Stormy Night

Stormy Night (Japan 2004)

Aka nur ein Shortreview. Ich habe jetzt keine Lust, Max’ Review auszugraben, aber ich erinnere mich, dass er dabei das Thema Homoerotik in dem Film sehr in den Vordergrund stellte (Woran das wohl liegt?). Ich meine… klar, das die Ziege und der Wolf Freunde sind und sich gegenseitig lieben aber.. .ehm… es ist ein Kinderfilm!? Erwarte da bitte keine hintergründigen Motive oder Analdildos. Aka. Es handelt sich hier bei definitiv um einen sehr nicen Zeichentrickfilm, der natürlich unheimlich naiv ist aber einfach Charme versprüht. Das liegt an der schönen Musik, den nicht sehr aufwändigen, aber solide und farbenfroh gezeichneten und animierten Bildern und der Storyline, die sehr basic ist aber noch genug Handlung auch für erwachsene Zuschauer enthält. Es ist eben ein typischer Wohlfühlfilm der zumindest mich auch etwas in meine eigene Kindheit zurückversetzt hat und dafür will ich ihm einfach gratulieren. Hier rennen keine sprüchereißenden hyperaktiven 3D-Tiere herum (!), sondern die Protagonisten sprechen von Freundschaft und kämpfen sich zusammen durch und Abenteuer. Spaßige Abenteuer. Hurra. Es ist alles sehr konservativ gehalten, keinerlei Überraschungen werden folgen, und irgendwie gefällt mir gerade das, obwohl es vielen Menschen sicherlich missfallen könnte. Ich muss unweigerlich mal

Pen Pen Pen Pen Trans(en)pen

vergeben. Mehr davon bitte!

Stormy Night

Stormy Night (Japan 2006)

Der kleine Ziegenbock Mei sucht von einem annähernden Sturm Schutz und verkriecht sich in einen Stall um dort einen trockenen Unterschlupf zu erhalten, bis der Sturm aufhört. Dieser hat aber auch ziemliche Angst vor dem Gewitter und ist deswegen ziemlich beruhigt, als nach kurzer Zeit ein weiteres Tier in der Scheune Schutz sucht. Wegen dem lauten Gewitter und dem prasselnden Regen können sich beide weder sehen, noch riechen. Dafür entwickeln sich aber umso interessantere Gespräche zwischen den beiden, um sich gegenseitig zu beruhigen. Und überraschenderweise haben sie so einige Ähnlichkeiten und beide spüren: Sie sind Seelenverwandte. Deswegen vereinbaren sie ein Rendezvous zum gemeinsamen Picknick und Kennenlernen am nächsten Tag mit dem Codewort “Stormy Night”.

Klingt sehr homoerotisch, nicht? Ist es auch. Zwei unterschiedliche Tiere die sich gegenseitig mögen, über ihren eigenen Schatten und primitive Instinkte springen müssen uns sich sich gegenseitig vertrauen.

Doch diese geheime Freundschaft fliegt auf, und der Wolf Gav und Ziegenbock Mei bekommen von ihren Rudeln / Herden eine verbal ziemlich auf den Deckel. Gav ist sogar zum Tode verurteilt und Mei wird aus der Herde ausgeschlossen, wenn nicht… ja, wenn sie nicht ihren eigenen Clans versichern würde, sich gegenseitig auszuspionieren und auszuliefern.

Unter diesem Druck können sich beide nicht mehr unter die Augen schauen, und deswegen passiert, was passieren muss: Beide lassen ihr altes Leben hinter sich, wagen den Sprung und fliehen. Weit. Sehr weit. So weit wie alle Herumstehenden, wenn Adrian wieder Furzanfälle hat. Beide haben nur ein Ziel vor Augen: Köln. Aka die grüne Wiese hinter den großen Bergen…

Fazit:

Ja, der Film ist homoerotisch und emo. Zwei Kerle schwören sich die Freundschaft, Treue und Liebe bis ans Ende ihrer Zeit, nehmen die unüberwindlichsten Hindernisse auf sich, werden vor (ihrer) Gesellschaft gepeinigt, unterdrückt und nicht akzeptiert. Dazu kommt noch die Vegan-Komponente mit den Fleischfress-Instinkten von Gav, der diese unbedingt unterdrücken will… und sich sogar dafür hasst, im falschen Körper geboren zu sein.

Mit 105 Minuten ist er für einen Animé im guten Mittelfeld, dafür ist der Erzählstil ein wenig gemächlicher. Wenn nicht zu sagen: Mediocre. Der Ablauf birgt nicht viele Überraschungen, bis auf die Überraschung, dass eine der sich im eigenen Kopf entstandene Vermutung tatsächlich eintritt. Ebenso wurde am Anfang ein zu starker Kontrast zwischen 3D-Animationen und Zeichnungen geschaffen, welche sich später glücklicherweise verflüchtigten. Die (Hand-)Zeichnunen sind nett anzusehen, weder zu detailarm noch -reich, die Colorierung interessant gewählt, vorallem wenn es an den Farbkonturen des Fells geht. Aber. Bla. Jedes weitere (technische) Detail ist sowieso nicht von genauerem Interesse, wenn euch die Story nicht zusagt.

Und mir hat sie das wegen den sanften Dahinplätscherns der Story und der eher fragwürdigen Moral (“Lauf vor deinen Problemen weg wenn du keine Lösung siehst!”) nicht besonders, doch ich habe bekommen, was ich erwartet habe: Nette Animé-Unterhaltung für einen Abend mit süß aussehenden Charakteren.

Pen Pen Pen Trans(en)pen Trans(en)pen

Felidae

Felidae (Deutschland 1994, Michael Schaak)

Stubenkater Francis hat das ewige Umziehen seines Herrchens satt. Nicht nur, das er sich nun wieder an eine neue Gegend gewöhnen muss, nein diesmal scheint sein neues Zuhause auch eine durchaus finstere Vergangenheit zu haben. Zeitgleich mit seinem Auftauchen im neuen Revier findet eine seltsame Mordserie statt. Zusammen mit seinem neuen Kumpel Blaubart versucht Francis dieser auf den Grund zu gehen. Hat die unheimliche Claudandus Sekte etwas damit zu tun?

Felidae ist ein Katzenkrimi basiernd auf dem gleichnamigen Roman von Akif Pirincci und einer der wenigen deutschen Filme, die mir wirklich sehr gefallen. Das er zudem ein ernster, eigentlich nicht für Kinder gedachter, Trickfilm ist, hebt ihn noch einmal ein ganzes Stück vom Rest der deutschen Trickfilme (Arschloch, Werner, Kpt. Blaubär (?), etc.) ab. Was wir hier haben ist somit ein höchst originelles und seltenes Stück Trickfilm aus Deutschland. Sicher, der Zeichenstil erinnert stark an Aristocats, aber ich sehe das eher als Vorteil. Lieber gut abschauen, als mehr schlecht, wie recht, Neues zu erzwingen. Außerdem hilft einem der bereits gewohnte Zeichenstil sich voll auf die Story zu konzentrieren. Und die rockt. Dank der intelligenten Romanvorlage von Akif Pirincci haben wir es hier mit einem professionellen Krimi zu tun, der spannend bis zum Schluß bleibt, wenn man nicht gerade ein Sherlock Holmes ist. Klar, im Vergleich mit dem Buch kann der Film wohl nur zurückstecken (Ich las das Buch nicht), schon allein wegen seiner (leider) sehr knappen Laufzeit von 75 Minuten.

Auch tricktechnisch finde ich den Film vollends gelungen. Die Animationen sind teilweise auf Disney Niveau und die Alptraumsequenzen in ihrer künstlerischen Ausarbeitung wirklich einzig- und vor allem großartig. Des weiteren ist der Film auch graphisch relativ hart. Blut spritzt, Gedärme und Köpfe fliegen und sogar etwas Sex hat er zu bieten. Um es mit Francis’ Worten zu sagen: “Dieses Treiben ist wahrlich jenseits von Aristocats!”.

Besonders erwähnen muss ich auch die Auswahl der Stimmen. Damals wurde ganz offensichtlich noch nach Stimme ausgewählt und nicht nach Bekanntheitsgrad. (Wie z. B. in “Findet Nemo”, in welchem vermeindlich erfolgreiche Popsternchen Charactere synchronisieren, obwohl sie das gar nicht können.) So spricht den miesepetrigen und stets hungrigen Blaubart z. B. Mario Adorf. Über dessen stimmliche Qualitäten muss ich ja wohl bitte kein Wort mehr verlieren. Aber auch mir unbekannte Namen wie Ulrich Tukur (Francis) und Klaus Maria Brandauer (Pascal) machen ihren Job einfach hervorragend. Besonders letzterer erfüllt seinen Character mit einem Charme und einer Eindringlichkeit, das ich ihm sofort aus der Pfote fressen würde, selbst wenn er schwul wäre! Selbst Helge Schneider überrascht in der Synchronisation des Totenwächters Jesaiah.

Als wäre das noch nicht genug hat man selbst beim Soundtrack nicht halt gemacht und sich ordentlich in’s Zeug gelegt. Klassische Musik die besonders in den Alptraumsequenzen aufdreht und als Krönung ein Titellied von Boy George (!). Was ging damals mit dem deutschen Trickfilm bitte?

Bei soviel positivem muss doch immerhin die DVD sucken, oder? Nein. Muss sie nicht. Die Special Edition kam einfach zusätzlich mit dem Folgeroman “Francis – Felidae II” in einem tollen Pappschuber und wer nicht lesen kann, der hört sich einfach das 415-minütige Hörspiel des ersten Romans auf der DVD an. Das entspricht ca. 6 CDs! Das da ein Trailer, eine Fotogallery, eine Storyboardgallery, ein Special über die Entstehung der Alptraumsequenzen und ein Blick hinter die Kulissen einer Trickfilmcompany nicht fehlen darf, verstand sich wohl wie von selbst. Krank!!! Immerhin ist das eine deutsche DVD!

Ganz klar 5 Penen. Nichtmal die kurze Laufzeit fällt negativ in’s Gewicht, dafür entschädigt das famose Ende und immerhin kann man ihn sich so öfter mal anschauen, was man dank der Synchro auch unbedingt will. ~_~

Pen Pen Pen Pen Pen