game.com
(1997, Tiger)
1997 entschloss sich die Firma Tiger einen Handheld auf den Markt zu werden, der den Markt neu definieren sollte (zumindest laut Werbespruch). Technisch in machen Punkten seiner Zeit voraus, blieb es allerdings bei einem Ladenhüter, von dem zwar 3 verschiedene Versionen in den Handel kamen, aber für den lediglich 20 Games (+1 eingebautes) erschienen sind. Ich hab mir mein Exemplar nun mal genauer angeschaut.
Technik
Der game.com hatte einige nette Features, aber war Grafisch nicht gerade der Höhepunkt, besonders die Graustufen-Grafik konnte 1997, zwar noch 1 Jahr vor dem Gameboy Color, aber mit Blick auf den Lynx und Game Gear nicht mehr sehr beeindrucken.
Die interessantesten Features sind wohl:
Mit einem Modem das über den Cartridge Slot verbunden wird konnte man Highscores uploaden und auch Text-basierte Seiten browsen. Leider funktionierte das ganze nur über den eigenen ISP der lange nicht mehr existiert.
Auch wenn die Auflösung des Rasters nicht hoch ist doch ein nettes Feature, das abgesehen von PDAs erst richtig mit dem Nintendo DS Einzug in den Handheld Markt erhielt. Wird nicht von vielen Games unterstützt.
Damit man 2 Spiele gleichzeitig transportieren kann. Was auch sonst.
Was heutzutage sofort auffällt ist, dass der originale game.com keine Hintergrundbeleuchtung hat, was allerdings bei späteren Modellen geändert wurde. Sämtliche Saves/Highscores etc. werden im game.com mit einer Batterie gespeichert. Ansonsten gibt es noch die obligatorischen Volume/Kontrast Regler sowie einen Kopfhöreranschluss und die möglichkeit, ein Link-Kabel anzuschliessen.
Grafisch gesehen bewegt sich der Game.com auf s/w Gameboy Niveau, auch wenn das Display größer ist. Dafür blurrt es sehr stark, was besonders bei schnellen Spielen auffällt. Abgesehen davon verfügt er über eine Auflösung von 200×160 und kann 4 Graustufen darstellen, was im Endeffekt 5 Farben (mit Weiß) bedeutet.
Damit er anspringt benötigt man 4 AA-Batterien oder den seperat verkauften AC-Adapter.
Spiele
- Batman and Robin
- Centipede
- Duke Nukem 3D
- Fighters Megamix
- Frogger
- Henry
- Indy 500
- Jeopardy!
- Lights Out
- Monopoly
- Mortal Kombat Trilogy
- Resident Evil 2
- Scrabble
- Solitaire (build-in)
- Sonic Jam
- The Lost World: Jurassic Park
- Tiger Casino
- Wheel of Fortune
- Wheel of Fortune 2
- Williams Arcade Classics
- Quiz Wiz: Cyber Trivia
( Links: Resident Evil 2 | Rechts: Batman and Robin )
Auch wenn sich unter den Spielen einige bekannte Namen verstecken, so sind fast alle nur lizensiert und wurden von Tiger selbst programmiert. Neben den Spielen die erschienen sind gab es auch noch eine Menge Titel die nie fertig gestellt worden sind. Darunter auch ein Teil von Metal Gear Solid.
Man kann eigentlich sagen, dass die meisten Spiele erst recht im Vergleich zum Gameboy ziemlich schlecht sind. Richtige Perlen finden sich quasi nicht. Das interessanteste ist noch sich die Umsetzungen der bekannten Titel anzusehen. Aber wirklich lange hält einen wohl nichts dabei. Ich muss dazu allerdings sagen dass ich noch nicht alle Spiele besitze.
Grafisch und technisch gesehen sind die Spiele etwas über Game Boy Niveau, besonders die großen Sprites fallen auf.
Shmups gibt es übrigens auch, das sind allerdings nur 2 der Arcade Spiele in „Williams Arcade Classics“, welches Defender, Joust, Robotron und Sinistar erhält.
( Links: Defender | Rechts: Sonic Jam )
Größenvergleich
( Tiger game.com vs. Nintendo DS )
( Tiger game.com vs. Nintendo Game Boy )
( Tiger game.com vs. Nintendo Game Boy Advance (SP) )
( Tiger game.com vs. Sega Game Gear / Nokia N-Gage )
Fazit
Da als Retrohandheld die technischen Dinge ja nicht so sehr zählen (ob er nun z.B. Farbe kann oder nicht ist ja mehr oder weniger egal), kann man den game.com durchaus als ganz gutes Gerät durchgehen lassen. Die fehlende Hintergrundbeleuchtung und das verwaschene Display stören da schon eher. Spieletechnisch gesehen ist es sicher interessant sich mal die Umsetzungen anzusehen, aber besonders lange wird einen wohl nichts bei diesem Gerät halten.