Mortal Kombat – Annihilation

Mortal Kombat: Annihilation
1997 | USA | John R. Leonetti

Tja. Es musste wohl geschehen. Nach dem großen Erfolg des ersten Mortal Kombat Films war es eigentlich nicht verwunderlich, daß ein Nachfolger kommen würde, zumal das Ende des Vorgängers kein eindeutiges Happy End zeigte. Ich freute mich auch ehrlich gesagt auf diesen weiteren Teil, denn der Trailer war damals atemberaubend, zeigte spektakuläre Action, jede Menge Charaktere und versprach damit so einiges. Das Budget ging damals auch nur $6,000,000 hoch auf $30,000,000 und somit bestand die Möglichkeit eine recht gute Fortsetzung vorgesetzt zu bekommen.. (“.)
Wies dann wirklich kam, liest Du jetzt..

Story
Nachdem Liu Kang, Sonya und Johnny Cage den Sieg über Shang Tsung errungen haben, erscheint Shao Kahn anhand eines ILLEGAL >:O geöffneten Portals zur Erde und verkündet, daß es jene in 6 Tagen absorbiert haben wird. So wirds dann wohl auch sein und die Streiter müssen sich neu formieren weshalb sie sich aufmachen, um nach Verstärkung zu suchen. Raiden hat allerdings nichts Besseres zu tun als sich bei den Elder Gods auszuweinen warum Shao Kahn die Regeln des Turniers brechen durfte und wie er aufgehalten werden kann. Die erzählen ihm allerdings nur wirre Scheisse und so heissts zum Schluss wie immer ganz banal: Alles und jeden fertig machen!
..
MUAUIWUARHAHAHAHAHAHAHAHAHAAAAAAAAAAAAARRRRRRRRRRRRRRRRRrr.. *hust*

Kritik
Um was handelt es sich hier? Naja im Prinzip ist der ganze Film eigentlich eine Anreihung von einzelnen Szenen, die möglichst viel Figuren ins Spiel (Ahahaha was ein Wortspiel!!! xD Aka..) bringen will, damit dem Zuschauer bitte klar werden möge: Größer & mehr = besser. Und das ist auch schon das Hauptproblem des Films. Denn.. sorgt vielleicht der Auftritt eines bekannten Charakters für ein kurzes “Oh coo..” ist er auch schon wieder verschwunden. Cyrax, Mileena, Baraka,.. sie alle werden binnen Sekunden fertig gemacht. Nicht gerade toll für einen Fan, der vielleicht aufgeregt auf den Auftritt seines Lieblings wartete. Die unterschiedlichen Locations waren bestimmt gut gemeint in Punkto Abwechslung.. aber was bringt mir all das, wenn sich so gar kein roter Faden durch den Film ziehen will? Sicher.. da gibts einen Plot. Der ist aber so oberbeschissen, dass ich schon gar keinen Bock hab gerade weiterzuschreiben. Und deshalb mach ich jetzt erstmal Pause. Bis später.

So. Der Plot beinhaltet random Dinge: Sonya sucht und findet ihren Freund Jax, der irgendwo in einem Labor gefesselt ist (ka wie sie das wusste) und dann kommt Cyrax und explodiert. Liu Kang und Kitana kämpfen in einer Höhle gerade gegen den bösen Smoke, der dann von Sub-Zero’s Bruder, dem guten Sub-Zero (!?), gepwnd wird und schließlich auf Scorpion trifft. Später macht Liu Kang einen Abstecher zum Schamanen Nightwolf welcher der Schlüssel zum Sieg über Shao Kahn sein soll aber wie schon erwähnt, erzählen die Elder Gods Raiden ganz anderes Zeug und blablabla.. es plätschert einfach so vor sich hin und ist truely uninteressant.

Man hätte also mal wieder viel mehr machen können als random Charaktere auftreten und verrecken zu lassen aber tjopes. Und leider sind die fokussierten Charaktere nicht mal interessanter als ihre schnell ablebenden Kollegen. Allein schon, daß ausser Liu Kang und Kitana alle Schauspieler ersetzt wurden, lässt so etwas wie Kontinuität gar nicht erst aufkommen. Peinlich. Doch noch viel sicker ist die Tatsache, daß sämtliche neuen Kämpfer es in Sachen ernstzunehmender Schauspielerei noch weniger drauf haben als der komplette Cast des ersten Teils! Jax und der menschliche Oberkörper von Motaro wurden z.B. von zwei Typen aus “American Gladiators” besetzt. Was soll man dazu noch sagen!? Aber gut, es ist ein Actionfilm in dem gekämpft werden soll was das Zeug hält. Also los jetzt!!!

Aber.. auch das ging gründlich in die Hose. Nicht mal wegen dem Schnitt, denn diesmal werden ab und an Moves am Stück gezeigt, denen man eine gewisse (kleine) Imposanz nicht abstreiten kann. Diverse Sprünge sehen – verbunden mit den kraftvollen Soundeffekten – schon geil aus. Das Problem ist diesmal allerdings die Zeitlupe. Ein spektakulärer Sprung ist in einer Slowmo eben nicht mehr ganz so cool und normale Kampfbewegungen oder gar ganz miese Choreografien (die natürlich vorhanden sind) sehen dann gleich noch viel schlechter aus. Und wenn wirs gerade davon haben, ist es natürlich ganz ausserordentlich verfickt, wenn der Obermotz in solchen Zeitlupen lediglich springt, fällt, böse guckt.. nur weil er offensichtlich kampftechnisch nicht mehr zu bieten hat. Ich kotze! Wahrscheinlich ist das aber vernachlässigbar aufgrund der saudicken Fatalities die es.. leider auch nicht in den Film geschafft haben! JA! Es gibt im Nachfolger von Mortal Kombat – trotz der damaligen Klagen der Fans und Forderung nach deutlich mehr Härte wie im Spiel – einfach NOCH WENIGER Härte und ABSOLUT KEINEN FATALITY IM GESAMTEN FILM!!! Ich kotze dicke Brocken. :Q

Während die Soundeffekte teilweise die Ohren überstrapazieren (aber ich mag sowas ja), hats vor allem mit der Musik diesmal auch nicht mehr hingehauen. Vorbei die Zeiten von Speedmetal mit düsterem Gebrüll, her mit Scooter’s “Fire”. Oh ja. =/ Nichts gegen den Track ansich aber in einem Mortal Kombat Film? Ziemlich lächerlich. Besonders weil während diesem Techno vom Fließband natürlich auch Zeitlupen vorkommen, wie etwa Kitana ihre Schwertfächer öööffneeet uuund daaann eeeiiineeen Geeegneeer feeertiiig maaacht. Wooooooooow! Und die Musik macht dazu wie bekloppt uzuzuzuzuzuzbamuzuzuzuzuzubambamuzuzuzuzabtschuzuzudingdong.. Keine Ahnung was sie sich dabei dachten!? Ich kotze Bälle. :Q

Aber all das kann noch von einem übertroffen werden und bei Gott ich kotze grad. Also wenn ein Film mehr Geld kostet dann kann das mehrere Gründe haben. Zum Beispiel haben die Schauspieler ein höheres Bugdet verlangt, da der Vorgänger so erfolgreich war. Nun.. das wird hier wohl nicht zugetroffen haben. Ein anderer Grund wären die Locations oder Bauten die viel mehr Kohle kosteten. Ka. Aber ein ganz häufiger Grund sind die Special Effects, die für einen Nachfolger meistens möglichst in doppelter Menge und dreimal so dick in Szene gesetzt werden. Das passierte Mortal Kombat: Annihilation auch. Doch während die Quantität stieg, blieb die Qualität nicht nur auf der Strecke, sondern verschlechterte sich sogar noch um ein paar 100 Millionen Prozent.

Wobei das Intro noch eine ganz gute Figur macht.. wurde es doch animations- und soundtechnisch nochmal kräftig aufgebohrt. Actually erlebte ich bis heute vom 5.1 Sound her keine fettere, prolligere Introsequenz für einen Film. Hurengeil! >:O Aber das wars auch schon. Was dann folgt sind mittelmäßig bis ziemlich billig wirkende Sequenzen, denen man ihre Herkunft aus dem Computer nur all zu deutlich ansieht. Doch der Höhepunkt dieses Schunds ist der abschließende Kampf zwischen Liu Kang und Shao Kahn, die sich mit ihren neuen Fähigkeiten in Tiere verwandeln.

..wtf welche Arschgeburt einer Giraffe kam bitte darauf die Animalitys im Film zu verwenden??? Hockten da irgendwie alle an einem Tisch und tranken Kaffee, während Mr. Giraffenarschgeburt vorne stand und seine Idee preis gab, eventuell schon divers vorgerenderte Szenen zeigte und dann standen alle auf und klatschten und nahmen sich in die Arme und dachten sich “Mein Gott es sieht so genial aus und ist eine Revolution die ihresgleichen sucht” und der Typ bekam dann vielleicht auch noch eine Gehaltserhöhung mit der er seiner Giraffenmutter einen Dildo kaufen konnte der für ihren kompletten Hals reichte!?!? Ein Deep-Throat-Giraffendildo??? Oh Gott ey.
Ich kotze Würfel. :Q

Ja.. während Shao Kahn also in Form eines schlangenartigen Wesens so hochfrequente Töne von sich gibt, daß mein Gehörgang rebelliert, mutiert Liu Kang zu einem Drachen (blau), der die Kröhnung aka für viele hoffentlich das absolut Aus für diesen Film bedeuteten. Etwas Schlechteres habe ich lange nicht gesehen. Die staksige Animation, die absolut lächerliche Einbindung in den Hintergrund,.. er bewegt sich wie wenn er sich einen Baseballschläger ganz tief in seinen Schlumpfarsch hat reinschieben lassen. Deshalb bekommt er auch zurecht gehörig die Hucke voll. Allerdings.. er ist ein Drache!!! Wieso fliegt er nicht einfach weg? WIESO SPUCKT ER KEIN FEUER??? Hurensohn. :Q

Fazit
Dies ist die typische Fortsetzung einer recht guten Videospielumsetzung und ein Beispiel, wie man es dann auf keinen Fall machen sollte. Mehr Effekte, mehr Charaktere, mehr Locations, mehr Kämpfe aka einfach mehr von allem. Dann nimmt man das alles und steckt es in eine Qualitätsabzugsmaschine und raus kommt dieser Mistbrocken namens Mortal Kombat: Annihilation. Es hätte Möglichkeiten für eine zusammenhängende Trilogy gegeben (die gab es actually.. wobei der schlechte Verkauf des Films dann erstmal alle Türen schloss) oder für eine Ausarbeitung der überbliebenen Charaktere oder einfach für eine halbwegs normal spannende Story. Aber all das wurde nicht genutzt. Stattdessen wird man erschlagen mit drittklassigen Kurzauftritten von viertklassigen Schauspielern mit teilweise nicht klassifizierbarer Kampferfahrung. Es hätte mich bei dieser Aufdringlichkeit nicht gewundert, wenn es 1 Woche später die dazugehörigen Actionfiguren im Laden gegeben hätte.

Bleibt zu hoffen, dass sich im Zuge der immer lukrativer werdenden Videospielumsetzungen die Produzenten für den 2010 angepeilten 3. Teil (der aber eine Neuverfilmung des 1. Teils werden soll) der Serie die Meinungen der Massen von Fans zu Herzen nehmen. Silent Hill, Hitman und Doom schlugen hier bereits den richtigen Weg ein. Es sind Filme, die der Altersklasse ihres spielerischen Pendants entsprechen. Und es ist Quatsch ein brutales Prügelspiel in seiner Verfilmung zu einem Kindergeburtstag verwandeln zu wollen. Deshalb gibts es nur eins was in 2 Jahren unter dem Kinoplakat stehen darf: (rated X for its brutal, gory violence)

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