Century Of Light & Shadow

Century Of Light & Shadow
RTHK Dokumentation des HK Films von 1905 – 2005

Century Of Light & Shadow ist eine 8-teilige Dokureihe aus dem Hong Konger Fernsehen verteilt auf 2 DVDs. In 8 x 40 Minuten wird fast die gesamte Geschichte des Hong Kong Films behandelt. Dabei ist die Doku unterteilt in:

  • Episode 1 & 2: Dream Factory Revisited
  • Episode 3: Song And Dance Through The Century
  • Episode 4: A Tale Of Two Tongues
  • Episode 5: Heroes Have Many Faces
  • Episode 6: The World Of Comedy
  • Episode 7: The Rise And Fall Of Local Culture
  • Episode 8: Filmmakers Without Frontiers


Episode 1 & 2: Dream Factory Revisited
Diese zwei Episoden geben einen groben Überblick über die Geschichte des damals noch “kantonesischen Film” genannten HK Film von 1905 – 2007, der überwiegend von festland Chinesen geprägt wurde, die zu Zeiten der japanischen Invasion nach Hong Kong flüchteten.

Episode 3: Song And Dance Through The Century
Episode 3 zeigt uns einen Überblick über die bekanntesten der chinesischen Musikfilmgenres: Kantonesische Oper, Putonghua Musical und die Huangmei Diao Oper.

Episode 4: A Tale Of Two Tongues
Hier werden die Unterschiede zwischen dem kantonesischen und dem mandarin Film aufgezeigt und behandelt. Aber auch Gemeinsamkeiten und das Problem der linken und rechten Meinungsverschiedenheit werden angesprochen.


Episode 5: Heroes Have Many Faces
Eine Episode der Doku ist ausschließlich den Helden des kantonesischen Films gewidmet. Ob Schwertkämpfer, Shaolin, Polizist oder braver Bürger. Alle HK Filme haben ihre Helden.

Episode 6: The World Of Comedy
Comedy war schon immer ein Teil des kantonesischen Films. Diese Episode behandelt sowohl den Witz vom frühen kantonesischen Film über die Unterschricht bis hin zu den Problemen der Arbeiterschicht der siebziger Jahre, besonders wundervoll in Szene gesetzt durch die Hui Brüder.

Episode 7: The Rise And Fall Of Local Culture
Lokale Filme wurden von “kantonesischer Film” in “Hong Kong Film” umbenannt. Dies macht die Wichtigkeit der lokalen Kultur, der Hong Konger Kultur in Filmen deutlich.

Episode 8: Filmmakers Without Frontiers
Der kantonesische Film war schon immer von äußeren Faktoren beeinflusst. Durch Einwanderer vom Festland, durch die Kulturrevolution und mit Talenten aus Japan. Heutzutage ist der HK Film ein internationales Geschäft, welches oft Talente aus der ganzen Welt beschäftigt. Die letzte Episode beschäftigt sich damit, ob man das als einen Gewinn oder Verlust sehen kann.


Die RTHK Dokumentation macht Anfangs einen ordentlichen Eindruck. Die Präsentation ist frisch, nicht zu überfüllt und hat stets ein Auge auf die Filme gerichtet und eins auf die Gaststars, welche uns in diesen 8 Folgen den HK Film etwas näher bringen sollen. Und man hat wahrlich nicht an Stars gespart. Ob nun Regisseur oder Darsteller. Keiner war sich zu schade für ein paar Minuten vom Teleprompter abzulesen. Regisseure wie Patrick Tse, Alfred Cheung, Tsui Hark, Edmond Pang, Fruit Chan und Darsteller wie Lau Ching-Wan, die süßen Twins, Athena Chu, Cheung Tat-Ming, Ronald Cheung, Tony Leung Kar-Fai oder Simon Yam. Alle sind sie mit von der Partie. Klar das Jackie Chan dabei eine besondere Ehre als einleitungssprechender Host zuteil wurde.

 

Und so bekommt man in den ingesamt 320 Minuten Laufzeit jede Menge an alten Filmausschnitten (Sogar die allerersten Filmaufnahmen Hong Kongs, durch ein Team Edisons, sind zu sehen!), Behind The Scenes Fotos und lustigen, sowieo traurigen Anekdoten zu sehen und hören. Die Doku kann mit allerlei interessanten Informationen, gerade über die Anfänge des Hong Kong Films und der Shaw Brothers, aufwarten und dürfte mit ein paar raren Filmszenen und Fotos aus den guten alten Zeiten aufwarten. Dabei bleibt aber die ganze Zeit ein bitterer Nachgeschmack: Mir kam alles etwas oberflächlich vor. Zwischen 1905 und 2007 hat Hong Kong jede Menge Filme gemacht und irgendwie sehen wir stets die gleichen. Ob nun in Episode 1 & 2, die nur einen groben Überblick schaffen sollen, oder die etwas speziellere Episode 6 über HK Film Comedy. Stets sehen wir die gleichen Filme. Noch etwas negativer wiegt aber die Tatsache, das die HK Filmjahrzehnte 80 und 90 sträflich vernachlässigt wurden und praktisch nur durch die Gaststars vertreten sind. Auch die Informationen wiederholen sich irgendwann. So redet Chang Pei-Pei schon in Episode 1 und 2 darüber, wie sehr Kung-Fu Filme von der kantonesischen Oper inspiriert sind und wir bekommen in Episode 3 genau das gleiche noch einmal aufgetischt.

Sicher eine interessante Doku, aber bei 320 Minuten Laufzeit etwas fad, was den Inhalt angeht. Nichts desto trotz Pflicht für jeden, der sich etwas mehr mit Hong Kong Filmen beschäftigt.

Pen Pen Pen Trans(en)pen Trans(en)pen

My Name Is Fame

My Name Is Fame
HK 2006 | Lau Ching-Wan | Huo Siyan

Die beste Zeit hat Poon Kar-Fai (Lau Ching-Wan) längst hinter sich. In seinen jungen Jahren gewann er noch den “Best Newcomer Award”, doch weitere Anerkennung blieb ihm jahrelang verwehrt. Keine Awards, keine Anerkennung, keine Groupies, die ihn verfolgen. Das alles machte aus ihm einen mehr oder weniger verbitterten und saufenden mittelklasse Darsteller für random TV Serien. Bei Aufnahmen zu einer dieser TV Serien lernt er zufällig Faye Ng (Huo Siyan) kennen. Erst ist er ziemlich genervt, nimmt sich ihr aber durch einen Zufall an und wird immer mehr zu ihrem Manager. Ob er sie dahin bringen kann, wo er nie war?


“My Name Is Fame” ist eine gelungene Mischung aus Comedy, Drama und Blick hinter die Kulissen der Hong Konger Filmproduktionen. Nicht unbedingt super realistisch, zeigt er aber ein sympathisches Bild der Filmindustrie in Hong Kong, das ich genau so sehen will. Durch die relativ gute Abschottung von Promiklatschnews der Hong Kong Stars und Sternchen bin ich völlig meiner Fantasie unterlegen und kann mir nur selbst ausmalen, wie es hinter den Kulissen wohl aussehen mag. Klar, das sich dann mega symphatische Schauspieler wie Lau Ching-Wan durch ihre Filme eine Menge Punkte bei mir sammeln. Vor allem, da ich so gut wie nie welche abziehen muss, nur weil ich auf der GMX Startseite lese, das Schauspieler XYZ besoffen auf dem Boden vor seiner Tochter rumkriecht und dabei einen Cheeseburger frisst (Hallo David Hasselhoff!). Etwas bissiger hätte der Blick dann doch etwas sein können. Das hätte ich noch gut verkraftet. Denn wenn Poon Kar-Fai sich gegen Ende des Films aufrappelt, seine Wohnung renoviert, plötzlich Wasser trinkt und ganz relaxed und freundlich mit Fruit Chan (Grundgütiger?! Was ist das denn bitte???) diskutiert, dann wirkt das etwas aufgesetzt und… unrealistisch.


Aber immerhin passt es zum Film, denn bis besagte Szene kommt, hat man sich so hineinvertieft, das man sich einfach nur noch mit Lau Ching-Wan freuen kann. Ist ja auch kein Wunder, spielt Lau Ching-Wan doch mal wieder alle an die Wand und schafft es eine Beziehung zum Zuschauer aufzubauen, das man gerne mit ihm saufen gehen würde. Gerne mithelfen würde seine Wohnung zu renovieren und erst recht gern dabei wäre, wenn er mit Faye Ng rumknutscht. Diese ist nämlich nicht nur super sexy (mit dicken Brüsten trotz super skinny Körper!) sondern auch noch cute gleichermaßen. Trotz Newcomerin vom Festland weiß auch sie in jeder Szene zu überzeugen. Überhaupt ist fast alles Friede, Freude, Eierkuchen im Film. Das aber auf eine positive, nicht nervige Art. Dazu trägt auch der wohldosierte, dezente Humor bei. Besonders symphatisch und erwähnenswert sind die Szenen zwischen Lau Ching-Wan und seinem Kumpel in der Autowerkstatt, sowie die Trainingssequenzen mit Huo Siyan. Man wäre ganz einfach dabei. Und wenn ich das spüre, dann hat ein Film alles richtig gemacht.

Aus oben genannten Gründen und noch vielen vielen kleineren mehr bekommt My Name Is Fame von mir 5 von 5 erreichbaren Penen. Wenn das nichts ist.

Pen Pen Pen Pen Pen