Barry Lyndon

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Barry Lyndon

Redmond Barry ist ein landadeliger Ire und schwer verknallt in eine random Tussi aussem Dorf. Die findet ihn eigentlich auch ziemlich nice und drückt zumindest seine Hände an ihre Brüste. Eines Tages lernt sie aber einen britischen Offizier kennen, der sie mit bisschen blah blah und viel Geld natürlich total beeindrucken kann. Redmond Barry kann das aber nicht auf sich sitzen lassen und fordert den britischen Offizier – nachdem er ein Glas an seinen Kopf war – zu einem Duell auf. Dieser willigt ein und so kommt es zum unausweichlichen Duell, wo Redmond Barry sogar trifft und sich nun aber für einen Mord verantworten muss. Er verlässt für einige Zeit das Land und will wieder kehren, wenn Gras über die Sache gewachsen ist… Das sind die Abenteuer von Redmond Barry.

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Ah, Stanley Kubrick. Macht sogar den langweiligsten Stoff interessant. Barry Lyndon interessierte mich ja nie wirklich, da mich das Setting – das 18. Jahrhundert – etwas abstieß. Es ist jetzt nicht unbedingt mein Lieblingsgenre an Film. Dennoch, es ist Stanley Kubrik und so wollte ich mir das unbedingt mal anschauen, zumal der Film auch überall gut weg kam. Und ich muss direkt sagen: Er ist gar nicht so langweilig, wie man annehmen könnte. Der Film begleitet Redmond Barry über mehrere Jahre hinweg und zeigt seinen Werdegang in England, Deutschland und anderswo. Dabei passieren hier gar nicht so die langweiligen Liebesgeschichten oder Zoff zu Hofe, sondern viel mehr fast interessante Dinge wie der Eintritt Barrys in die britische Armee, worauf er kurz darauf aber keinen Bock mehr hat, weil man da sterben kann (xD?) und die Zusammenarbeit mit dem Chevalier, etc. pp. Es passiert in den 3 Stunden Laufzeit schon allerhand und man ist dann doch etwas überrascht, dass die Zeit so schnell rum geht. Rein storymäßig ist der Film also gut bestückt, wenn auch die zweite Hälfte ihn ein klein wenig nach unten zieht. Der Fokus rückt etwas ab von Redmond Barry und zeigt mehr sein Umfeld und überhaupt hatte ich irgendwie das Gefühl, dass alles ein wenig langsamer voran geht.

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Da es sieht hierbei um einen Stanley Kubrik Film handelt, sind 2 Dinge so gut wie gewiss: Die Kameraarbeit ist… also… es ist mal wieder aller erste Sahne, was Stanley Kubrik hier gedreht hat. Dabei fiel mir besonders positiv auf, wie relativ nüchtern und dennoch imposant er den ganzen Film in Szene setzte. Es heißt, er habe überwiegend nur mit normalem Licht gearbeitet und weitestgehend auf Kunstlicht verzichtet, um die damalige Stimmung so gut es geht rüberzubringen. Und es ist ihm gelungen. Wenn Redmond mit seinem Sohn im Schloss sitzt und lediglich Licht durch das Fenster eindringt, dann sieht das fast aus, wie ein Gemälde ohne großartige künstliche Verzerrung, wie oft in modernen Filmen. Oder die Szenen bei Kerzenlicht, für die er sich extra ein f/0.7 Objektiv von Carl Zeiss, welches ursprünglich für die NASA gedacht war, umbauen ließ. Diese Szenen haben eine wirklich geniale Stimmung und man muss sich unweigerlich fragen, warum es den Film noch nicht auf Blu-ray gibt. Wtf?

Der zweite der zwei Punkte ist mal wieder die Musikuntermalung. Auch hier bediente sich Stanley Kubrik wieder bei klassischer Musik aus der gleichen Epoche, in der auch der Film spielt und lässt diese auf den Zuschauer in vielen Szenen wirken. Manche Szenen versetzen einen mit der ziemlich langen Musikuntermalung un den langsamen Kamerfahrten fast in eine Art Trance, aus der man erst wieder aufwacht, wenn die Musik finally stoppt. Wirklich hervorragend.

Also alles in allem mit Sicherheit nicht für Jedermann, aber für Fans von Stanley Kubrik auf jeden Fall.

:pen: :pen: :pen: :transpen: :transpen:

P.S.: Witzig, wie in der Mitte des Films fast ausschließlich deutsch gesprochen wird, da sich Redmond Barry zeitweise in Preußen befindet. Mit Hardy Krüger btw! xD

The Shining

t h e . s h i n i n g
stanley kubrick 1980

Jack Torrance (Jack Nicholson) zieht zusammen mit seiner Frau Wendy (Shelley Duvalle) und Sohn Danny (Danny Lloyd) für einen Winter in das Overlook Hotel, welches dann immer komplett leer steht. Seine Aufgabe ist es als Hausverwalter das Hotel unbeschadet über den Winter zu bringen und etwaige Schäden zu reparieren. Sein eigentlicher Antrieb bestand allerdings darin, das er dort genug Ruhe haben würde, an seinem Buch weiter zu schreiben. Und so wundert er sich auch nicht weiter darüber, das das Hotel auf einem Indianer Friedhof (typisch Stephen King) gebaut wurde und es noch dazu vor Jahren einen grausamen Mord gab, bei welchem der damalige Hausverwalter seine Frau und die Zwillingstöchter mit einer Axt zerschlug.


(Ehm, leider fand ich keine Screenshots vom Widescreentransfer des Filmes.)

Gleich zu Beginn wissen wir also schon, was so ca. passieren wird. Es wird kein Geheimnis darum gemacht, das der damalige Hausverwalter seine Familie brutal ermordete und das Hotel auf einem Indianer Friedhof gebaut wurde. Auch der Hinweis, das viele Leute diese unheimliche Stille und Isolation auf Dauer nicht ertrage, trägt nicht gerade dazu bei, das es evtl. noch andere Möglichkeiten für ein Ende gibt. Aber 1980 rechnete bestimmt noch keiner damit, WIE das ganze in Szene gesetzt wird. Das tolle an Shining ist nicht das Ende ansich, sondern der Weg dahin. Die Inszenierung ist völlig horrorfilmuntypisch und deswegen so effektiv. Die völlige Stille, wenn Danny mit seinem geilen Dreirad durch die endlos scheinenden Flure des Hotels fährt. Der geile Soundtrack, der fast an Silent Hill erinnert. Die totale Isolation in diesem riesigen Hotel. Das alles war damals völlig neu und verfehlt auch heute seine Wirkung nicht. Wenn Danny mit seinem Dreirad um eine Ecke fährt und plötzlich mit einem lauten Knall die Grady Zwillinge vor ihm stehen, dann fühlt man sich unweigerlich an aktuellere Horrorfilme erinnert und weiß nun, woher sie ihre Inspiration haben. Zusammen mit der Wasserleiche bilden diese auch die nicesten Szenen. Der Rest ist einfach nur gute Schauspielerei und eine grandiose Kamera.


(Die 4:3 Shots werden der geilen Cinematography nicht wirklich gerecht.)

Jack Nicholson durfte hier mal so richtig die Sau raus lassen und overacted hier teilweise schon, aber wenn man das jemandem verzeihen kann, dann einem Jack Nicholson, dessen hexagonales Lächeln ja schon ein Overacten ansich ist. Keinem würd ich die Rolle mehr abnehmen als ihm. Richtig geil fand ich aber auch die Frau von Jack, die irgendwie total hässlich ist, sich dafür aber wohl nicht einmal schämte und gerade in den Angstmomenten wahres Können zeigt, in dem sie nicht einfach nur lame rumschreit und weint, sondern total von allen Geistern verlassen den Mund offen stehen hat, ihre Augen rausploppen lässt und so sicke Geräusche von sich gibt, das man sie ernst nehmen muss, da man sowas nicht einfach nur spielen kann. Ja sogar der kleine Junge ist mal NICHT nervig, wie 99 % aller anderen Kinderdarsteller, sondern fand eine super Nische zwischen Kind sein und realistischer Angst haben.

Das Buch von Stephen King habe ich selbst nicht gelesen, aber es heißt, das Stanley Kubrick sich relativ viel von der Vorlage entfernte. Und das war ganz offensichtlich gut so, wie die Neuverfilmung (TV 2-teiler, iirc) gezeigt hat. Überhaupt inszeniert Stanley Kubrick immer rather geil. Es gibt keine fancy Farbfilter, keine großartige Beleuchtungsspielerei oder wilde Schnitte. Alles wurde total nüchtern, aber mit super Bildkomposition gefilmt und hat so etwas von “langweilig” und “hurengeil” zugleich. Der Rest vom Film kommt etwas weird daher. Ich verstehe nicht alle Szenen und manche werden nach meinem Geschmack zu früh gezeigt. Des weiteren viel mir bei erneutem Anschauen auf, das diverse Szenen nicht mehr soo den Impact hatten, wie damals noch, als ich ihn zum ersten mal sah. Deswegen und wegen ein paar Kleinigkeiten gab’s dann doch einen Pen abzug. Aber mein Gott… es ist immer noch ein rather geil Film und definitiv einer der besten Horrorfilme aus den USA (/UK). +_°

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2001: A Space Odyssey

2001: a space odyssey
1968 | USA | Stanley Kubrick

Noch vor nicht all zu langer Zeit, hatte ich mir vorgenommen, bei einem review nicht zuviel über die Geschichte zu verraten, da für einen Unwissenden so ein Stück Überraschung, ein Stück Spannung, ein Stück Drama verloren geht. Diese Maßnahme werde ich nun brechen. Ich muss einsehen, dass es Filme gibt, bei denen man nicht einfach beschreiben kann wie er ist, ohne wild zu spekulieren und sich gleichzeitig Gedanken über den Sinn des Ganzen zu machen. Immer und immer wieder. Es sind Filme, die einen nicht ruhen lassen. Die mehr Fragen stellen als Antworten geben. Ganz besonders, wenn die Frage gestellt wird, worum es eigentlich geht. “2001: a space odyssey” ist so ein Film. Und ich werde jede Sekunde genießen die ich aufbringe, um mich mit diesem außergewöhnlichen Erlebniss auseinanderzusetzen. Jetzt und für alle Zeit. So rate ich jedem, der sich auch nur ansatzweise für kubriksche Filme interessiert, erst den Film zu sehen und dann dieses review zu lesen.

Story
1999. Die Menschheit hat einen schwarzen Monolithen auf dem Mond entdeckt, der im Zenith zum Planeten Jupiter steht. Vermutungen über ein außerirdisches Artefakt liegen nahe und lassen ein Team von Astronauten 18 Monate später in Richtung Jupiter fliegen, um zu erkunden was sich dort verbirgt. Auf der Reise stellt der hoch entwickelte, unfehlbare Bordcomputer HAL 9000 fest, dass die Kommunikationseinheit edes Schiffes bald ausfallen wird. Nach dem Austausch des Geräts, muss die Crew jedoch erkennen, dass es absolut in Ordnung ist und kein Ausfall statt gefunden hätte. HAL muss sich geirrt haben.

Kritik
Stanley Kubrick hatte als einer, weniger Regisseure das Privileg der Studios, für die Fertigstellung eines Films so viel Zeit zu haben wie er brauchte. Auch funkte ihm niemand dazwischen und wollte etwas an seiner Vision ändern. So brauchte ca. 4 Jahre für die Realisierung seines einzigartigen Projekts. Der Perfektionist ließ 200x so viel Film drehen, als im finalen Schnitt schließlich zu sehen ist. Dabei bediente er sich einem einzigartigen Mix, aus der für 1968 neusten Technik für Special Effects, die auch heute noch einen mächtigen Eindruck schinden.. ja auf ihre Weise meistens sogar (wie übrigens auch der Schriftzug des Titels) einen zeitlosen Status erreichen. Im Einklang und gleichzeitig krassem Gegensatz dazu, wurde der Film mit klassischer, handgemachter Musik untermalt. Doch der eigentliche Geniestreich bei diesen ganzen Möglichkeiten ist dann das Realistischste und zugleich Einfachste: Die totale Stille im Weltraum, mit der Kubrik einen mit den eigentlichen Geschehnissen und den daraus resultierenden Gedanken vollkommen alleine lässt.

Der Film beginnt mit einem schwarzen Schirm, untermalt von atmosphärischer Musik. Diese 3minütige Sequenz bewirbt die Atmosphäre, die in den folgenden 139 Minuten auf den Zuschauer wirken wird. Man sieht das Leben der Erde lange vor unserer Zeitrechnung. Szenen des Alltags einer Gruppe von Affen, denen der komplette Prolog die volle Aufmerksamkeit gewidmet wird. Nachdem sie eines Tages durch einer andere Gruppe von ihrem Wasserloch vertrieben wurden, wachen sie morgens auf und sehen einen riesigen Monolithen, direkt vor ihnen senkrecht in der Wüste stehen. Kurz darauf sucht einer der Affen in Knochen nach Essensresten und erkennt, dass der Knochen in seiner Hand als ‘Werkzeug’ oder ‘Waffe’ benutzt werden kann. Um zu essen. Um sich Dinge anzueignen. Um Rache auszuüben. Um zu töten. Um zu überleben. Der Mensch ist geboren.

Was folgt, ist der philsophisch eindrucksvollste Schnitt der Filmindustrie den ich jemals sah und der durch nichts mehr übertroffen werden wird.

Der Weltraum. Man sieht einen technologisch 4 Millionen Jahre forgeschrittenen “Knochen” durch das All schweben. Das Werkzeug hat sich weiterentwickelt. Zu Hans Joachim Strauß’ “An der schönen blauen Donau” sieht man den Zuflug auf die, in der Umlaufbahn der Erde schwebende Hotel-Raumstation. Diese Szenen sind unbeschreiblich schön und anmutig. Wenn man nur eine Sekunde daran denkt, aus welcher Zeit dieser Film stammt, wird einem bewusst, dass Kubrick zu diesem Zeitpunkt seiner Zukunft weit voraus war. Seine Vorstellungen des technischen Entwicklungsvortschritts der Menschheit waren erstaunlich treffsicher, wenn auch im Detail noch in weiter Ferne. Die Besucher und Besatzung haben eine Möglichkeit gefunden mit der Schwerelosigkeit umzugehen.. zu essen, laufen, kommunizeren in den Weiten des Alls. Und so extrem sie sich technologisch weiter entwickelt haben, so banal sind sie geworden/geblieben. Kubrick zeigt nicht nur in den Gesprächen der Besucher des Hotels, mit welcher Oberflächlichkeit und falscher Freundlichkeit sich der Mensch unterhält.. alles vorangetrieben durch Ziele, die er für sich erreichen will. Es ist bestimmt nicht übertrieben zu sagen, dass uns diese Realität schon heute oft begegnet.

18 Monate später, tritt schließlich das Raumschiff “Discovery” eine lange, geheime Reise zum Jupiter an. An Bord befinden sich Commander Dr. Dave Bowman, sein Assistent Dr. Frank Pole und drei in Tiefschlaf versetzte Wissenschaftler, die erst am Jupiter selbst erwachen sollen. Gesteuert und überwacht wird dieser, wie auch fast alle anderen Vorgänge, vom 6. Crewmitglied: Dem Bordcomputer HAL 9000, der mehr Gefühle zu besitzen scheint, als alle seine menschlichen Kollegen, im Gegensatz zu diesen bisher aber noch nie einen Fehler machte. Als sich das ändert, fühlt sich das künstliche Gehirn um seine Existens bedroht und tut das, was jeder “Mensch” tun würde. Bevor er stirbt, sterben lieber die anderen.

Interessant ist hier, dass sich nach der langen Zeit der Evolution alles so entwickelt hat, dass der Unterschied zwischen Werkzeug und Beherrscher verschwimmt. Es ist nicht mehr klar wer eigentlich das sagen hat. Fakt ist, dass sich der Mensch von Werkzeugen abhängig gemacht hat um in neue Sphären vordringen zu können. So wird der Austausch der vermeintlich defekten Kommunikationseinheit von Assistent Pole ohne jegliche Akkustik durchgeführt. Die Ausnahme ist das Atmen und der Ton des Drucks, mit dem der Sauerstoff in seinen Anzug geleitet wird. Der Fokus hierauf ist so deutlich, dass man erahnen kann, welche Folgen der weitere Verlauf der Geschichte haben wird.

Doch noch bevor es sich bestätigt, lässt Kubrick den Zuschauer wieder allein. Ein 3 Minuten langes, schwarzes Bild stimmt mit erneuten Klängen auf das Kommende Szenario ein. Nach dem erneuten Ausstieg beschließt HAL sein “Leben” zu retten und tötet fast alle Besatzungsmitglieder. Das Werkzeug hat sich so weit entwickelt, dass es sich vorgenommen hat, seine Wichtigkeit über die ihres Schöpfers zu stellen.

Allerdings rechnet es nicht mit dem Ideenreichtum von Commander Bowman, der den Computer schließlich abschaltet. Ich bekam eine Gänsehaut bei der Szene, da HAL immer kindlicher argumentierte, je mehr Erinnerungen Bowman löschte. Kubrick schaffte es tatsächlich Mitleid zu erregen.. für eine Maschine.. die kurz zuvor noch etliche Menschen getötet hat.

Der Schluss ist nicht unbegründet einer der meist diskutierten endings ever. Kein Mensch wird je erfahren was sich Kubrick dabei dachte, denn er wollte darüber nicht sprechen. Gott sei Dank.

Commander Bowman ist am Ziel angekommen. Der eigentliche Grund der Mission wird übertragen. Er steigt erneut in die verbliebende Raumkapsel und sieht in seinem Erkundungsflug den Monolithen im Weltall schweben. Es öffnet sich ein Pfad, in den er hineingesogen wird. Wilde Farbverläuft, obskure Objekte und organische Strukturen (über die man sogar heute teilweise nur staunen kann) später, befindet er sich in einem barrock eingerichteten Schlafzimmer. Er sieht sich in verschiedenen Stadien seines restlichen Lebens in diesem Raum. Allein mit sich selbst und völligem Wohlstand. Schließlich liegt er auf dem Bett. Schwach und seinem Tod nahe, streckt er mit letzer Kraft seinen Arm gen Bettende. Er ist bereit loszulassen. Der Monolith steht allgegenwärtig in dem weißen Raum. Man sieht einen Embryo. Und schließlich den wiedergeborenen Bowman. Er schwebt im All und schaut auf die Erde. Unabhängig und Gelöst von allen technischen Hilfsmitteln.

Fazit
Ich kann gut verstehen, dass es 1968 gespaltene Meinungen zu Kubricks Raum-Inszenierung gab, war es auf einer Seite eine technische Meisterleistung ohne irgendeinen Sinn. Auf der anderen Seite eine tiefgründige Kritik am Mensch ansich.. fernab jeder Special Effects. Vielleicht ist der Film auch deshalb so oft als Meisterwerk bezeichnet worden, weil man nicht drum rum kommt sich keine Gedanken darüber zu machen, ausser man ist ein völlig ignoranter Idiot. Zugegeben ist es ein hartes Stück Arbeit, durch das man sich kämpfen muss, in einer MTV-geprägten Zeit, inder alle 0,5 Sekunden Schnitte und wirre Farbverläufe mit Verzerrungseffekten an der Tagesordnung sind. Außerdem ist es kein Film, der den Zuschauer um jeden Preis gut unterhalten will.
Aber gerade deshalb.. gerade weil sich die einzelnen Szenen bewusst ziehen.. gerade weil es ruhig und leer ist.. gerade weil es keine Antworten auf die Handlung, den Sinn und Unsinn des Werkes gibt, wird man gezwungen aktiv darüber nachzudenken und sich seinen eigenes Urteil zu bilden. So erschuf Kubrick mit 2001: a space odyssey das größte, filmische Mysterium, das zu allerlei Spekulationen einlädt.
Ein visuelles Meisterwerk, dass seiner Zeit deutlich voraus war.

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2001: A Space Odyssey

____ 2 O O 1 ____
.as p a c eo d y s s e y
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s t o r y

1999. Die Menschheit steht vor ihrer größten Entdeckung. Dr. Heywood Floyd ist auf dem Weg zum Mond. In der Nähe des Tycho Kraters wurde ein 4 millionen Jahre alter Monolith gefunden. Untersuchungen ergeben, das er dort absichtlich vergraben wurde. Außer einer starken Strahlung, die auf den Jupiter gerichtet ist, bleibt der Monolith völlig inaktiv. 18 Monate nach der Entdeckung macht sich die Discovery auf die Reise zum Planeten Jupiter. An Bord befinden sich Dr. Frank Poole, Dr. Dave Bowman, 3 tiefgefrorene Kollegen und der Supercomputer HAL 9000. Alles läuft nach Plan, bis HAL 9000 den Ausfall einer bestimmten Baugruppe am Raumschiff diagnostiziert. Die Baugruppe wird ausgetauscht und… Dr. Bowman findet keinen Fehler. Die Bodenstation überprüft die Daten ebenso und findet keine Fehler.

HAL 9000 muss sich geirrt haben.

f i l m
3 Minuten schwarzes Bild. Dazu atmospährische Musik. Danach kommt ein dickes MGM Logo. Das Intro: Zu “Also Sprach Zarathustra” sehen wir Planeten in Konjunktion und den Titelschriftzug. Prolog: “Dawn Of Man”. Wir sehen eine Horde Vormenschen beim täglichen Überlebenskampf. Streitigkeiten mit einer anderen Gruppe um die Wasserstelle. Nahrungssuche. Eines morgens wacht die Gruppe auf. Vor ihrer Höhle: Ein Monolith. Die Vormenschen lernen Knochen als Waffe, bzw. Werkzeug zu benutzen. “Dawn Of Man”.

2001 – Odyssee im Weltraum fängt so an, wie er aufhört. Etwas verwirrend, aber geil. 3 Minuten nichts zu sehen, während nur Musik läuft. Das gab’s davor noch nie und wird es auch nie wieder im kommerziellen Kino geben. Schon allein die Tatsache, das es rund 24 Minuten dauert, bis das erste gesprochene Wort fällt. Bei einer derart dünnen Story ohne irgendwelche nennenswerten Überraschungen überrascht die Spielzeit von über 2 Stunden anfangs etwas. Stanley Kubrick nahm sich Zeit. Für jede Einstellung. Zeit. Viel Zeit. Viele, bzw. fast alle Szenen hätten genauso funktioniert, wenn man sie etwas gekürzt hätte. Teilweise um die Hälfte. Aber damals – 1968 – war das einfach eine andere Zeit. Derartige Spezialeffekte gab es noch nie im Kino zu sehen und ich wette, jeder einzelne im Kino dankte Stanley Kubrick dafür, die Spezialeffekte so lang, wie möglich zu zeigen.

Schaut man den Film heutzutage, fällt einem erstmal sehr positiv auf, das er, selbst im Zeitalter der Computer und mit Special Effects übersähten Filmen, einfach hervorragend aussieht und so gut wie nicht gealtert ist. Man überlegt einfach die ganze Zeit: “Verflucht, wie hat man sowas bitte ohne Computer gemacht?” und wünscht sich nichts sehnlicher, als ein Making Of, welches auf der DVD leider fehlt. Auch die Komposition und die Farben der Einstellungen sind nachwievor einfach zeitlos und wunderschön anzuschauen. Wem bei 2001 trotzdem langweilig wird, der hat eben wenig Interesse an Schönheit und Spezialeffekten.

Denn die Story bietet ansich gar nichts bemerkenswertes. Wenn man vom ziemlich esoterischen und offenen Schluss absieht haben wir es hier mit einer straighten Sci-Fi Story zu tun, die wir schon des öfteren gelesen oder gesehen haben. Gerade die Sache mit HAL, der Supercomputer, welchem man auf einmal nicht mehr vertrauen kann, dürfte nichts neues sein. Wie es damals aussah, weiß ich leider gar nicht. So macht ein Großteil der Reputation von 2001 wohl die Atmosphäre aus. Diese ist dafür aber umso geiler. Und das aus, imho, zwei Gründen:

1) Der Film ist realistisch. 2001 – Odyssee im Weltraum war afaik der erste Film, der offiziell Bildmaterial der Nasa benutzen durfte und überhaupt in enger Zusammenarbeit mit der Nasa entstand. Wir sehen hier weder runde Ufos, noch Aliens mit mandelförmigen Augen sondern viel mehr hurengeile Fotos der Erde, des Mondes, realistische Raumschiffe und Raumstationen, sowie realistisches Interieur, Zubehör und wir hören bei Szenen, die im Weltraum spielen… keinen einzigen Ton. Bis auf das Atemgeräusch des Astronauten und / oder Musik, bleibt der Weltraum komplett frei von Geräuschen jeglicher Art. Das macht die Außenaufnahmen etwas bedrückender und gab’ es, glaube ich, danach nie wieder.

2) Die Musik. Stanley Kubrick benutzte während der Dreharbeiten und für die ersten Rohschnitte einen temporären Soundtrack, den er sich aus der modernen klassischen Musik, aber auch aus oldschool Klassikern zusammen klaubte. Als mit Alex North endlich ein Komponist für den richtigen Soundtrack gefunden war, gab’ Stanley ihm den temp. Track und sagte: “So sollte das dann klingen. Bitte machen, kthx!”. Blöd nur, das Alex North kurz nach Fertigstellung seines Soundtracks von Stanley zu hören bekam: “Öh… wie soll ich sagen… also… ich nehm’ einfach die temp. Musik. Sorry, l8er!” So besteht die Musik zu 2001 eben aus “Also Sprach Zarathustra”, dem “Donauwalzer” und auch modernen Stücken wie “Requiem For Soprano, Mezzo Soprano, Two Mixed Choirs & Orchestra”, welches auch mit eines der geilsten ist und einfach total eerie klingt. Im Zusammenspiel mit der Ausgrabungsszene wirkt 2001 kurzzeitig wie ein Horrorfilm und sorgt für reichlich Anspannung.

Die Special Effects sind auch eine Sache für sich. Kaum ein Effekt sieht wirklich lame aus. Im Gegenteil, ich behaupte sogar das man die Effekte heute selbst mit Computern nicht viel besser hinbekäme. Schon allein der Trip zum Jupiter mit diesem endlos Farbflash gibt mir heute noch Rätsel auf. Wie macht man sowas analog bitte? Wie faked man einen sich absolut smooth in der Schwerelosigkeit bewegenden Kugelschreiber, welcher mitten im “Flug” von einer Stewardess komplett ohne Schnitt aus der Luft gegriffen wird? Was soll denn das? Die Modelle der Raumschiffe sehen ebenfalls super detailliert aus, bewegen sich absolut geil und das dickste ist ohnehin das Ausgrabungsset, welches in Originalgröße gebaut wurde. Durch die Lichter, die Gerätschaften dort und den Monolithen, sieht es einfach super eerie aus und ich weine, das man es nur einmal im Film sieht.

Ich hab eigentlich keine Ahnung, was ich über 2001 schreiben soll. Aber der Film sieht so geil aus, das ich soviele Screenshots pasten muss und nun muss ich die Zwischenräume füllen. Ich hab eigentlich keine Ahnung, was ich über 2001 schreiben soll. Aber der Film sieht so geil aus, das ich soviele Screenshots pasten muss und nun muss ich die Zwischenräume füllen. Ich hab eigentlich keine Ahnung, was ich über 2001 schreiben soll. Aber der Film sieht so geil aus, das ich soviele Screenshots pasten muss und nun muss ich die Zwischenräume füllen. Ich hab eigentlich keine Ahnung, was ich über 2001 schreiben soll. Aber der Film sieht so geil aus, das ich soviele Screenshots pasten muss und nun muss ich die Zwischenräume füllen.

Zusammen ergibt also alles einen Science Fiction Film, der wirklich nicht für jedermann ist. Ich selbst brauchte 3 Versuche, bis ich ihn zum ersten mal komplett sah. (Was allerdings auch auf das lame TV Programm zurückzuführen ist, welches den Film ständig nur so spät zeigt.) Heutzutage finde ich ihn immer besser, je öfter ich ihn schaue und kann ihn jedem nur empfehlen, der auf Computereffekte scheißt und dicke Visuals liebt.

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