Suna no Utsuwa
Japan 2004 | TV Drama
WAGA Eiryo ist ein berühmter Pianist, der alles hat. Talent, eine großartige Karriere, eine wunderschöne Freundin, dicke Wohnung, nice Karre. Ziemlich perfekt. Diese Fassade beginnt jedoch zu bröckeln als ihn eines Tages nach einem Konzert ein mysteriöser alter Mann aufsucht, der ihn sehr gut zu kennen scheint… nur unter einem ganz anderen Namen. Dies verschreckt WAGA so sehr, dass er jenen Menschen tötet und bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt. Voerst tappt die Polizei wie erwartet zwar im Dunklen, aber die Ereignisse haben tiefe Wunden aufgerissen und WAGA erkennt immer mehr, dass er seinem Schicksal nicht entfliehen kann. Außerdem ist da auch noch der resolute Ermittler IMANISHI Shuichiro, der den Fall einfach nicht aufgeben will und nach Anhaltspunkten sucht und sie nach und nach auch findet.
Suna no Utsuwa ist ein kleines Juwel unter den ganzen jap. Dramen, zu denen man als nicht Japanisch sprechender Westler sonst so Zugang hat. Kein Love Triangle im Vordergrund, keine schmalzigen J-Pop-/R’n'B-Songs, keine cuten Japanerinnen (schade xD), keine aus Boygroups gecasteten Schönlinge. Die Storyline ist ziemlich dick und düster (basiert auf einem berühmten japanischen Roman aus den 60ern) und die Schauspieler gehen auch wirklich als solche durch. NAKAI Masahiro, der mir bisher überhaupt nicht bekannt war, liefert eine echte Meisterleistung als der zerrissene Pianist, der den Schatten seiner Vergangenheit einfach nicht entkommen kann und hat mit WATANABE Ken (manche kennen ihn vielleicht aus The Last Samurai) als Ermittler einen ebenbürtigen Gegenspieler.
Das dickste an der ganzen Serie ist aber der Soundtrack! Einfach unglaublich, was da investiert worden sein muss und das für eine TV-Serie! Ein ganz großer Orchesterscore (ja, mit ECHTEM Orchester!) in dessen Mittelpunkt aber konsequenterweise der Konzertflügel die Hauptrolle einnimmt. Häufig wird das Grundthema zwar nur variiert, aber das ist ja nicht unüblich und langweilt nicht im geringsten. Sogar das Ending Theme geht mal als wirklich guter Popsong durch.
Einziger Kritikpunkt ist, dass die Storyline direkt in die heutige Zeit übertragen wurde, was bei manchen Teilen der Story leider etwas unlogisch erscheint, aber da will ich jetzt nicht Spoilern. Außerdem fehlt definitiv eine hübsche Leadactress, denn die kaputte Theaterschauspielerin da hat mich persönlich etwas genervt, auch wenn die liebe MATSUYUKI Yasuko sicherlich kein Totalausfall ist – zumindest schauspielerisch gesehen.
Ansonsten ist das ganz großes Fernsehen, was ich in dieser Art und Qualität gerne auch mal in Deutschland sehen würde. Aber tjo, wohl eher nicht…
Wer jetzt trotzdem keinen Bock hat die Serie anzuschauen – was sehr schade wäre – sollte sich aber zumindest den OST irgendwie besorgen, denn der steht echt über allem.