Der Bunker

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Der Bunker

Ein Student möchte in Ruhe an seiner These arbeiten. Dazu mietet er sich ein Zimmer in einem abgelegenen Bunker, in welchem ein Paar mit ihrem Sohn lebt. Da der Student nicht genug Geld hat, soll er seine Restschulden einfach abarbeiten und den Sohn des Paares zuhause unterrichten.

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Ein deutscher Film, der mal nicht ganz scheiße ist. Wer vielleicht “Dogtooth” schon gesehen hat, kann sich am ehesten vorstellen, was für eine Art Film “Der Bunker” ist. Für alle anderen ist es leider schwer zu erklären, da er einfach weird ist. xD Aber auf eine ganz nette Art und Weise. Die Situation ist natürlich ansich schonmal weird und dazu kommt, dass der Sohn zwar sagt, er wäre 8 Jahre alt, ganz klar aber wie 28 aussieht. Die Mutter spricht indes mit einem Unsichtbaren und der Vater macht sprichwörtlich gute Miene zum bösen Spiel. Gefilmt wurde das alles wirklich mit einer tollen Kameraarbeit und auch wenn es nicht gerade den super Spannungsbogen gibt, so weckt der Film dennoch ein gewisses Interesse in einem, da man einfach wissen möchte wieso, weshalb, warum. In der Hinsicht kann das Ende dann zwar nicht ganz überzeugen, aber es ist passend weird und verfällt nicht in Klischees. Die MEssage des Filmes wird dann auch schnell klar und tjopes… Hätte man sicher noch improven können hier und da, aber ansonsten wirklich gute Arbeit. Vor allem von den Darstellern. Ich glaube das ungewohnte für uns (aka mich?!) ist immer, dass in deutschen Filmen ständig Hochdeutsch gesprochen wird. Das wirkt nunmal recht seltsam, da nur wenige im Norden so sprechen dürften. So hat jeder deutsche Film für mich immer dieses Gewisse Etwas an Unrealismus. ~_? Heißt aber nicht, dass die Schauspieler schlecht waren, die waren allesamt hervorragend. Vor allem der Student, der sicke Sohn und der Vater. xD

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Toni Erdmann

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Toni Erdmann

Winfried Conradi hat seine Tochter schon lange nicht mehr gesehen, da sie für ihre Firma gerade in Bukarest ist. Sie muss dort einen wichtigen Deal mit einer Ölfirma unter Dach und Fach bringen. Winfried Conradi beschließt, seine Tochter einfach in Bukarest zu besuchen, um ein wenig Zeit mit ihr zu verbringen. Dabei verkleidet er sich jedoch mit Perücke und falschen Zähnen und geht seiner Tochter damit ziemlich auf die Nerven.

Puh. Also. Ein deutscher Film. Noch nie habe ich mich bei einem Film so unwohl gefühlt. Den meisten ist sicher “Cringe Comedy” ein Begriff und die bekanntesten Beispiele dürften wohl “The Office” oder eben das deutsche Gegenstück “Stromberg” sein. Und diese Art von Comedy gefällt mir eigentlich. Es ist einfach lustig, das Zusammenspiel von awkward Benehmen einer Person und die Reaktion normaler Menschen darauf zu sehen. Bei Toni Erdmann jedoch… puh. Es fehlte einfach die Comedy. Die Charaktere benehmen sich so merkwürdig, so fremdartig, dass es eher befremdlich anstelle von witzig rüberkommt. Die Situationen sind mehr als awkard und das Verhalten von allen Anwesenden ist super awkward und oh Gott ey, der ganze Film war so schwer anzuschauen, so etwas habe ich noch nicht erlebt. Dabei ist der Anfang noch relativ “normal” und wirkt einfach wie ein langweiliger Film, aber spätestens ab der Wankszene wird’s suuuper weird und gipfelt dann in einer Geburtstagsparty, bei der ich echt kaum mehr zuschauen konnte irgendwie?! Es ist echt schwer zu beschreiben, aber sowas habe ich noch nicht erlebt.

Und nein, ich fand ihn nicht gut. Toni Erdmann wurde ja weltweit mit Auszeichnungen überschüttet und als große Komödie und soziologische Dokumentation gefeiert, aber sorry, ich fand zu dem Film keinen Zugang. Die zwei Hauptdarsteller spielen entweder bewusst super awkward oder sie können es einfach nicht besser. Wenn sie sprechen, klingt es einfach ständig “unecht”, wieso ist das so? Wieso bemängelt das keiner? Ist es so gewollt? Ein paar der anderen Darsteller können es sichtlich besser. Dann gibt es da ja noch die Laufzeit des Filmes, die mit über 160 Minuten wirklich mehr als reichlich ist. Imho hätte man da locker 45 Minuten rausschneiden können und es wäre auf das Gleiche rausgekommen. Immerhin muss man dem Film allerdings zugute sprechen, dass ich mich nicht langweilte, dazu war ich einfach zu schockiert ob der Qualität des Filmes. :/

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The Last Unicorn

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The Last Unicorn – Friendship is magic!

Ein Einhorn erfährt eines Tages, dass es das letzte Einhorn auf der Welt ist. Es verlässt den sicheren, verzauberten Wald, um herauszufinden, was mit den anderen Einhörnern passiert ist. Auf Ihrem Weg erfährt sie, dass der böse König Haggard alle Einhörner dieser Welt von einem roten Stier hat zusammentreiben lassen und sie dann ins Meer verbannt wurden. Das Einhorn will den roten Stier konfrontieren und ihre Gefährten freilassen. Auf dem Weg dahin begleiten sie der inkompetente Zauberer Schmendrik, sowie die Räuberstochter Ronja Molly Grue.

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Tjo, ein Kindheitsklassiker sozusagen, welchen ich sprichwörtlich seit mind. 25 Jahren nicht mehr sah. Und ja, man kann direkt sagen, dass er für mich viel von seiner Magie verloren hat irgendwie. Das liegt zum einen an der Inszenierung, die zwar für einen Animationsfilm aus den 80ern durchaus überzeugen kann, als Kinofilm und aus heutiger Sicht jedoch einige Schwächen aufweist. Die Animationen sind manchmal ziemlich holprig, bzw. schlecht und auch der Schnitt bzw. manche Szenen (der Schmetterling z. B.) wirken heutzutage höchst merkwürdig. Vor allem beim roten Stier (aka dem Red Bull xD) ist das ein wenig schade, denn dieses Bild mit dem brennenden roten Stier war für mich damals unfassbar imposant und fast sogar beängstigend. Wie er die Einhörner in’s Meer treibt, um sie dort für König Haggard “einzusperren”, dass ist ziemlich nice imho. Leider kommt das gar nicht mehr so rüber. Hier wäre eine Modernisierung sicherlich recht interesting.

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Aber, dennoch. Es ist und bleibt ein toller Film. Wenn die Animationen funktionieren, dann sehen sie wirklich gut aus und vor allem vom visuellen Design her kann der Film absolut überzeugen. Was den Anfang im Wald angeht und generell die Hintergründe. Hier macht sich der japanische Einfluss wirklich bemerkbar und The Last Unicorn stand und steht visuell eigentlich außer Konkurrenz was Animationsfilme angeht. Des Weiteren hat The Last Unicorn einen fast esoterischen Unterton, welchen man als Kind ja gar nicht so mitbekommt. Dabei sind vor allem die Dialoge wirklich hervorragend. Wenn König Haggard (Christopher Lee!) spricht, hängt man an jedem Wort, wie ein Kind am 24.12. schon morgens ganz gespannt vor dem Weihnachtsbaum hockt. Und das nicht nur wegen Christopher Lees tollem Voice Over sondern eben wegen der Lyrik ansich, die fast schon poetisch ist. Man erinnere sich z. B. an die Dialoge aus Soul Reaver. Dann ist da noch der Soundtrack von Jimmy Webb und America mit dem natürlich berühmten Titletrack. Und ja, auch heute klingt dieser einfach super geil, schön melancholisch und passt zum Film einfach wie die Faust ins Arschloch aufs Auge. Das Ganze gibt dem Film wirklich eine ziemlich interessante, mysteriöse, esoterische Atmosphäre.

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Also, kann man The Last Unicorn heutzutage (2016) noch schauen? Absolut! Die Technische Umsetzung trübt die Kindheitsmagie dann doch ziemlich, aber es ist nachwievor einer der besseren Animationsfilme. Vor allem einer der Filme, von denen man heutzutage irgendwie gar nichts mehr hört? Gut, dass erst kürzlich eine Blu-ray erschien.

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Und bisschen sick interessant fand ich noch zwei Tidbits aus dem Wikipediaeintrag des Filmes: Christopher Lee war einfach fluent in Deutsch und sprach auch beim deutschen Dub seine Rolle komplett selbst? Also wtf, ich wusste noch nie? xD Des Weiteren ging ein Groß der Animateure zu Studio Ghibli, wo sie natürlich noch viele weitere Qualitätsanimationen fabrizieren würden.

Kokowääh

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Kokowääh 1 und 2

Till Schweiger will seine Tochter unbedingt in’s Filmgeschäft pushen. Dazu holt er sich “große” deutsche Namen wie Jasmin Gerat, Samuel Finzi, Anne-Sophie Briest und Matthias Schweighöfer. Zusammen besorgen sie einen Produzenten, ein paar Kameras, Mikrofone und Lampen und schwupps, schon filmen sie einen Film für die kleine Emma Schweiger. Leider hat Till Schweiger dabei die Story vergessen. Können Sie den Film noch retten?

Nein, können sie nicht. Kokowääh ist wie so viele deutsche Filme total behämmert mit einer 08/15 Story über Vaterschaft und Verantwortung. Das ansich wäre ja fast noch ertragbar – immerhin ist man ja kaum etwas anderes von deutschen Filmen gewohnt – aber was die Filme wirklich so unterirdisch macht sind die Schauspieler. Emma Schweiger hat absolut nichts von ihrem Vater und kann keinen Meter schauspielen. Ja, vielleicht sollte man mit Kinderdarstellern nicht sooo hart umgehen, aber vielleicht sollte man als Vater seine Kinder auch nicht in jeden Film quetschen, egal ob sie acten können oder nicht. Ihre Mimik, ihr Text, es klingt einfach alles falsch und fake und ist kaum zu ertragen. Leider machen da die Erwachsenen, allen voran Samuel Finzi, keine Ausnahme. Lustigerweise ist Jasmin Gerat fast noch am “besten”. Die Witze oder Situationskomik sind allesamt nicht lustig und am Schlimmsten wird’s natürlich, wenn Emma Schweiger ein Gag zugeschoben wird und sie ihn delivern muss. Naja und der Rest… zu Beginn denkt man noch: “Ach, nice Kamera.” muss aber schnell feststellen, dass überwiegend 08/15 Style gefilmt wurde. Bei Kokowäh 2 entschied man sich sogar unerklärlicherweise für einen krank schnellen Schnitt, der eher an ein MTV Musikvideo der 90er erinnerte, als an eine Dramödie. Also wtf.

Also alles in allem wirklich, wirklich unterirdisch. Leider.

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Victoria

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Victoria

Victoria ist alleine in einem Club in Berlin und kommt aber nicht so recht ins Gespräch mit Leuten. Es ist eh schon vier Uhr in der Früh und ihre Schicht im Café fängt um 07:00 Uhr an, von daher beschließt sie, sich auf den Heimweg zu machen. Beim Verlassen des Clubs labert sie aber “Sonne” an. Ein unschuldig dreinschauender Berliner mit 3 Freunden. Sie begleiten Victoria auf dem Heimweg. Es wird eine Nacht, die ihr Leben verändert.

Also puh, ey. Deutscher Film und als aller erstes will ich mal die Hauptdarsteller loben, vor allem die vier Jungs. Ich kenne die Schauspieler ansich nicht und evtl. spielten sie nur “sich selbst” aka waren truely drunk und labern die ganze Zeit so, aber das war wirklich überzeugend und sehr, sehr gut gemacht. Victoria selbst ist auch nicht verkehrt als Austauschstudentin (?) alleine in einer fremden Stadt. Sie ist erst 3 Monate in Berlin und kennt noch niemanden so richtig und das bringt sie auch gut rüber. In weiteren Rollen jedoch fiel mir vor allem der Oberbösewicht mehr als negativ auf. Also sein Gehabe ist an Schnulz und Overacting kaum zu überbieten und stellt für mich so diesen typischen deutschen Schauspieler dar, den man einfach nicht truely ernst nehmen will / kann. Furchtbar und schade, denn der Rest des Films ist überwiegend super natürlich und klasse gespielt imho.

Natürlich muss man jetzt auch die Kamera erwähnen und dass der Film in einem Take gedreht wurde. Also alleine dafür aber erst recht in Kombination mit den Schauspielern und der generellen Authentizität muss man den Filmemachern großen, großen Respekt zollen, denn das ist schon schlicht und ergreifend Wahnsinn. Eine wahre 134-minütige Meisterleistung in welcher die Kamera nie nervt, trotz 1-Take nicht auf Komposition verzichtet und generell erfreulich stabil (nicht viel “Shaky-Cam”) bleibt. Respekt, Respekt, Respekt!

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Tja… aber dennoch… im Laufe der fast 2,5 Stunden ertappte ich mich immer wieder dabei, wie ich die Kamera bzw. den 1-Take gar nicht so wahr nahm. Da frage ich mich natürlich asapst: “Für was macht man sowas dann?”. Wenn man im Laufe des Filmes kaum noch zwischen einem normalen Film mit Cuts und Victoria unterscheidet, wo besteht dann der Sinn? Dass ich mich durch die Kamera intensiver in die Story reinversetzt fühlte, konnte ich jetzt nicht gerade behaupten. Vielleicht liegt’s auch einfach daran, dass die Story einfach ein bisschen langweilig war. So schade es auch klingt, aber die erste Stunde ist einfach laaangweilig bzw. zieht sich seeehr. Es sieht einfach aus, wie ein typischer Vidgames Abend in Weingarten, wo einfach jemand mit dem iPhone 1 Stunde filmt und alle durcheinander quasseln und versuchen, eine Tussi anzugraben. Das ist super authentisch, jawohl, aber leider auch super langweilig und nervig imho. Die Charaktere mochte ich zu Anfang des Filmes überhaupt nicht, was alles nur noch schlimmer machte.

Irgendwann kommt der Film dann zwar in Fahrt, aber leider imho zu Lasten des Realismus SPOILER Die deutsche Polizei schießt asapst einen Flüchtigen Bankräuber tot? Also… eh… / SPOILER. So macht das Ende des Filmes zwar wesentlich mehr Spaß, aber es bleibt ein fader Beigeschmack im Mund und ich frage mich die ganze Zeit: “Tjopes, für was das alles?”. Meiner Meinung nach hätte das ganze als 1-stündiger Kurzfilm (und dann natürlich mit anderer Story) irgendwie besser funktioniert.

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Victoria

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Paha was geht denn Filmmäßig bitte gerade in Deutschland ab?! Nach “Das Finstere Tal” jetzt der nächste Kracher der dabei aber einfach mal einer der besten Deutschen Filme ever ist, was ja eigentlich jetzt noch nicht so viel sagt, aber der hier war truly fucking beeindruckend.

Victoria

Absolutes Muss für jeden den Filmtechnik auch nur entfernt interessiert. Der ganze Film ist einfach EIN Take, der ganze Film! Das ist unglaublich beeindruckend mit super sicker Kameraführung und verdammt gute Schauspieler noch dazu. Dadurch das er stellenweise improvisiert werden musste wirkt er irgendwie super realistisch und die Dialoge sind einfach so wie Menschen auch reden, kommt super realistisch rüber einfach.

Zur Story will ich gar nicht viel sagen, ne Spanierin trifft in Berlin auf 4 Deutsche Typen und startet ne kleine Sauftour die immer weirder und gefährlicher wird. Ich würde mir nicht mal Trailer angucken, der verrät recht viel, ich wusste praktische nichts und der Film entwickelte sich in ganz andere Richtung als ich erwartete. Kann mir vorstellen das manche erste Hälfte als etwas langatmig empfinden könnten, ich mochte das da man die Charaktere besser kennen lernt, aber wenn er erst einmal loslegt fährt er auch nicht mehr runter und bleibt bis zum Ende krass spannend, für mich fast unerträglich, vielleicht lag es an meiner momentanen Stimmung aber die letzten paar Minuten zerrten echt an meinen Nerven. Tjo, sollte man sehen.

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Das letzte Schweigen

Das letzte Schweigen

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Im Sommer ’86 wird ein junges Mädchen auf einem Feldweg brutal vergewaltigt und umgebracht. Die Leiche wird in einen See geworfen und der Täter bleibt unerkannt. 23 Jahre später passiert es erneut… an der gleichen Stelle… mit dem gleichen Ablauf. Es wird Zeit, dass das letzte Schweigen gebrochen wird und der Täter entlarvt wird. Dieses mal darf er nicht entkommen.

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Igitt, deutsche Filme… Aber moment, was ist das? In diesem Film gibt es weder peinliche Sexwitze, noch Ballermannszenen oder gar Nazis. Das letzte Schweigen ist ein tolles Krimi-Drama um das Verschwinden zweier Mädchen und wie die Menschen damit umgehen. Nach der Romanvorlage “Das Schweigen” strikte Baran Bo Odar eine unfassbar tolle Atmosphäre, die einen von der ersten Sekunde an gefangen nimmt und bis zum Schluss nicht wieder los lässt. Die super Kameraarbeit gepaart mit der düsteren und geheimnisvollen Musik lässt teilweise Parallelen zum Horrofilm aufkommen, fast wie schon beim koreanischen und nicht unähnlichen “Memories Of Murder”. Dazu kommt das realistische Setting nicht nur des deutschen Neubaugebiets, sondern auch der eigentlichen Tat, welches einen natürlich ASAP mit den Charakteren mitfühlen lässt.

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Und gerade die Charaktere sind es dann, die die eigentliche Spannung aufrecht erhalten. Hier wird mit Mimik und nicht mit großen, ausufernden Gesten gespielt, hier werden noch Gefühle und Gedanken durch bestes Schauspiel transportiert. Einfach super wundervoll hervorragend und meines Erachtens kaum noch zu übtreffen. So müssten mehr deutsche Filme aussehen, aber leider ist das wohl eher unmöglich.

Bitte ASAP auf Blu-ray kaufen, um die geile Optik würdigen zu können.

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Draussen Bleiben


DRAUSSEN BLEIBEN | DOKUMENTARFILM | GER 2008

Valentina und Suli sind beste Freundinnen in einem Asylantenheim in München Harras. Während Sulis Familie, die ursprünglich aus China stammt, als politisch verfolgte Flüchtliche asap eine Aufenthaltsgenehmigung bekam, lebt Valentina mit ihrer Mutter nur gedulded in Deutschland. Suli versteht nicht, warum Valentina keine Aufenthaltsgenehmigung bekommt. “Das hat mit Glück zu tun”, sagt sie. Der Dokumentarfilm von Alexander Riedel zeigt ein Jahr aus dem Leben der beiden.

Bin bei dieser Doku hängen geblieben, weil es wieder mal eine dieser Dokus war, die ohne Sprecher auskommt. Einzig die Kinder des Asylantenheims erzählen… oder auch nicht. Viel Stille und Momentaufnahmen werden in der Doku eingefangen. Und das mit einer überraschend tollen Kameraarbeit und Schnitt. Wir verfolgen also das Leben der Kinder dieses Asylantenheims, allen voran der Albanerin Valentina und der Chinesin Suli und bekommen so mit, worüber sie sich ihre Gedanken machen und was sie so für Probleme haben. Aber ständig frage ich mich bei Dokumentarfilmen: Wie echt ist sowas? Wie echt, kann man etwas zeigen? Woher weiß ich, dass nicht durch Schnitt – gewollt oder ungewollt – ein falscher Eindruck entsteht? Eine Dokumentation ist also meines Erachtens immer ein Eindruck bzw. eine Meinung des Dokumentarfilmers. Mindestens. Behält man das im Kopf und macht sich so zusätzlich seine eigenen Gedanken, weiß man zwar immer noch nicht, wie die Realität nun ausschaut, kann das Gesehene aber besser verarbeiten. Man gewinnt so etwas wie “Abstand” dazu, was etwas komisch ist, denn gerade diese Art der Dokus sollen ja immer “schockieren” oder “aufwühlen”. Bei mir klappt das irgendwie nie.

Ich hätte mich aber gerne mal von Suli aufwühlen lassen. Die kleine Chinesin – gerade mal 16 – fand ich ziemlich cute, trotz ihres Klischeehaften Ghettoverhaltens und vor allem der Sprache. @___@; Aber für die Art von Leben, wie sie es führt, wäre ich nicht gemacht. Der Umgang untereinander in so einem Asylantenheim ist mitunter – zumindest bei dieser Clique – ziemlich grob. Zwar respektieren sich alle und mögen sich, aber können dies nicht immer so zeigen. Da wird schnell mal gerauft oder sich wegen Kleinigkeiten gestritten.

Aber wer weiß schon, wie echt das ist.

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Die Konferenz

Die Konferenz
Bodo Kirchoff | Niki Stein | Deutschland 2004

Neun Lehrer versammeln sich im Bibliotheksraum ihres Gymnasiums zu einer Konferenz. Es soll abgestimmt werden, ob der Schüler Viktor Leysen von der Schule verwiesen werden soll. Er hat angeblich die 17-jährige Tizia nach einer Theaterprobe vergewaltigt. Die Entscheidung fällt den Lehrern nicht leicht. Mit zunehmender Dauer der Konferenz treten nach und nach die Schwächen der Lehrer zu Tage, es kommt zu Streitereien und Anschuldigungen. Eine objektive Abstimmung scheint aussichtslos.

Mal wieder im TV hängen geblieben. Dieses mal auf Arte. Der Titel “Die Konferenz” und die ersten Sekunden Film, die ich sah, erinnerten mich sofort an “Die Zwölf Geschworenen”. Und siehe da, der Film ist eine nahezu 1:1 Kopie des Klassikers von 1957, der 1997 mit Jack Lemmon schon einmal neu aufgelegt wurde. Alles, was “Die Zwölf Geschworenen” ausmachte, finden wir auch in “Die Konferenz” wieder. Eine Tat – hier die angebliche Vergewaltigung im Keller des Schulgebäudes – über die abgestimmt werden soll, Menschen von denen die meisten lieber gerne nach Hause gehen würden und eine ausgefallene Heizung im Bibliotheksraum (in “Die Zwölf Geschworenen” war es z. B. eine ausgefallene Klimaanlage). Die einzige “Neuerung”, die Drehbuchautor Bodo Kirchoff hier hinzufügt sind die Diskrepanzen der Lehrer untereinander. Es treten immer mehr persönliche Vorurteile, Abneigungen und Anschuldigungen der Lehrer untereinander hervor, die das Abstimmen nahezu unmöglich machen. Das gab es in diesem Umfang bei den zwölf Geschworenen nicht.

Aber während der Rest des Films eine wirklich gute Kopie, bzw. ein Remake des Klassikers ist, so hinterlässt die einzige Neuerung, die hinzugefügt wurde, einen bitteren Beigeschmack. Gleich zu Beginn der Konferenz gehen sich die Lehrer mit ironischen Bemerkungen und direkten Angriffen so an’s Leder, dass es schon wieder unrealistisch wirkt. Wenn das Arbeitsklima der Kollegen in einem Gymnasium so wäre, dann würde ich da sofort meine Sachen packen und woanders hingehen. Hier wird einfach jeder fertig gemacht und teilweise mit Sprüchen, wo selbst ich mir denke: “Baha?”. Aber es scheint an diesem Gymnasium normal zu sein. Jedenfalls hätte ich mir gewünscht, dass derartige Streitereien erst wesentlich später im Film auftauchen, wenn alle z. B. nervlich angespannter sind, als zu Anfang.

Ansonsten wurde der Rest meines Erachtens ziemlich gut durchgezogen. Die Schauspieler – bis auf Senta Berger und Wotan Wilke Möhring – mir alle unbekannt, lieferten glaubwürdige Leistungen ab und optisch war der Film auch gut umgesetzt, obwohl die Locations natürlich dementsprechend limitiert waren. Mit ein paar winzigen Ausnahmen spielt der gesamte Film im Bibliotheksraum des Gymnasiums.

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Hardcover

HardCover
Vom Regisseur von Lammbock oder so? Ka.

Christoph ist ein wenig erfolgreicher Romanautor. Schon 30 Jahre alt und er hält sich immer noch mit dem Schreiben von Groschenromanen über Wasser. Nebenbei arbeitet er in einer Autovermietung. Eines Tages beobachtet er zufällig, wie der Kleinganove Dominik ein Auto stiehlt. Als Gegenleistung, dass Christoph den Ganoven nicht verrät, will er von ihm in die Unterwelt Düsseldorfs eingeführt werden. Er wittert die Chance einen knallharten Actionroman zu schreiben.

Huch, hilfe! Rette sich wer kann! Ein deutscher Film ist im Anmarsch! Ahhhhhhhhhh! Moment… Immerhin blieb’ ich bei dem Film hängen. Lustigerweise anfangs nur wegen der Cinematografie, die auf den Screenshots leider so GAR NICHT rüber kommt, wie ich sie im Film empfand. Alles sah durchweg stylish aus und war mit Grau/Blau-Filtern verändert. Dazu die obligatorische Tiefenunschärfe und tolle Kompositionen. Ka, woher die Screenshots sind, aber irgendwie werden sie dem Film leider nicht gerecht.

Aber gut. In Hardcover geht es also um ein ungleiches Paar – Schreiberling und Gangster – die notgedrungen zusammen auskommen müssen. Klar, dass sie sich früher oder später irgendwie und irgendwo auch anfreunden und allerhand abgefahrene Sachen zusammen erleben. Das ist soweit nichts besonderes. Wirklich besonders wird es auch nie, allerdings symphatisch. Und das ist für einen deutschen Film ja immerhin schon ein Achievement. Die zwei wachsen einem also ein klein wenig an’s Herz und dadurch haben die Erlebnisse der zwei auch durchaus mehr Wirkung auf den Zuschauer.

Positiv hervorzuheben wäre hier noch der Humor, der durchaus gelungen und vor allem dezent ist. Es gibt keine wirklich peinlichen Sexwitze oder sonstigen Kinderkram, wie er leider in 99 % aller kleinbudgetierten, deutschen Filme so üblich ist, sondern durchaus gute Situationskomik und kleinere Lacher.

Hardcover ist also ein witziges kleines Filmchen, welches ich allerdings so hätte nie im Kino sehen wollen. Da fehlt einfach noch eine ganze Menge zu einem waschechten Kinofilm, aber für’s Fernsehen hat’s allemal gereicht. Und genau daran sollten sich solche Filme viel eher orientieren und nicht einen auf große, USA style Kinokomödie machen.

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