The Adventures Of Willy Beamish

The Adventures of Willy Beamish
1991 / Sierra

Willy Beamish sah ich und wollte es unbedingt spielen, da es so einen “Space Ace” ähnlichen Touch hatte aka Comicgrafik. Leider gab es damals nur die englische Version zu kaufen und obwohl mein französisch bereits ausgezeichnet war (Pen), hatte ich von unserer Weltsprache noch nicht viel Plan. Jetzt kam ich endlich mal dazu und es ist eigentlich absolut so geil wie Space Ace aka nein.

Story
Willy Beamish hats schon schwer. Der letzte Schultag verheisst nichts gutes, denn er hat eine 3 (!!!) in Musik (!!!!!) in seinem Zeugnis, woraufhin sein Vater ihm seine Videospielkonsole weg nimmt. Und das, obwohl in ein paar Tagen der große Nintari Wettbewerb ansteht, für den er noch dringenst üben müsste!
Und auch an Geld haperts, weil sein Dad entlassen wurde und sich gerade um einen neuen Job kümmert. Diverse Schlägertypen hauen unserem jungen “Helden” ständig ins Maul wenn sie ihn sehen, Klemptner der Kleinstadt planen einen Streik, sein Babysitter ist ein Vampir und seine große Liebe checkt einfach gar nix, während sein Frosch nur den Weitsprung gegen den deutschen Champion gewinnt, wenn er Drogen verabreicht bekommt..


Links: Willy’s Eltern gehören wohl eher zur reichen Fraktion | Rechts: Eindeutig. Ja.



Links: Willy’s Schwester ist eine verwöhnte Göre.. ganz wie ihre Mum | Rechts: Sein Frosch “Horny” macht seinem Namen alle Ehre

Kritik
Zugegeben hört sich das nach einer Menge Stoff an. Da aber alles in Tage unterteilt ist, die man überstehen muss, erledigen sich die meisten Dinge wie z.B. der Vampir-Babysitter innerhalb 2 Minuten auf. Die Hauptlot dreht sich natürlich um die Nintari Meisterschaft und Willys Familie. Die Beamishs leben in einem großen Haus mit Garten, Willy, seiner Schwester und der ganz kleinen, einem Hund und ihrem verstorbenen Großvater, der ab und zu als Geist erscheint, in einer idyllischen Vorstadt. Irgendwie sind alle faul, denn Willy muss immer Dinge tun zu denen die anderen keinen Bock haben.. und die absolut nichts mit der Story zu tun haben.

Da man gerade zu Anfang des Spiels (man muss am letzten Schultag nachsitzen) recht viel Möglichkeiten hat selbst zu entscheiden ob man sitzen bleibt und wartet, sich hinausschleicht, sich heimlich unterhält usw. dachte ich mir natürlich “Ficken”, wenn ich mit dem Hund raus sollte. Aber tu ich das nicht, schlägt der “Trouble-O-Meter” aus, der den Zustand der Zufriedenheit der Eltern gegenüber mir zeigt. So kam ich dann auf die Militärschule, weil ich nach zwei Aufforderungen noch nicht in der Küche war, als es Abendessen gab.. womit das Spiel auch endet.

Es ist true Angstmache für ungehorsame Kinder!?!?!? ~_~ Total krank. Obwohl ich viel gutes Tat, schaffte ich es nicht ein einziges mal, das mein dings-O-Meter sich wieder in den grünen Bereich schlug. Bei der Story hat man sich ja einiges überlegt aber zum Schluss gibt es zu viele Subplots, die zumindest ein Kind gar nicht versteht. Zudem ist es halt schon fragwürdig, wenn man für das schießen eines Fotos einer japanischen Familie, als Dankeschön einen Ninjastern nebst Rauchbombe (???) bekommt. Aber tjopes.


Links: DIE SEXUELLEN ANSPIELUNGEN SIND WIDERLICH UND EKELHAFT! :Q | Rechts: Willy hat immer den passenden Spruch parat


Links: Von der nett anzuschauenden Übersichtskarte kommt man unter anderem.. | Rechts: In das Baumhaus zu seiner Willy’s Freunden

So läuft man durch malerische Landschaften und erlebt ein paar Tage der Sommerferien von einem typischen “Dennis”-Verschnitt. Malerisch kann man ruhig wörtlich nehmen, denn die Grafik wurde gezeichnet, coloriert und dann in das Spiel eingebunden. So kommen einige Kanten leider relativ verwaschen rüber, zu dünn, oder zu Detailreich für die Auflösung. Trotzdem sieht es recht cool aus und die pastellfarbenen Töne passen gut zum friedlichen Vorstadtniveau. Was darin natürlich gar nicht passt sind die Figuren, die allesamt einem comicstil ala Don Bluth (Space Ace) folgen. Das sieht zwar eigentlich recht nice aus aber durch die gemalten Hintergründe wirkt es EXTREM aufgesetzt. Aber hat man sich damit abgefunden, kann man sich an den lockeren Animationen und schönen Hintergründen erfreuen. Konversationen laufen – ganz Sierra typisch – mit vergrößerten Ausschnitten des Gesichtes, oder extra Szenen in denen die Charaktere größer darsgestellt sind, ab.

Zur Musikuntermalung gibts (leider) nichts besonderes zu sagen, Sie dudelt halt vor sich hin. Von Ohrwürmern kann man nicht sprechen, was ich gerade bei dem Thema mir bei der Titelmelodie nicht gedacht hätte. Besseres gibt es über die Soundeffekte auch nicht zu sagen. Sie sind da, sie sind normal. Tjopes.


Links: Für ein Nintari erpresst man schon mal seine Schwester | Rechts: Gegen den Oberbayerfrosch (Lederhose) hat Horny eigentlich keine Chance


Links: Auch unheimlicheOrte sind kein tabu | Rechts: Fledermaus-Vampir-Babysitter einsaugen? Ein normaler Tag also..

Fazit
Willy Beamish ist ein typisches Sierra-Adventure, bei dem man zwar nicht stirbt aber relativ oft den “Game Over” Screen sehen wird. Die zwei Grafikstile passen zwar nicht zueinander, das Endresultat ist dann aber doch befriedigend comicartig. Die Story ist weird und legt zu wenig wert auf den Hauptplot, aus dem man einiges hätte rausholen können. So ist es mit fast allem. Alles nur ok und deshalb..

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