The Dark Valley

ImageDas finstere Tal (Deutschland / Österreich 2015)

Also tjoa, was soll man da sagen. Ein deutsch-österreichischer Western mit huuuuuuuurengeiler Kamera und Atmosphäre. Wenn einfach mal mehr sowas käme anstatt Fack You Goethe 2, 3 und 4 dann wäre die Welt ein besserer Ort imho?! Geht um einen Fremden, der in ein abgelegenes Dorf in den Österreichischen Alpen kommt und auf einmal Leute sterben. Das ist bisschen unpassend nun, da die Eingeborenen dem Fremden ohnehin schon etwas misstrauisch gegenüber waren. Richtig interessant, lustig und dennoch cool ist die Tatsache, dass alles in Österreichischem Dialekt gesprochen wird, was zusammen mit der Kamera, dem Setting und der Musik eine tolle Atmosphäre kreiert.

Einen Pen Abzug muss ich dann leider doch geben, weil die Story ansich – imho – rather bland war und es so gut wie keine Überraschungen gibt. Des Weiteren, weil an einer Stelle die Musik imho mehr als unpassend ist. Aber naja, der Rest ist schon echt ziemlich geil gemacht, vor allem die Dialoge in “Österreichisch”. Es klingt einfach geil. xD:pen: :pen: :pen: :pen: :transpen:

Hell

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Philipp ist zusammen mit Marie und Leonie auf der Flucht vor der Sonne. Im Jahre 2016 haben unerklärlich hohe Sonnestürme das Klima auf der Erde zerstört. Alles ist vertrocknet, viele Menschen verdursteten und ein paar wenige kämpfen noch um’s Überleben. Philip hat das Glück, ein Auto zu besitzen. Als sie an einer Tankstelle anhalten, treffen sie Tom, der Benzin zu verkaufen hat. Man einigt sich darauf, dass es besser ist, fortan zu viert weiter zu fahren. Gemeinsam ist man stärker.

Hilfe, ein deutscher Film!

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Deutsche Filme, oh weh, oh weh. Tim Fehlbaums erster feature length Film kann allerdings überzeugen. Die Story (oben nur zur Hälfte wieder gegeben) orientiert sich stark am bereits mit Viggo Mortensen verfilmten Buch “The Road” und würde man mehr davon preis geben, lohnt sich das Anschauen fast nicht mehr. Tim Fehlbaum nahm sich praktisch eine einzelne Szene aus “The Road” (imho die beste Szene) und streckte sie auf Filmlänge. Das klingt langweilig, ist es aber dank der tollen Kameraarbeit, Regie und vor allen den Darstellern absolut nicht! Anfangs hat man noch ein klein wenig Angst, wenn man hört, dass das junge Mädchen ausgerechnet Leonie heißt (DER deutsche In-Name der 00er Jahre Schickeria), störrisch ist (“Du bist nicht meine Mutter!”) und natürlich gleich erstmal in Schwierigkeiten gerät. Zu abgelutscht sind in dem Moment die Stereotypen, aber der Film fängt sich dann ziemlich schnell und erstaunlich unerwartet geht es dann weiter. Wer “The Road” kennt, weiß dann zwar später auch wieder wie es weiter geht, aber durch die wirklich klasse Atmosphäre bleibt es schön unheimlich und spannend.

Die Kameraarbeit fügt sich da nahtlos ein, denn auch sie sieht am Anfang mit ihren überbelichteten (Es ist ja immerhin HELL!!! LOOOL!) Aufnahmen eher nach “oh weh” aus, wird dann aber ziemlich schnell ziemlich atmosphärisch und stylish. Wirklich dunkel wird es im Jahre 2016 nicht mehr und so sehen die Aufnahmen bei “Nacht” (also eher Dämmerung) schon richtig, richtig nice aus. Musikalisch fiel mir jetzt bis auf die Sonnen-Piepstöne (Die Helligkeit muss ja immerhin auch aural unterstrichen werden!!111) nichts besonderes auf, was einerseits schlecht, andererseits gut ist.

Ein schönes Filmchen, erst recht, wenn man bedenkt, dass es aus Deutschland kommt.

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Die Kassierer – Physik

Die Kassierer – Physik

“Ich schlage vor, dass wir jetzt ein bisschen Bumsen” – Track 14, Titel “Zitronenhai”, CD “Physik”

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Und auf einmal gab es ein neues Kassierer-Album. Ist es tatsächlich schon 7 Jahre her, dass ihr letztes Meisterwerk “Männer, Bomben, Sateliten” erscheinen ist? Es kommt mir wie höchstens 3 Jahre vor, und obwohl ich die Platte in- und auswendig kenne, kommen mir die Songs erstaunlich frisch und neu vor. Kein Zweifel: “Männer, Bomben, Sateliten” war einer der großartigsten Alben der mächtigen Kassierer aus Bochum-Wattenscheid. “Ich bin faul”, “Das politische Lied” oder “Mein schöner Hodensack” haben sich zu Klassiker entwickelt. Ob der ehemalige APPD-Kanzlerkanidat und nun zur Pogo-Partei (POP) gewechselte Wolfgang “Wölfi” Wendland mit seinen Bandkollegen Nikolai Sonnenscheiße, Volker Kampfgarten und Mitch Maestro an diesen Erfolg anknüpfen können?

Hören wir doch mal rein. Eine Begrüßung durch ein “Physikalisches Intro” folgt auch gleich mit “Nieder mit der Arbeit”, welches natürlich auf die Sinnlosigkeit und Dummheit einer Anstellung anspielt (und seien wir ehrlich: Arbeit ist auch wirklich dumm). “Ich fick dich durch die ganze Wohnung” wird durch Wölfi eingeleitet und handelt auch darum, was der Titel verrät. Der darauf folgende “Drillinstructor-Song” kommt schon ein wenig komisch rüber. Nicht nur weil es eine Homage an Captain Jack darstellt, sondern weil bis dahin das Album eher prollig-schlecht rüberkommt.

Bitte nicht falsch verstehen: Die Kassierer waren schon immer prollig, und das ist auch gut so. Jedoch handelte es sich be jedem Kassierer-Album bisher um Kunst. Ich weise auf das “Kunst”-Album von 2005 hin. Von prollig-künstlerisch ist bei den ersten Songs aber nicht viel übrig. Weder was die lyrische Qualitäten angeht, noch die musikalische Präsentation. Assige Alkoholabhängige wie ich erwarten selbst hier gewisse Qualität. Sparen tu ich schon bei der Biermarke genug (Oettinger hurra!).

Jedoch reist der nächste Song (“Wenn man gut singen kann, singt man ein Lied, (…) wenn man gar nicht singen kann, singt man einen Song… wir singen Ihnen nun einen Song…” – aus “Der Song von den brennenden Zeitfragen”) einiges raus. “Ich war ein Spinner” ist bereits nach kurzer Zeit ein absoluter Ohrwurm, der mich nicht loslässt. “Ich saß im Zimmer und war ohne Grund nervös – ich war ein Spinner – doch jetzt bin ich seriös” reiht sich als Refrain auf mehrere Aussagen wie “Ich bin viel schwarzgefahren, mit Bus und Eisenbahn, heute fahr ich BMW und esse Rindsfilet, ich hab viel onaniert und war oft sehr frustiert, heute bin ich kultiviert und ficke gern zu Viert!” zu einem Ska-Essemble. Hervorragend!

“Das Lied vom Kot” reiht sich musikalisch an eher dunklere Songs wie “Meister aller Fotzen” vom letzten Album an, ist bei weiterem elektronischer und mit Orgel – und überzeugt durch die Lyrik – “…die schlimmste Substanz im Weltenall, das ist doch wohl ein klarer Fall, hat keine Form, dient keiner Norm und ihr Geruch der ist enorm – Das ist der Kot, der Kot, das ist der Kot!”. Und dann noch ein Kracher danach: “Radioaktiv!” beschäftigt sich mit dem täglichen Ablauf eines Menschen, vom Klo putzen über eine Mahlzeit am Morgen – bis dieser sich nackt auszieht, auf das Bett legt und über Radioaktivität nachdenkt. Gepaart mit der Vorstellung, Wölfi insziniere diese Szene durch seinen reizvollen Gesang, dürfte dies wohl den größten Hit der Scheibe darstellen.

Danach folgen auch noch großartige Songs wie “Schönes Universum” (“das Universum ist so schön, drum lass uns einen saufen gehen!”), “Mir ist alles piepe” oder “Verliebt in Whiskey, Bier und Wein” (was zumindest Live das beste Lied sein könnte), doch danach ist ein steiler Abstieg zu vernehmen. Trotz einem Beitrag von Mambo Kurt und einer Neu-Interpretation eines Georg-Kreisler-Lieds (“Was für ein Ticker ist ein Politiker”) kommen nicht wirklich prickelnde Songs, welche wie aus dem Kassierer-Lego-Bausatz wirken: Eine Ankündigung wie bereits häufig in zuvorigen Alben gehört, meistens zu undurchdachte Texte und Reime, die wie “auf Teufel komm raus” rüberkommen.

Fazit
Erstmal die nackte Wahrheit: “Physik” kann “Männer, Bomben, Sateliten” nicht toppen. Zu wenig Neues kommt hier ins Kassierer-Universum, die sich durchmischenden Musik-Stile und die Variationen an Musikinstrumenten sind nicht so komplex wie bei “Männer, Bomben, Sateliten” und wirken nach diesem großartigen Album auch eher abgegriffen. Auch das Album-Cover kann nichts retten, denn es ist technisch sehr simpel gestaltet und – obwohl es einen roten Faden im Album vorgibt – ist eher weniger ansprechend. Nach einigen Male des Anhören kristalisieren sich jedoch aus den 22 Tracks einige großartige Songs heraus, vorallem “Verliebt in Whisky, Bier und Wein”, “Ich war ein Spinner” und “Schönes Universum” versprechen absolute Klassiker zu werden. Bei der Bewertung habe ich mich schwer getan, schwankte zwischen 3 und 4 Penen von 5. Aber der Kassierer-Bonus machten 4 daraus, vorallem weil ich es nebenbei natürlich auch anhörte: “Ich bin verliebt in Whiskey, Bier und Wein, das läuft in großen Mengen in mich hinein, ich bin verliebt, fühl mich richtig wohl – ich bin verliebt in Alkohol!!”

:pen: :pen: :pen: :pen: :transpen:

Motto: :saufen: :wank: :penner:

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