Front Line

Frontline

Taito | 1982 | Arcade

Frontline ist Teil der von mir getesteten Taito Legends 2 Kollektion, daher will ich kurz ein Review über dieses etwas obskure Spiel schreiben. Ihr schlüpft in die Rolle eines namenlosen Soldaten, der zwar eher aussieht wie ein Klempner mit seiner blauen Uniform und dem roten Helm (Super Mario?!), aber okay. Eure Aufgabe ist es euch durch Horden von Gegnern bis zum Fort des Feindes vor zu kämpfen, welches ihr dann mit einem gezielten Granatenwurf zur Explosion bringt. Neben diesen habt ihr noch eine Wumme im Gepäck, beides mit unendlich Munition und die werdet ihr auch brauchen. Darüber hinaus kann man im Gefecht zwei verschiedene Typen von Panzern erobern. Ein schneller mit MG und wenig Panzerung und ein langsamer Stahlkoloss, der dafür auch mehr Treffer wegstecken kann. Neben Soldaten und gegnerischen Panzern machen euch Landminen das Leben schwer die überall am Boden plaziert wurden. Viel mehr gibts eigentlich nicht zu erklären. Ihr hampelt mit eurem Sprite, dessen Laufanimation aussieht als hätte er sich in die Hosen geschissen von unten nach oben, ballert wild um euch und versucht nicht getroffen zu werden. Anhalten, um in Ruhe alle Gegner auszuschalten ist nicht, denn es kommt immer mehr Nachschub.

Frontline ist bockschwer und das aus mehreren Gründen. Zum einen kann eure Spielfigur nur nach oben ballern, während die Gegner auch schräg schießen können was sie auch ständig anwenden um euch ins Kreuzfeuer zu nehmen. Zum anderen ist der Spielablauf immer total hektisch und ihr habt fast immer drei Gegner auf dem Bildschirm auf die ihr aufpassen müsst. Noch dazu sind die Granaten die ihr werft durch ihre abartige Flugbahn schwer gezielt einzusetzen, darum kann es gut vorkommen dass ihr euch damit selber in die Luft sprengt wenn ihr nicht aufpasst. Habt ihr einen Panzer gefunden steigen eure Chancen zu überleben zwar marginal, allerdings macht meiner Meinung nach auch nur das schnellere Modell hier wirklich Sinn, der Große wird einfach vom Gegner in die Zange genommen und zu Schrott geballert. Schafft ihr es nicht aus dem brennenden Wrack zu entkommen, geht ihr samt dem Panzer in die Luft und ihr habt gefühlte drei Sekunden Zeit abzuhauen. Was für ein Spass. Interessantes Spiel, aber bestimmt nichts was man unbedingt gesehen haben müsste.

Hier noch ein kleines Gameplayvideo auf Youtube:

Front Line

Taito Game Music

Taito Game Music
Alfa Records | ALR-22908 | LP | Jan 25, 1987 | Hisayoshi Ogura, Zuntata, Yoshino Imamura, Kazuko Umino

1987 sollte mit Taito Game Music das erste Album von Zuntata erscheinen, eine Band die die meisten Gamemusic Freunden ein Begriff sein sollte – waren sie doch damals und viele Jahre darauf noch für zahlreiche Taito Soundtracks verantwortlich, wie z.b. Darius und eigentlich alles andere auch.

Das war anno 87 aber alles noch nicht so wichtig, erst 3 Jahre vorher hat Haruomi Hosono mit “Video Game Music” zum erstenmal einfach die Musik von den damals aktuellen Arcade Games aufgenommen und zum Verkauf angeboten. Alfa Records war geboren (bzw. ihre Spielmusik Sparte), und dank des guten Erfolgs dauerte es nicht lange bis zahlreiche Nachfolger von “Video Game Music” vom selben Label veröffentlich wurden. Dabei wurde immer streng der jeweilige Publisher und der Zusatz Game Music verwendet. So entstand unter anderem Konami Game Music, Sega Game Music, Namco Game Music und natürlich auch Taito Game Music.

Genau wie bei Video Game Music und den anderen Vertretern der Reihe beinhaltet auch Taito Game Music einfach Aufnahmen von verschiedenen Arcade Automaten sowie als Bonus eine Arrangierte Version. Hier mal die Tracklist:

    01 – The Legend of Kage
    02 – Space Invaders
    03 – Elevator Action
    04 – Super Dead Heat II
    05 – Wyvern F-0
    06 – Fairyland Story
    07 – Golden Castle
    08 – Kikikaikai’s Mysterious World
    09 – Scramble Formation
    10 – Arkanoid
    11 – Chack’n Pop
    12 – Empire City 1931
    13 – Bubble Bobble
    14 – Haley’s Comet
             15 – Outer Zone Arrange Version

Vom Klang her erinnert einen das ganze natürlich sehr an die alten Arcadesoundtracks. Teilweise hört man auch einfach Soundeffekte wie Schüsse, z.b. bei Space Invaders, vorallem wohl weil SI ja nichtmals richtige Hintergrund Musik hatte. ~_°? Bei den meisten Tracks laufen aber einfach die Melodien und man wird in alte Zeiten zurückversetzt. Wer kennt nicht den Titelsong von Bubble Bobble? Wer soetwas mag wird hier sicher fündig.

Zum Schluss gibt es dann noch die Arrange Version von Outer Zone und schliesst das ganze ab.

Fazit: Freunde von alten Arcades werden sich mit der Platte sicher wohl fühlen, außerdem ist es viel zu geil und sick, wenn man Space Invaders von Vinyl hört ~_?

Dafür gibts noch einen Extra Stylepen.

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Layer Section 2

Layer Section II
Taito | Sega Saturn

Das Jahr 2219. Die zivile Raumfahrt ist seit knapp 100 Jahren nun Alltag der Menschheit, was unter anderem zur Folge hatte, das die Menschheit sich im weiten Weltall verstreute und die Erde schließlich 20 Kolonien kontrollierte, die sich bis Orion erstreckten. Um die vielen Kolonien ordentlich in Schach zu halten, wurde seit Bestehen lediglich das Kriegsrecht angewandt. Klar, dass die Kolonien irgendwann aufbegehrten und dem System den Kampf ansagten. Sie eroberten den strategisch wichtigsten Planeten – Secilia – und planten von dort aus ihren Kampf gegen die Freiheit. Viele Schlachten konnten siegreich bestanden werden und so gewann die Secilia Federation den Krieg gegen die Erde.

Kurz nach der Kapitulation der Erde beschloss die Secilia Federation einfach mal, das die Erde nun komplett vernichtet werden soll. Wtf? Voll sick? Gut, das die Balca Division der Erde das schon ahnte und an einem hypermodernen Raumschiff namens R-Grey 1 bastelte. Es ist eine Mischung aus allen bis dato bekannten Raumschiffen und soll die Vernichtung der Erde aufhalten…


(Links: Das erste Level läuft noch flüssig.. -_-; | Rechts: Die späteren Levels ruckeln zwar mehr, überzeugen aber immerhin optisch.)

Boah. Die Story muss man erstmal verdauen. Die steht so in der Anleitung und wurde lediglich von mir mit eigenen Worten wiedergegeben. Da denkt man anfangs noch “Ahjo klar… Erde, Kontrolle, Kriegsrecht. Ich bin bestimmt einer der Secilia Federation und will meine Freiheit zurück erkämpfen. Geil.” und dann kommt alles ganz anders. Hätten sie das mal lieber verfilmt. Aka… Naja, immerhin hat es überhaupt eine Story. Klar, das diese aber während des Spieles so gut wie gar nicht fortgeführt wird. Für was auch, es gibt wohl keine Wendungen, man trifft keine NPCs und wenn man den letzten Boss besiegt hat, dann ist die Erde wohl befreit.

Layer Section 2 führt das Lock-On System, welches wir schon aus Layer Section 1 kennen fort und bietet uns außer dem zweiten R-Grey und einer Special Attack / Smart Bomb eigentlich nichts neues. Die größte Änderung ist – mal wieder – die Grafik. Diese ist nun komplett in 3D. Vom Hintergrund über die Gegner, bis zu den Lasern der Bosse ist alles 3D und… ja… dementsprechend unübersichtlich. Das liegt zu einem großen Teil auch an der Perspektive des Spiels, die so leicht gekippt ist. Das klappte imho schon bei Silpheed nicht, bei Nanostray / Iridion 3D II nur bedingt und hier macht es auch wieder Probleme. Man kann einfach schwer abschätzen, wann einen Schüsse erreichen und genauso wenig, wie schnell man bullets dodgen kann. Durch die Perspektive “verlangsamt” sich das Schiff, je weiter man nach hinten fliegt, was unter anderem auch dazu führt, das einem nach kurzer Zeit der Daumen weh tut, da man automatisch “fester” drauf drückt. ;O Das Lock-On HUD bewegt sich gleichermaßen auf dieser 3D Ebene und fertig ist ein Erlebnis, an das man sich erst einmal gewöhnen muss. :Q


(Links: Ich darf vorstellen: Die dicksten “Blitze”, die man bis dato in einem Videospiel sehen konnte und auch heute nichts von ihrem Reiz verloren haben. | Rechts: Momente der Ruhe. Nur in Stage 1 zu finden.)

Das zusätzlich jede Menge auf dem Bildschirm los ist, vereinfacht die Sache nicht unbedingt. Das Spiel ist ganz einfach ziemlich schwer. Selbst das herunterstufen des Schwierigkeitsgrades (übrigens für jedes Level einzeln einstellbar) bringt da leider nicht viel Abhilfe und so sieht man sich oft schon im zweiten Stage verrecken. Sicher, es gibt bestimmt auch Profis / Nerds / Idioten, die das Spiel 1CC’n (Vermutlich sogar im 2Player Mode. Alleine.). Im direkten Vergleich zu Layer Section 1 ist der Schwierigkeitsgrad aber ein anderer… ein unfairerer.

Die Grafik ist für Saturnverhältnisse eigentlich ausgesprochen hübsch. Besonders gefallen mir die Blitze des R-Grey 2. Die sind irgendwie bis heute nicht getoppt worden. Sie sehen relativ realistisch aus und sind super flüssig animiert. Bzw. höchstwahrscheinlich in Echtzeit berechnet. Hurengeil einfach. An das Schachbrettdithering zum Faken von Transparenzen hat man sich schnell gewöhnt und auch die Hintergründe sind detailliert in Szene gesetzt. Einzig und allein das Ruckeln stört. Vor allem im späteren Spielverlauf. Und ja, die Playstation Version ruckelt nicht so fürchterlich. Dafür gibt’s bei der Saturn Version tolle CGI Intros vor den Leveln zu bestaunen. Ich selbst könnte drauf verzichten und hätte viel lieber etwas flüssigere Grafik gehabt. Aber tjopes.

Und genau diese gute Präsentation macht es mir schwer, das Spiel zu bewerten. Einerseits wank ich auf alle Saturnspiele, die 3D Grafik haben und NICHT zum Kotzen aussehen, andererseits ist es echt fast unspielbar und viel zu schwer. Gut, der Schwierigkeitsgrad ist eine subjektive Impression eines Medienunerfahrenen.

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