Sha Po Lang

Sha Po Lang 殺破狼 (Hong Kong 2005, Wilson Yip)

Detective Chan Kwok-Chung (Simon Yam) verfolgt schon seit längerem den Gangsterboss Wong Po (Sammo Hung). Endlich fand sich ein Augenzeuge, der vor Gericht gegen Wong Po aussagen konnte. Auf der Fahrt zum Gericht wird das Auto der Polizei, in der sich auch der Zeuge befand, gerammt. Der Zeuge und mehrere Polizisten sterben. Wong Po kann nicht hinter Gitter gebracht werden.

3 Jahre später fällt Detective Chan Kwok-Chung ein Videoband in die Hände, mit dem er Wong Po endgültig hinter Gitter bringen könnte… wenn er es cutten und ein paar Gesetze umgehen kann. Das findet der neue im Revier (Donnie Yen) allerdings nicht so gut. Er soll Chans Truppe demnächst übernehmen, da selbiger 2 Tage vor seiner Pension steht. Und Chan will Wong Po endlich hinter Gittern sehen. Koste es, was es wolle…

Wilson Yip ist schon ein sicker Vogel. Zuerst dreht er die low-budget Zombiekomödie “Bio Zombie”, danach irgendwann die eher romantische Komödie “White Dragon” und dazwischen immer mal wieder einen durchschnittlichen Film wie z. B. “Skyline Cruisers”. Unglaublich welch qualitativer Schritt ihm mit SPL gelungen ist. SPL wirkt poliert von vorne bis hinten.

Die Story – zwar simpel – ist interessant genug um die ersten 40 Minuten locker zu überbrücken. Denn die ersten 40 Minuten kommen fast komplett ohne richtige Kampfszenen aus. Die Geschichte des Polizisten der desperately versucht einen Gangster unbedingt hinter Gittern zu bringen, weil er noch eine Rechnung mit ihm offen hat, ist zwar alt und bekannt, aber in SPL ist sie so geschrieben und ausgeführt (allen voran von Simon Yam), das einem erst gar nicht langweilig wird. Vor allem hier unterstützt auch der Score von Chan Kwok-Wing (Infernal Affairs Soundtrack!) die Story ungemein und hilft sie dramatischer zu machen, als sie auf dem Papier scheint. Einzig und allein die kleinen Tragödien, die die Männer der Polizei umgeben und ihnen zu schaffen machen, hätten etwas mehr Zeit vertragen können. Aber es reicht um klar zu machen, das hier normale Menschen am Werk sind, die genauso Gefühle haben wie… Wong Po. Ja, auch seine menschliche Seite wird gezeigt. Und das verfehlt gar nicht mal die Wirkung.

Den Rest dominieren dann (endlich) die Kampfszenen. Donnie Yen und Sammo Hung zusammen in einem Film zu sehen ist ja schon fast wie Weihnachten und Totensonntag zusammen, aber das man zusätzlich auch noch Jungtalent Wu Jing mit in’s Boot holte setzt dem ganzen noch die Krone auf. Der Kerl geht ab, wie eine Rakete und ist für ein paar der tollsten Kampfszenen verantwortlich. Gerade bei ihm fällt dann auch auf, wie roh SPL inszeniert wurde. Das Blut spritzt nur so umher und die Kämpfe sind allesamt stets schnell, mit langen Einstellungen und trotz perfekter Choreografie (von Donnie Yen persönlich!) wirken sie grob genug um einen Angst zu machen. Viele wird es zudem freuen, das sie auch komplett (Naja, bis auf einen Wurf am Schluss) ohne Drähte auskommen.

Das alles zusammen mit einer tollen Cinematographie (Siehe Screenshots) macht Sha Po Lang zu einem der besten Filme von 2005. Dank der Story und des lückenlosen Drehbuchs kann SPL auch Leuten empfohlen werden, die sonst nichts mit Martial Arts Filmen am Hut haben. Einfach mal rein schauen, hier gibt’s mehr zusehen, als tolle Karatekicks.

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