Taito Game Music

Taito Game Music
Alfa Records | ALR-22908 | LP | Jan 25, 1987 | Hisayoshi Ogura, Zuntata, Yoshino Imamura, Kazuko Umino

1987 sollte mit Taito Game Music das erste Album von Zuntata erscheinen, eine Band die die meisten Gamemusic Freunden ein Begriff sein sollte – waren sie doch damals und viele Jahre darauf noch für zahlreiche Taito Soundtracks verantwortlich, wie z.b. Darius und eigentlich alles andere auch.

Das war anno 87 aber alles noch nicht so wichtig, erst 3 Jahre vorher hat Haruomi Hosono mit “Video Game Music” zum erstenmal einfach die Musik von den damals aktuellen Arcade Games aufgenommen und zum Verkauf angeboten. Alfa Records war geboren (bzw. ihre Spielmusik Sparte), und dank des guten Erfolgs dauerte es nicht lange bis zahlreiche Nachfolger von “Video Game Music” vom selben Label veröffentlich wurden. Dabei wurde immer streng der jeweilige Publisher und der Zusatz Game Music verwendet. So entstand unter anderem Konami Game Music, Sega Game Music, Namco Game Music und natürlich auch Taito Game Music.

Genau wie bei Video Game Music und den anderen Vertretern der Reihe beinhaltet auch Taito Game Music einfach Aufnahmen von verschiedenen Arcade Automaten sowie als Bonus eine Arrangierte Version. Hier mal die Tracklist:

    01 – The Legend of Kage
    02 – Space Invaders
    03 – Elevator Action
    04 – Super Dead Heat II
    05 – Wyvern F-0
    06 – Fairyland Story
    07 – Golden Castle
    08 – Kikikaikai’s Mysterious World
    09 – Scramble Formation
    10 – Arkanoid
    11 – Chack’n Pop
    12 – Empire City 1931
    13 – Bubble Bobble
    14 – Haley’s Comet
             15 – Outer Zone Arrange Version

Vom Klang her erinnert einen das ganze natürlich sehr an die alten Arcadesoundtracks. Teilweise hört man auch einfach Soundeffekte wie Schüsse, z.b. bei Space Invaders, vorallem wohl weil SI ja nichtmals richtige Hintergrund Musik hatte. ~_°? Bei den meisten Tracks laufen aber einfach die Melodien und man wird in alte Zeiten zurückversetzt. Wer kennt nicht den Titelsong von Bubble Bobble? Wer soetwas mag wird hier sicher fündig.

Zum Schluss gibt es dann noch die Arrange Version von Outer Zone und schliesst das ganze ab.

Fazit: Freunde von alten Arcades werden sich mit der Platte sicher wohl fühlen, außerdem ist es viel zu geil und sick, wenn man Space Invaders von Vinyl hört ~_?

Dafür gibts noch einen Extra Stylepen.

Pen Pen Pen Pen Pen

Die Ärzte – Jazz ist anders ECONOMY

Die Ärzte – Jazz ist anders ECONOMY

Geil. Nur auf Konzerten und (als Vinyl) bei ausgewählten Händlern zu bekommen.

Die Ärzte treiben es in ihrer Funktion als kommerzigste Kommerzband der Welt auf die Spitze und releasen ihr aktuelles Album einfach zweimal.
Einmal davon in minderer aka Proberaumqualität. Dafür einen Pen .

Das von legasthenischen Kleinkindern aus der dritten Welt mit bleihaltigen Bundstiften gekrakelte Cover erinnert an frühe Werke von mir.
Für diese (evtl unbeabsichtige) Reminiszenz an mich zeige ich mich durchaus dankbar und vergebe einen weiteren Pen

Musikalisch erklimmt man neue Spitzen. Sei es, dass man die Ramones fickt, wie im Track “DISC ERROR – Hallo! Ich bin bei dein CD-Player. Diese Musik ist grausam, bitte ausmachen – danke”, oder aber die über die Jahre angesammelte Inzuchtmusik verlässt um im Techno zu landen (“DISC ERROR – Brei”).
Alles mit dem Charme des Kellersounds – früher nannte man dies Necro. Für diesen gewievten Marketingschachzug, der endlich das Niveau des durchschnittlichen Berliner Bahnhofsproletarier erkannt und genutzt hat, gibt es natürlich wieder einen ganz dicken dicken Pen .

“Wenn ick für die Platte Geld gezahlt hätte, würde ich mir in die Fresse hauen”

Wäre ein wunderschöner Schlusssatz (geil Triple S). Wirds aber nich. Sondern nur eine lame Überleitung zum lamen Absatz über die lamen lyrischen Ergüße.
Bah. Gelogen. Har – In your Face. Grossartig.
“Putin komm her, zieh dich aus und halt mich warm” – eine homoerortische Mahnung an die Gaspolitik der Bundesrepublik zeigt gleich am Anfang des Werkes wohin es geht.
Lyric mit Herz und Hirn.
“Ja man hätte mich an die Wand spritzen können. Dann würde ich jetzt nicht hier rumstehn an der Schlange zum Arbeitsamt.” Losgelöst vom gefühlte 200 Jahre festgesetztem “Reim dich oder fress dich” funktioniert die Prosa der zukünftigen HatzIV Empfänger besser als je zuvor.

Und zum Schluss noch die Spoilerwarnung. Bruce Willis war bereits tot.
Aka:
Im Track “DISC ERROR – Wir lösen uns auf, aber PSSST!!!” geht Farin zu den Wurzeln zurück
“Es tut mir leid, doch das musste jetzt sein. Ja – Ich bin die Ärzte und ich bin allein!”

Ja ne. Was soll ma sagen. Pen Pen Pen Pen Pen