Burning Rangers

B U R N I N G | R A N G E R S

S O N I C T E A M | S E G A S A T U R N 1 9 9 8


(Das JP Cover. Als Bonus liegt der JP Version eine Mini CD mit dem Themesong bei.)

Die Zukunft. Feuer ist eine der letzten wirklichen Gefahren für den Menschen. Um auch diese in den Griff zu kriegen wurden die “Burning Rangers” in’s Leben gerufen. Eine Eliteeinheit von Feuerwehrmännern, die bei der Bewältigung von großen Feuersbrunsten helfen, Feuer löschen und zudem Überlebende retten und in Sicherheit teleportieren. Die Burning Rangers setzen sich zusammen aus Chris Partn, Big Landman, Lead Phoenix, Shou Amabane und die junge Tillis. Shou und Tillis sind die einzigen Charaktere, die zu Anfang gespielt werden können.


(Links: Mittels A Button springt man und kann für kurze Zeit auch fliegen. | Rechts: Echte Transparenz -> WOOOOOOOOOOO… aka…)

Burning Rangers war 1998 das letzte Spiel vom Sonic Team und somit das letzte Aufbäumen des Saturns gegen den übermächtigen Gegner, der da hieß Playstation. Als vollwertiger 3D Titel und von vielen gelobt, soll es laut vielen Saturnfans eines der besten Saturnspiele überhaupt sein.

Burning Rangers ist eigentlich ziemlich straight forward. Es gibt keine wirkliche Vorgeschichte und nach einem Tutorial wird man sofort in’s Spiel geworfen. Der einzige Gegner im Spiel: Das Feuer. Es gesellen sich zwar in späteren Levels ab und an riesige Roboter dazu, aber die sind kaum ernst zu nehmen und so bleibt das einzige, das bekämpft werden will das Feuer und das Zeitlimit. Mit B schießen wir unseren feuerlöschenden Pulselaser und erhalten im Gegenzug dazu Kristalle, die nicht nur als Schild für uns fungieren, sondern auch zum Teleportieren von Überlebenden geeignet sind. Rennen wir blindlinks in ein Feuer, verlieren wir alle Kristalle und sind fortan verwundbar, bis wir wieder neue Kristalle aufsammeln. Sonic anyone? Gut das jedes Ausbrechen einer Explosion mit einem kurzen Geräusch vorher angekündigt wird und mit einem kurzen Schritt zurück schnell ausgewichen werden kann. Dabei hat man ständig das Zeitlimit im Nacken, denn löscht man nicht jedes Feuer und hält sich zulang in einem Raum auf, dann explodiert er auf’s Neue und man ist drauf und dran zu verrecken. Damit man in diesem Chaos von Explosionen und verwinkelten Räumen stets weiß, wo es lang geht, haben die Jungs vom Sonic Team uns nicht etwa eine Karte spendiert sondern ein relativ innovatives Voice Navigation System. Einmal X drücken und Chris, mit welcher man ohnehin in ständigem Funkkontakt steht, weißt einem den Weg. Das macht mehr Spaß als sich selbst auf einer Karte zurechtfinden zu müssen und trägt sogar unheimlich zur Atmosphäre bei. Während den Missionen läuft ohnehin keine Musik und so hört man ständig das Knistern und Knacken des Feuers, den Funkverkehr seiner Kollegen, Explosionen und die Navgationshinweise von Chris. Das ist Sonic Team wahrlich gelungen. ~_~ Nach jeder Mission gibt es dann sogar noch einen tollen Bossfight, der stehts in einer Art Arena statt findet, in welcher man sich um den Boss herum bewegen kann. Das funktioniert relativ gut und macht teilweise sogar Spaß, wenn da nicht die…


(Links: Rettet man den Delfin, hilft er einem später. | Rechts: Einer der Bossfights in einer Art Röhre.)

…die Grafik. Die überaus ruckelnde Grafik, möchte ich hinzufügen. Also Sonic Team in allen Ehren, aber man merkt an Burning Rangers ganz deutlich, das a) Sonic Team entweder zuwenig Zeit hatte oder b) der Saturn eben doch nicht so geeignet für 3D Grafik dieser Art ist. Während die erste Mission noch sehr gut aussieht und spielbar ist, so stören die Ruckler in späteren Missionen schon das Spiel und machen es teilweise unspielbar. Das die Kamera an Epilepsie leidet hilft da nicht wirklich, im Gegenteil; Gerade die Bossfights sind dadurch einfach nur frustrierend und nicht halb so geil, wie sie sein könnten. Toll, es gibt Transparenzeffekte und tolle Lichteffekte, aber das bringt mir leider nichts, wenn das mit verschwindenden Polygonen, wabernden Texturen und Popups erkauft wird. Sobald man sich dann unter Wasser befindet ist alles aus und die komplette Grafik vor einem verschwindet teilweise! Ja fast könnte man davon ausgehen, das es sich hierbei um ein nie fertig gestelltes Spiel handelt. Dabei hat die Grafik auch wirklich ihre guten Seiten. Die Raumstation und der Ocean Park sind wirklich toll gemacht, die Texturen sind nice, das Feuer sieht einfach dick aus, es gibt echte Transparenz (yay!), die Burning Rangers sehen geil aus und sogar die Wasseroberfläche sieht cool aus. Aber leider dominieren die negativen Aspekte.

Burning Rangers wäre kein Sonic Team Spiel, wenn es nicht doch irgendwie cool wäre. Es sind nur Kleinigkeiten, aber evtl. machen gerade die Sonic Team aus. Schon allein, das das Spiel nur vier Missionen hat. Richtig gelesen, lediglich vier Missionen gibt es zu bewältigen. Diese sind dafür ziemlich umfangreich und man verbringt locker mal 20 – 40 Minuten mit einer Mission. Diese kurze Spieldauer hat immerhin den Vorteil, das man es gerne noch einmal durchspielt, denn während der Missionen gibt es allerhand Leute zu retten. Über diese wird genau Buch geführt und weil das alles nette Menschen sind, schicken sie einem sogar eine E-Mail, um sich für die Rettung zu bedanken. Dabei schicken manche einfach Codes mit, die man eingeben kann und dann random Soundschnipsel und Concept Artworks erhält oder diverse Missionen mit anderen Charakteren spielen kann. Oder die Musik im Spiel. Mein Gott, schon allein das Introtheme ist einfach genial. Während Sony sein Wipeout mit lamen Technobeats vollstopfte, bekam Burning Rangers einen Soundtrack von Takenobu Mitsuyoshi spendiert, der sich hören lassen kann. Als würde SEGA die Freiheit der riesigen Datenmengen, die CD-Roms nun endlich bieten, so richtig genießen, finden wir hier oldschool Musik mit richtigem Gesang, richtigem Schlagzeug, richtigen Gitarren und vor allem geilen Melodien vor. Vom Intro über den Startscreen und das Menü bis hin zu den Credits. Geile Songs wohin man schaut. Der Soundtrack schreit förmlich SEGA, denn auf keiner anderen Konsole war derartiges jemals zu entdecken. Dabei reiht sich Burning Rangers nahtlos in die Reihe der Spiele mit geiler Musik ein, wie z. B. Daytona USA, Victory Goal ’96 oder Virtua Fighter 2.


(Links: Wenn mal nix weg ploppt oder man ausversehen durch Wände schauen kann, sieht das Game eigentlich arschgeil aus. | Rechts: Die Escapesequenz – Eine Geduldsprobe.)

Tjo. Was tun. Das Spiel ist eigentlich richtig nice. Das Feuerlöschen macht einen Heidenspaß, ständig knallt’s irgendwo und man muss auf der Hut sein. Es ist sogar das erste Spiel in welchem mir ein Zeitlimit gefällt. Aber leider vermiest einem die Grafik alles. Durch die Ruckler sind Bosskämpfe und spätere Missionen kaum zu schaffen. Oft stirbt man nur anhand der lamen Kamera oder den Rucklern und es sieht halt ganz einfach auch unschön aus. Wenn ich mir die 3D Grafik von Grandia oder Dead Or Alive anschaue, dann kann ich nicht glauben, das das alles gewesen ist und wünschte mir, man hätte Sonic Team noch etwas mehr Zeit gegeben.

Pen Pen Pen Trans(en)pen Trans(en)pen

Hier das hurendicke Theme “Burning Hearts” – http://youtube.com/watch?v=yO3dD2FHbs8
Hier Ausschnitte aus Mission 1 – http://youtube.com/watch?v=BCxbruoEFBs

Lifeline

Lifeline (Hong Kong 1996, Johnnie To)

Dieser Film hat eigentlich gar keine Story in dem Sinne. Kein Ziel. Wir sehen lediglich gut 100 Minuten lang die Arbeit und Probleme einer Feuerwehrtruppe in Hong Kong. Gleich am Anfang wird der Chef der Truppe bei einer Rettungsaktion schwer verletzt wird und danach querschnittsgelähmt ist. Die Truppe gilt in Hong Kong schon als die “verfluchten Pechvögel”. Das weiß auch Alex Fong, der als neuer Chef in die Truppe kommt. Er ist eher der Feuerwehrmann der strikt nach Buch arbeitet, während Lau Ching Wan mehr der “Ich würde es riskieren um jemanden zu retten” Typ ist. Lau Ching Wan hat es am Anfang auch gleich mal auf die, zugegeben, hurengeile Carmen Lee abgesehen. Sie ist Doktorin und hat allerdings gerade Zoff mit ihrem Freund. Es gibt noch jede Menge mehr Nebencharaktere und alle haben so ihre Probleme. Manche werden leider nur kurz angeschnitten und man wünscht sich, man hätte etwas mehr über sie erfahren, um dann am Schluss mehr mit ihnen mitfiebern zu können.

Der Schluss ist eh krank. Zwar ist Lifeline ein Feuerwehrmännerfilm (?) allerdings gibt es nur eine wirkliche Feuerszene im Film. Tjo, die geht dann dafür auch knapp 40 Minuten und geizt nicht mit spektakulären Aufnahmen. Sie ist echt krass inszeniert und alle paar Minuten explodiert irgendwo etwas, Dreck und Feuer fliegt rum und wir sehen Lau Ching Wan durch verpuffende Feuerbälle rennen, springen und rutschen. Hier hat man sich wahrlich in’s Zeug gelegt und oft frage ich mich einfach nur, wie die das, damals 1996, in Hong Kong so hingekriegt haben.

Applaus!

Negativ fiel mir dann eigentlich, neben den unzureichend ausgeleuchteten Problemen der Charaktere, nur die Musik auf. Die klingt ziemlich billig und passt oft ganz einfach nicht zum Geschehen. Das ist vor allem in der letzten Szene etwas Schade, da diese ansonsten ziemlich genial ist. Tjo.

Definitiv nicht Johnnie Tos bester Film, aber ein guter Film über Feuerwehrmänner mit einer dicken Feuerszene. Hurra.

Pen Pen Pen Trans(en)pen Trans(en)pen