The Detective

The Detective
Pang Brothers 2007

Tam (Aaron Kwok) war zu scheiße für die Polizeischule und schlägt sich so als mittelmäßiger Detektiv durch’s Leben. Eines schönen Tages kommt ein Auftraggeber in sein dreckiges Büro. Es ist ein flüchtiger Bekannter: Lung. Dieser bittet ihn eine Frau ausfindig zu machen, von welcher er angeblich verfolgt wird. Nachdem er ihm auch noch in’s Büro gekotzt hat, macht sich Tam an die Arbeit. Seine erste Spur führt in zu einem gewissen Ming, doch dieser hat nichts besseres zu tun, als sich aufzuhängen. Auch weitere Spuren findet er nur noch als Leichen vor und fragt sich allmählich was sie alle gemein hatten.


(Links: Ein Elefant wurde angefahren. Szenen wie diese machen The Detective sehenswert. | Rechts: Geil Bokeh alter >:O)

Zu super sicker Musik, welche ich anfangs nicht so recht einordnen konnte, fängt “The Detective” an. Die Optik fällt sofort auf. Der Kontrast hochgedreht, die Farben durch Filter verändert und stehts die bestmögliche Kameraposition samt Bildkomposition gewählt. Die Locations stehen dies in nichts nach, sind dreckige Straßen, dunkle Gassen oder ebenso heruntergekommene Wohnungen in Thailand. “The Detective” sieht einfach geil aus und erfreut jeden, der sich bei schönen Bildern gut einen wanken kann.

Nice Optik hatten aber schon viele Pang Filme. Was hier endlich mal wieder zum Einsatz kommt ist eine anfangs interessante Story und geile Szenen. Die letzten Pang Filme ließen da ja eher zu wünschen übrig. “The Detective” bleibt aber – imho – eine ganze Zeit lang spannend, da Tam stets im richtigen Moment neue Beweise findet, sich neue Fragen stellen, neue Leichen gefunden werden und absurde Dinge wie das Anfahren eines Elefanten, das Herunterfallen eines Kühlschrankes oder ähnliches passieren. Richtig positiv fielen mir dann auch Stilmittel aus dem Horrorfilmgenre auf, die den Pang Brüdern ja ziemlich geläufig sind und die auch hier nicht ganz drauf verzichten wollten. Der komplette Film ist ziemlich düster aufgezogen und bei manchen Szenen weiß man gar nicht so recht, ob man nun einen Horrorfilm oder einen Krimi schaut. Dabei bleibt die Mischung anfangs recht perfekt.


(Links: Die Frauen sind geheimnisvoll, verrucht und unglaublich sexy. | Rechts: Tam hat leider Pech und alle seine Spuren sind bereits bei Antreffen tot.)

Denn erst am Schluss kommt die Enttäuschung. Die aufgebaute Spannung löst sich am Schluss in einem Nichts auf, welches mit ganz komischen Szenen zusätzlich strapaziert wird. Der Film endete einfach viel zu spät. Ein paar Szenen früher und man hätte immerhin ein “Najo, viel Wind um nichts, hihi!” Ende gehabt, aber so wurde es leider ein “Ok, das war jetzt schon etwas zu übertrieben, bzw. lame.” Ende. Das fand ich persönlich sehr schade, da der Film vorher ziemlich nice war. Vor allem Aaron Kwok ist einem auf Anhieb symphatisch. Von seinem Popstar Image ist rein gar nichts zu spüren und erst recht mit seinem Auftritt in “The Detective” nehme ich ihn als vollwertigen Schauspieler wahr. Dazu der sympathische Liu Kai-Chi und alle anderen Schauspieler können einpacken. Die beiden tragen den Film fast ganz alleine und alle anderen sind eher Beiwerk. Die Weiber sind halt einfach nur sexy und der kotzende Shing Fui-On ist immerhin rather lustig.

Tjo, schade wegen dem Ende, aber deswegen vergesse ich das Vorangegangene ja nicht und auch wenn das Ende den kompletten Film etwas verwässert, viele Szenen unnötig macht oder gar lame erscheinen lässt, so hatte ich doch immerhin bis zum Ende meinen Spaß. Ach ja, die Musik war dann leider etwas Pang untypisch. Der erste Track hätte noch locker als Stilmittel durchgehen können, aber warum der Rest so Midi-haft blechern klingen muss, war mir ein Rätsel. Pang Filme hatten schonmal dickere Musik (The Eye 1 und 2 vor allem!?).

Dopes!

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Exodus

E X O D U S
edmond pang ho-cheung | hong kong 2007

Sergeant Tsim Kin-Yip (Simon Yam) arbeitet bei der Hong Konger Polizei und soll eines Tages einem Kollegen aushelfen. Dieser will unbedingt zur Geburtstagsparty seiner Tochter nach Hause und so erklärt sich Kin-Yip bereit das Verhör mit einem geschnappten Perversling zu führen. Dieser soll auf einem Damenklo Frauen beim urinieren (oooaaahhh) gefilmt haben. Dieser hat als Ausrede nur eine abstruse Story um eine Frauenverschwörung, welche Männer tötet. Als das Protokoll des Verhörs jedoch verschwindet, muss Kin-Yip es erneut aufnehmen und kommt dahinter, das Madam Fong (Maggie Siu) zuvor den Perversen besucht hat…

Geschickt und verwirrend fängt der Film mit einer Szene an, die wir uns zuerst nicht erklären können und von ihrer Musik und Ausführung gefangen genommen werden. Fast schon Stanley Kubrick style, sieht man mehrere, halbnackte Männer mit Tauchmaske und Schnorchel ausgerüstet, wie sie in einem endlos scheinenden Korridor einen Mann verprügeln. Dann Schnitt und der Film fängt an und das dann wesentlich ruhiger und weniger abstrus. Fast könnte man anhand des Klappentextes, bzw. der Ausgangssituation, davon ausgehen, das es sich bei Exodus um eine schwarze Komödie handelt, dem ist aber bei weitem nicht so. Etwas Drama, etwas Satire und viel Thriller vermischen sich hier zu einem Film, der von Anfang an zu fesseln weiß, aber durchaus seine Längen hat. Die Inszenierung ist ziemlich langsam und Simon Yam tut sein übriges als fast nichts sagender Protagonist, aber durch die geschickte Erzählweise bleibt man bis zum Schluss am Ball. Immer dann, wenn man meint alles sei klar, taucht ein Hinweis oder eine Szene auf und man steht erneut vor einem Rätsel. Und überall diese teilweise völlige Stille. Oft sind nur Soundeffekte zu hören und die einzige Musik, von der Eröffnungsszene abgesehen, beschränkt sich auf ein langsames Pianostück.

Die Story ist dann leider im Nachhinein etwas dünn, regt aber durchaus zum Nachdenken an und wird immerhin optisch wundervoll verpackt. Kameraman Charlie Lam (Beyond Our Ken, Isabella (!), Mr. Cinema…) zeigt reduzierte, klare und wundervolle Bilder, die teilweise schon an Grafiken erinnern und mal wieder wünscht man sich von jedem Frame einen Ausdruck in einem Bilderrahmen. Schaut man sich das Making Of und die ungeschminkte Wahrheit einer DV Kamera, so weiß man die Arbeit noch mehr zu würdigen, da irgendwie gerade Winter in Hong Kong war und die Sets alles andere als super geil aussahen?! Wie kriegt man bitte dennoch so nice Bilder hin? :/

Leider ist das Ende ein wahrer Abturn und der Film hätte gut daran getan, wenn er einfach 15 Minuten vorher aufgehört hätte, aber man kann anscheinend nicht alles haben und immerhin ist Exodus bei weitem noch besser und interessanter als random Hollywood Mischmasch Nr. 5325.

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The Detective

The Detective
(C+偵探 | hong kong 2007 | oxide pang | dvd: – )

Tam (Aaron Kwok) ist ein heruntergekommener Möchtegerndetektiv in Thailand. In sein ebenso heruntergekommenes ‘Büro’ traut sich nur selten jemand hinein. Um so überraschender ist es daher, dass eines Tages der seltsame Lung (Shing Fui-On) genau das tut. Verwirrt behauptet er, eine Frau verfolge ihn in der Absicht, ihn töten zu wollen. Durch ein saftiges Bündel Geldscheine motiviert, nimmt Tam die Spurensuche auf, und gerät dabei in einen mysteriösen Mordkomplott, bei dem sich alle Beteiligten früher oder später das Leben zu nehmen scheinen.

Entgegen aller voreiligen Vermutungen handelt es sich bei dem neusten Solowerk Oxide Pangs nicht um einen Horrorfilm, sondern um einen noir-esken Krimi, der sich im ersten Drittel sogar nicht zu schade ist, einige humorvolle Untertöne anklingen zu lassen. Völliges Neuland wird aber nicht betreten, da die Stimmung und Spannungskonstruktion durchaus Parallelen mit dem üblichen Pang’schen Gruselschmarrn besitzt.

The Detective ist dabei ein überraschend unterhaltsamer Film; nicht zuletzt auch durch den vielseitigen Aaron Kwok, der seine Rolle des schmierigen Taugenichts überzeugend spielt, ohne auch nur ein einziges mal Popstarallüren zu zeigen. Unterstützt wird seine Darstellung natürlich von den exzellenten Bildern, die in ihrem Gelbstich die thailändische Hitze unterstreichen und im weiteren Verlauf – auch der Handlung entsprechend – zu regelrecht düsteren Schattierungen übergehen.

Scheinbar selbstzufrieden gibt sich der Film in den ersten 45 Minuten nicht sonderlich viel Mühe, dem Zuschauer zu erklären, was hier eigentlich los ist. Tam beginnt seine Spurensuche, angelt sich von Person zu Person weiter, findet Leichen, unternimmt Verfolgungsjagden, weiß aber nicht, wie alles in Zusammenhang steht. Anfangs finden wir das zwar noch ganz spannend, doch irgendwann wird die Anzahl der auseinanderzuhaltenden Namen immer größer, die Beziehungen immer komplizierter. Es hilft nicht gerade, dass das Script die Angelegenheit verwirrender konstruiert, als sie eigentlich ist. Pang streift mehrmals an der völligen Verhaspelung vorbei, liefert wie als Entschuldigung später stilvoll Erklärungen hinterher – was ihm auch durchaus gelingt. Doch insgesamt gesehen ist die Story längst nicht so interessant und mysteriös, wie es uns die völlig überdramatisierte Musik und Tams schweißgebadetes Paranoiagesicht weissmachen wollen.

Tams Motiv, sein unerbittliches Festhalten am Fall, muss daher auf andere Art und Weise gerechtfertigt werden. Gerade hier säuft Oxide Pang dann leider in die genreüblichen Klischeesümpfe ab. Tam ist ein Charakter, der keine Tiefe braucht, wir lernen aus seinen Handlungen und Lebensumständen bereits genug über ihn selbst. HK-typisch wird uns dennoch mit Flashbacks zusätzlich seine tragische Vergangenheit aufoktroyiert. Billig und unnötig. Doch am Ende immerhin noch nicht genug, um The Detective als spannenden, elegant-dreckigen Thriller zu Fall zu bringen. Ein anderer Grund dafür heißt übrigens Liu Kai Chi. Jener scheint sich langsam zu einem höchst verlässlichen Charakterdarsteller zu mausern und liefert als Polizist und Tams Jugendfreund locker die beste Leistung im Film ab.

Für Pang-Verhältnisse ist The Detective damit überdurchschnittlich und einer der sehenswerteren HK-Filme 2007. Das holprige Drehbuch und ein verunglücktes Finale verhindern eine bedingungslose Empfehlung, aber zumindest bestätigt sich hier die Vermutung, dass Oxide der Pang mit weitaus größerem Potential ist. Gerne mehr davon!

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Leave Me Alone

LEAVE ME ALONE
danny pang | hong kong 2004

Man (Ekin Cheng) und Kit (Ekin Cheng ~_?) sind Zwillinge. Als Kit bei einem Besuch Mans einen Autounfall hat, kommt seine Freundin ganz schön in die Klemme. Ein Kredit bei der Bank sollte eigentlich klar gemacht werden, aber ohne Kits erscheinen haben sie schlechte Karten. Und das Geld bräuchten sie unbedingt für einen Kredithai, mit welchem nicht zu spaßen ist. So macht sich einfach der schwule Man – also er ist truly gay – auf den Weg nach Thailand, um Kits Freundin etwas unter die Arme zu greifen und den Kredit klar zu machen. Klar, das das ohne Thailändischkenntnisse schwierig wird und scheitern muss. Doch der Kredithai will seine Kohle..

“Leave Me Alone” entstand allein unter der Regie Danny Pangs, denn sein Bruder war zu gleichem Zeitpunkt auch mit einem Film beschäftigt. “Abnormal Beauty”, welcher nicht nur der bessere der zwei Filme ist, sondern auch eine Szene mit ihm teilt. Der Autounfall ist genau der gleiche, wie bei “Abnormal Beauty”. Wir haben also die Möglichkeit zwei gänzlich verschiedene Storylines zu beobachten, bei denen ein und derselbe Autounfall als Auslöser für Änderungen fungiert. Das klingt alles ganz nice, wurde im Marketing beider Filme auch oft propagiert nur leider ist es recht halbherzig umgesetzt worden und eigentlich auch völlig scheiß egal. “Leave Me Alone” ist ein klein wenig Triadenfilm, ein klein wenig Beziehungsdrama und ein klein wenig Fish Out Of The Water Komödie. Von allem ein wenig und so funktioniert jeder Teil eben auch nur wenig. Alle Teile zusammen ergeben dann lustigerweise doch einen ganz netten Film, bei dem die lustigeren Szenen eigentlich Indikator dafür sind, das Danny Pang sich lieber hätte auf eine Komödie spezialisieren sollen. Das stünde einerseits in einem besseren Kontrast zum düsteren “Abnormal Beauty” und andererseits sind die lustigen Szenen auch einfach die besten im Film. Kein Gay-Klischee wird ausgelassen und am lustigsten sind mal wieder die Heteros, die sich gegen alles Gaye zu wehren versuchen. Aber auch der Gay in Situationen, die ansonsten eher richtigen Männern (*grunz*) widerfahren, ist für viele Lacher gut. Dabei spielt Ekin Cheng so gut er halt kann und Charlene Choi sieht nur super cute bis regelrecht sexy aus.

So ist “Leave Me Alone” für Pang Verhältnisse eher eine Enttäuschung und nur beim ersten mal Anschauen halbwegs interessant. Dazu trägt unter anderem auch die hervorragende Optik bei, die wir ja von Pang Produktionen nun mittlerweile gewohnt sind. Die Musik hält da mit Pang Standards leider nicht ganz mit und so kommt es, das zu wilden – etwas holprig inszenierten – Schießereien einfach ganz ganz erbärmliche Technoklänge ertönen. Nun… Würde er im Fernsehen laufen, könnte man ihn sich gerne mal anschauen, aber extra Geld für eine DVD ausgeben muss man wirklich nicht.

Den dritten Pimmel kriegt “Leave Me Alone” ganz klar wegen den lustigen Szenen und der tollen Optik.

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Bangkok Dangerous

เพชฌฆาตเงียบ – อันตราย
BANGKOK DANGEROUS
pang brothers | 1999

Kong ist seit seiner Kindheit taubstumm und wurde fürchterlich gehänselt. Klar, das er sich nun zu einem eiskalten Auftragskiller gemausert hat. Ohne zu hören, ohne zu sprechen und vor allem ohne Gefühle killt er alles und jeden, solange es Geld dafür gibt. Eines Tages jedoch lernt er die super super super süße Fon kennen. Klar, das er sich etwas in sie verguggt. Gemeinsam erleben die beiden eine wundervolle Zeit (auf dem Rummel z. B.). Als Fon allerdings durch einen nächtlichen Überfall raus bekommt, das Kong ein Killer ist, rennt sie – nachdem sie es sich noch einmal gut überlegte und dabei Kong mit herzerweichend traurigen Augen anschaute – einfach weg. Kong ist traurig. Wird ihre zarte, gerade erst aufgekeimte Liebe dieser schweren Prüfung Stand halten?

Das liest sich super dramatisch, super traurig und wunderschön. So schön, das ich weine. Schade, das die Inhaltsbeschreibung nichts mit dem Film zu tun hat. Dieser suckt nämlich gewaltig und bietet uns überwiegend bunte Bilder von random Leuten, die random rumlaufen und random herumschießen. So ganz kapierte ich den Plot nicht, da relativ wenig gesprochen und so gut wie nichts erklärt wird. Das das Drehbuch eher auf langweilig getrimmt ist und einem mit unzähligen, rather unnötigen Szenen der Ablauf nur unnötig in die Länge gestreckt wird, mach das ganze nicht wirklich einfacher. Gut, den Plot mit Kong und der (wirklich huuuuuuuuuuuuuuuren süßen) Freundin habe ich mitbekommen. Aber sonst? Ja sonst ist da nichts. Das wäre ja auch nicht so schlimm, wenn einfach der Beziehungssubplot etwas wäre, an dem man sich orientieren kann. Aber irgendwie wirkte er eher wie ein subsubplot. Praktisch die Nebenhandlung einer Nebenhandlung. Kong trifft sie. Sie erschrickt aufgrund seiner Waffe (Nein, nicht seines Pimmels. Hehe, das wäre wenigstens interesting gewesen) und rennt weg. Dann schaut er sie immer traurig von der Tür aus an. Tjo das war’s. Keine weiteren Hinweise von Liebe, keine Gefühle, kein nichts. Das ist schade, da die Schauspielerin von Fon einfach nur göttlich süß ist. Ich würde sie sofort heiraten, wenn sie nicht Schauspielerin wäre und wahrscheinlich soviel Geld verdient, das sie nur auf mich herabschauen würde.

Nun ja. Mal vom subsubplot abgesehen, gibt’s natürlich auch viel Aufträge, die Kong ausführen muss. Die meisten checkte ich gar nicht, weil alle Asiaten gleich aussehen, es überall super dunkel ist oder die Pang Brüder komische Filter und Kamera… dinger einsetzten. Ja Bangkok Dangerous ist voll davon. Bisschen DV Cam hier, 8mm hier, viel Farbfilter oder buntes Licht da und natürlich darf die obligatorische Ruckelkamera oder Zeitlupe auch nicht fehlen. Ich hab’ ja nichts gegen Style Over Substance aber das ist bei Bangkok Dangerous einfach übertrieben worden. Dabei gibt’s viele Szenen, die richtig nice aussehen, aber manches sieht sogar regelrecht billig aus und passt gar nicht so recht in den Film. Gleiches gilt übrigens für den Soundtrack, der einerseits schön düster und teilweise gruselig war, aber zwischendrin immer wieder super lame wurde. Was soll denn das. Dabei wirken manche Szenen in Kombination mit der scary Musik so nice, das ich mir gerne einen richtigen Film in dem Style wünschen würde.

Aber leider ist Bangkok Dangerous kein richtiger Film. Sad

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People’s Hero

People’s Hero
derek yee | HK 1987

Zwei Kleinkriminelle (Tony Leung Chiu-Wai und noch ein anderer, total sicker?!) wollen eine Bank überfallen. Kurz vor Feierabend gehen sie in die Bank. Als der sicke Kumpel da einen seiner Epilepsieanfälle kriegt, scheint die Aktion schon zu scheitern. Beide beschließen zu gehen. Tony Leung merkt dabei nicht, wie in seiner McDonald’s Tüte (Njam) Fanta (Igitt) ausläuft und die Tüte, in der auch seine Waffe liegt, aufweicht. Die Waffe fällt heraus, alle schauen ganz verdutzt und dann geht alles ganz schnell. Es fällt ein Schuss, ein Polizist ist getroffen und Tony Leung völlig überfordert mit der Situation. Wenn er wüsste, das der gemeingefährliche Sunny Koo (Ti Lung mit hurengeiler Brille) unter den Geiseln ist.

“People’s Hero” hätte auch als Theaterstück funktioniert. Mit fast nur einem Schauplatz, der Bank, erinnert es stark an’s Theater und andere Bankraubfilme (?). Da ein Film dieser Art ohne großartige Schauspieler und ebenso gut gezeichnete Charaktere einfach hoffnungslos langweilig ist, tat Derek Yee sein bestes und arbeitete sehr wahrscheinlich ganz doll viel und hart am Drehbuch. Seine Wahl den Film unter anderem mit Tony Leung Chiu-Wai (Welcher für die Rolle eine Auszeichnung bekam), Ti Lung und Tony Leung Kar-Fai zu besetzen war schon einmal recht gut. Dem Drehbuch fehlt allerdings noch das ganz kleine Quentchen zu einem großen Film. Ti Lung und Tony Leung Chiu-Wai werden zwar ausreichend beleuchtet, das heißt ihre Motive werden klar und ihre Charaktere schaffen es Sympathien zu wecken. Gerade anfangs ist noch unklar, wer nun eigentlich “People’s Hero” ist und somit gut und böse. Die Geiseln selbst hätten imho etwas mehr beleuchtet werden können. Man kann sie zwar alle gut außeinander halten, aber würde eine sterben, wäre uns das eigentlich egal. Das wurde bei “Space Travelers” z. B. etwas besser gelöst. So fehlt dem Film dann leider ein klein wenig Spannung.

Ich war die ganze Zeit zwischen 3 und 4 Penen hin und her gerissen, aber der sicke Soundtrack und das nice Ende retten den Film vor dem 3-Penen Rating. Gerade der Soundtrack sorgt am Schluss für die passende Stimmung. “People’s Hero” ist für Tony Leung Chiu-Wai und Kar-Fai Fans gleichermaßen interessant, da man sie nur selten so jung vor der Kamera sah.

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Der Clan, der seine Feinde lebendig einmauert

Der Clan, der seine Feinde lebendig einmauert
(confessione di un commissario di polizia al procuratore della repubblica | italien 1971 | damiano damiani | dvd: koch media)

Der im Irrenhaus Einsitzende Lipuma wird mysteriöserweise freigelassen. Zwei Tage später stirbt er bei einer Schießerei im Anwesen des Unternehmers Lomunnos, ursprüngliches Ziel des Anschlags. Polizeikommissar Bonavia (Martin Balsam) untersucht den Fall. Dann schaltet sich auch der junge Staatsanwalt Traini (Franco Nero) ein, er glaubt fest an die Unfehlbarkeit der Justiz. Es stellt sich jedoch heraus, dass Bonavia in den Fall auf besondere Art verwickelt ist. Trainis Misstrauen wächst mit jedem Tag.

Damiano Damianis Der Clan… wirkt stellenweise wie eine weniger clevere – und weniger mutige – Version von Costa-Gavras’ Z, der zwei Jahre zuvor mit seiner pessimistischen und kompromisslosen Darstellung korrupter Machtstrukturen als besonderer Meilenstein in die Geschichte des politischen Films einging. Allein dieser Vergleich lässt den Clan nicht im schlechten Licht stehen. So gewann er doch im Jahr seiner Erscheinung den Hauptpreis des Moskauer Filmfestivals und wurde – nach Franco Neros Aussage – in mehr Länder verkauft als die Werke Leones und Fellinis es taten. Doch es bleibt ein wenig die Schwierigkeit, sich in die Situation der damaligen Zeit hineinzuversetzen, in denen diese Filme beim Publikum noch für weitaus größeren Aufruhr sorgten. Heutezutage ist das anders: Kritik an Regierung und Gesellschaft ist selbst in Hollywood-Blockbustern Gang und Gäbe, in manchen Fällen sogar zum selbstverständlichen Plotdevice geworden.

Dass sich hinter dem Clan dennoch ein durchaus lohnender Film verbirgt, ist vor allem in Damianis Herangehensweise zu begründen, die Kritiker als “kommerziell” oder “populistisch” abtun könnten: Die emotionale Konsequenz steht bei ihm an höchster Stelle. Der vergebliche Kampf gegen Korruption und Machtmissbrauch findet seinen Ausdruck in Bonavias verbittertem Gesicht, und am Ende auch in seinen Taten. Damiani schafft keine Distanz zum Geschehen, will auch nicht politische Komplexe in ihrer Gesamtheit ergründen. Er belegt exemplarisch am Einzelschicksal (siehe auch Töte Amigo) und bewegt den Zuschauer zum Mitleid – und damit zum Nachdenken. Den Vorwurf der Oberflächlichkeit und Vereinfachung kann man Damiani somit durchaus machen. Dass er jedoch gerade so ein größeres Publikum erreicht als mit akademischer Abstraktion, spricht unabhängig davon vor allem für seine Qualitäten als Filmemacher.

Weitere Erwähnung verdient der großartige Martin Balsam, Dreh- und Angelpunkt des Films. Wie er allein mit wenigen Gesten und seinen Gesichtsausdrücken eine derart humanistische Ausstrahlung verkörpert, ist absolut einmalig, sodass selbst Franco Neros übliches Charisma ein wenig untergeht. Und Riz Ortolanis einprägsames Titelthema tut sein Übriges, um die bedrückende Stimmung noch weiter zu steigern. Auch wenn am Clan, der seine Feinde lebendig einmauert eindeutig der Zahn der Zeit genagt hat – als filmhistorisches Dokument aus einer Zeit der Unruhe und des Umbruchs bleibt er auch heute noch höchst empfehlenswert.

Bonavia: Wo wohnen Sie?
Traini: Hier in der Nähe.
Bonavia: Passen sie auf, an einem der nächsten Tage könnte aus dem Hahn in ihrem Badezimmer Blut laufen. Oder sie bemerken eine defekte Stelle im Mauerwerk. Sie kratzen – und was kommt zum Vorschein: Ein Finger. Oder ein Auge.

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(Wer sich übrigens diesen bescheuerten dt. Titel ausgedacht hat, gehört in die selbe Zelle gesperrt, die bereits den Schöpfer von “zwei abgewichste Profis” beherbergt.)

Explosive City

E X P L O S I V E . C I T Y
Simon Yam | Alex Fong

Ein Mensch namens Mr. Yong (Tung-Cho Cheung) erreicht irgendeinen nicht näher beschriebenen Flughafen. Aus nicht näher erläuterten Gründen, findet ein Attentat auf ihn statt. Es schlägt fehl, da Polizist Chi-Shing Cheung (Simon Yam) ganz toll ist und Mr. Yong zur Seite stößt. Bei der Flucht der Attentäterin (Hisako Shirata) fällt diese dümmlicherweise von einer Mauer und haut sich ihren schönen Kopf an. Danach erinnert sie sich an nichts mehr. Ihr Aufenthalt im Krankenhaus ist zu gefährlich, also soll sie in das örtliche Polizeirevier gebracht werden. Da bekommt Polizist Yiu (Alex Fong) plötzlich eine Videonachricht (Fullscreen) auf seinen Laptop (Total flüssig, versteht sich). Seine Frau und sein Sohn sind in der Gefangenschaft nicht näher beschriebener Terroristen, angeführt von einem sogenannten Otosan (Sonny Chiba). Und dann geht’s irgendwie noch darum Alex Fongs Sohn wieder zu finden. Und… sowas.


(Links: Mr. Cool (Sonny Chiba) | Rechts: Mr. Sex (Simon Yam))

Der Trailer zu Explosive City sah recht stylish und ebenso explosiv aus, wie der Titel vermuten ließe. Leider ist der eigentliche Film aber ein ganz anderer, nämlich ein ziemlich langweiliges Stück löchriger Käse. Von Anfang an hat man Probleme zu folgen, da wenig erklärt wird und das, was am Ende erklärt wird, hat schon fast B-Movie flair. Da ist dieser Otosan, ein japanischer Terrorist, der Kinder kidnapped und sie mittels Hypnose zu einer Killerarmee aufzieht. Die Hypnose geschieht sichtbar im Film unter zuhilfenahme einer… Hypnosebrille. Ohne Witz. Ansonsten sieht man Alex Fong ziemlich angespannt von einem Schauplatz zum anderen fahren oder rennen und immer im Schlepptau die junge Japanerin, die anfangs zwar noch ausschließlich Japanisch spricht und versteht, im Laufe des Films dann aber einfach zu Kantonesisch wechselt und damit keine Probleme mehr hat. Das alles wäre zu verzeihen, wenn wenigstens Action abgehen würde, aber leider wird überwiegend nur gebabbelt oder es passiert rein gar nix. Shootouts gibt es zwar, die sind aber eher Mittelmaß und werden nicht nur die wackelnde Kamera, sondern zudem durch den überaus langweiligen Soundtrack unnötig abgewertet.


(Links: Es wird viel geplappert. | Rechts: Und sogar etwas geschossen.)

Nach dem Trailer dachte ich, das Explosive City wenigstens ein normaler Hong Kong Actionfilm ist, der nichts neues versucht, nicht an die ganz großen des Hong Kong Actionkinos anknüpfen kann, aber einen zumindest unterhält. Leider falsch gedacht. Ja nichtmal die Cinematographie kann da noch etwas retten. Offensichtlich wurde der Film stehts bei bewölktem Wetter gedreht und gute, bzw. stylishe Perspektiven sieht man nur selten. Kein Wunder, das der so schnell in Deutschland auf DVD erschien.

Langweilig von vorne bis hinten.

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A-1

A-1
H E A D L I N E

Ling (Lee Sinjie) arbeitet als Journalistin in der Fashion Rubrik beim “Citizen Star”. Eines Tages hat ihr Ex-Freund – ebenfalls Reporter beim gleichen Blatt – einen tödlichen Autounfall. Die Schuldeneintreiber Fei (Anthony Wong) ein Ex-Cop und Ma (Eric Kot) ein Ex-Häftling werden zufällig Zeugen der Szene. Sie geben Ling erste Hinweise: Das sah nicht nach einem Unfall aus. Ling fängt an zu investigaten und kommt schnell darauf, das ihr Ex-Freund kurz vor seinem Tode an einer großen Story arbeitete.

Wird die Wahrheit an’s Licht kommen? Spannend, bis zum Schluss!

Naja fast. A-1 fängt recht rasant an. Die Stimmung ist mysteriös, die Bilder ebenso und schnell wird klar: “Heilige Scheiße! Hier haben wir es mit etwas ganz großem zu tun!”. Diese Stimmung wird auch über die erste Hälfte des Filmes ganz gut gehalten nur… sackt sie dann rapide ab. Es ist einfach nichts mehr los, das Ende absehbar und so wirkliche Spannung kommt einfach nicht mehr ganz rüber. Das Ende ist dann zugleich das traurigste am Film. Zu sanft ist die Auflösung, zu unschockierend die trueste aller truen Wahrheiten. Man sitzt unweigerlich da und denkt sich: “Hä? Das war’s?”. Im echten Leben würde einem ein Stein vom Herzen fallen, das nichts schlimmeres passierte, aber wenn man sich fast 2 Stunden einem Film widmet, dann will man ganz einfach etwas mehr.

Allen voran Anthony Wong und Lee Sinjie retten den Film vor’m totalen Untergang. Beide überzeugen mit angenehm zurückhaltenden, symphatischen und stets überzeugenden Performances. Was man von Eric Kot nicht ganz behaupten kann. Recht lustig zwar, aber etwas übertrieben kommentiert er das Geschehen auf der Leinwand und wirkt was wie ein Sidekick. Imho unpassend für einen Film dieser Art. Aber dafür haben wir ja Lee Sinjie, die nicht nur sexy, super skinny, sexy, wunderschön, hübsch, symphatisch und natürlich sexy ist, sondern zudem auch noch schauspielern kann. Und das nicht zu knapp. Da fällt sogar Shawn Yue kaum weiter (negativ) auf.

Schade schade. Ein guter Thriller, der mal nicht im Gangstermilieu Hong Kongs spielt, wäre echt wünschenswert gewesen. Aber der krasse Durchhänger nach der zweiten Hälfte macht ihn fast unansehbar. Aber gut, das Anthony Wong mitspielt. Dafür und die erste Hälfte der dritte Pimmel. :Q

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Eye In The Sky

E Y E . I N . T H E . S K Y
yau nai-hoi | HK 2007 | | |

Die SU (Surveillance Unit) der Hong Konger Polizei ist mitten in einer Mission. Eine gefährliche Bande krimineller überfällt eine Reihe von Juweliergeschäften. Auftrag der SU ist es nun, sie zu beobachten um etwaige Hinweise auf die Identität der kriminellen zu bekommen. Was hier zählt ist Ruhe zu bewahren und seine Deckung nicht auffliegen zu lassen. Die neue Mitarbeiterin Bobo hat allerdings noch viel zu lernen.

Scheiße, wie geil ist Lam Suet eigentlich. Mal wieder spielt er nur eine Nebenrolle, das aber so präsent, das man ihn am nächsten Tag noch auf der Straße wieder erkennen würde, weil man ihn sich einprägte. Ob er Fischbällchen am Spieß, Hähnchen, Nudeln isst oder einfach nur suspicious um die Ecke schaut. Man vergisst ihn nicht so leicht. Woran liegt das? An seinem vernarbten Gesicht? An seiner, in vielen Filmen, tolpatschigen Art? Ich weiß es nicht. Ich glaube nicht einmal, das er “es” mit Absicht macht. Mit seinem “Schauspiel”. Ich glaube er ist einfach von ganz alleine geil. Hurengeil.

Aber Lam Suet ist natürlich nicht das geilste an Eye In The Sky. Das geilste daran ist die berühmte Summe aller Teile. Die Cinematographie ist simpel, dennoch stylish und vor allem effektiv. Der Soundtrack von Guy Zerafa verdient – mal wieder – eine besondere Erwähnung, da er mit seinem Mix aus Elektronik und akkustischer Gitarre nicht nur frisch klingt, sondern sich obendrein ganz dezent in das Geschehen einfügt und nur auffällt, wenn es unbedingt nötig ist.

Aber was ist denn Eye In The Sky nun? Eigentlich nichts weiter als eine Begleitung der Hong Konger Surveillance Unit auf einer ihrer Missionen. Das geile daran: Eine Surveillance Unit ist überwiegend nur zum Beobachten da, während die Schießereien und die Action die Spezialteams der Polizei erledigen. Oft bleibt der SU auch nichts anderes übrig als zu warten. Die Zeit wird dann freilich mit Fressen und schlechte Witze erzählen tot geschlagen. Es ist sozusagen todlangweilig. Umso krasser, wie man daraus einen spannenden Film machen kann. Yau Nai-Hoi hatte damit anscheinend kein Problem und lässt trotz wenig storytechnischem Vorankommens einfach nie Langeweile aufkommen. Das muss man sich mal überlegen. In manchen Filmen geht es um Gut gegen Böse und / oder das Ende der Welt und Regisseure schaffen es uns damit zu langweilen.

Dabei reichte die kreative Energie von Yau Nai-Hoi auch noch mit einem tollen Ende, das war einen kleinen bitteren Nebengeschmack aufweist, aber man angesichts der overall quality des Films einfach unter den Teppich kehren kann und sollte. Kurzum: Eye In The Sky ist wahrlich nicht Milkyways bester Film, aber besser als vieles, was momentan so aus Hong Kong kommt und alles, was aus Hollywood jemals kommen wird.

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