Hot Fuzz

HOT FUZZ
z w e i . a b g e w i c h s t e . p r o f i s

Nicholas Angel (Simon Pegg) wird von London nach Sandford – einem kleinen, verschlafenen Dorf mit der niedrigsten Verbrechensrate ganz Englands – versetzt. Doch schon am ersten Abend merkt Nicholas Angel, dass mit dieser Statistik etwas nicht stimmen kann. Im Pub hängen nur Minderjährige rum, ein Polizist will besoffen mit dem Auto nach Hause fahren und Graffiti Vandalen befinden sich auch noch im Ort. Er hat also alle Hände voll zu tun, doch auf der Wache will man davon nichts hören. Ist doch alles nicht so schlimm, keine wirklichen Verbrechen. Es herrscht weiter Langeweile und Desinteresse in der Wache. Selbst dann, als ein wahnwitziger Mord passiert.

Hot Fuzz ist der zweite Teil in der Blood & Eiscream Trilogie, die von Edgar Wright zusammen mit Simon Pegg ausgedacht wurde und dessen Anfang der überaus geniale “Shaun Of The Dead” machte. Nachdem ich ja so von Shaun Of The Dead begeistert war, wollte ich mir ursprünglich Hot Fuzz natürlich auch anschauen, aber irgendwas hielt mich davon ab. Ich meine… schaut euch das Poster an. Das sieht zwar cool aus, lässt aber mehr den Eindruck entstehen, bei Hot Fuzz handele es sich um eine eher mittelprächtige Bad Boys II Persiflage. Der deutsche Untertitel: “Zwei abgewichste Profis” tut da sein übriges! Oh Graus!

Aber weit gefehlt. Gott sei Dank. Hot Fuzz fängt als Fish Out Of The Water Komödie an. Nicholas Angel kommt als Großstadt Polizist in das kleine Dorf und muss sich erst einmal mit allerhand verschrobenen Ansichten außeinander setzen. Des Weiteren scheint irgendetwas merkwürdiges in dem Dorf vor sich zu gehen. Wir ahnen das schon und bleiben dadurch am Ball. Dabei bleibt der Humor immer schön trocken, teilweise subtil und wird kaum lächerlich. Eine grandiose Leistung.

Doch genau dann, wenn man denkt zu wissen, was man für eine Art Film hier man schaut, schlägt nicht nur die Story um, sondern die komplette Atmosphäre, ja der komplette Film gleich mit und man findet sich kurzerhand in einer Art Drama wieder. Gegen Ende des Filmes bekommt der Film seine ganz eigene Note, die mich ziemlich überrascht hat. Würde der Film nun hier enden, hätte ich ganze 5 Penen vergeben, aber leider geht er noch einen Moment weiter.

Das Ende musste wohl endlich den Filmpostern gerecht werden und wir werden Zeuge ein paar sehr sicker Shootouts, die im Vergleich mit Hong Kong leider verlieren, aber immerhin mit ihren komischen Situationen punkten können. Leider passt das alles nicht mehr zu den vorangegangenen ca. 70 Minuten und es fühlt sich fast wie ein anderer Film an. Wie eine… schlechte Bad Boys II Persiflage. Eine Schande!

Hot Fuzz ist dennoch ein Muss für alle, denen Shaun Of The Dead und vor allem sein Stil gefallen hat. Die Kombination Nick Frost und Simon Pegg ist wieder hervorragend und witzigerweise hat Hot Fuzz fast mehr und heftigere (?!) Goreeffekte, als Shaun Of The Dead. Ich war bei den ersten zwei “Morden” ziemlich überrascht und fast schockiert, was ich da mit ansehen musste. Immerhin denkt man zu dem Zeitpunkt noch, eine witzige Polizeikomödie zu schauen.

Tjo, schaut einfach.

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Wag The Dog

WAG THE DOG
(USA 1997 | Barry Levinson)

Die USA steht mal wieder kurz vor den Wahlen. Die Umfragewerte für den aktuellen noch-Präsidenten sind super und alle haben Grund zur Freude. Leider kommt genau 11 Tage vor der Wahl heraus, dass der Präsident angeblich eine minderjährige Pfadfinderin im Weißen Haus zu sexuellen Handlungen genötigt hat. Das kommt der aktuellen Regierung ziemlich ungelegen und so macht sich ein Mann namens Conrad Brean (Robert De Niro) an die Arbeit, die Wahlen noch zu retten. Conrad arbeitet für das weiße Haus in einem Bereich, der ziemlich geheim ist und um die Wahlen zu retten kommt er auf die grandiose Idee einen fiktiven Krieg mit Albanien zu faken. Dazu triffet er sich mit Star Produzent Stanley Motts (Dustin Hoffman), der gleich Feuer und Flamme ist und einen Stab von Profis zusammen trommelt.

Wag The Dog schaute ich mir ursprünglich eigentlich an, weil Robert De Niro mitspielt. Ich konnte ja nicht ahnen, dass Dustin Hoffman derart geil ist, dass Robert De Niro im Film kaum auffällt. Das ist Dustin Hoffmans Film und er meistert ihn mal wieder auf herausragende Weise. Wenn der Charakter des Stanley Motss loslegt und “Ideen sammelt” für die Inszenierung des fiktiven Krieges, dann muss man ziemlich oft lachen, da er auf die absurdesten Ideen kommt, mit den absurdesten Leuten zu tun hat und über die absurdesten Sachen lacht.

Zu Anfang des Filmes sieht man überwiegend Stanley Motts mit seinem Stab von Leuten – alles mehr oder weniger gute Kollegen im Hollywoodgeschäft – wie er in seiner Villa sitzt und sie zusammen ein fiktives Kriegsszenario erörtern. Was da an Dialogen und sicken Sprüchen runtergeklopft wird ist definitiv der Höhepunkt des Filmes, der im späteren Verlauf leider nicht mehr getoppt werden kann. Überhaupt erwartet man von einer Mediensatire diesen Ausmaßes ein klein wenig mehr, aber leider kommt da nichts. Immer wenn Dustin Hoffman aus dem Bild ist, wünscht man sich eigentlich nur, dass er endlich wieder zu sehen ist und eine weitere Anekdote aus seinem Leben erzählt. Sicher, die Message kommt rüber, Medien haben eine starke Gewalt, sind manipulierbar und die Menschen durch die Medien erst recht, blah blah blah. Aber irgendwie fehlt dem ganzen das letzte Quentchen an… Biss. Kann es nicht anders ausdrücken.

Dennoch bleibt es ein sehenswerter Film mit diversen Höhepunkten um Dustin Hoffman, vielen Lachern und immerhin überhaupt einer Message.

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JCVD

J C V D
mabrouk el mechri
belgien luxemburg
2008

Jean-Claude Van Damme ist im Moment nicht so gut drauf. Gerade hat er in den USA den Sorgerechtsstreit um seine Tochter verloren und sein Anwalt wartet immer noch auf sein Geld. Jean-Claude braucht eine Auszeit und reist zurück in seine Heimat. Belgien. Er versucht dort erst einmal Geld abzuheben, um seinen Anwalt bezahlen zu können. Aber wie es scheint ist er komplett Pleite.

Als dann Schüsse in der Postfiliale fallen, glaubt die Polizei an einen Postraub durch Jean-Claude. Die Belgier stehen hinter ihrem Idol.

Schon im Vorfeld konnte man erahnen, dass JCVD kein typischer Jean-Claude Van Damme Film wird. Dass Jean-Claude Van Damme aber derart überzeugt, dass konnte keiner ahnen. Das war noch völlig offen, denn ehrlich… hat man Van Damme jemals schauspielern sehen? Ich glaube nicht. Ich weiß nicht, was man Jean-Claude während der Dreharbeiten gab, aber er spielt sich hier umgehend in unsere Herzen. Weil er mal ausnahmsweise kein Timecop oder ein Universal Soldier ist sondern ganz einfach sich selbst spielt. Dass der Film ursprünglich auf Französisch gedreht wurde, gab’ ihm vielleicht den letzten Kick und er konnte alles aus sich raus holen. Er braucht eigentlich keine Muckies und / oder Kicks. In JCVD ist er fast ein vollwertiger Charakterdarsteller. Das Gesicht markant, die Mimiken in selbigem stets passend und den Höhepunkt des Films – eine minutenlange Szene, in denen Jean-Claude über sein Leben reflektiert – meistert er scheinbar mühelos. Wie kann jemand, der vorher nur Tritte austeilte und auch abseits des Films nicht sonderlich positiv auffiel eine derartige Wandlung erleben? Es wird mir für immer ein Rätsel bleiben, aber ich freue mich für ihn. Er schaffte es, meine Meinung über ihn ein klein wenig zu ändern und man kann sogar sagen, dass nun so etwas wie Respekt da ist.

Völlig krank, ich weiß!

Zudem kann man sich bei JCVD an einem klasse Drehbuch erfreuen, welches als Auflockerung noch diverse Zeitsprünge parat hält, die aber erfreulicherweise unkompliziert ablaufen und alles andere als verwirren oder langweilen. Der Film schafft es Satire, Witz und Drama zu einer homogenen Mischung zu vereinen, ohne dass ein bestimmter Teil davon herausstechen würde. So lacht man sich teilweise bei den Dialogen ziemlich schlapp, während man 5-minuten später gespannt die Ruhe genießt oder dem Drama lauscht, welches da ist Jean-Claude Van Dammes Leben. Die zahlreichen Seitenhiebe auf das Filmgeschäft sind klasse und auch vor einem John Woo wird hier nicht halt gemacht.

Besonders überraschte mich auch die ganze Kameraarbeit. Tolle Einstellungen gaben sich hier die Klinke in die Hand und über dem kompletten Film liegt eine Art Grau/Braun-Schleier, der vermutlich direkt deutlich macht, wie es in Jean-Claudes Leben aussieht. Dazu ein bisschen Grain hier, viele Nahaufnahmen von Jean-Claudes markantem Gesicht da und fertig ist ein optisch hochwertiger Film, der den ganzen ohnehin schon positiven Rest zusätzlich aufwertet. Einfach klasse?

Sowohl für Fans von Jean-Claude geeignet, als auch für Leute, die ihn eher lächerlich finden. Definitiv Jean-Claude Van Dammes bester Film. ~_??

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Shaun Of The Dead

SHAUN OF THE DEAD UK 2004

Shaun (Simon Pegg) ist Verkäufer in einem Elektrogeschäft und macht zur Zeit eine schwere Phase durch. Seine Freundin Liz hat ihn verlassen, weil er einerseits zu oft in seinem Lieblingspub dem Winchester herumhängt aber andererseits auch, weil er zuviel Zeit mit seinem arbeitslosen Mitbewohner Ed (Nick Frost) verbringt, der ziemlich assozial, faul und ein kleiner Drogendealer ist. Auch sein anderer Mitbewohner Pete findet, dass sich Shaun anderer Freunde suchen sollte. Plötzlich wird London von Zombies heimgesucht. Als Shaun und Ed das endlich mitbekommen, beschließen sie einen sicheren Ort aufzusuchen. Das Winchester.


Als ich so durch’s TV Programm zappte blieb ich bei Heartbreakers wegen der in diesem Film durchaus attraktiven Jennifer Love Hewitt und der sogar ebenso attraktiven Sigourney Weaver (xDD?!) hängen und schaute noch kurz das letzte Viertel des Filmes. Danach kam lustigerweise Shaun Of The Dead und ich beschloss, ihn einfach nochmal zu schauen, da er imho nach Braindead einer der besten Zombiekomödien ist. Wie die Tagline schon sagt ist Shaun Of The Dead schlicht und ergreifend eine romantische Komödie. Mit Zombies. Das klingt am anfang ziemlich weird, aber der Film ist so toll umgesetzt, dass hinterher alles, wie aus einem Guss wirkt.

Die geilsten Szenen gibt es direkt zu Anfang, in welchen wir ein Stück vom Alltag Shauns sehen und sich im Hintergrund schon massig Hinweise auf das bevorstehende Unheil ereignen. Shaun ist ziemlich angepisst, weil ihn seine Freundin verlassen hat und nach einem ziemlich heftigen Saufabend in seinem Lieblingspub ist er am nächsten Tag stark verkatert. Total neben der Kapp läuft er die Straßen Londons entlang in den nächsten Supermarkt und bemerkt das Chaos um ihn herum erst gar nicht. Selbst in der eigenen Wohnung wieder angekommen lachen sie noch über die “offensichtlich stark betrunkene” in ihrem Garten. Erst als diese von Ed umgeschubst wird und unglücklich auf einer Sonnenschirmhalterung landet und durchbohrt wird, fangen die zwei an zu verstehen. Die Tante steht nämlich einfach mal wieder auf und will die zwei essen. Shaun Of The Dead ist für mich einer der realistischsten Zombiefilme überhaupt. Denn wie Shaun und Ed sich am Anfang verhalten ist einerseits zwar ziemlich komisch, aber auch ziemlich realistisch. Wenn da so eine Untote im Garten ist, dann nimmt man eben erst einmal alles, was in der Nähe ist und bewirft sie damit. Toaster, Dosen, Wäschekörbe. Und wenn man verkatert durch die Stadt läuft, dann kann das durchaus passieren, dass man nicht checkt, dass der Penner, der einem die Hand hinhebt gar kein Obdachloser ist, sondern ein Untoter. xD


Dann ist da noch der Part der Romanze, die so gut und realistisch eingeflochten ist, dass sie nicht aufgesetzt wirkt oder gar stört. Es ist einfach da, es gehört einfach zusammen. Die Zombies, Liz, Ed, einfach alles. Das Drehbuch achtete gut darauf, dass alles ausgewogen ist und dank der ganzen – überaus witzigen – Comedy im Film wird alles noch einmal einen Tick aufgelockert. Was aber nicht heißt, dass der Film nicht auch etwas ernster, bzw. härter werden kann. Das Ende hätte ich so nicht erwartet und fand es ziemlich genial. Alles andere wäre wahrhaftig lächerlich gewesen. Dank der guten Produktion sehen die – zwar seltenen – Gore Effekte auch sehr grandios aus.

Also einfach eine Zombiekomödie, die man gesehen haben muss, imho.

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Wallace & Gromit – Curse Of The Were-Rabbit

Wallace & Gromit
The Curse Of The Were-Rabbit

Wallace und Gromit arbeiten nun in der Schädlingsbekämpfung. Ihre Firma “Anti-Pesto” beseitigt Schädlinge auf humane Art und Weise. In England sind das überwiegend Kaninchen, die den Einwohnern an ihr geliebtes und hochgezüchtetes Gemüse wollen. Noch ein paar Tage und der Gemüsecontest steht vor der Tür, auf den sich schon die ganze Stadt freut. Klar, dass Kaninchen, die alles wegfressen, da eher ungelegen kommen. Somit hat Wallace und auch Gromit alle Hände voll zu tun. Ihre humane Methode hat aber ein paar Macken. Da sie die Kaninchen nicht töten dürfen, horten sie sie einfach in ihrem Keller im Haus. Das kostet nicht nur Futter und Nerven, sondern kann auf Dauer auch nicht funktionieren. Als es zuviel Kaninchen werden, hat Wallace einen grandiosen Plan. Er will alle Kaninchen Brainwashen, damit er sie danach wieder in die Freiheit entlassen kann…

Es kommt, wie es kommen muss!!!

Ganz ehrlich? Wallace und Gromit find ich ein wenig langweilig. Ich respektierte die Arbeit, die in den tollen Animationen steckt, aber die Witze waren mir persönlich jedes mal ein klein wenig zu flach und überhaupt war das alles recht langweilig. Die Animationen sind ganz nett, aber 30 Minuten ode gar länger unterhielten sie mich noch nie.

Ganz anders The Curse Of The Were-Rabbit. Der erste mehr oder weniger Abendfüllende (80 Minuten) Wallace & Gromit Film. Der Unterschied zu dem ganzen alten Wallace und Gromit Kram ist hier die Präsentation. Die Zeit erlaubt eine ausgeklügelte Geschichte, die sowohl einen relativ nicen Twist hat, als auch genug Zeit lässt, Charaktere vorzuführen. Besonders der geile Jäger (Screenshot 2) ist ziemlich cool und gibt dem ganzen eine Prise… wie soll ich es Beschreiben… coolness einfach. Er gefiel mir jedenfalls. Wirklich grandios waren dann aber die “Effekte”, wenn man es überhaupt so nennen kann. Die Animatoren steigerten sich scheinbar noch einmal um ein ganzes Stück und liefern hier wirklich krank detaillierte und flüssige Bewegungsabläufe ab, dass es eine wahre Freude ist. Wo die klassische Animationstechnik ihre Grenzen hat, sprangen (vermutlich???) Computer ein, das aber auf eine angenehm dezente und absolut nicht störende Art. Besonders genial; Die Häschen-Absaugungsmaschine. Sie hat einen großen Glasbehälter, in welchem sie alle aufgesaugten Häschen sammelt. Diese rotieren dann in einer Art Schwerelosigkeit in diesem Behältnis herum und sehen einfach grandios süß aus. Das alles absolut flüssig und trotzdem mit “Claymation” Style. Unglaublich einfach. Auch an Action mangelt es dem Film nicht. Gerade das Were-Rabbit sorgt für ein paar tolle Verfolgungsjagden oder Zerstörungsorgien und das Finale auf dem Gemüsewettbewerb setzt dem ganzen dann noch die Krönung auf.

Zum ersten mal vereinte sich eine nicht total behämmerte Story (wie z. B. die in “The Wrong Trousers” wtf ~_?) mit toller Action, einer Story die gut unterhält und halt grandiosen Effekten. Nice.

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Die Tiefseetaucher

The Life Aquatic
DIE TIEFSEETAUCHER
(Wes Anderson 2004)

Steve Zissou (Bill Murray) ist ein alternder Ozeanograph und Amateurfilmer, der all seine Erkundungstouren durch die Weiten des Meeres unter Zuhilfenahme seines Teams filmisch fest hält. Allerdings laufen schon seit langem seine Filme mehr schlecht als recht und der große Hit ist ganze 9 Jahre her. In seinem letzten Abenteuer hatte Steve mit seinem besten Freund und Partner unter Wasser leider eine etwas unglückliche Begegnung mit einer bis dato völlig unbekannten Hai-Art. Bei dieser Begegnung kam leider auch Steves Partner um’s Leben. Er macht sich nun an ein letztes mal mit seiner Crew auszurück, ein letztes Mal einen Hit zu landen und vor allem seinen Partner zu rächen und den Hai zur Strecke zu bringen. Mit Dynamit.

Die Tiefseetaucher sah ich damals als Trailer auf Apple.com und fand ihn eigentlich in erster Linie nur wegen Bill Murray interessant. Im Kino selbst war ich dann, wie so oft, nicht und freute mich nun umso mehr, dass ich nun endlich günstig an die DVD ran kam und obendrei dank Internet viele positive Meinungen zu diesem Film vernahm. Und siehe da… der Film ist ganz in Ordnung. Die Tiefseetaucher ist eine Komödie von Wes Anderson, der so seinen ganz eigenen Stil hat und den ein oder anderen Zuschauer höchstwahrscheinlich damit abschreckt. Die Tiefseetaucher ist kein Brüller oder Schenkelklopfer wie “Die nackte Kanone”, sondern viel mehr eine absurde Abbildung von etwas, was Realität sein, aber genauso gut eine Parallelwelt darstellen könnte. In Wes Andersons Tiefsee gibt es die buntesten, teilweise leuchtenden Fische und auch oberhalb des Meeresspiegels ist die Welt eine Mischung aus Zukunft, Vergangenheit und viel random Weirdness. So fallen dann die eigentlichen “Witze” erwartungsgemäß etwas dezenter aus, was aber nicht bedeutet, dass sie schlecht wären. Viel öfter lacht man über die “Welt”, die dort konstruiert waren, als verbale Schenkelklopfer oder irgendwelchen Slapstick Humor. Dazu gesellt sich dann gegen Ende hin eine gehörige Prise Ernsthaftigkeit, bzw. Drama, was gerade durch die Darstellerriege recht positiv aus- und auffiel.

Das Bill Murray mal wieder hervorragend ist, ist ja oft schon vorher klar. In die Tiefseetaucher verkörpert er den “herunter gekommenen” Ozeanographen, welcher übrigens Jacques Costeau als Vorbild hatte, als hätte er nie etwas anderes gemacht… ja als wäre er eben diese Art von Persönlichkeit. Teilweise hat man Mitleid mit ihm, manchmal wundert man sich einfach nur noch und ein richtiges Arschloch kann er obendrein sein. Dabei muss aber der restliche Cast etwas zurückstecken. Die relativ unbekannten Gesichter bleiben auch den kompletten Film über unbekannt und selbst Cate Blanchett oder Willem Dafoe schaffen es nicht wirklich herauszustechen. Das ist ganz einfach ein Bill Murray Film und da haben sich alle andere unter zu ordnen, sonst gibt’s auf’s Maul. Dabei fiel mir noch am positivsten Owen Wilson (Krummnase) auf, den ich ansonsten eigentlich immer hasse. In die Tiefseetaucher schaffte er es durchweg symphatisch rüber zu kommen und es ist sogar genau er, der für den (imho) emotionalsten Part im Film verantwortlich ist. Das geht natürlich nur, wenn man sich als Regisseur etwas Zeit für die Charaktere ließ und sich aber auch als Zuschauer etwas Zeit nimmt. Manchmal frage ich mich, was andere Filme fast zwei Stunden lang machen, wenn man am Schluss eines Filmes trotzdem mit niemandem auf der Leinwand “mitfiebert”. Wes Anderson zumindest ließ uns die Charaktere an’s Herz wachsen und selbst wenn viele nur oberflächlich bleiben (gerade im Falle des deutschen Klaus Daimler (Willem Dafoe) etwas schade), wäre man doch fast gern teil der Mannschaft.

Mit einer klitzekleinen Prise mehr Witz und etwas mehr Hintergründen mancher Charaktere hätte der Film noch einen Pimmel mehr abstauben können, aber genau das fehlte mir dann im Nachhinein. Es dauert anfangs etwas, bis man sich an die bunte Welt gewohnt hat und der Film etwas in Fahrt kommt, aber tjopes. Dafür gab’s eine geile Shootout Szene, die sogar recht cool aussah. ~_~

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The Goonies

THE GOONIES
Die Goonies | los goonies

RICHARD DONNER . STEPHEN SPIELBERG . 1985

Der lokale Golfclub soll erweitert werden. Da Golfplätze nun einmal Platz brauchen, soll kurzerhand halb Astoria aufgekauft und enteignet werden. Astoria, das ist das Zuhause von Mikey, Mouth, Chunk und Data. Den Goonies. Als die vier Freunde zusammen ihre Sachen packen sollen, um die Häuser zu verlassen, finden sie auf dem Dachboden in Mikeys Haus eine alte Schatzkarte, die zu einem sagenumwobenen Schatz des einäugigen Willys führen soll. Mikey sieht die Chance sein Zuhause zu retten und so machen sich die Goonies auf, den Schatz zu bergen.

Die Goonies muss man einfach gesehen haben. Am besten damals als 10 bis 13-jähriger, denn nie wieder können Filme einen derartigen Impact haben, wie in der Kindheit. Ich bin heilfroh diesen Film damals gesehen zu haben. Er ist fast eine Art Indiana Jones für Kinder, mit viel Action, viel Abenteuer und lustigen Szenen. Als Kind hatte ich sogar teilweise Angst vor dem entstellten Bruder der bösen Fratellis, welche sich ebenfalls auf die Suche nach dem Schatz machen. Sicher, wenn man ihn heutzutage schaut, dann ist das etwas anders. Der ganze Film ist ein klein wenig langsam, kommt nur gemächlich in Schwung und so richtig spannend findet man das ganze dann auch nicht mehr. Deswegen bin ich heilfroh meine Kindheitserinnerungen noch zu haben.

Was mir aber auffiel ist, dass der Film relativ gut gealtert ist. Nur am Anfang erkennt man an den Klamotten, dass er im Jahre 1985 gedreht wurde. Sobald die Goonies in den Katakomben des Hauses sind, sieht er vor allem durch den superben DVD Transfer aus wie neu. Und da damals CGI noch nicht so verbreitet war, kann man sich auf einen Film freuen, der noch handwerkliche und vor allem gute Special Effects hat. Gerade gegen Ende beim Finale des Films.

Positiv fiel mir auf, dass hier noch richtig Abenteuer geboten wurde. Ganz wie in Indiana Jones, trifft man auf Fallen, Skelette, Spinnenweben und natürlich gegen Ende auf einen riesigen Schatz. Das vermisste ich irgendwie bei Filmen wie National Treasure, bei welchem Nicholas Cage überwiegend in Washington DC rumrennt und nicht in Katakomben. Überrascht war ich dann etwas, wie derb die Goonies damals eigentlich waren. Ich bereitete mich auf 1980 Familienkino vor und muss auf einmal alle zwei Sekunden “scheiße” und Witze über Pimmel anhören. Da wurde noch kein Blatt vor den Mund genommen, wie in manchem Disney Film und hier gibt’s auch mal auf’s Maul. Und baha, manche “Witze” im Film waren regelrecht geil und wirkten vor allem relativ spontan und nicht so übertrieben lame wie in Disneyfilmen. Ich weiß nicht, ob das an der Zeit lag oder nur an Richard Donner / Stephen Spielberg, aber bis auf wenige Ausnahmen waren die Witze wirklich nice und keine Kinderslapstick.

Ach, man muss ihn einfach gesehen haben. Wer auf Indiana Jones steht oder Stand By Me, wird auch an Goonies seine Freude haben. Denke ich.. Hoffe ich..

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Reine Chefsache

Reine Chefsache (aka In Good Company)

Es ging um einen Typen namens Dan (Dennis Quaid), der schon seit etlichen Jahren beim Sports America Magazin arbeitet und mit Anzeigenkunden zu tun hat. Als das Magazin von einem großen Wirtschaftsmogul (Malcom McDowell mit einem einzigen, sehr sicken Auftritt) gekauft wird, bekommt Dan auch einen neuen “Chef” (Topher Grace, aka wer?). Der neue Chef ist 26 Jahre alt und noch ziemlich grün hinter den Ohren. Klar, das es die erste Aufgabe des neuen Chefs ist, erst einmal Leute zu entlassen. Dan fürchtet um seinen Arbeitsplatz und rutscht fast in die Midlife Crisis. Obendrein macht seine überaus heiße Tochter (Scarlett Johansson) auch noch mit dem neuen Chef rum.

Ich blieb erstmal nur hängen wegen Dennis Quaid als alternden Arbeitnehmer in der Firma und weil alles so nach Drama aussah. xD Als dann noch der Chef auftauchte, konnte ich nicht mehr umschalten, denn irgendwie gefiel mir die Darstellung ziemlich gut. Jung, dynamisch, erfolgreich aber ziemlich menschlich. Oft sieht man ihn durch die Flure laufen, mit den Angestellten total Chefstyle Smalltalk abhalten (“NA, wie war ihr Wochenende? Schön? Schön.”) nur um sich dann im eigenen Chefbüro an den Kopf zu fassen, was er gerade für eine Scheiße erzählte. Überhaupt sieht man ihm nice die Unsicherheit an, die er wohl noch haben muss, als Chef einer riesigen Abteilung und das mit 26. Von seinem neuen Gehalt kauft sich der jüngling auch gleich mal einen Porsche, den er noch bei der Ausfahrt des Autohändlers schrottet. Dennis Quaid war ebenso menschlich und macht sich natürlich Gedanken, was mit seinem Job nun ist und warum so ein Jungspund sein Chef werden konnte.


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Tjopes, das macht anfangs den Reiz des Films aus. Später muss der junge Chef Typ natürlich noch mit Dans Tochter rummachen (Bzw. verführt sie ihn einfach auf geile, unschuldige total anturnende Weise) und das Chaos ist perfekt. Dabei ist der Film keineswegs eine oberflächliche Komödie, mit Brüllern am laufenden Band, sondern eher eine seichte Komödie mit viel Menschlichkeit. Schon allein der Umgang mit dem Thema der Großkonzerne und Kündigungen fand ich ganz nice und hatte sogar etwas kritisches. Und das, obwohl der Film vom Regisseur von American Pie ist. Wtf? xD Und Malcom McDowells Auftritt muss man gesehen haben. Nicht weil er besonders gut gewesen wäre, nein im Gegenteil. Irgendwie wirkte die Szene noch schlechter als die in Wing Commander. ~_??? Ich fand ihn für einen Film im Fernsehen rather nice.

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Erin Brockovich

Erin Brockovich
Stephen Soderbergh 2000

Erin Brockovich (Julia Roberts) ist Mutter dreier Kinder (eine Milf) und auf Jobsuche, da nicht einmal ein Mann im Haus ist, der etwas Kohle rein bringen könnte. Ihre 2 Ex-Männer waren selbstverständlich eine Enttäuschung und sind längst weg. Als sie eines Tages nach einer erneuten Absage bei der Jobsuche nach Hause fährt, wird sie auf einer Kreuzung von einem Jaguar gerammt. Ed Masry (Albert Finney) ist Anwalt und soll sie vertreten und den Jaguar (finanziell) bluten lassen. Das hätte auch fast geklappt, wenn Erin nicht völlig ausgeflippt wäre und den Angeklagten als Wichser bezeichnet hätte. Wieder kein Geld. Da sie der Meinung ist, ihr Anwalt habe an dem vermurksten Gerichtsverfahren Schuld, fängt sie kurzerhand bei ihm zu arbeiten an (?) um wenigstens endlich wieder einen JJob und somit Geld zu haben. Ihrer Hartnäckigkeit ist es zu verdanken, das sie dort bleiben kann.

Beim Durchstöbern von Akten fallen ihr beim Fall der Familie Jensen plötzlich Ungereimtheiten auf. Sie fragt Ed Masry, der gerade ein Telefonsexgespräch führt, ob sie den Fall bearbeiten und mehr heraus finden darf. Da der Anwalt gerade einen Boner hat, kann er nicht mehr klar denken und sagt einfach ja…

So macht sich Erin auf die Suche nach Hinweisen.


(Die geile rothaarige Anwältin (Rechts) sieht man leider nur am Schluss des Filmes. Hier hätte ich mir eine heiße Lesbenszene zwischen Julia Roberts und ihr gewünscht…)

Bin gestern abend noch hängen geblieben und watchte ihn einfach fertig. Ich glaube es war Julia Roberts und die Tatsache, das man sie andauernd nur in kurzen Röcken und engen Oberteilen sieht, die mich etwas bei der Stange (AHAHAHAHAhahahahahaHAeHAha) hielten, aber spätestens nachdem Erin beim Anwalt anfängt zu arbeiten, wird man neugierig, was das nun geben wird.

Der Film erzählt die wahre Geschichte (also true Story) der Erin Brockovich-Ellis, die in den neunziger Jahren einen Umweltskandal um den Gas- und Stromriesen PG&E im kalifornischen Hinkley aufdeckte. Dort wurde zwischen 1950 und 1980 Chrom 6 in das Grundwasser abgegeben und die ganze Region verseucht. Die Einwohner Hinkleys hatten und haben Jahre lang Krankheiten, die sogar an die Kinder vererbt wurden. Erin Brockovichs Nachforschungen führten zu einer erfolgreichen Gerichtsverhandlung wo den Geschädigten die Rekordsumme von 333 Millionen US Dollar zugesprochen wurde.


(Haben gut Lachen: Die echte Erin Brockovich, die tatsächlich eine Milf ist und der Echte Anwalt Masry.)

Erin Brockovich war allerdings kein Anwaltsfilm, in dem wir immer und immer wieder trocknete Plädoyers vorgebetet bekommen, sondern zeigt viel mehr die absolut sicke Erin Brockovich bei ihren Nachforschungen und ihrem (geilen) Umgang mit Menschen. Julia Roberts sieht man ja oft eher als Diva oder ganz liebes tolles Mädchen, aber hier darf sie mal so richtig die Sau raus lassen, Wichser, Arschloch und “(…) also machte ich das, was ich am besten kann und lutschte 611 Männern den Schwanz.” sagen. Das führt natürlich zu vielen lustigen Momenten, vor allem mit dem Anwalt Ed Masry, der ebenfalls ziemlich geil ist und wunderbar gespielt wird von Albert Finney. Richtig spannend war er zwar nicht, da früh absehbar war, wie es ausgehen wird, aber dafür war man gerne dabei und hatte Spaß.

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Postman Blues

Postman Blues
(posutoman burusu | japan 1997 | sabu | dvd: asian film network)

Ryuichi Sawaki (Shinichi Tsutsumi) ist ein einfacher Postbote. Freunde hat er eigentlich nicht, und seinen Job kann er auch nicht leiden. Daher freut er sich, als er eines Tages auf seinen alten Kumpel Noguchi (Keisuke Horibe) trifft – der inzwischen den Yakuza angehört und sich den kleinen Finger abgehackt hat. Der landet ohne Sawakis Wissen zufällig in seiner Postbotentasche. Durch das Zusammentreffen der Beiden gerät allerdings Sawaki nun ins Fadenkreuz der Polizei. Als dann auch noch der depressive Auftragskiller Joe (Ren Osugi) auf den Plan tritt, halten die Behörden Sawaki endgültig für einen Terroristen und Serienkiller. Dabei will er doch eigentlich nur ein letztes Mal das krebskranke Mädchen treffen, das er kurz zuvor kennenlernte…

Postman Blues gehört zu den eher unbekannteren Filmen Sabus. 1997 gedreht vermengt er aber bereits wie in seinen späteren Werken wie selbstverständlich Actionkomödie, Romanze, Drama und Satire zu jenem unnachahmlichen Cocktail, der in Monday seinen bizarren Höhepunkt finden sollte. Postman Blues ist aber nicht ganz so abgedreht, konzentriert sich eher auf seine Charaktere und menschliche Konflikte und lockert diese mit komischen Momenten auf.

Sabus ganz große Stärke ist diese einzigartige Wärme, die er in seinen Geschichten und Charakteren transportiert. Er führt durch Groteske zu einer gewissen Menschlichkeit und schafft es, mit nur wenigen Szenen große Sympathieträger aufzubauen, die dem Zuschauer sofort ans Herz wachsen. Vor allem Joe und die Leistung von Ren Osugi ist wirklich großartig – er bedient zwar an der Oberfläche das Klischee vom kühlen und einsamen Killer, der gar nicht killen will, blüht jedoch in der Interaktion mit Sawaki zu einer bemerkenswerten Persönlichkeit auf. Nichtmal die Yakuza, die Noguchi an den Kragen wollen, weil er den Finger nicht mehr findet, haben ihren Antagonistenstatus verdient, sondern sind nur Riesenbabies, die scheinbar den ganzen Tag nichts anderes zu tun haben, als herumzusitzen und alberne Witze zu reißen. Postman Blues ist voll von Menschen, die gerne wieder Kinder sein würden und eigentlich nichts verbrochen haben. So bleibt als Feinbild mal wieder die Polizei, die aus den Handlungen Sawakis voreilige Schlüsse zieht und am Ende für ein tragisches und grandioses Finale verantwortlich ist.

Der Balanceakt zwischen Drama und Klamauk gelingt Sabu also schon anno 1997 vortrefflich. Dazu kommen interessante Bildkompositionen und tolle Musik zwischen Funk und melancholischen Streicherstücken – je nach Bedarf. Viel mehr bleibt auch nicht zu sagen, denn Postman Blues ist mehr als die Summe seiner Teile; charmant, herzlich und witzig.

Als einziger Vorwurf, den man Sabu 10 Jahre später machen könnte, bliebe die Tatsache, dass er sich – wie wir später an Monday und Drive sehen werden – relativ häufig selbst zitiert (was nicht zuletzt an Stammschauspieler Shinichi Tsutsumi liegt). Davon lasse ich zu diesem Zeitpunkt einmal ab und betrachte den vorliegenden Film völlig isoliert. Und er gehört definitiv zu den besseren japanischen Filmen, die ich bisher gesehen habe.

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