Miller’s Crossing
Der fette Johnny Caspar besucht Gangsterboss Leo. Er bittet ihn, den Kleinganoven Bernie Bernbaum umlegen zu dürfen. Leo erteilt Casper aber leider keine Erlaubnis, weil Bernie Schutzgeld an Leo bezahlt. Also beschützt er ihn. Leos Freund und Berater Tom rät Leo allerdings davon ab, Bernie zu beschützen, da Casper mehr Ärger machen könnte, als Bernie wert ist. Das verzwickte an der Sache: Tom hat ein Verhältnis mit der Freundin von Leo, welche wiederrum die Schwester von Bernie ist und ihn ungern tot sehen würde. Alles klar soweit? Jedenfalls… ehm… gibt es dann noch random Twists und Blah Blah Blah. Keine Ahnung, wie ich das genau beschreiben soll…
Miller’s Crossing ist ein Film der Coen Brüder, von denen man ja sehr viel gutes hört. Leider waren die Brüder oder das Marketing total bekloppt und releasten den Film im selben Jahr, wie z. B. Dick Tracy, Der Pate III und… Goodfellas (!). Klar, dass Miller’s Crossing da keine Sau mehr interessierte und der Film nur 5 Millionen in die Kassen spülte. Ach ist Wikipedia geil. Jedenfalls… evtl. lag das schlechte Einspielergebnis aber auch am Film? Er versucht eine Art Mafiafilm zu sein, ohne aber die Mafia ansich großartig zu behandeln. Hier geht es lediglich um 3 Hauptakteure, ein paar Nebenfiguren und das Spiel, dass Tom mit ihnen spielt. Offiziell spielt der Film zur Zeiten der Prohibition in Amerika, aber so wirklich kommt das kaum rüber, obwohl Kostüme, Sets, Dialoge, etc. durchaus stimmen. Anfangs ließen mich die Intrigen und Spielchen von Tom ziemlich kalt, aber immerhin kommt am Schluss doch noch so etwas wie Neugierde beim Zuschauer auf. Mein Hauptproblem war dann aber doch, dass alles so zufällig aussieht. Plant Tom das Spiel nun haargenau oder wurschtelt er sich einfach so durch und denkt nur von der einen Intrige zur nächsten? Auch am Schluss wird das nicht so ganz klar. Hat er nun einfach Glück gehabt oder sich gekonnt aus der Situation herausgewunden? Keine Ahnung. Leider interessiert’s mich auch nicht, da es mit Ausnahme von Caspers Overacting kaum Regungen im Film gibt. Tom Reagans Gesichtsausdrücke variieren zwischen nichtsaussagend und nichtsaussagend mit ein wenig Traurigkeit. Mehr gibt’s ansonsten nicht zu bewundern.
Die Geschichte war ansich ganz in Ordnung, wenn man auf Mafiaschachspiele steht, aber leider wurde sie so umgesetzt, dass sie einen kaum juckte. Was mir aber positiv auffiel, war die Kameraarbeit. Das kommt anhand der screenshots leider gar nicht so gut rüber, aber Miller’s Crossing sieht relativ cool aus. Die Straßenszenen, wenn die Bullen sich Schießereien mit den Clubs liefern, haben eine ziemlich geile Beleuchtung und sehen klasse aus. Oder in Toms Wohnung z. B. Irgendwie wirkt das alles… keine Ahnung… “besonders”. Leider kann ich es nicht so gut beschreiben, wie ich gerne würde, aber Miller’s Crossing sieht echt gut aus. Auch ohne knallige Farben, Farbfilter oder gewagte Kameraperspektiven.
Die Musik ist dann noch einmal ein Kapitel für sich. Das erste mal kam ich ja durch den Trailer zu “The Last Guardian” – einem Spiel für die PS3 – in Berührung. Als ich dann hörte, dass die Musik eigentlich von Miller’s Crossing ist, war ich dann doch etwas verwundert und wollte den Film mal sehen. Mir war klar, dass mir die Musik das erste mal im Film dann bestimmt komisch vor kommt und das tat sie auch… aber auch die restliche Musik im Film bis hin zum Schluss. Sie klingt eher als würde sie etwas schönes Beschreiben, während die Sachen, die im Film abgehen, nicht so schön sind. Ich empfang sie bis zum Schluss als eher unpassend, aber wunderschön. ~_~