Die Verurteilten

Shawshank Redemption aka Die Verurteilten
Frank Darabont 1994

Gestern Abend kam im Fernsehen einfach – mal wieder – “Die Verurteilten” auch bekannt als “Shawshank Redemption”. Klar, das ich nicht einfach weiter schalten konnte, zumal der Film gerade erst anfing und ich hängen blieb, obwohl es schon ca. 2 Uhr war. Davor war ich ziemlich müde und spürte schon so ein leichtes Brennen in den Augen. Während des Filmes jedoch, war das wie von Zauberhand verschwunden. Dies ist höchstwahrscheinlich dem Film zu verdanken, der imho nicht nur die beste Stephen King Verfilmung überhaupt, sondern einer der besten Filme der Welt (des Universums) ist. Unzählige Reviews und der IMDB Eintrag mit einer durchschnittlichen Bewertung von derzeit 9,2 / 10 bestätigen dies.

Der smarte Bänker Andy Dufresne (Tim Robbins) wird zu zwei mal Lebenslänglich verurteilt, weil er seine Frau und deren Geliebten eiskalt erschossen haben soll. Im Gefängnis angekommen fällt er als Bänker besonders auf und wird sogleich unfreiwillig Sexspielzeug der “Schwestern”, die ihn des öfteren mal ordentlich von hinten bumsen. Es dauert knapp 2 Monate, bis er es fertig bringt überhaupt jemanden im Gefängnis anzulabern. Der Auserwählte, der Andy Dufresne zum ersten mal sprechen hört, soll Red (Morgan Freeman) sein. Andy bestellt einen Geologenhammer bei Red, denn dieser ist bekannt dafür alles besorgen zu können. Was Andy dann bekommt, ist nicht nur der Geologenhammer, sondern – viel wichtiger – einen Freund.


“Die Verurteilten” ist ein Gefängnisfilm. Ein Drama. Ein Film, in dem es ausschließlich um die Beziehungen und Schicksalsschläge von Menschen geht. Es gibt keine außerirdischen Bedrohungen, die für tolle Special Effects verantwortlich sind. Es gibt keine großen Helden, die im Alleingang den ganzen Vietkong platt machen. Es gibt nur mehrere Menschen und ihre Beziehungen zueinander. “Die Verurteilten” kommt aus einer Zeit, in der das Kino noch für die großen Geschichten, die Dramen zuständig war. Heutzutage wird das ja eher von den Serien erledigt und in Kinofilmen sieht man nur noch Explosionen, tolle Kamerafahrten oder sonstigen Schwachsinn aus Comicbüchern. Wäre der Film heutzutage eine Serie, würde ich mich kaum darum scheren, da Serien so “groß” sind, so “unendlich” und ich einfach kaum die Zeit hätte mir alle Folgen anzuschauen. Des Weiteren kann ich mich einfach bei 2 Stunden Film viel mehr in etwas hineinversetzen als bei 30 Minuten täglich. Anyways…

Der Film ist einfach von vorne bis hinten perfekt. Von Beginn an wird man durch den Off Kommentar von Morgan Freeman in seinen Bann gezogen und kann nicht mehr davon ablassen, erst recht nicht, wenn man gern Gefängnisfilme schaut. Das der Film funktioniert liegt zum einen an der guten Story von Stephen King, am Können von Frank Darabont, aber vielleicht am meisten von den Darstellern. Tim Robbins und Morgan Freeman sind ja ansich schon tolle Schauspieler, aber beide auf einer Leinwand ist wie ein sechser im Lotto. Ohne großartige Gestikulation oder Mimik spielen sie die Geschichte zweier Männer, die im Gefängnis zu Freunden wurden. Man nimmt es ihnen von Anfang an ab. Am meisten erstaunen aber die vielen Nebendarsteller. Manche, wie Tommy oder Brooks, sind gerade einmal für ein paar Minuten im Film zu sehen, aber man hat keine Probleme sie als echte Menschen wahr zu nehmen und nicht nur als Nebencharaktere oder gar Schauspieler. Das ist so ein Film, wo ich gar nicht großartig beschreiben kann, warum er mir so gut gefällt, da ich mich mit dem Handwerk des Filme machens einfach zu wenig auskenne. Ich erkenne die Feinheiten des Schnittes nicht, ich weiß nicht so genau, ob einige Szenen des Drehbuchs eher ungeschickt platziert wurde oder gar gänzlich unnötig sind, ich weiß nur, das ich von Anfang bis Ende mit Spannung (selbst nach mehrmaligem Schauen) der Geschichte von Red lausche und am Ende dann sogar die obligatorische Träne verliere. Heulsuse!

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