The Dezaemon 2 Series – Air Land Battle

~THE DEZAEMON 2 SERIES~

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A I R . L A N D . B A T T L E

Quote:
Developer: LeimonZ
Jahr des Releases: 2000
Ausrichtung: Vertikal
Youtube: http://www.youtube.com/watch?v=GoLHvQBeZN4


“Baha, wtf ist das bitte?”, war mein erster Gedanke, als ich Titlescreen sah, Musik hörte und anfang zu spielen. Die Grafik ist als spartanisch zu bezeichnen, wobei das noch eine Untertreibung ist. Eigentlich ist fast gar keine Grafik vorhanden. Aber siehe da, kaum spielt man ein paar Minuten, macht das gar nichts mehr aus, denn Air Land Battle kann durchaus Spaß machen. Es kommen also ganz langsam grüne Gegner von oben, die ebenso langsam schießen. Aber stetig. Das heißt, irgendwann ist der komplette Screen voller sich langsam bewegender Schüsse, denen man ausweichen muss. Und das nicht nur nach links und rechts, weil von unten auch ab und an Gegner kommen, die einen sogar verfolgen. Für Ausweichspaß aka Bulletdodging ist also gesorgt und so vergisst man erstaunlich schnell die wirklich nicht einmal ZX Spectrum gerecht werdende Grafik.


Was man allerdings nicht so leicht vergessen kann, ist die überaus nervtötende Dödelmusik, die nur aus einem Pattern besteht, welcher das komplette Spiel über wiederholt wird. Irgendwann verfällt man in eine Art Trancezustand und bekommt komische Zuckungen in diversen Gesichtspartien, oder noch schlimmer: Gehirnhälften. Nichts desto trotz macht Air Land Battle Spaß, was mich ja wirklich etwas verwunderte. Leider ist es viel zu kurz, besteht nur aus einem (langen) Level und die Hitzone ist ein klein wenig zu groß gerate. Mit einer besseren Hitzone, zwei oder drei Stages mehr und etwas musikalischer Abwechslung wäre Air Land Battle sogar noch besser. Aber auch so ist es eigentlich ein netter kleiner Reaktionstest.

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The Dezaemon 2 Series – Daioh P!

~THE DEZAEMON 2 SERIES~

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D A I O H . P !

Quote:
Developer: Athena
Jahr des Releases: 1997
Ausrichtung: Vertikal
Youtube: http://www.youtube.com/watch?v=XQZH5-lB_eQ


Und hier das letzte Beispielgame aus dem Hause Athena. Bei Daioh P! fällt einem neben dem Grafikstil im Titelbild auch gleich mal die treibende Musik auf, die locker an die 16-Bit Klassiker vergangener Tage heranreicht. Uptempo Melodien, wie sie shmuppiger nicht sein könnten. Überhaupt kam mir Daioh P! wie ein kleiner Raiden clone vor.


In Stage 1 fällt einem erst einmal auf, das Daioh P! die vermutlich sicksten Geräusche benutzt, die Athena finden konnte. Quietschen, Zwischen, Tiergeräusche und 8-Bit Fanfaren mischen sich hier zu einer unglaublich grotesken Kakophonie, die ihres gleichen sucht. Aber immerhin: Irgendwie passt es auch zum Grafikstil. Der ist verspielt, cute, 3D, doch nicht 3D und bunt. Eine ziemlich weirde Mischung. Anfangs ging ich davon aus, das es sich bei den Objekten um 3D Objekte handelt, da der Dezaemon 2 auch das Erstellen von 3D Objekten erlaubt, aber irgendwie ist das dann doch alles nur in 2D. Aber ziemlich cute gemacht und immerhin geizt das Spiel auch nicht mit Effekten. Transparenz, große Explosionen mit vielen Sprites, dicke Lavaströme und ein grandioser 3D Tunneleffekt im letzten Stage machen hier deutlich, zu was Dezaemon 2 eigentlich im Stande ist. Leider sieht das alles durch die cute Grafik nicht ganz so spektakulär aus, wie es sein könnte.


Das Spiel ist ein vertikales Shmup, ohne nennenswerte Unterschiede zu anderen Genrevertretern. Positiv fiel mir das Waffen System auf. Hier fliegen die Power Up Items direkt aus den zerschossenen Behältern und verschwinden dann immediately vom Screen. So verpasst man zwar hier und da das eine, aber immerhin bekommt man nicht ausversehen die falsche Waffe. Die Bulletpatterns sind hier auch endlich mal eines shmuppes würdig und verteilen sich schön wie ein Vorhang über den Screen. Bei Daioh P! fiel mir dann noch auf, dass es Rücksetzpunkte bietet. Das war bei den anderen Games nicht und damit schätze ich, dass Dezaemon 2 einem hier beim Erstellen der Spiele freie Wahl lässt.

Als krönenden Abschluss gibt es noch ein dickes Outro, welches mich gleichermaßen zum Lachen und zum Staunen brachte. Die nächsten Games sind dann true Amateurarbeiten von japanischen Freaks. Ich bin schon sehr gespannt.

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The Dezaemon 2 Series – Ramsie

~THE DEZAEMON 2 SERIES~

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R A M S I E

Quote:
Developer: Athena
Jahr des Releases: 1997
Ausrichtung: Vertikal
Youtube: http://www.youtube.com/watch?v=Y3kxJIZLkG4


Und noch ein Beispiel aus dem Hause Athena. Dieses mal ein vertikales Shmup, denn auch das ist möglich mit Dezaemon 2. Aufgrund eines fehlenden Tate Modes (also der Rotation des Bildschirminhaltes um 90 °) haben alle vertikalen Dezaemon 2 Spiele links und rechts zwei schwarze Balken. Das ist einerseits schade, andererseits vertretbar, da die Spiele dann ohnehin auf eben diesen Bildschirmausschnitt zugeschnitten sind. Nicht wie z. B. Arcadeports, bei denen oben und unten etwas abgeschnitten wird.

Wie dem auch sei. Ramsie beeindruckt mit einem wundervollen Logo und startet aber leider genauso langatmig, wie Biometal Gust. Die Hintergründe sind irgendwie leer, die Gegner rar, die Musik zum Einschlafen und alles wirkt irgendwie… Amateurhaft. Das vertikale Spielgefühl passt dann aber immerhin, mit nicht zu vielen und nicht zu wenigen Bullets. Auch wenn das Raumschiff irgendwie viel zu groß erscheint, so ist die Hitzone passabel und es spielt sich einfach wie ein waschechter Vertikalshooter. Ein Scoresystem konnte ich nicht großartig entdecken, aber das wird wohl bei allen Dezaemon 2 Shmups so sein.


Der Spielfluss wird lediglich durch das Waffensystem etwas getrübt, aber das ist einfach nur Geschmackssache. Beim Zerschießen der Power Up Item Behälter, fliegen mehrere Symbole mit verschiedenen Farben umher. Jedes steht für eine andere Art von Waffe. Wählt man rot und sammelt dann blau auf, so wechselt die Waffe, ob man will oder nicht. Das wäre nicht all zu schlimm, wenn die Power Ups nicht stundenlang über den Screen huschen würden. Sie verschwinden einfach erst nach ein paar Sekunden. So erwischt man sich dabei Power Ups auszuweichen oder gar in Hektik wild alle Farben, bis auf die, die man schlußendlich haben will, aufzusammeln, damit man ja nicht die falsche Waffe erwischt und daraufhin verreckt. Will man die nun endlich ausgewählte Waffe aufpowern, so bedarf es weiterer Items. Das P Item powert die waffe auf, B steht für Bome und dann gibt es dooferweise noch ein S, welches die Geschwindigkeit des Schiffes ändert, was ich echt nicht ab kann. Man muss sich jedesmal auf die neue Geschwindigkeit erst einstellen und sammelt man ausversehen zuviel S Items ein, wird das Schiff unkontrollierbar.


Gerettet wird das alles dann – mal wieder – durch Stage 4 und die tolle Grafik. In Stage 4 geht’s nämlich endlich ab. Es gibt geile Hintergrundgrafiken, Parallaxebenen unter denen man durch fliegt, sich bewegende Arme, Zahnräder, Schienen, darauf fahrende Gegner und das alles in einem nicen Steampunkstyle kombiniert mit einem ebenso nicen Schmetterlingstheme. Hier zeigt Athena endlich, was mit Dezaemon 2 alles möglich ist. Auch ein Hingugger ist der Wasser- sowie Pseudo 3D Effekt in Level 2 ähnlich dem in Axelay! Aber alles in allem reicht das nicht ganz für 4 tropfende Pimmel, da die ersten 3 Stages im Zusammenspie mit der langweiligen Musik nicht wirklich viel hergeben. Da gefiel mir Biometal Gust einen Tick besser.

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The Dezaemon 2 Series – Biometal Gust

Der/die/das Dezaemon 2 ist ein Shoot’em Up Construction Kit (Jawohl, ähnlich des bekannten S.E.U.C.K. für Amiga und C64) für den Sega Saturn und erfreute sich in Japan relativ großer Beliebtheit. Bis in’s Jahr 2006 bastelten japanische Fans und Freaks mit diesem einfach zu bedienenden Tool Shmups für ihre Lieblingskonsole. Dank dem Dezaemon 2 Save Game Manager von Satakore (Genauergesagt: Rockin’B, vbt, und IGK) ist es Saturnfans nun endlich möglich das große Angebot an selbstgemachten Dezaemon 2 Shmups zu durchforsten und die Spiele vor allem zu spielen. Der Dezaemon 2 Save Game Manager kommt als CD Iso daher und beinhaltet bereits 118 Shmups, die einfach auf Memory Card kopiert werden können.

Ich mache mich nun daran jedes einzelne davon zu reviewen.

~THE DEZAEMON 2 SERIES~

F O L G E . 0 0 1
B I O M E T A L . G U S T

Quote:
Developer: Athena
Jahr des Releases: 1997
Ausrichtung: Horizontal
Youtube: http://www.youtube.com/watch?v=HCtnOd8bFmQ


Biometal Gust befindet sich bereits als “Sample Data” auf der Dezaemon 2 CD. Gedacht zum zeigen, was Dezaemon 2 kann, zum herumstöbern in der Funktionsweise des Programs und natürlich auch zum Spielen. Das habe ich sogleich gemacht und ganz ehrlich… der Anfang war nicht ganz so berauschend. Das Spiel bietet zwar schon einmal zu Anfang ein tolles Logo und sogar ein toll gemachtes Intro, aber sobald man anfängt zu spielen, ist man anfangs etwas enttäuscht. Stage 1 und 2 protzen zwar gleich mal mit dickem Mode 7 ähnlichem 3D Hintergrund (Effekt, als würde man in einer Röhrer fliegen) und Transparenzen aber irgendwie kommt alles nur sehr schwer in fahrt. Die Gegner kommen langsam, sind einfach und der Hintergrund trist. In Stage 2 – einer Wüste – bietet nur der Ripple Effekt (Hitzeflimmern!) etwas Abwechslung, aber auch hier tut sich ansonsten nicht viel.


Stage 3 kann dann etwas mehr. Der Hintergrund sieht etwas besser aus, die Gegner machen durch kreative Formationen das erste mal den Anschein, als wären sie intelligent und sogar der Hintergrund bekommt Gesellschaft in Form einer zweiten Parallaxebene, an der das eigene Schiff auch zerschellen kann. Millimeter genaues navigieren ist also gefragt, aber dank des immer noch humanen Schwierigkeitsgrades kein Problem. Sogar für mich. Die Endgegner waren immerhin ziemlich ansehnlich bisher und von teils stattlicher Größe. Bei einem Gegner fiel mir sogar auf, das man seinen Laser einfach – wie in G-Darius – mit seinem eigenen Schuss zurück ballern kann. Das ist ganz gut, wenn man vom Laser überrascht wird, da er einen so nicht gleich zerstören kann.


Tjo und dann kommt man irgendwann in Level 4 und was hier abgeht ist ja nicht mehr normal. Als hätte das Spiel mein Flehen erhört, dreht es sich um 180 ° und es geht nur noch die Action ab. Die Gegner kommen schneller, häufiger, sind gefährlicher und noch dazu sind Obstacles im Hintergrund eine ständige Gefahr. Sich bewegende Blöcke, Elektroschocks denen man ausweichen muss und das ständige Auftauchen von Gegnern verlangen einem relativ viel Geschick ab. Besonders gefiel mir das “fordernde” Gameplay in Stage 4, welches einen regelrecht zwingt auch mal Gas zu geben und ganz vorne am Screen zu fliegen, da man teilweise nur so diverse Gegner erledigen oder ihnen ausweichen kann. Dazu kommen Schalter, die man noch schnell erreichen muss / will, damit sie Türen öffnen und zielsuchende Selbstschussanlagen (!), die einen unerbittlich und mit 500 Schuss pro Sekunde (oder Feuer) verfolgen.

Was war passiert? Andere Designer am Werk? LSD geschluckt? Ich weiß es nicht, aber es gefiel mir. Schade, das der Weg durch die Levels 1, 2 und 3 so lang(weilig) ist und man somit Stage 4 und 5 wohl eher selten sieht. Gerade die Grafik ist in den letzten zwei Leveln einfach hervorragend und befindet sich auf sehr gutem SNES Niveau, wenn man mal von den dicken Explosionen im Highspeed Tunnel (!?) absieht. Die machen schon eher 32-Bit Eindruck. Nach so einem positiven Eindruck frage ich mich, ob die selbstgemachten Spiele der Amateure das noch toppen können. Ich bereite mich schon einmal darauf vor, lange Zeit nur eher Mittelmäßiges zu spielen…

…ach und der finale Boss ist einfach Bildschirmfüllend. :-)

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