Rule Number One

RULE NUMBER ONE
aka rule no. 1 aka rule # 1 aka ist doch echt scheißegal

Lee Kwok-Keung (Shawn Yue) trifft bei einer Routinekontrolle auf einen Serienvergewaltiger, der es schafft ihn zu überraschen und anzuschießen. Lee liegt am Boden doch kurz bevor der Täter es schafft, ihn umzubringen, rettet ihn der Geist der Leiche, die der Serientäter in seinem Kofferraum hatte. Nach diesem Vorfall gibt Lee seinen Bericht ab und schwört darauf, den Geist gesehen zu haben. Dies beschert ihn eine Versetzung zum “M.A.D.”, wo er seinen neuen Vorgesetzten Inspektor Wong (Ekin Cheng) kennenlernt. Dieser bringt ihm gleich die “Rule Number One” bei; Es gibt keine Geister…


Anfangs fällt auf, dass Rule Number One sehr atmosphärisch aufgemacht ist. Die Kameraeinstellungen, die Farben, die Musik und die Settings stimmen und machen Lust auf mehr. Lust auf Horror. Und tatsächlich sind die Horrormomente am Anfang zwar etwas klischeehaft, aber immerhin gut gemacht und getimed. Dann gibt’s leider den Moment im Film, wo der erste etwas peinlichere Auftritt eines Geistes statt findet und sich sogleich eine unsichtbare Linie zwischen “cool” und “lame” auftut. Danach ist nichts mehr in dem Film, wie es die paar Minuten vorher war. Die Gruselmomente sind nicht mehr gruselig, die Morde etwas peinlich und überhaupt wirkt alles nur noch komisch. Rule Number One schafft es einfach nicht mehr, sich von der Masse der (durchaus noch peinlicheren) Hong Kong Horrofilme abzuheben und das ist schade. Dazu kommt, dass das Ende dann auch viel zu erzwungen und aufgesetzt wird, obwohl es durchaus einen interessanten Ansatz hat. Leider kommt es einem vor, als wäre es noch schnell in der Postproduction zusammengeschnitten worden. Überhaupt hat die Story hier und da ein paar ziemlich große Löcher und kann einen einfach nicht bei der Stange halten. Ab der Hälfte des Filmes wird’s unweigerlich langweilig und – trotz “Geister” – etwas zu unrealistisch.

So bleibt irgendwie nur ein mittelprächtiger Horrofilm, der durch seine etwas peinliche Darstellung der Geister nie wirklich gruselig ist und einzig und allein Shawn Yue und die Kameraarbeit retten den Film vor dem 1 Penen Rating. Shawn Yue schaut oft ziemlich angestrengt und Ekin Cheng ist sogar relativ witzig als dauerbesoffener Inspektor, der eigentlich nur noch aufhören will.

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Six Strong Guys

Six Strong Guys
Hong Kong 2004
Barbara Wong

4 Versager wollen sich das Leben nehmen, in dem sie vom 48 Stock eines Hong Konger Hochhauses springen. In weißen Anzügen und alle vier gleichzeitig, so wollen sie immerhin mit etwas Stil abtreten. Long (Ekin Cheng) wird ständig von seinem Boss auf Arbeit runtergeputzt und hatte in den 8 Jahren, die er in der Firma arbeitet, noch nie frei. Ben (Hacken Lee) hat leider keinen Mut, seine viel zu liebevolle und fürsorgliche, dafür mediocre aussehende Freundin zu dumpen. Malcom (Andy Hui) kriegt keinen mehr hoch, nachdem ihn eine seiner Ex-Freundinnen anrief und sagte, das er nun Vater ist. Als letztes wäre da noch Chai (Chapman To), welcher einst seinen Job verlor und seit dem als Hausmann tätig ist, während seine Frau Karriere macht. Das alles ist Grund genug für sie Selbstmord zu begehen. Die Polizei und Feuerwehr steht schon bereit, als plötzlich… Aus ein paar Stockwerken weiter unten jemand anderes springt. Shaun (Ti Lungs Sohn(!) Shaun Tam), der bei einem Onlinespiel alle seine virtuellen Schätze verlor. Anstatt zu sterben, lernte er 4 weitere Versager kennen.

Richtig. Bis jetzt sind es erst 5 strong guys, anstatt 6. Der sechste ist Rico, Ekin Chengs Boss, der etwas später hinzu kommt und auch so seine Problemchen hat. Dauernd stresst sein Schwiegervater (Kenneth Tsang!) herum und liest Ricos Projektvorschläge erst gar nicht. So sehen wir im Film hauptsächlich die 6 gar nicht mal so strongen Typen, die irgendwie versuchen ihr Leben in den Griff zu bekommen. Wobei mein einziger Kritikpunkt ist, das der Selbstmordversuch ansich irgendwie viel zu übertrieben wirkt. Nur, weil jemand eine Freundin hat, die er gerne dumpen würde, sich aber nicht traut, gleich von einem Hochhaus zu springen, das ist einfach… ka.

Dafür ist der Rest umso nicer. Six Strong Guys ist kein Actionfilm und hat dementsprechend viel Zeit, sich mit den Charakteren zu beschäftigen, welche einem dann auch truly an’s Herz wachsen irgendwie. Chapman To ist mir trotz Overacting ziemlich oft, ziemlich sympatisch und auch die anderen Charaktere schaffen es in alltäglichen Szenen, wie z. B. beim Bowlingspielen, durchaus zu überzeugen. Mit dem ein oder anderen männlichen Problem kann man sich gut identifizieren und auch viel Humor trägt zum Gelingen des Filmes bei.

Irgendwie hat der Film Herz und einen sanften Humor, welcher nur selten in’s etwas Lächerliche abdriftet. Ein nettes Filmchen für Zwischendurch. Muss man jetzt nicht als Special Edition (Mit Ekin Cheng Kopf ~_?) haben, aber hinterher ganz froh ist, ihn mal gesehen zu haben.

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Divergence

DIVERGENCE
benny.chan.HK.2005

Detective Suen (Aaron Kwok) kann wohl bald Urlaub machen. Er ist gerade dabei einen (recht fetten) Kronzeugen, der gegen den industriellen Yiu (Gallen Law) aussagen soll, von Kanada nach Hong Kong zu überführen. Ein großer Fall und lange hat Detective Suen daran gearbeitet. Kaum in Hong Kong angekommen wird ihm der Kronzeuge allerdings vor seinen Augen weggeschossen. Der Scharfschütze kann entkommen. Wutentbrannt begibt sich Suen auf die Jagd nach dem Scharfschützen Koo (Daniel Wu). Es dauert nicht lange, da findet er heraus das ihm mit dem Scharfschützen mehr verbindet, als er glauben mag. Der Scharfschütze kannte nämlich Suens als vermisst geltende Freundin (Lee Sinjie)…

Achtung: Dieser Film ist mit Ekin Cheng.

Die Story von Divergence ist bisschen schwer in Worte zu fassen, ohne total scheiße zu klingen. Nicht zuviele, aber einige Handlungsstränge laufen hier parallel und laufen am Schluss mehr oder weniger zusammen. Das ist nicht neu, das ist auch nicht sooo super umgesetzt, aber immerhin verwirrt einen die Story um Detective Suen, den Scharfschützen Koo, den Industriellen Yiu und dessen Anwalt (Ekin Cheng!) nicht zu sehr und bleibt durchgehend spannend. Zum seichten Storyverlauf gesellt sich aber noch ein großes Manko hinzu: Aaron Kwoks vermisste Freundin. Dieser Subplot ist zwar alles andere als überflüssig, aber irgendwie weird produziert. Die Musik wird in den Szenen, in denen es um Suens Freundin geht, ziemlich übertrieben und kitschig und als würde Aaaron Kwok diese Musik kaum aushalten fängt er dann immer an zu Overacten. Also ziemlich krass. So krass, das es immerhin mich schon stört. Hinzu kommt, das wir den Subplot um seine Freundin irgendwie viel zu oft sehen.

Viel lieber schaute ich nämlich den anderen Handlungssträngen zu, die durchaus interessanter, toll gefilmt und spannend waren. Divergence schafft es immerhin richtig Style zu bieten. Die Gangster sind gewohnt böse, aber trotzdem schick angezogen, die Polizei irgendwie hilflos und brutal und Auftragskiller haben auch in Divergence fast vor nichts Angst. Das ist – mal wieder – gewohnte Kost, nichts neues also, aber trotzdem schön anzusehen. Dafür sorgt vor allem die durchaus dicke Cinematographie von… was weiß ich wem? Wo findet man das heraus? Ich will ihm einen Kuchen schicken, denn der dafür zuständige Kameramann setzte Hong Kong mit schön viel Farbfiltern, Tiefenunschärfe, Regen und Styleaufnahmen in Szene, die man von einem Benny Chan Film im ersten Moment so gar nicht gewöhnt ist. Gerade das Opening ist ziemlich nice geworden. Dazu gesellt sich der, mal von den melancholischen Momenten um Suens Liebeskummer abgesehen, durchaus hörenswerte und dick produzierte Soundtrack, der allerdings in einer Szene einen faden Beigeschmack hinterlässt, da man eine fast schon dreiste Kopie eines Songs des Akira Soundtracks hört. Wtf?

Aber geschissen drauf. Für mich überwiegen die Pros die Cons. So sehen wir zum Beispiel obendrein noch Eric Tsang, Lam Suet und Sam Lee in guten Nebenrollen und die Freundin Ning Jing des Auftragskillers ist sogar mit Glatze ziemlich sexy und cute. Trotz viel Geblubber und Story schaffte es sogar eine ziemlich gute Verfolgungsjagd (zu Fuß) in den Film. Alles in allem nichts neues, aber auch nichts schlechtes und imho ziemlich zu unrecht runtergebuttert. (*wein* der Film will Infernal Affairs sein *heul* Das klappt doch nicht *wein* Ekin Cheng *flenn* Ende ist doof *kreisch* Infernal Affairs Kopie *wein*, etc.)

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The Twins Effect

THE TWINS EFFECT
Dante Lam | 2003

Reeve (Ekin Cheng) ist Vampirjäger. Eines Tages verliert er bei einem seiner Aufträge seine Partnerin (Josie Ho). Fortan schwört er sich nicht mehr in seine Partnerinnen zu verlieben. Währenddessen verliebt sich seine Schwester leider in einen Vampir namens Kazaf (Shawn Yue), der einer Königsfamilie angehört und für Blut nicht töten will. Er bekommt es immer schön von seinem Vater in Flaschen geschickt. Irgendwie kommt dann noch ein anderer ganz schlimmer Vampir, der die 5 Prinzen der Königsfamilie schon umbrachte, und nun auch Kazaf nach dem “Leben” trachtet. Warum habe ich nicht so ganz gecheckt, ist aber auch scheißegal, der Film machte schnell klar, das er der “Böse” ist.


(Links: Die Eröffnungssequenz ist ziemlich nice | Rechts: Auch Jackie Chan darf nicht fehlen.)

The Twins Effect war 2003 DER Blockbuster zum chinesischen Neujahr und der Auftakt einer “Filmkarriere” der Twins Zwillinge. Nun… Twins, Neujahrsfilm (d. h. Mainstream), Ekin Cheng und Popstar Shawn Yue. Da erwartet man erstmal gar nix und wird tatsächlich positiv überrascht. Twins Effect ist tatsächlich eine amüsante Mischung aus Vampirfilm, Action und Comedy. Die eingestreuten Dramaelemente kann und will man da natürlich gar nicht so ernst nehmen, was zur Folge hat, das sie auch keineswegs irgendwie stören, da sie nicht sonderlich ausgewalzt werden. Irgendwie fand Regisseur Dante Lam von allem eine richtig gute Mischung und das rettet den Film schließlich. Dazu kommen die durchaus tollen Special Effects. Das Auflösen der getöteten Vampire sieht in keinem Hollywoodfilm besser aus und auch die restlichen Effekte brauchen sich nicht zu verstecken und fügen sich vor allem gut in’s Geschehen ein. Die Comedyelemente sind seicht, aber gelungen und nicht sonderlich nervig oder abnormal, wie im Nachfolger “Twins Effect 2″ z. B. Gerade die Konstellationen Gillian Chung / Ekin Cheng und Charlene Choi / Shawn Yue sind für ein paar symphatische Szenen verantwortlich und für den Rest zeigt sich Anthony Wong und eine besoffene Karen Mok verantwortlich. Übrigens sah sie bis dato noch nie besser aus. (Ja schimpf du nur, Munin.) Aber bei soviel Comedy und Drama dürfen die Vampire auch nicht fehlen. Bei ihnen fiel mir das Design positiv auf. Wer alte Hong Kong Filme kennt, wird festgestellt haben das Asiaten eine etwas andere Vorstellung von Zombies oder Vampiren haben. Diese hier sind allerdings ziemlich westlich orientiert und schön Mainstream modern und gewalttätig mit riesen Zähnen. Einzig und allein Bey Logan als Vampir fällt da etwas negativ auf. Die Action geht dank Donnie Yen richtig ab und selbst mit einer Schauspielerriege, die keinerlei Kampferfahrungen haben, schaffte es Donnie Yen die Szenen gekonnt und dick aussehen zu lassen. Davon können sich Hollywoodfilme wie z. B. Blade mal eine dicke Scheibe abschneiden.


(Links: Prinz Kazaf ist anders. Nicht nur, weil er in einer Kirche lebt, sondern auch für Blut nicht töten will. Außerdem hat er einen TFT und blaue Neonbeleuchtung in seinem Sarg. ~_? | Rechts: Gillian Chung ist so sexy, das ich sie asap heiraten würde. Nunja, auf dem Bild jetzt… nicht so… sehr.)

Als wäre das alles noch nicht genug, weiß Twins Effect auch mit toller Kameraarbeit zu überzeugen. Stimmige Farben, tolle Einstellungen, viel Farbfilter und Tiefenunschärfe und fertig ist ein sehr edel aussehender Film

Bei soviel Lob muss doch aber irgendwas an dem Film sucken, oder? Tjo. Ich weiß nicht so recht. Die Story ist natürlich ziemlich seicht, bietet keinerlei Überraschungen und erfindet das Rad selbstverständlich nicht neu, aber für einen Film dieser Art reicht sie definitiv auf. Die Musik ist ab und an richtig störend (Wenn beim Kampf der zwei Mädels z. B. sickes Billigtechno läuft), dafür auf der anderen Seite echt angenehm mit einem wiedererkennbaren Titletheme und choralen Gesängen. Den meisten Leuten werden die Twins, Shawn Yue und Ekin Cheng wohl auch negativ auffallen. Ich konnte damit leben, da ich ohnehin nix gegen die habe und erfreute mich zudem an einem Anthony Wong, wie er im Buch steht. Selbst Jackie Chan fand eine gute Mischung aus Cameo und Nebenrolle. Alles in allem ein toller Mainstreamvampirfilm aus Hong Kong.

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