Vice – Project Doom

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VICE ~ PROJECT DOOM

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Quinn Hart ist Cop und auf der Suche nach seinem früheren Kollegen Reese, welcher bei seinem letzten Fall einfach verschwand. Reese untersuchte ein paar Ungereimtheiten bei der B.E.D.A., einer Firma die technische Ausrüstung und Waffen für’s Militär herstellt. Dabei unterstützt wird er von seiner Freundin – ebenfalls ehemalige Polizisten aus seiner Truppe – und einer Freundin der beiden.

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Schon das erste Stage deutet an, was uns in Vice erwartet: Action. Man drived erst einmal in der Vogelperspektive einem Verdächtigen mit seinem Auto hinterher und muss auf dem Weg allerhand Krempel, der so auf der Straße liegt, zur Seite räumen und Gegner ausschalten. Am Ende des Stages wartet dann der Gesuchte und – Zack! – schon explodiert er. Verschnaufpause gibt’s keine, es geht direkt in Stage 2 als Platformer á la Ninja Gaiden weiter. Whut? Vice mixt einfach Genres, klaut von den verschiedensten Spielen und verpackt alles in einem wohlgeformten, explosiven Paket. Als wäre das noch nicht genug Action, gibt’s noch ganze zwei “Operation Wolf” clone Stages. Geil ey.

Vice ist 80er Jahre Actiontrash in spielbarer NES-Form. Und der Vergleich mit Filmen liegt dabei gar nicht so fern, da Vice – wie schon Ninja Gaiden – sehr viel Wert auf Cutscenes legt. Das obligatorische Intro ist sowieso Pflicht, aber dass das erste Stage noch zum Intro gehört und danach erst der Titelbildschirm eingeblendet wird, das ist schon recht geil. Vice macht ziemlich auf dicke Hose, braucht dann Storytechnisch leider doch ein paar Hosenträger. Wirklich Spannung kommt keine auf, das Ende ist absehbar und die Charaktere entwickeln sich natürlich kein bisschen. Ein ganz klein wenig mehr Effort hätte hier durchaus Wunder wirken können.

Immerhin kann das Gameplay vollends überzeugen. Die Steuerung ist wunderbar flüssig ohne nennenswerte Einschränkungen, wie z. B. langsames Tempo oder zu kurze Sprünge. Quinn Hart hat zudem als Standardwaffe eine viel zu geile Laserpeitsche einstecken, wechselt bei Bedarf aber auch geschwind zwischen einer Wumme und Granaten. Die Wumme, sowie die Granaten verbrauchen natürlich Munition, während die Laserpeitsche unendlich oft geschwungen werden kann. Sie sieht obendrein nicht nur geil aus, sondern ist im Prinzip auch die perfekte Waffe im Game. Auf die Pistole kann man größtenteils verzichten und die Granaten kommen ab und an ganz gelegen, sind aber kein Muss. Dank der klasse Steuerung kommt man sehr gut durch die Level, wobei die Gegner mal wieder super fies drauf sind.

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Vice ist schwer und man ist – mal wieder – gut damit beraten, sich das komplette Level millimetergenau einzuprägen. Die Gegner haben alle ihre vorgefertigten Patterns und wenn man einfach blindlinks durchrennt, dann wird man von jedem einzelnen Gegner getroffen. Ein langsames Vorantasten und immer auf der Hut sein ist unabdingbar. Selbst dann wird man noch seine Schwierigkeiten haben, da teilweise 5 oder mehr Gegner auf einen zuspringen und man gar nicht so schnell ausweichen und / oder schießen kann. Besonders fies sind die nervenden Vögel, die einfach andauernd wieder zurück kommen. Und flüchten geht natürlich auch nicht, da bereits getötete Gegner asap wieder respawnen. Die eigene Energieleiste sieht zwar sehr generös aus, aber natürlich muss sie auch noch für die Bosse reichen, die auch nicht so ohne sind.

Grafisch lässt sich Vice mit “Batman” oder “Journey To Silius” vergleichen. Detaillierte Hintergründe, Parallaxscrolling, dicke Endgegner, rasante Action und eine geschickte Farbpalette machen Vice zu einem der schöneren NES Games. In den Cutscenes hätte ich mir dabei etwas mehr Abwechslung erwartet. Hier wird viel zu oft auf die gleichen Grafiken zurückgegriffen, die faulen Schweine. Ein bisschen mehr Effort in sowohl Story, als auch die grafische Präsentation der Cutscenes hätte dem Ganzen noch einen Tick mehr Filmflair verliehen. Musikalisch geht’s dann leider auch wie in einem 80er Jahre Actionfilm vom Band zu. Kurze Loops wiederholen sich scheinbar unendlich und so etwas wie Melodien sucht man hier vergeblich. Immerhin ist die Musik schnell und passt ganz gut zur Action.

Eigentlich ist Vice ein rundum sorglos Paket. Die einzelnen Teile wie z. B. Platforming- oder Driving-Stages sind ziemlich perfekt umgesetzt und sogar als Ganzes ergibt alles einen Sinn und fühlt sich “komplett” an. Leider macht der Schwierigkeitsgrad ein Durchspielen fast unmöglich. ;(

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