Ronal The Barbarian

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Ronal The Barbarian

Im Land Metalonia kämpfte einst Kron gegen das ultimative Böse, um die Welt davon zu befreien. Er siegte, wurde aber schwer verletzt und blutete 7 Tage und 7 Nächte. Wer von seinem Blut trank wurde stark und kräftig. Die Barbaren sind die Nachfahren dieser Menschen und nennen sich stolz “Söhne Krons”. Einzig Ronal passt nicht so ganz in das Bild der Barbaren. Er ist schmächtig und schwach und stammt vermutlich von demjenigen ab, der damals nur noch den letzten Tropfen von Krons Blut trank. Ronal hat keine Lust auf Quests und Schlachten und würde viel lieber zuhause im sicheren Dorf bleiben. Doch das wird eines Tages angegriffen und wie das in Filmen nun mal so ist, ist Ronal der einzige, welcher nicht vom bösen Volcazar entführt wurde. Er muss nun seinen Stamm ganz alleine aus dessen Händen befreien.

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Ronal The Barbarian ist ein dänischer CGI Animationsfilm aus dem Jahre 2011 und leider irgendwie ziemlich unbekannt. Ich selbst hört erst vor kurzem davon, als ich eine Nachricht las, in welcher es darum ging, dass ein chinesisches Filmstudio eine Realverfilmung (!) des Filmes in Arbeit hat. Also wtf. Naja, in selbiger News stand dann auch, dass Ronal The Barbarian actually ziemlich gut und funny sein soll. Und siehe da, sie hatten recht. Der Film ist eine imho recht lustige Komödie, welche natürlich Conan aber auch Heavy Metal, Dungeons & Dragons und Lord Of The Rings verarscht. Das alles in einer sehr homogenen Mischung. Die Witze sind dabei überwiegend an Erwachsene gerichtet und auch wenn auf dem Poster “für die ganze Familie” steht, so würde ich den Film kleineren Kindern eher nicht zeigen irgendwie?! xD Es gibt viel sexual innuendo – hetero und vor allem homo – und bei dem Stamm der Amazonen wackeln auch ordentlich die Brüste.

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Die CGI von 2011 hauen natürlich keinen mehr vom Hocker und taten das vermutlich auch 2011 schon nicht. Aber im Großen und Ganzen kann die Optik des Filmes wirklich überzeugen, vor allem wenn das ultimative Böse, Kron oder Volcazar in Szene gesetzt werden. Hier könnte man nicht nur einmal einen Screenshot machen und diesen als ein Heavy Metal Album Cover benutzen. Die Musik ist stellenweise recht bombastisch, hält sich ansonsten aber erstaunlicherweise sehr zurück. Vor allem gibt es während des Filmes keine Heavy Metal Gitarren zu hören, was ein klein wenig verwunderlich ist. Hier hätte man den Film truely noch etwas verfeinern können. Vor allem wenn man bedenkt, dass einer der Charaktere ein Barde mit Gitarre ist. Die Story ist natürlich nichts bahnbrechend neues, weiß aber an der ein oder anderen wichtigen Stelle zu überraschen und generell unterhält der Film eigentlich über die komplette Laufzeit.

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Imho wirklich ein “hidden gem” und vor allem für Fans von Metal, Conan oder Fantasy zu empfehlen. Perfekt für einen Abend mit Bier und Freunden.

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Ayreon – Intro The Electric Castle

AYREON AYREON AYREON
i n t o . t h e . e l e c t r i c . c a s t l e
Arjen Anthony Lucassen

Ein riesen Donnerhall erschallt, als Zeit und Raum kollidieren. Acht verschiedene Menschen, aus jeweils verschiedenen Epochen der Zeitgeschichte gepickt, finden sich plötzlich in einer unbeschreiblichen Dimension wieder. Eine mysteriöse Stimme leitet die 8 Menschen durch verschiedenste Prüfungen bis zum “Electric Castle”. In besagtem Schloss, welches aus ihren eigenen Ängsten und Träumen besteht, angekommen, müssen sie das Tor zurück zu ihren jeweils eigenen Jahrhunderten finden. Werden sie überleben?

Und… wer ist diese Stimme?

Edwin Balogh als Roman
Sharon den Adel (Within Temptation) als Indian
Jay van Feggelen als Barbarian
Fish (Marillion) als Highlander
Anneke van Giersbergen (The Gathering) als Egyptian
Arjen Anthony Lucassen als Hippie
Edward Reekers als Futureman
Damian Wilson als Knight
Robert Westerholt (Within Temptation) als Death
George Oosthoek (Orphanage) als Death
Peter Daltrey als “The Voice”


Der Mastermind hinter dem ganzen: Arjen Anthony Lucassen

Mit einem wahren Donnerschlag fängt dann auch der erste Track an. Und das in zweierlich Hinsicht. Der Knall ist storytechnisch der Anfang des Albums und weist zudem darauf hin, was da noch kommen wird: Das dickste “Ayreon” Album bisher. 1998 von der 1 bis 2 Mann Band “Ayreon” released, stellt “The Electric Castle” ein sogenanntes Concept Album dar. Das heißt nichts weiter als das alle Liedtexte einer durchgängigen, chronologisch geordneten Story angehören. Durch den progressiven, rockigen Stil wird es auch hin und wieder als “Space Opera” oder gar “Rock Opera” bezeichnet. Beides irgendwie passend wie ich finde. Das tolle an “Electric Castle” sind die Dialoge, welche die acht Protagonisten singen. Im Gegensatz zu Hip Hop oder Punk laden die Texte hier auch endlich zum aktiven Reinhören ein. Durch klare Aussprache, wundervollen Gesang und nicht zuletzt der Thematik, das Suchen und Finden von menschlichen Emotionen, muss man sich endlich mal der Texte nicht schämen, versteht diese auf Anhieb und zeigt sogar Interesse daran.

Was Arjen Anthony Lucassen hier auf die Beine stellte ist meiner Meinung nach einfach das vollkommendste, am dicksten produzierteste und wundervollste Concept Album der letzten Jahre. Es stimmt einfach alles. Angefangen bei den Coverillustrationen, bei denen Arjen endlich professionelle Hilfe in Form von Jef Bertels in’s Boot holte und sich nicht, wie bei seinen 2 Alben davor, auf Computergenerierte und offensichtlich von Praktikanten erstellte Grafiken verließ. The Electric Castle bekam das sorglos rundum Paket spendiert in Form eines eigens für das Album angefertigen Gemäldes des “Electric Castles” und zahllosen Aquarellen und Zeichnungen für das Booklet. Der erste Eindruck stimmt also.


Endlich sorgfältig ausgewählt: Die Coverillustrationen durch Artist Jef Bertels aus Belgien

Der zweite Eindruck ist auch schnell gefestigt. Schon bei Track 1 hört man direkt, das hier Wert auf Produktion gelegt wurde. Das Album ist derart perfekt abgemischt und “dick” aufgenommen, das es einen förmlich umhüllt. Nichts ist zu laut, nichts ist zu leise. Alles ist an seinem Platz und so, wie es klingen soll. Die Gitarren und Drums sind wuchtig, aber auch zarte Synthieklänge und vor allem Oldschool Instrumente, wie Chello, Violine und Sitar (?!) kommen zur Geltung. Dazu ein richtig wuchtiger Bass, sowohl aus dem Synthesizer, als auch vom E-Bass. Gerade die klassischen Instrumente geben den nötigen Kontrast zum progressiven Synth-Rock und klingen einfach super harmonisch, ohne irgendwie “aufzufallen” oder “gezwungen” zu wirken.

Dazu kommen die acht Protagonisten, welche von namhaften Sängern und Sängerinnen der Heavy und Rock Szene verkörpert wurden. Von bluesigen, tiefen bis knabenhaften Männerstimmen wird hier fast jedes Spektrum abgedeckt. Auch zwei Frauen haben es mit an Bord geschafft und bieten so gesangstechnisch genug Abwechslung. Gerade die Dialoge der verschiedenen Personen untereinander gefallen mir in den Liedern sehr. Die grandiosen, teils epischen (Garden Of Emotions) Melodien lassen jede möchtegern “Nordic Symphony Metal” Band alt aussehen und kommen dank der schon angesprochenen dicken Produktion erst richtig zur Geltung. Besonders gefällt mir auch die eher unkonventionelle Art der Songs. “Electric Castle” läuft nicht strikt nach Lehrplan ab, wie etwa Songtext, Refrain, Songtext, Refrain, fertig. Teils minutenlange Intros bereiten einen behutsam auf die bevorstehenden Texte / Songs vor und zwischendurch, oder am Schluss oder eben am Anfang gibt es immer wieder Instrumentale Moment, die gerade den tollen Instrumenten und deren perfekte Inszenierung zugute kommen.

Mal schauen, ob ich alles habe…

Konzeptalbum = hurengeil
Gesang = hurengeil
Produktion = hurengeil
Cover = hurengeil

Ja, ich glaube das war alles, was es dazu zu sagen gibt. Bitte kaufen. 2004 kam übrigens eine Special Edition des Albums heraus. Ich selbe habe ein schniekes Digipack erwischt, aber das scheint nicht die besagte Special Edition zu sein, denn auf dieser sind angeblich noch Making Of Quicktimefiles drauf. Sehr nice.

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