Hagane

HAGANE (SNES)

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Die Story in Hagane: Ich habe keine Ahnung. Wen juckt’s auch.

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Also boah. Hagane beeindruckt mit fetter Grafik. Wundervoll gepixelte Sprites, Hintergründe und Endgegner in scheinbar unendlich vielen Farben gibt es zu bewundern. Dabei ist alles angenehm bunt, ohne quietschig zu sein und die Animationen der Gegner sowie Endgegner sind erstklassig. Einzig die Interaktivität oder Animation der Hintergründe / Level lässt zu wünschen übrig. Alles wirkt ein wenig starr und an Parallax gibt es maximal zwei Ebenen zu “bestaunen”. Aber das ist alles leicht zu verkraften, wenn der Rest derart erstklassig aussieht und sich mühelos in die Reihe der optisch besten SNES Titel einreiht.

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Tjo, das war’s dann aber auch schon. Der Rest ist bekloppt. Die Musik ist leise, langeweilig und fast nicht vorhanden, während die Soundeffekte auch nicht großartig auffallen. Was aber direkt auffällt, ist die behinderte Steuerung. Hagane kann ca. das Dreifache seiner Körpergröße nach oben springen, aber nur ca. das 1,5-fache zur Seite?! Wtf. Das fühlt sich total behindert an und irgendwie gewöhnt man sich auch nie daran. Man kann zwar während des Sprunges eine Rolle nach Vorwärts (also zur Seite) machen, aber selbst das ist total behindert, denn es geht nur bis zu einer gewissen Höhe (?). Ist man darüber, macht man einfach gar keine Rolle und fällt sonst wo hin. Meistens in einen Abgrund oder Feuer. Man könnte ja “etwas weiter unten” nach rechts rollen, aber manchmal muss man auch einfach “hoch”. Und da das Springen so behindert ist, ertappt man sich dabei, wie man oft bis zum letzten Pixel der Platformen laufen und dann erst abspringen will. Dabei wird man aber direkt vom Spiel mit einem Sturz abgestraft, da man teilweise schon vor dem optischen Ende einer Platform von selbiger runter fällt. Whaaat? Der Dash auf dem Boden, sowie aus der Luft nach unten funktioniert immerhin reibungslos, aber selbst bei den Waffen hat man ein wenig verkackt. Es gibt insgesamt vier verschiedene Waffen, die man mit nur einem Button wechseln muss. Benutzt man das Schwert, braucht danach kurz die Shuriken, muss man als um wieder zum Schwert zu kommen, durch zwei Waffen schalten. Das ist in der Hektik des Gefechts nicht immer leicht und oft wechselt man zuviel und schmeißt die behinderten Bomben, direkt über die Gegner, den man eigentlich mit dem Schwert erledigen wollte.

Man, was für eine behinderte Gülle. Ich hörte im Vorfeld schon, dass das Spiel schwer sei. Da konnte ich aber noch nicht ahnen, dass es ansich ein ganz einfaches Game wäre, wenn die Steuerung nicht so beknackt wäre. Es gibt Energie und Leben zuhauf (erst recht in späteren Levels) und die Endgegner schaffte ich zu 80 % beim ersten Versuch (?). Das finde ich nun alles andere als schwer. Aber wen juckt’s, spätestens im fünften von gefühlten 100 Stages hat man eh keine Lust mehr, da es auch immer das Gleiche ist. Langweiliger Kack.

Fette Grafik, though.

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Mega Bomberman

Mega Drive | Hudson Soft/Westone | 1994 | Action

Ach ja Bomberman. Der kleine Held mit den Stummelärmchen und dem markanten Blick dürfte wohl jedem Zocker ein Begriff sein, es sei denn man hat die letzten Jahrzehnte (der erste Teil erschien bereits 1983 fürs MSX & ZX Spectrum!) videospieltechnisch unter einem Stein gelebt. Klar dass auch das gute Mega Drive mit einem Titel der Serie beglückt werden musste und so beauftragte Hudson Soft zunächst das deutsche Entwicklerstudio Factor 5 damit das neue Bomberman zu entwickeln. Eine Techdemo mit 8-Spielersupport wurde aus dem Boden gestampft, doch Hudson entschied sich kurzerhand dazu einfach Bomberman ’94 von der PC-Engine portieren zu lassen und übergab das Projekt an Westone, die bereits Wonder Boy entwickelt hatten. Und wer diesen Titel kennt, kann sich schon denken was das bedeutet: Kunterbunte Knuddelgrafik so weit das Auge reicht und dieser Stil passt auch perfekt zum Bombermanuniversum. Die Story ist schnell erzählt und eigentlich komplett nebensächlich, der Vollständigkeit halber aber hier in Kurzform:

Die Bewohner des Bomberplaneten lebten in Frieden, beschützt von 5 Gottheiten, bis zum Angriff des Fieslings Bagular und seiner Roboterarmee. Die Steintafeln der Götter, aus denen sie ihre Macht bezogen, wurden dabei zerstört und der Bomberplanet zerfiel in 5 Teile. Nun liegt es an euch die Teile wieder einzusammeln und wieder für Ruhe und Ordnung zu sorgen.

Also schwingt ihr euch auf euer Känguru, um den Bösewichten ordentlich Zunder zu geben. Kein Scherz, denn hier stehen euch neben den altbekannten Powerups (verstärken die Sprengkraft der Bomben, ihr könnt mehr Bomben tragen usw.) nun auch fünf verschiedene Kängurus als Reittiere zur Verfügung. Sammelt ihr ein Känguruei auf, schlüpft das Vieh im Handumdrehen und ihr könnt sofort dessen Fähigkeiten benutzen. Das gelbe Känguru kann Blöcke kicken, das Blaue hingegen Bomben, das Grüne flitzt wie der Wind über den Bildschirm, das lila Vieh kann springen und der rosa Kängurukumpel… tanzt. Solang ihr den B-Button gedrückt haltet, wackelt er mit seinem dicken Känguruhintern, was euch im Spiel leider original nichts bringt. Ihr haltet so lediglich einen Treffer mehr aus, was bei den anderen Tieren allerdings auch der Fall ist. Derart ausgerüstet zieht ihr von Level zu Level und sprengt dabei alles weg was euch in die Quere kommt. Egal ob süßes Hoppelhäschen oder wildgewordene Roboter, nichts bleibt von der Sprengkraft eurer Bomben verschont. Nicht einmal Bomberman selbst, sollte man so unvorsichtig oder dumm sein, sich im Sprengradius der eigenen Knallkörper zu befinden. Erschwerend kommt oft hinzu, dass euch in manchen Stages gewisse Hindernisse kurzzeitig bewegungsunfähig machen. So tritt zB. aus Säulen in unregelmäßigen Abständen Dampf aus, im Eislevel beharken euch Pinguine mit Raketen, oder es kommt mal spontan zu einem Vulkanausbruch. Natürlich geben auch die Gegner ihr bestes um euch das Leben schwer zu machen. Besondere Erwähnung verdienen hier auf jeden Fall die Endgegner, die abgefahrener nicht sein könnten. Beispiele gefällig? Wie wärs mit einer Riesenbanane, ferngesteuert von einem kleinen Äffchen? Oder eine Pyramide auf zwei Beinen? All das wird mit knallbunter Grafik in Szene gesetzt, die weitestgehend ohne Slowdowns dargestellt wird. Nur bei massivem Gegneraufkommen geht die Engine manchmal ziemlich in die Knie und verkommt für einige Sekunden zur Diashow. Was die musikalische Untermalung angeht, ist Mega Bomberman durchwegs als solide zu bezeichnen. Die meisten Stücke passend gut zu den jeweiligen Stages und animieren auch schon mal zum Mitgrooven. Die Soundeffekte können da leider nicht mithalten und wirken oft zu dumpf gegenüber dem Original auf der PC-Engine.

Der Schwierigkeitsgrad ist anfangs relativ moderat und der geübte Zocker wird kaum Probleme haben es bis in die letzte Stage zu schaffen. Ab dort ziehen die Entwickler aber die Daumenschrauben an und stellen eure Geduld auf eine harte Probe. Die Finalstage besteht aus fünf Labyrinthen, die ihr alle nacheinander durchqueren müsst.  Neben Robotern die mehrere Treffer einstecken können, Walkern die Raketen ballern und damit Blöcke (und euch selbst) zerstören, sowie Flugdrohnen, die durch die Blöcke einfach hindurchfliegen, sitzt euch zusätzlich noch ein Zeitlimit im Nacken. Läuft dieses ab, beißt ihr sofort ins Gras. Auch der Endgegner hat es in sich, erst recht wenn man die eben beschriebenen Umstände hinzuzieht. All das ist  mit drei Leben zu bewältigen. Ihr könnt zwar im Level ein Extraleben ergattern aber das wars auch schon. Falls ihr versagt heißt es zurück an den Start der Stage. Hat man es einmal durchgespielt, fasst man das Game im Einzelspielermodus wohl nicht mehr so schnell an. Was Bomberman aber schon seit jeher ausgezeichnet hat, war der Multiplayermodus. Mega Bomberman bildet hier natürlich keine Ausnahme und so könnt ihr euch (den entsprechenden Adapter vorausgesetzt) mit bis zu vier Spielern die Bomben um die Ohren hauen. Ein zusätzliches Novum stellen die 9 spielbaren Charaktere dar, zwischen denen ihr wählen könnt. Vom Punk bis zu Minenarbeiter ist hier für jeden etwas dabei, allerdings spielen sich im Prinzip alle gleich und unterscheiden sich nur vom Aussehen her. Durch die Reittiere wird der Multiplayer ebenfalls abwechslungsreicher und lädt immer wieder mal zu einer Partie mit Freunden ein. Insgesamt ein spaßiger Titel mit guter Präsentation, auch wenn auf Dauer nur der Multiplayer wirklich interessant sein dürfte.