) und Lee Jin-Tae (Jang Dong-Gun) sind zwei Brüder der unteren Mittelschicht im Seoul der 50′er Jahre. Zwar könnte das Leben besser sein, aber sie haben zu essen, Kleidung und eine liebevolle Familie. Lee Jin-Seok geht studieren und Lee Jin-Tae versucht sich als Schuhpolierer auf der Straße. Ein paar Tage, bevor er seine Young-Shin (Lee Eun-Joo) heiraten will, bricht Krieg aus. Die Nordkoreaner greifen Südkorea an. Die Familie will flüchten. Auf einem Bahnhof in der Stadt geht es jedoch nicht weiter, da alle Züge an die Front fahren. Als die Armee auftaucht soll der jüngere der beiden Brüder, Lee Jin-Seok eingezogen werden. Sein Bruder versucht das zu verhindern und gerät nur selbst in die Armee. Zu zweit versuchen sie heil aus allem heraus zu kommen.


Taegukgi war damals mit einem Budget von lächerlichen 12,8 Millionen USD Koreas teuerster Film. Als Vergleich: Saving Private Ryan steckte wahrscheinlich den gleichen Betrag nur in die Werbung. Überhaupt muss Saving Private Ryan genannt werden, da Taegukgi sich recht nah am amerikanischen Original orientiert. Einziger Vorteil ist der Patriotismus in Taegukgi, der zwar auch vorhanden, aber bei den Koreanern viel seichter ausfällt. Sicher gibt es hier und da koreanische Fahnen, Musik mit ganz viel Pathos aber im Gegenzug auch Szenen, in denen südkoreanische Soldaten voller Hass Nordkoreaner abmetzeln und man sich unweigerlich fragen muss, wer hier gut und wer hier böse ist. Keiner von beiden nämlich und das kommt immerhin relativ gut rüber im Film. Somit kann man auch den Pathos verzeihen, der sich hier viel mehr auf die Tragik der Beziehung der zwei Brüder richtet und nicht etwa irgendwelche Helden oder Nationalitäten hervorheben will. Während der jüngere Bruder einfach nur nach Hause will und den Schrecken des Krieges nur schwer verdauen kann, will der ältere… auch, das der jüngere nach Hause kann. Allerdings greift dieser zu anderen Mitteln. Mit seinen Vorgesetzten handelt er aus, das sein jüngerer Bruder nach Hause kann, wenn er besonders viele Kommunisten tötet und random waghalsige Missionen meistert. So mutiert er irgendwann zu einer Tötungsmaschine und schießt random Kommunisten ab, während hinter seinem Bruder Granaten explodieren.


Überhaupt geht’s zwischendrin einfach nur noch ab. Die Schießereien sind mindestens genauso gut in Szene gesetzt, wie bei Saving Private Ryan. Der Sound ist ziemlich dick und knackig und die Goreeffekte wurden nur da eingesetzt, wo es truly nötig war. Und das dafür dann erstklassig. Weggesprengte Beine, Kopfschüsse, Brustschüsse, offene Bäuche. Lauter feine Sachen! Zum dicken Sound gesellt sich dann letztlich auch eine wundervolle Cinematografie mit satten Farben, tollen Kameraeinstellungen, viel Tiefenunschärfe und… viel Gewackel. Während der Kämpfe fällt es einem teilweise schwer den Überblick zu behalten, aber genau das gefiel mir auch. Wenn man als Soldat in einem Schützengraben liegt, über einen die Kollegen stolpern, in den Kopf geschossen bekommen und hinter und vor einem Granaten explodieren und Dreck herumfliegt, dann checkt man als Soldat auch nicht mehr viel. So gesehen versetzt es den Zuschauer viel mehr in die Lage der Soldaten und imho ist das Gewackel noch erträglich. Weder Kopfschmerzen noch große Orientierungsprobleme suchen einen heim und man kann sich voll und ganz auf die dicke Action konzentrieren.

Mit über 145 Minuten Laufzeit ist Taegukgi ein wahres Epos und schrammt somit für den ein oder anderen nur knapp an der Schwelle zur Langeweile vorbei. Manch einer mag von der Beziehung der Brüder gelangweilt sein und nur auf die nächste Schießerei warten, aber wer sich auf die zwei Brüder einlässt, der kann sich den Film sogar ein zweites oder gar drittes Mal anschauen und die Zeit wird wie im Fluge vergehen. Auch wenn der Teil auf der zweiten DVD etwas an Qualität verliert. Alles in allem also ein Anti-Kriegsfilm, der eigentlich eher Familiendrama ist und nur zufällig in den Wirren des Koreakrieges spielt. Mit Politik wird man Gottseidank zum größten Teil in Ruhe gelassen.

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Brothers In Arms


B R O T H E R S . I N . A R M S
ubi soft . 2007 . nintendo ds

Der zweite Weltkrieg. Adolf Hitler ist in Deutschland voll am Abspacken und die Japaner griffen derweil Pearl Harbour an. Klar, das die Amis da nun nicht länger mit zusehen können und erstmal richtung Deutschland fahren, genauer gesagt Frankreich, denn in der Normandie wird gelandet. Dort angekommen leisten die Deutschen zwar noch Widerstand, aber die Barrikaden bröckeln bereits. Ist dies das Ende des zweiten Weltkrieges? Können die Amerikaner die wahnwitzigen Pläne des verrückten Diktators durchkreuzen oder hat Adolf Hitler etwa ein Ass im Ärmel?

SPANNEND!!!


(Links: Letzte Mission Ardennen. Vor allem hier geht’s gut ab | Rechts: Diese Sand aufwirbelnden Explosionen sind einfach hurengeil)


Brothers In Arms ist ein lamer Dreck. So der erste Eindruck. Kaum fängt das Spiel an, hat man erstmal Mühe sich mit der Steuerung außeinander zu setzen. Das Schema erinnert an Metroid Prime Hunters, nur während da die Steuerung perfekt von statten ging, ist hier alles nur noch am Ruckeln. Die Touchscreenabfrage scheint nicht immer zu reagieren und die Sensitivität des Touchscreens ist viel zu niedrig. Es benötigt 3 bis 4 Züge mit dem Stylus vom linken Bildschirmrand zum rechten, bis man sich um 180 ° gedreht hat. Eine Einstellmöglichkeit der Sensitivität wäre hier sehr sehr wünschenswert gewesen. Und kaum gewöhnt man sich daran, muss man das erste mal als Scharfschütze schießen, wo die Sensitivität gleich mal wieder eine andere ist. Was soll denn das? Nicht sehr userfriendly um es mal auf angelsächsisch auszudrücken.


(Links: Die Straßenschlachten sind geil | Rechts: Auch in Panzern wird herumgeschossen)


Das der Touchscreen bei Brothers In Arms nicht richtig zu funktionieren scheint, wirkt sich leider auch auf das Wechseln der Waffe aus. Oft muss man zweimal drücken, bis das Pulldownmenü erscheint und man in der Lage ist, endlich die Waffe zu wechseln. Ganz zu schweigen von der eigentlichen Auswahl dann, bei der man wieder 2 oder 3 mal drücken muss, bis sich etwas tut. Das ist ziemlich unvorteilhaft, da das Spielgeschehen währenddessen nicht anhält und man selbst hinter Deckungen munter weiter beschossen wird. Insgesamt ist das Spielgeschehen relativ hektisch. Ständig steht man unter Beschuss und sucht nicht nur nach Deckung sondern vor allem nach seiner nächsten Aufgabe. Die Befehlslage in Brothers In Arms ist leider ziemlich unklar. Wohin? Was muss ich tun? Wen oder was muss ich abschießen? Denn während man gerade damit beschäftigt ist, sich eine Deckung zu suchen und gleichzeitig ein paar böse Nazis umzunieten, bevor sie einem einen Kopfschuss verpassen, kommen fröhlich die Befehle rein, verweilen da auch nur eine kurze Zeit und wenn man sie eben nicht las – Pech gehabt! Befindet man sich gerade im Zoommodus des Scharfschützengewehrs kommt der Befehl erst gar nicht und man tappt völlig im Dunkeln. Entfernt man sich dann unerlaubt aus einem bestimmten Areal, heißt’s einfach Game Over. Überhaupt sieht man den Game Over Bildschirm relativ oft. Nicht, weil es etwa so schwer wäre, sondern ganz einfachnur, weil man oft Befehe übersieht und nicht so richtig weiß wen oder was man wo abschießen muss. So wiederholt man Missionsabschnitt für Missionsabschnitt und hofft so endlich den Befehl zu erwischen, auf den man so angewiesen ist. Einerseits ist es positiv, das Brothers In Arms alle paar Meter einen automatischen Speicherpunkt anbietet, bei dem ein Einstieg wieder möglich ist, jedoch kann es schonmal vor kommen, das kurz vor eurem Tod oder dem Ablaufen eines bestimmten Timers abgespeichert wurde, was ein Weitermachen an der Stelle unmöglich macht. Also heißt es – Mission wiederholen.


(Links: Die Grafik ist nicht nur dick, sondern auch stimmungsvoll | Rechts: Nice, wie immer der momentane Abstand zur nächsten Aufgabe angezeigt wird)


Aber Brothers In Arms hat auch gute Seiten. Vornehmlich die Grafik, wobei auch die ein zweischneidiges Schwert ist. Auf der einen Seite sieht sie einfach wundervoll aus. Tolle Farben, stimmige Effekte (wie z. B. der Dunst in der Ferne), fette Explosionen und überhaupt toll modellierte Menschen, Panzer und Häuser. Andererseits sind die Texturen hin und wieder ziemlich pixelig und die Grafik ruckelt auch einfach heftig. In ihren besten Zeiten erreicht sie immerhin rund 30 fps, aber wenn’s mal etwas abgeht, dann kann das schonmal ziemlich in die Knie gehen. Des weiteren gibt’s eine wackelige Kamera (Nicht wackelnd wegen Explosionen, das ist geil, sondern wackelnd wenn man sich einfach nur umsieht. Das ist nicht normal) und anderweitige Probleme mit der Kamera. Steht man ungünstig, so kann es schonmal sein, das Häuser im Weg sind und man gar nix mehr sieht.

Dafür stimmt der Sound, der aus tollen orchestralen Stücken im Menü und wuchtigen Maschinengewehr und Explosionssounds im Spiel besteht. Das erste, was man aufgrund der dicken Sounds, machen möchte ist wohl, seine Kopfhörer herauszukramen, aber leider rauschen die Sounds ziemlich krass. Da empfehle ich leiber, über des DS’ Lautsprecher zu spielen.

Tjo, das klingt jetzt alles ziemlich ziemlich negativ. Das überrascht mich selbst ein wenig, denn gerade die letzten Missionen machten mir einen Heidenspaß. Warum? Erstens gewöhnt man sich an die Steuerung, die nach ein paar Stunden mit dem Game nicht mehr so das Problem darstellt und zweitens kennt man nun die Probleme und Macken des Spiels (Befehle) und spielt nun ganz anders. Gestorben? Kein Problem, nochmal und diesmal guggen, was zu tun ist. Das Ruckeln der Grafik ist ansich gar kein Problem, auch wenn es das Spielen von Zeit zu Zeit nur unnötig erschwert. Dafür ist die Grafik halt einfach nur dick. Alles in allem könnte ich Brothers In Arms fast empfehlen, wenn da nicht noch ein kleines Problem wäre. Denn kaum machte mir das Spiel und die Missionen Spaß… war es auch schon zuende. 3 Missionen, wovon die erste 6, die zweite nur noch 4 und die dritte nur noch 3 Etappen hat, ist einfach zu wenig für das Geld. Ergo: Günstig kaufen, etwas üben und dann erst Spaß haben. Dann kann nix schief gehen. Für 39,95 EUR würd’ ich es auf keinen Fall empfehlen.

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