Monkey King 2

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The Monkey King 2

500 Jahre sind vergangen, seitdem der Monkey King von Buddha aufgrund diverser Vergehen in eine Höhle gesperrt wurde. Tang Sanzang, ein junger Mönch, hat die Aufgabe nach Indien zu reisen, um die Schriften von Buddha zu finden. Auf seinem Weg begegnet und befreit er den Monkey King aka Wukong btw., der sich direkt von Dannen machen will. Doch eine Siegel krönt ihn, welches ihn dazu zwingt Tang zu begleiten und zu beschützen. Sie machen sich auf gen Westen und kommen in das Reich des “White Bone Demon”, die den Mönch gerne für ihre dadurch mögliche Unsterblichkeit verspeisen möchte.

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Nach dem unfassbar schlechten ersten Teil, war ich wirklich in Furcht an diesen Film ran gegangen. Tatsächlich hatte ich meinen ursprünglichen Plan, beide am Samstag zu schauen, verworfen und diesen Teil auf Sonntag morgen verlegt, aus Angst, er könne so langweilig sein, dass ich nie mehr aufwache.

Das erste Bild zeigt.. einen Berg. “Oh nice, immerhin das haben sie geschnallt.” Es war ein richtiger, echter Berg. Also keine Studioaufnahmen durch und durch. Sehr gut. Der darauf erscheinende animierte Tiger sah bei weitem nicht perfekt wie in Life of Pi aus. Aber immerhin akzeptabel. Und dann eröffnete sich mir ein Film, den ich mir niemals hätte erträumen lassen. Alles.. alles.. einfach A-L-L-L-E-S wurde besser gemacht!

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Einer der drei größten Unterschiede macht der Hauptdarsteller aus. Ausgerechnet der main Antagonist (Aaron Kwok) des ersten Teils aka dem Bull-Devil, der auch noch beschissen aussah, weil zu glatt und zu “gut”. Und er spielt ihn.. ja WTF SENSATIONELL!?!?!?!?? Heilige Scheisse, da sieht man mal was die Rollenverteilung und das Script für ein wichtiger Aspekt sein kann. Das Viech ist wie ausgewechselt. Natürlich immer noch rebellisch und rechthaberisch ohne viel Erklärungswillen. Aber im Gegensatz zu dem dummen Verhalten im ersten Teil, erlebt man hier einen ernsten, teilweise nachdenklichen und vor allem sympathischen König der Affen, der nicht länger als Witzfigur angesehen werden kann. Seine Darbietung war mehr als beeindruckend und ich hoffe inständig, dass der bereits angekündigte dritte Teil mit einem erneuten Wechsel des Hauptcharakters in diesem Punkt nochmal rückgängig gemacht wird. Das war schlichtweg scheisse fett!

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Und der Antagonist? Ist eine Frau. Der White Bone Demon (gespielt von Gong Li) nimmt jedem die Aufmerksamkeit, sobald er (sie?) die Szenerie betritt. Immediately wird sie (er?) zum Zentrum des Geschehens. Und sie spielt ihre Rolle mit einer Gelassenheit und Anmut, dass ich vor ihr auf die Knie fallen würde und mir wäre alles egal. … Sie ist btw. superhot. Also wirklich.. super.. hot.
…… UND SIE IST 50 JAHRE ALT!!!!! >:OOOOOOOOOOOOO Alter. Unglaublich.

Dann kommen wir zu den CGIs. Alter whaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaat the fuuuuuuuuuuuuuck!? Also jetzt mal ehrlich. Da kommt der erste Teil einem ja fast vor wie eine Verarsche. Die CGIs sind durchwegs (!) hervorragend!! Ja klar gibt es hier und da einige Fehler in Punkto Farben oder, dass es ein bissl bluescreen aussieht aber sorry.. das gibts bei 250 Millionen Blockbustern ebenso. Gefurzt drauf. Es wurde auch nicht mit CGIs gegeizt, sie kommen aber nicht wie zuvor so aufgesetzt daher und binden sich viel besser in die echten Kulissen ein. Genau so muss das laufen. Und wenns rund geht!? Alter Vatter dann gehts aber auch ab ey. Hurengeil. Alles musikalisch episch untermalt, während es dann in ruhigeren Momenten teilweise sogar bis ins Persische abdriftet. Sehr nice.

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Und zum Schluss hätten wir noch die Story. Aber last but not least, so sagt man ja. Es ist das Kernelement und es ist dieses Mal so gut gelungen, dass ich lächelte als ich sah, dass ich noch über eine Stunde und 10 Minuten schauen könnte, als ich die Pause-Taste zum pissen gehen drückte. Während der erste Teil sich wohl auferlegt hatte das chinesische Herr der Ringe zu sein und kläglich versagte, bringt der zweite Teil nun alles in Stellung. Leider fehlt hier und da mal der Fokus auf das ganz Große Ziel im Gegensatz zu dem epischen Dreiteiler aus Neuseeland aber dafür bringt dieser Film mit den dort auch vorkommenden kleinen Adventures eine Menge Spaß. Beispielsweise die Szene im Wald mit der Hütte. Oder der Besuch des Königs in der Stadt. Es erinnerte mich vage an den Besuch von Gandalf und Co. bei dem einen König, der unter einem Fluch seiner rechten Hand, einem Hexer, stand. Diese kleinen Intermezzos machen die lange Reise erst wirklich interessant und groß. Zu guter Letzt steuert dann alles natürlich auf ein Ende gegen den White Bone Demon zu und.. naja ich werde jetzt nix spoilern.. aber soviel sei gesagt: So eine sicke dicke Action hätte ich von dem Teil nicht mehr erwartet. Da klappte mir dann echt die Kinnlade runter. Alter Vatter. xD

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Ich kann es immer noch gar nicht glauben. Der selbe Regisseur! Passendere Musik, talentiertere Schauspieler, 20x dickere Effekte, detailreichere (weil echte) Sets, opulentere Kämpfe, fettere Action, mehr Emotionen, spannendere Story! Und all das bei über $20.000.000 geringeren Produktionskosten??? Wie ist das bitte möglich?

Vielleicht fällt die folgende Bewertung jetzt auch nur deshalb so aus, weil der erste Teil extrem kacke und die Messlatte damit im Minusbereich angesiedelt war. Aber scheiss drauf. The Monkey King 2 steigert sich um gute 500% gen Himmel und macht mich völlig horny auf den dritten Teil, der 2018 kommen soll. Eigentlich geht so eine Bewertung jetzt gar nicht. Aber genau so ist es. Noch nie erlebt. Großartiges Gefühl. xD

:pen: :pen: :pen: :pen: :pen:

Accident


A C C I D E N T | H O N G . K O N G | S O I . C H E A N G | 2 0 0 9

The Brain (Louis Koo) ist professioneller Auftragskiller, der seine Arbeit nicht mit ordinären Waffen erledigt. In aufwändiger Vorarbeit und Planung inszeniert er zusammen mit seinem Team Unfälle auf offener Straße, die auch wirklich wie Unfälle aussehen. Nie kam jemand dahinter, dass hier Auftragskiller am Werk gewesen sein könnten. Als aber eines Tages einer seiner eigenen Leute durch einen Unfall um’s Leben kommt, wird The Brain zunehmends paranoid und glaubt an eine Verschwörung gegen ihn und sein Team. Er zieht sich zurück und beobachtet den Versicherungsdetektiv, welcher eng mit seinem letzten Klienten zusammen arbeitet. Führt dieser etwas im Schilde?

So manch eines der erste Review zu Accident beschwerte sich, dass Soi Cheang, der Regisseur, sich unter Johnnie To als Produzent viel zu zahm gibt. Und in der Tat, der dreckige Stil seiner Filme wie z. B. “Dog Bites Dog” und “Shamo” fehlt hier gänzlich. Ich persönlich glaube aber fast eher, dass es ganz einfach auch am Film liegt, den wir hier vor uns haben. In Accident geht es um The Brain, gespielt von Louis Koo, einem höchst paranoiden und dementsprechend vorsichtigen Typen. Schon zu Anfang des Films sehen wir, wie exakt jede seiner Bewegungen ist. Die Haare akkurat mit Pomade in Form gebracht, das Kleingeld für den Bus im Taschentusch eingepackt und an seiner Tür zur privaten Wohnung ist natürlich der urälteste Alarmmelder der Welt eingebaut: Ein Blatt einer Pflanze. Und genau deswegen musste man Accident natürlich wesentlich gestriegelter inszenieren als noch einen “Dog Bite Dog”.

Und gestriegelt ist Accident. Von vorne, bis hinten. Das meiste wird mittels Bildern erzählt. Dialoge gibt es nur wenige. Kein Wort zuviel, alles wirkt exakt und perfekt ausgeklügelt und aufeinander abgestimmt. Klar, dass da keine Lücken entstehen und man stetig am Ball bleibt. Spannung wird schon am Anfang durch die Inszenierung der Unfälle aufgebaut. Als dann aber das eigene Teammitglied um’s Leben kommt, wird uns schnell klar, dass da jemand ist. Nur wer und warum?

Das geilste an Accident ist aber die Inszenierung. Setz Louis Koo Kopfhöhrer auf, steck ihn in ein verlassenes Apartment, spiele etwas Musik von Xavier Jamaux und film das ganze mit tollen Einstellungen, etwas Farbfiltern und natürlich viel Tiefenunschärfe und schon denkt man, etwas ganz großes ist im Gange. Und die Unfälle erst… baha! Ich sah ja in “Beast Stalker” schon einen tollen Unfall und erfreute mich daran, aber die Unfälle in Accident sind noch ein Stück toller. Insgesamt wesentlich realistischer, ohne CGI und mit Einstelllungen, die ich so bisher noch nie sah. Schon einmal in Zeitlupe eine Tussi von vorne aus ihrer Windschutzscheibe krachen sehen? Ich auch nicht. Da ist es einfach nur schade, dass es nur so wenige Unfälle im Film gibt.

Gestern noch – da schaute ich den Film – wollte ich ihm allerdings nur 4 Pimmel geben, da das Ende dann leider eine Szene enthält, die in höchstem Maße unrealistisch ist. Ich will jetzt hier nichts spoilern, aber da kam mir zum ersten Mal im Film der Gedanke: “Baha ahjo, als ob…”, etc. Heute aber muss ich sagen, dass ich darüber hinwegschauen kann und Accident nahezu perfekt finde. Kleines großes Hong Kong Kino.

Pen Pen Pen Pen Pen

Shamo

S · H · A · M · O
HONG KONG 2007
SOI CHEANG

Ryo Ishibashi (Shawn Yue) tötet seine Eltern. Dafür kommt er in’s Gefängnis. Da er zum Zeitpunkt der Tat erst 16 ist, greift das Jugendstrafrecht und er kommt lediglich für maximal 2 Jahre in’s Gefängnis. Büsen muss er trotzdem. Im Gefängnis geht man nicht gut mit ihm um. Man demütigt ihn, raped ihn anal und tritt seine Würde mit Füßen. Eines Tages kommt der Karatelehrer Kenji Kurokawa (Francis Ng) in das Gefängnis und gibt Karatekurse. An Ryo scheint er besonders interessiert zu sein und siehe da, in Ryo steckt mehr als dieser selbst vermutet hätte. Kaum aus dem Gefängnis entlassen, flüchtet Ryo in die Welt der Gewalt, Prostitution und des… Preiskampfes.


Mit Shamo tat ich mich anfangs schwer. Eigentlich gefallen mir keine “Kampf-” bzw. “Boxfilme” in dem Sinne. Eine gute Kung Fu Prügelei mit Jacky Chan oder sonstwem bin ich eigentlich nie abgeneigt, egal wie lame die Story auch ist. Aber dieser ganze Boxkram interessiert mich eigentlich nicht wirklich. Zwei Gründe aber sprachen für Shamo: Soi Cheang, der schon mit “Dog Bite Dog” einen grandiosen, düsteren Film ablieferte und Hong Kong, welches meine Lieblingsfilmschmiede ist und trotz Flaute doch mehr bessere Filme abliefert, als es Hollywood je könnte. Zumindest für meinen Geschmack. Diese zwei Punkte für Shamo werden leider aber gleichzeitig durch zwei negative Punkte wieder aufgehoben: Die zum Teil schlechten Kritiken im Internet verhießen nichts gutes und das aller schlimmste – Es ist eine Manga Realverfilmung.

Manga. Auweia!

Shamo fängt stimmungsvoll und wunderschön düster an. Erinnerungen an “Dog Bite Dog” werden wach und ja, die Atmosphäre stimmt. Gekonnt zeichnet die Kamera unter Zuhilfenahme von viel Schwarz, harten Kontrasten und viel Dreck- und Gelbfiltern eine pessimistisch düstere Welt, welche der Story gut zur Seite steht. Das ganze wird kombiniert mit einem rockigen Introsong und alleri komischen Soundeffekten, die einem regelrecht in’s Hirn dringen. Shawn Yue tut dabei sein bestes bedrohlich oder gar gefährlich zu wirken, was die meiste Zeit über erstaunlich gut klappt. Lediglich wegen seiner etwas fragilen Statur will man ihm den hasserfüllten Karatekämpfer nicht immer abnehmen.

Mit der Hälfte des Films kommen aber auch die Probleme. Irgendwie tut sich nicht mehr viel und es wird stellenweise etwas langatmig. Allen voran die Charaktere (Shawn Yue und Francis Ng) entwickeln sich nicht wirklich. Da hätte ich mir etwas… mehr gewünscht. Denn gerade bei Shawn Yues Charakter ist das schade, da man so einfach nicht mit ihm mitfühlen kann. Er ist von Anfang an einfach nur ein dreckiges, mieses Arschloch, mit dem man sich beim besten Willen nicht wirklich identifizieren kann. Dazu kommen ein paar komische Löcher in der Story und Entscheidungen Ryos, die so gar nicht nachvollziehbar sind und man hat einen etwas komischen Brei in der Mitte des Films, der lediglich von seinem Style, in welchen er verpackt wurde, getragen wird.

Das ist aber immerhin das einzige Manko am Film. Die Kämpfe sind toll inszeniert und gerade hier ist es erfreulich mit anzuschauen, dass Shawn Yue immerhin etwas trainiert hat und / oder die Kamera so gut kaschierte, das kein Kampf “lächerlich” oder “nicht gekonnt” aussieht. Das müssen Hollywoodfilme z. B. erstmal nachmachen. Im Gegensatz zu vielen anderen Reviews da draußen fand ich die Kämpfe auch nicht wirklich langweilig oder zu repetiv. Gerade die Cinematographie und Soundkulisse machte sie zumindest für mich interessant genug um über die dürftige Mitte des Films zu kommen.

Bis hier hin, hätte ich Shamo einfach nur 3 Penen gegeben, weil er ganz ok ist und eine style Kameraarbeit hat. Aber dann kommt ja noch das Ende. Und hier muss ich sagen, dass es einen kompletten Pen wieder gut gemacht hat. Leider, leider leidet es unter der wenigen Charakterentwicklung, denn könnten wir mit den Charakteren mitfühlen, hätte das Ende weitaus mehr Impact gehabt. Dennoch, es überraschte mich ein klein wenig, machte einiges verständlicher und die ganz sicke letzte Szene am Schluss überzeugte mich dann vollends.

Eigentlich schade, hier wäre anhand der Gegebenheiten der Story (Ryo Gefängnis, Karate Lernen, Rotlichtviertel, Schwester, Karatelehrer) durchaus mehr drin gewesen, aber der komplette Film bleibt dann leider doch etwas flach. Aber ich schieb’ das alles auch einfach mal auf den Manga denn immerhin… ja… ist es halt nur ein Manga. Dem lamen Manga haben wir es ja auch zu verdanken, dass Shawn Yue, diese komische rote Kontaktlinse tragen musste und sich die Haare so sick frisiert. Von der Jacke mit All Over Print (auf dem ich übrigens Ekin Cheng zu entdecken glaubte ~_???) mal ganz zu schweigen.

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