Monday

MONDAY
S   A   B   U

Montag. Es ist früh am Morgen. Ein Mann wacht in einem Hotelzimmer auf und kann sich an nichts mehr erinnern. Plötzlich findet er in seiner Jackentasche ein Päckchen Reinigungssalz, wie es üblicherweise auf Beerdigungen verwendet wird. Er scheint sich schemenhaft zu erinnern. Er hat doch nicht etwa… Das war doch nur ein Traum? Oder?

“You’re good with radio-controlled cars and stuff, right?”

2001 war “Monday” Sabus vierter und meiner Meinung nach auch bester Film. Eventuell war es ein Fehler von mir, das ich Monday als ersten Film von Sabu sah, denn danach konnte mich keiner mehr SO sehr überzeugen, wie dieser. In Monday ist alles perfekt. Vom wenig verratenden Ausgangspunkt, welcher noch nicht wirklich viel verrät und Lust darauf macht, mehr zu erfahren, bis hin zur Umsetzung, die lupenreiner nicht hätte sein können. Die Hauptrolle spielt – mal wieder – Shin’ichi Tsutsumi und das gewohnt symphatisch. Oft hat man das Gefühl er IST der biedere japanische Angestellte, den er schon so oft in Sabus Filmen verkörperte. In Monday darf er dann auch endlich mal die Sau raus lassen und schafft den Spagat zwischen biederem Angestellten und waffenschwingenden betrunkenen. Dabei spielt aber auch die filmische Inszenierung eine große Rolle, denn nicht nur der Hauptcharakter ist angenehm steif und zurückhalten, selbst die Nebendarsteller vom Yakuza bis zum Hotelangestellten agieren sauber, streng und strahlen trotzdem einen gewissen Charme aus.


(Diese zwei Screenshots sind die einzigen, die ihr im Internet finden werdet und stellen lustigerweise auch die Quintessenz des kompletten Films dar!)

Dazu kommt die Kamera, die sich nicht lumpen lässt und einfach nur drauf hält. Sabu scheint den Kamerwagen vergessen zu haben, denn Monday bietet überwiegend wunderschöne Standbilder, ohne die die minimalen Bewegungen der Schauspieler auch gar nicht zur geltung kommen würden. Die Musik macht da keine Ausnahme, es gibt nämlich fast keine. Die einzigen Musikstücke, die zu hören sind, finden stets während Phasen des Traumes oder Deliriums statt und gehören teilweise auch einfach nur zu den Hintergrundgeräuschen der Szenen.

So formal und streng die Inszenierung aber auch ist, so absurd sind die eigentlichen Inhalte dann. Eine abstruse Szene wechselt sich mit der nächsten ab und langsam wird einem klar, wie es zu allem kam. Dabei zelebriert Sabu die ganze Unglaublichkeit fast in Zeitlupe und mit jeder verstrichenen Minute kann man gar nicht anders als Schmunzeln. Die asiatische Symbolik am Schluss mag Otto Normalzuschauer evtl. etwas ablenken und / oder erschrecken, aber dem geneigten Asienfilmefan kann sowas nicht schocken.

Ich hoffe nun mal wieder einen Sabu Film zu sehen, der nicht “nur” vier, sondern wie Monday, fünf von fünf Penen verdient.

Pen Pen Pen Pen Pen