Hagane

HAGANE (SNES)

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Die Story in Hagane: Ich habe keine Ahnung. Wen juckt’s auch.

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Also boah. Hagane beeindruckt mit fetter Grafik. Wundervoll gepixelte Sprites, Hintergründe und Endgegner in scheinbar unendlich vielen Farben gibt es zu bewundern. Dabei ist alles angenehm bunt, ohne quietschig zu sein und die Animationen der Gegner sowie Endgegner sind erstklassig. Einzig die Interaktivität oder Animation der Hintergründe / Level lässt zu wünschen übrig. Alles wirkt ein wenig starr und an Parallax gibt es maximal zwei Ebenen zu “bestaunen”. Aber das ist alles leicht zu verkraften, wenn der Rest derart erstklassig aussieht und sich mühelos in die Reihe der optisch besten SNES Titel einreiht.

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Tjo, das war’s dann aber auch schon. Der Rest ist bekloppt. Die Musik ist leise, langeweilig und fast nicht vorhanden, während die Soundeffekte auch nicht großartig auffallen. Was aber direkt auffällt, ist die behinderte Steuerung. Hagane kann ca. das Dreifache seiner Körpergröße nach oben springen, aber nur ca. das 1,5-fache zur Seite?! Wtf. Das fühlt sich total behindert an und irgendwie gewöhnt man sich auch nie daran. Man kann zwar während des Sprunges eine Rolle nach Vorwärts (also zur Seite) machen, aber selbst das ist total behindert, denn es geht nur bis zu einer gewissen Höhe (?). Ist man darüber, macht man einfach gar keine Rolle und fällt sonst wo hin. Meistens in einen Abgrund oder Feuer. Man könnte ja “etwas weiter unten” nach rechts rollen, aber manchmal muss man auch einfach “hoch”. Und da das Springen so behindert ist, ertappt man sich dabei, wie man oft bis zum letzten Pixel der Platformen laufen und dann erst abspringen will. Dabei wird man aber direkt vom Spiel mit einem Sturz abgestraft, da man teilweise schon vor dem optischen Ende einer Platform von selbiger runter fällt. Whaaat? Der Dash auf dem Boden, sowie aus der Luft nach unten funktioniert immerhin reibungslos, aber selbst bei den Waffen hat man ein wenig verkackt. Es gibt insgesamt vier verschiedene Waffen, die man mit nur einem Button wechseln muss. Benutzt man das Schwert, braucht danach kurz die Shuriken, muss man als um wieder zum Schwert zu kommen, durch zwei Waffen schalten. Das ist in der Hektik des Gefechts nicht immer leicht und oft wechselt man zuviel und schmeißt die behinderten Bomben, direkt über die Gegner, den man eigentlich mit dem Schwert erledigen wollte.

Man, was für eine behinderte Gülle. Ich hörte im Vorfeld schon, dass das Spiel schwer sei. Da konnte ich aber noch nicht ahnen, dass es ansich ein ganz einfaches Game wäre, wenn die Steuerung nicht so beknackt wäre. Es gibt Energie und Leben zuhauf (erst recht in späteren Levels) und die Endgegner schaffte ich zu 80 % beim ersten Versuch (?). Das finde ich nun alles andere als schwer. Aber wen juckt’s, spätestens im fünften von gefühlten 100 Stages hat man eh keine Lust mehr, da es auch immer das Gleiche ist. Langweiliger Kack.

Fette Grafik, though.

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King Of Demons

M A J Y U U O U
~ King Of Demons ~

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Abels (das sind wir) Frau und Tochter wurden von seinem Ex-Arbeitskollegen Bayer entführt, welcher seine Seele dem Teufel verkauft hat. Bayer will nun den “King Of Demons” wiederauferstehen lassen, wobei Abels Frau und Tochter natürlich als Opfer taugen, da beide ziemlich cute sind. Abel legt sich prompt mit einem Wächter der Unterwelt – also der Welt unter der Unterwelt, sprich der Hölle – an und wird in selbige geschickt, wo er nun den Kampf mit dem Bösen aufnimmt, um seine Frau und seine Tochter zu retten.

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Dank Englischpatch kann man “King Of Demons”, welches 1995 nur in Japan erschien endlich richtig spielen! Aka, das ging vorher auch, denn die gesamte Story wird in ca. 10 Sätzen am Anfang des Spiels erzählt. Dennoch vielen Dank für die Mühe des englischen Patches, so weiß man wenigstens, um was es genau geht.

In der Hölle läuft man also als Abel herum, der zwar nur 30 Pixel groß ist (ich hab’ nachgezählt) aber sich dank Wumme zu verteidigen weiß. Außerdem kann er Castlevania style – nämlich ungelenk – herumhüpfen, eine waghalsige Rolle vorwärts machen und sich im Laufe des Spiels sogar in einen Demon verwandeln. Und das ist auch gut so, denn so macht das Spiel erst richtig Spaß. Abel ist in seinem Aggregatzustand viel zu lasch, um irgendetwas mit ihm anfangen zu können, aber als Dämon (was tut man nicht alles, für seine Tochter) geht dann immerhin schon einiges. Der Schuss lässt sich zudem chargen, was den ein oder anderen Boss ein klein wenig einfacher macht. Einfach ist’s deswegen noch lange nicht, denn gerade die Castlevania typische Steuerung macht’s mal wieder schwerer, als es sein müsste. Man kann zwar im Sprung korrigieren, aber nicht so wirklich viel. Und ist man einmal zu weit gehüpft, gibt es kein Zurück mehr und man stürzt entweder in die Tiefe oder in die Projektile der Feinde. Gut, dass uns dabei eine Art Elfe (der Geist unserer Frau?!) hilft, die wir ab und an aufsammeln können und die dann selbstlos Kugeln für uns auf- und abfängt. Geht unsere Lebensenergie flöten, während wir eine Elfe haben, nimmt sie sich generös das Leben für uns und wir haben noch einmal eine Chance. Vielen Dank! Anfangs freut man sich noch über solche Kleinigkeiten und die vielen Extraleben, die wir im Laufe des Spieles bekommen, aber spätestens ab der Hälfte des Games machen uns die Bosse alles wieder zunichte. Immerhin sind die Patterns der Bosse nicht all zu ausgefeilt und schnell eingeprägt, so dass es trotz allem machbar ist.

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So sieht man immerhin die recht gute Grafik, die anfangs ein wenig durch die kleinen Sprites und die vielen Farben etwas abschreckt, aber im Laufe des Spieles immer stimmungsvoller wird. Großartige Mode 7-, Transparenz- oder Scalingeffekte sucht man jedoch vergebens, wodurch die Grafik das Gameplay nicht ganz aus dem Mittelfeld hieven kann, da sie selbst eher im Mittelfeld anzusiedeln ist. Musikalisch behält das Game sich auch eher bedeckt mit dezenten Hintergrundmusiken, die gar nicht erst sonderlich auffallen können, weil die Sounds so unfassbar komisch sind. Sie sind nicht nur laut, sondern klingen auch noch billig, als hätte man lediglich die Standardvorschläge aus dem Nintendo SPC Handbuch genommen. Ein bisschen mehr Effort hätte hier wirklich Wunder wirken können? Immerhin wird dann auch die Musik mit zunehmendem Fortschritt des Games ein klein wenig besser und weiß besonders im Vorletzten Stage sogar richtig zu gefallen.

Das Game kam 1995 heraus, also viel zu spät um noch wirklich jemanden vom Hocker zu hauen. Hätte man es 2 Jahre eher released, wäre es sicher ein Favourit von vielen Leuten geworden, so bleibt es aber eher nur eine Kuriosität, die man sich gerne mal anschauen kann, aber nicht unbedingt muss.

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Maui Mallard In Cold Shadow

Maui Mallard in Cold Shadow

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Der gewiefte Privatdetektiv Maui Mallard (Donald Duck) ist gerade mitten im Urlaub auf einer paradiesisch schönen Tropeninsel. Dort erfährt er davon, dass Shabuhm Shabuhm geklaut wurde. Eine heilige Figur, die für die Inseleinwohner den Schutzengel der Insel darstellt und ohne diese wird die Insel innerhalb von ein paar tagen explodieren. Davon sind jedenfalls die Inselbewohner fest überzeugt. Sie engagieren Maui vom Platz weg und dieser macht sich sofort auf die Suche nach dem Idol. Bei seiner investigativen Arbeit durchstreift er verlassene Villen, tiefe Jungel und sogar das Innere eines Vulkans.

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Maui Mallard kam als erstes für das Mega Drive und kurze Zeit später auch für Game Boy, SNES und Windows PCs heruas, wovon die SNES und PC Version am hübschesten aussehen. Wow, die Grafik. Maui Mallard besticht uns direkt von Anfang an mit einer stimmungsvollen Präsentation. Bunte, atmosphärische Level und Hintergründe verwöhnen unsere Augen und die Animationen von Maui Mallard und den Gegnern sind mal wieder eines Disney Titels würdig und absolut klasse in Szene gesetzt. Sie fallen weniger durch Flüssigkeit und viele Frames auf, als viel mehr durch tolle Bewegungen und witzige Details, wie Donalds Gesichtsausdrücke oder generell seine Bewegungen. Dazu kommen lebhafte Hintergründe, massig Parallaxscrolling und auch musikalisch werden wir von erstaunlich jazzigen Stücken von Michael Giacchino (Medal Of Honor) verwöhnt. Die Musik unterstützt die tolle Atmosphäre, die von Anfang an aufgebaut wird und klingt so gar nicht nach dem “typischen” SNES Sound. Witzigerweise wurde sie für die PC Version von einem Steve Duckworth orchestriert. LOL? Jedenfalls eine rundum stimmige Präsentation und tolle Detektiv und Mystery Atmosphäre.

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Tja, schade, dass das Game aber scheiße ist? Schon die Steuerung ging mir direkt auf den Sack. Maui Mallard rennt zwar wie ein bekloppter, aber für Sachen wie “Schießen” oder “Springen” lässt er sich schön Zeit, bis er mal reagiert. Entweder wollten die Entwickler unbedingt, dass man die zwei Frames an Animation noch sieht, oder sie bauten einfach Mist. “Responsive” ist bei mir was anderes und dass die Kamera immer wild nach links und rechts schwenkt, wenn man sich umdreht, hilft bei der Orientierung auch nicht so richtig. Im Gegenteil, dass macht die etwas wirren Level nur noch verwirrter. Es ist zwar schön, dass man sich etwas Gedanken beim Leveldesign machte, aber man kann es auch übertreiben. In jedem Level gibt es “Schätze” zu finden, wovon man bei einem ersten Durchlauf aber nur maximal 40 – 60 % erwischt. Will man alles sammeln, so muss man schon die Feinheiten der Level, die durchgehbaren Wände, schwer erreichbaren Platformen und versteckte Türen kennen. Das ist toll für den Wiederspielwert, aber das will man ja gar nicht so sehr, weil sich alles so behindert steuern lässt und die Kamera auf Acid ist.

Das toll angeprisene Feature, dass sich Maui in sein Ninja Alter Ego “Cold Shadow” verwandeln kann, ist dann auch ein wenig unnötig. Es bedarf nur manchmal dem Hin- und Herschalten zwischen den beiden Charakteren und so wirklich nützlich kommt man sich dann auch nicht vor. Imho hätte man den Part wirklich weglassen können. Ansonsten gibt es noch ein paar super nervige Level wie das Bungee springen, bei welchem man am liebsten einfach kotzen würde und fertig ist ein wirklich toll präsentiertes Spiel, welches auf spielerischer Ebene aber ein wenig abkackt. Es ist definitiv spielbar und ich erkenne auch, warum es seine Fans hat, aber mir sind das dann einfach zu viele Kritikpunkte, die mir den Spaß verderben. Deshalb nur die zwei Penen.

Wer auf Donald und fette Grafik steht, muss sich das Game aber so oder so reinziehen und selbst urteilen.

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Actraiser

Actraiser SNES

ActRaiser kam 1990 als Launchtitel heraus. Entwickelt von Quintet, welche später Spiele wie Soul Blazer und Terranigma machten. ActRaiser war gewiss eine sehr ambitionierte Idee: man spielt einen Gott, der die Menschheit vor bösen Monstern retten muss. Als Spiel nimmt ActRaiser zwei verschiedene Formen an.

Zuerst spielt man als einer kleiner Amor, welcher über Länder fliegt und den Leuten hilft. Dieser Teil hat die Form von etwas wie SimCity oder einem RTS. In der Draufsicht führt man die Leute, wo sie Häuser bauen sollen und schießt diverse Monster mit Pfeile an, bevor sie die armen Menschen essen können. Manchmal sprechen die Leute einen an und geben verschiedene Opfer, die man benutzen kann. Komischerweise sagt das Spiel immer “Obwohl es unerwartet war, die Leute wollen mit Ihnen sprechen!” Hej, ActRaiser, nach 20 solcher Opfer ist es eigentlich nicht mehr unerwartet. Die Zeile, wie viele im Spiel, klingt mir ein bisschen zu genau aus dem Japanischen übersetzt.

Es gibt pro Land zwei Stages, wobei das Gameplay von der Draufsicht zu einem Platformer wechselt. Hier spielt man als typischer Mann-mit-Schwert und läuft durch Tempel-, Wüsten- und Ice-Stages (wobei man hier trotz Eis nicht wegrutscht?!) und haut Kreaturen kaputt. Man schlägt den Endboss tot, die Leute jubeln, man spielt in der Draufsicht weiter, und so läuft das Spiel bis zum Ende.

Ich hatte ActRaiser als ganz gutes Spiel in Erinnerung. Leider, als ich es dieses Mal wieder spielte, fand ich, dass meine Erinnerungen total unzuverlässig waren. Die Mischung von SimCityhafter Simulation und normalem Platformer ist in der Tat Interessant. Quintet dachte bestimmt, sie müssten etwas grandioses als erstes SNES-Spiel machen. Leider sind beide zwei Spielformen nicht ganz, wie wir Amis sagen, durchgebraten.

Von beiden ist die Stadt-Simulation am interessantesten. Man muss gleichzeitig Monster abschießen, Leute führen und Gotteskräfte entfesseln. Manchmal werden die Leute krank oder deprimiert und man muss die Opfer eines anderes Landes dagegen benutzen. Es braucht gute Multitasking-Fähigkeiten, wobei soweit ich weiß, kann man eigentlich hier nicht sterben. Wenn der Amor zu viel von den Gegnern geschlagen wird, kann man einfach eine weile keine Pfeile schießen. Deswegen ist der SimCity-Teil nicht ganz so spannend, obwohl man schon ein Gefühl der Erfüllung spürt, wenn das Land frei von Gegnern ist.

Der Platforming-Teil ist noch enttäuschender. Mein Hauptkritikpunkt ist, dass die Figur viel zu unbiegsam ist. Oft will man schnell von links nach rechts wechseln, nur um heraus zu finden, dass sowas total unmöglich ist. Die Handhabung der Spielfigur macht halt kein Spaß und gibt einem das Gefühl, dass man Beton-Säulen als Beine hat. Das Leveldesign und insbesondere die Bosse sind auch nicht gerade aufregend. Die Designer wollen (und ich eigentlich auch!), dass man gegen die Bosse, wie in allen guten Platformern, gut kämpft. Leider ist es aber die beste Option, einfach neben den Bossen stehen zu bleiben und zu schlagen, bis sie tot sind, weil man selbst so ungelenkig ist.

Quintet finde ich eigentlich eine super Spielfirma. Ihre action-RPGs waren teilweise die besten auf dem SNES und ihr Stil und Musik gefällt mir sehr. Und ActRaiser war eben eine sehr interessante Idee. Es war aber leider auch einer der Launchtitel und wahrscheinlich zu schnell gemacht und deswegen nicht ganz gut genug.

Übrigens: es gibt auch ActRaiser 2, werlcher 1993 heraus kam. Es ist ein typischer Platformer ohne Stadtsim Stages. Die Spielhandlung ist allerdings erweiterter, doch ohne Stadtsim fehlt dem Spiel das, was am interessantesten im Originalspiel war. Ich spiele Castlevania halt.

Batman ~ Return Of The Joker

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Batman ~ Return Of The Joker (NES)

Der Joker ist aus der Irrenanstalt ausgebrochen und versucht schon wieder, ganz Gotham City zu unterjochen. Klar, dass hier Peter Parker, aka Bruce Wayne gefragt ist und so schmeißt er sich mal wieder in sein Latexkostüm, um Gotham zu retten.

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(Links: Jeder Gegner ist gefährlich, selbst die, die sich nicht einmal bewegen. ;Q | Rechts: Zwei Shmup Stages gibt es auch, wobei ausgerechnet diese witzigerweise super einfach sind.)

Heilige Scheiße, was ist denn das bitte? Sieht man die ersten paar Screens von dem Spiel in Bewegung, könnte man glatt meinen, man hat ausversehen ein Mega Drive Spiel erwischt?! Erst kürzlich erwähnte ich ganz schlaumeierisch in meinem “Gargoyle’s Quest II” Review, wie toll die Grafik wäre und vermutlich das Ende der Fahnenstange auf dem NES darstellt. Da konnte ich ja noch nicht ahnen, was Sunsoft da mit Return Of The Joker abgezogen hat. Die Engine ist super schnell, Batmans Sprite ist 342 Meter groß, er schießt ca. 352 milliarden Projectile, der Himmel scrollt in mind. 4 Parallaxebenen und in einem Wahnsinnnstempo an einem vorbei und die restliche Levelgrafik braucht sich auch nicht zu verstecken. Alles ist super detailliert und abgewechslungsreich gepixelt, absolut flüssig animiert und die NES Palette wird optimal ausgenutzt. Und das alles ohne irgendwelche Slowdowns oder so einen Crap. Hätte das Spiel etwas mehr Farben, würde es wirklich als Mega Drive Spiel durchgehen.

Grafik ist natürlich nicht alles, das wussten schon die alten Griechen und so besonn sich Sunsoft auf seine Stärken und zauberte mal wieder… ein hurenschweres Spiel!? Was soll denn das, warum muss das immer so schwer sein? Die Level strotzen nur so vor Fallen und Gegnern und zusätzliche Energie sucht man vergebens. Als wäre das noch nicht schlimm genug kommen noch selbstscrollende Level hinzu und Hindernisse, deren Berührung direkt den Bildschirmtod verursachen. Es ist eine Schande, dass vermutlich nur sehr wenige, sehr gute Spieler in den kompletten Genuss dieses wirklich nicen Games kommen. Der späte Erscheinungstermin auf dem NES und der Schwierigkeitsgrad sind dann vermutlich auch dafür verantwortlich, dass nur die wenigsten Return Of The Joker überhaupt mal gezockt / gesehen haben.

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(Links: Der Panzer ist btw kein Endgegner. Und er fährt. Und ist komplett animiert. Und der Boden bricht unter einem weg. Während von oben Morgensterne herunterfallen. Und der Panzerführer natürlich Molotovs auf uns schmeißt. ~_? | Rechts: Der Himmel scrollt natürlich Parallax. Und der Hintergrund ist natürlich animiert. Komplett. Und flüssig. ~_???)

Dabei ist es so fett ey. Die Musik kann zwar nicht mehr ganz die Klasse des NES Vorgängers oder des Mega Drive Erstlings erreichen, aber andere Developer wären froh, sie hätten derart treibende und Hitverdächtige Musik in ihren Spielen. Die Steuerung ist übrigens ebenso perfekt, auch wenn ich die Walljumps oder Batmans Drahtseil etwas vermisste. Dafür hat Batman dieses mal vier verschiedene Waffen zur Auswahl, die er einsammeln kann, wovon jede noch einmal einen Sekundärschuss hat, wenn man den Feuerknopf lange genug gedrückt hält. In brenzligen Situationen kann man sich mit einem “Dash” etwas von der Gefahrenquelle verpissen, wobei man höchstwahrscheinlich direkt in die nächste rauscht und Energie verliert. Oh Gott, ist das Game schwer, so eine Scheiße. Aber immerhin; Stirbt man, kommt es einem immer wie die eigene Schuld vor, da alles irgendwie zu meistern geht und die Steuerung immerhin nicht dran schuld ist. Ärgerlich ist es dennoch, denn den Endgegner – Joker in seiner finalen Form – muss man gesehen haben. :O

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Demon’s Crest

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~ D E M O N ‘ S · C R E S T ~

Firebrand machte sich nach “Gargoyle’s Quest 2″ direkt auf ein neues Abenteuer und zwar auf die Suche nach den sechs Artefakten der Elemente Feuer, Erde, Wasser, Luft, Zeit und Himmel. Es heißt, wenn alle Artefakte zusammen kommen, erscheint das Unendlichkeitsartefakt und beschert dem Besitzer unendliche Macht. Firebrand fehlt nur noch ein Artefakt, welches er dem Drachen Somulo abluchsen will. Während des Kampfes jedoch wird er schwer verletzt woraufhin sein Erzfeind Phalanx die Chance ergreift und ihm die Artefakte klaut. Einzig das Feuerartefakt kann Firebrand retten, wobei dieses leider in 6 Teile zersprang und Firebrand nur eins behalten konnte.

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Für ein Spin-Off von Ghost’n'Goblins hat sich Firebrand ganz schön gemausert. Vom Game Boy Erstlingswerk über den NES Nachfolger, welcher danach sogar noch einen Game Boy Port beschert bekam, ist er nun sogar in der 16-Bit Ära auf dem Super Nintendo angekommen. Geändert hat sich dabei nicht wirklich viel, es gibt einfach nur “mehr” von allem. Firebrand kann nun seine Power (seinne Schuss) auf sechs verschiedene Arten ausbauen und zudem ganze sechs verschiedene “Zustände” annehmen. Je nach gefundenem Artefakt kann er nun wahlweise fliegen, Steinstatuen zertrümmern, schwimmen oder bekommt so etwas wie eine Megarüstung. Als wäre das noch nicht genug, gibt es nun obendrein die Möglichkeiten 6 verschiedene Zaubersprüche parat, sowie 6 verschiedene Potions im Gepäck zu haben. Und (!) dann sind da auch noch die 6 verschiedenen Talismane, die gewisse Fähigkeiten wie “höhere Feuerrate” oder “steigert die Wahrscheinlichkeit, dass Gegner Health / Geld fallen lassen” aktivieren. Das ist ganz schön viel Zeug für den kleinen Firebrand und ganz ehrlich? Man braucht eigentlich nicht einmal die Hälfte davon.

Das Spiel ist durchaus komplett ohne Zaubersprüche zu meistern, von den Artefakten krieg man beim ersten mal durchspielen ohnehin nicht alle und die verschiedenen Zustände wie z. B. “schwimmen” benutzt man ohnehin nur, wenn es gerade wirklich notwendig ist, da sie teilweise mehr Nachteile, wie Vorteile haben. Hier hätte ich mir “weniger ist mehr” gewünscht, aber immerhin lädt das Game so zum nochmaligen Spielen ein. Die Level bieten allerhand Geheimnisse und extras, die man erst einmal finden muss und teilweise auch nur mit besonderen Fähigkeiten erreicht. Mehrmaliges besuchen der Level ist also Pflicht, da man ja vor allem auch irgendwie an Geld kommen muss, um sich Potions und Zaubersprüche leisten zu können. Hier wäre aber schon wieder “weniger ist mehr” angesagt gewesen, denn am Geld mangelt es eigentlich zu keinem Zeitpunkt. Gerade im ersten Dorf Level mit den Shops fliegt immer soviel Geld herum, dass man die eigentlichen Level nur widerwillig besucht, da man dort ja verrecken könnte.

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Und verrecken wird man oft. Die eigentlichen Level haben es wie schon die Vorgänger in sich. Die Gegner respawnen direkt wieder, sobald man sich ein paar cm davon entfernt hat (besonders nervig bei den Geistern, die auf einen zufliegen) und Levelfallen wie Stacheln und Feuer machen das Maneuvrieren auch nicht gerade leichter. Überhaupt ist die Steuerung ein wenig tricky, wenn man die Form geändert hat und z. B. schwimmen oder fliegen muss. Fluchen ist vorprogrammiert und man wünscht sich das ein oder andere mal, man hätte den ganzen Kram weggelassen. Da es aber mal wieder unendlich Continues, fast unendlich Leben und Energie gibt, ist das eigentliche Spiel dann doch gar nicht so schwer, wie es die ersten Level vermuten lassen. Hat man sich erst einmal aufgepowert, eine Potion im Gepäck und den Schuss etwas optimiert, fliegt es sich schon wesentlich angenehmer durch die Level.

Gott sei Dank, denn so konnte ich wenigstens alle Level sehen, denn was hier an Grafik geboten wird, ist teilweise schon ziemlich genial. Demon’s Crest hat einen ganz eigenen, düsteren aber dennoch farbenfrohen Stil, der sofort zu begeistern weiß. Dafür sorgt das Opening mit dem fetten Drachen als aller ersten Gegner. Das Super Nintendo zeigt hier mit fetten Sprites, Wasser- und Transparenzeffekten, was es kann und über die Landkarte wird diesmal sogar via Mode 7 geflogen. Einfach nur ein Gimmick, sieht aber klasse aus. Die Endgegner sind jeweils ziemlich groß und beeindruckend und die Animationen allesamt wunderschön flüssig. Definitiv eines der schönsten SNES Spiele. Musikalisch bekleckert es sich dann leider nicht gerade mit Ruhm, nervt aber immerhin nicht mehr ganz so krass, wie die ersten beiden Teile. Der Soundtrack geht in Ordnung, mehr aber auch nicht.

Alles in allem muss ich Demon’s Crest aber irgendwie einen Pen abziehen. Ich kann leider gar nicht genau sagen warum, aber irgendwie vermisste ich wohl das Unschuldige / Cute der ersten beiden Teile, obwohl ich die düstere, erwachsenere Grafik wirklich mag. Außerdem kamen mir die verschiedenen Formen, die man annehmen kann, etwas aufgesetzt vor und ich wäre lieber immer “Firebrand” geblieben und hätte halt so Fähigkeiten dazu bekommen und den Schuss aufgepowert. Das war ein wenig weird.

Ansonsten definitiv für Gargoyle’s Quest Fans zu empfehlen. ~_____~

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Gargoyle’s Quest 2 – The Demon Darkness

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G A R G O Y L E ‘ S   Q U E S T  2 ~  the demon darkness

Firebrand lebt sein friedliches, kleines Leben in seinem friedlichen, kleinen Dorf Etruria. Täglich geht er in’s lokale Trainingszentrum, um stärker zu werden. Immerhin ist er ein waschechter Dämon. Als er eines Tages von seinem Training zurück kommt, hat eine geheimnisvolle Macht – das schwarze Licht – seine Welt überfallen und die Einheimischen mit einem Fluch belegt. Schnell eilt er noch zum König, doch auch dieser liegt bereits im Sterben. Kurz bevor dessen Tode jedoch, kann er Firebrand noch “des Geistes Fingernagel” geben und ihm vor allem eröffnen, dass er der Auserwählte ist. Der legendäre Red Blaze. Aber Firebrand ist noch so jung und unerfahren. Kann er es wirklich sein?

Oder wird ihn das bevorstehende Abenteuer erst dazu machen?

Oooaaahhh, Gargoyle’s Quest. Schon damals auf dem Game Boy spielte ich den ersten Teil und war aus irgendeinem Grund fasziniert von dem Spiel, auch wenn ich nicht wirklich weit kam. Irgendwie gefiel mir das Gameplay aus Laufen, Hüpfen, Schießen, sich an Wänden festhalten und kurzzeitig fliegen einfach sehr! Als ich dann vor ein paar Jahren wieder einen Game Boy samt Gargoyle’s Quest kaufte, spielte ich es einfach durch. Hä? Galt es nicht als eines der schwersten Game Boy Spiele überhaupt? Wieso hatte ich keinerlei Probleme damit? Ich bin weiß Gott nicht der beste Spieler der Welt – im Gegenteil. Ich bin sagenhaft schlecht. Von diesem Erlebnis natürlich vollauf begeistert, wagte ich mich nun endlich mal an Gargoyle’s Quest II.

Und wurde erbarmungslos zerstört.

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Seelisch, wie moralisch. Ich spielte eine Stunde lang und kam nicht einmal über das erste Stage hinaus. Wenn mich nicht das Level ansich, mit seinen Feuerfallen oder frechen Gegnern, welche einem ganz lässig und fast in Zeitlupe ein Projektil reindrücken, nicht tötete, dann war es eben direkt der erste Mid-Boss. Wow, ok. Gargoyle’s Quest II ist definitiv schwerer, als der erste Game Boy Teil. Aber; Kommt man erst einmal in die nächsten Dörfer, stellt man fest, dass es ein Passwort System gibt. Des Weiteren kann man sich Leben hinzukaufen, die man mit den eingesammelten Vasen bezahlt. Und als ob das noch nicht genug wäre, gibt es diverse Gegner auf der Landkarte, bei denen man im Prinzip unendlich Vasen durch Kämpfe ergattern kann. Klingt fast schon zu einfach, aber keine Angst, das wird es nicht. Es gilt immer noch, die einzelnen Level und Bosse zu schaffen. Und obwohl die Levels jedes mal eigentlich ziemlich kurz sind, haben sie’s doch in sich. Die Gefahren lauern einfach überall. Ob es eine Feuergrube ist, die man vorher nicht sah und direkt reinfliegt, ob es Stacheln an der Decke sind, in die man reinknallt, wenn man zu hoch springt oder ob… jawohl… die Gegner respawnen. Und zwar auf’s Heftigste. Entledigt man sich einem Gegner, muss man aufpassen sich nicht zu weit zu entfernen, denn sonst ist er direkt respawned und nervt einen direkt noch einmal. Das klingt super frustrierend, geht aber bald in Fleisch und Blut über, da man durch die unzähligen Tode und Versuche die Level ohnehin bald auswendig kennt und beinahe im Speedrun-Modus durchrauscht. Tricky bleibt es dennoch und ich biss mir an so manchem Boss schon meine falschen Zähne aus.

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Witzigerweise ist das Spiel aber derart nice gemacht, dass es mich bei der Stange ( :pen: ) hielt und ich es durchspielte. Fuck, yeah! Firebrand kommt einem zwar anfangs langsam vor, lässt sich aber hervorragend steuern und so wirklich unfair behandelt fühlt man sich auch nie. Es findet die perfekte Balance zwischen Schwierigkeit und Fairness. Zudem bieten die Außenwelten im RPG Stil ein wenig Abwechslung, auch wenn man nicht wirklich viel RPG-mäßiges macht, außer mit Leuten sprechen. Die Zufallskämpfe auf der Landkarte – wie noch in Gargoyle’s Quest I – gehören nun Gott sei Dank auch der Vergangenheit an. Ansonsten wird sich noch RPG-mäßig aufgelevelt und man bekommt nach und nach immer mehr Fähigkeiten wie höher springen, länger fliegen, etc. Hier fand ich eigentlich nur schade, dass man – ist man erstmal voll aufgepowert – gar nicht mehr so lange spielt und seine “Macht” genießen kann.

Die wirklich hervorragend stimmungsvolle und technisch einwandfreie Grafik lässt sich dann auch mit dem Erscheinungsdatum von 1992 erklären, wo die meisten vermutlich schon ihr Super Nintendo oder eben ein Sega Mega Drive hatten. Zu dem Zeitpunkt war das NES einfach schon sehr betagt und Capcom hatte anscheinend genug Zeit und Erfahrung, eine derartige Qualität abzuliefern. Mit viel Liebe wurde hier gepixelt und vor allem auf ein stimmungsvolles Gesamtbild geachtet, wobei ein gewisser “cartoon look” beibehalten wurde, der trotz aller Düsterheit eine gewisse, freundliche Grundstimmung hervorruft. Einfach… schön. Die Musik… naja… es wird viel gedudelt und ein bisschen genervt und alles in allem kann und will ich da gar nicht mehr dazu schreiben. Hier wäre sicher etwas mehr drin gewesen, erst recht, wenn man sich Sunsoft NES Games anschaut bzw. -hört.

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Troll Hunter

TROLL HUNTER

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TROLLJEGEREN

Drei Studenten arbeiten gerade an einem Dokumentarfilmprojekt für ihre Universität. In der Gegend um die Universität kommen mehrere Bären auf unerklärliche Weise um. Da die Jagd auf Bären in Norwegen streng vom Staat kontrolliert wird, ist das ein heikles Thema, welchem die Studenten gerne auf den Grund gehen würden. Die Spur führt sie schnell zu einem Mysteriösen Mann, der von allen nur Hans genannt wird. Es stellt sich heraus, dass er etwas ganz anderem auf der Spur ist als Bären. In den Wäldern und Bergen Norwegens gibt es nämlich Trolle und Hans jagd sie. Das ist Hans Geschichte.

 

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Die Filmsensation aus Norwegen. Troll Hunter ist ein Low-Budget “Mockumentary”, das heißt eine Fake Dokumentation ganz im Stile Blair Witchs oder Paranormal Activities. Vielen mögen diese fake Dokumentarfilme zum Hals raus hängen, aber Troll Hunter hat imho noch am meisten Story und vor allem eins: Herz. Das ganze Setting ist auf Anhieb sympathisch, genauso wie die Schauspieler. Die Trolle werden nicht einfach als unbarmherzige Bestien dargstellt, sondern eher wie… normale Tiere. Der Beruf des Troll Jägers ist auch nicht so glorreich, wie er sich anfangs anhört und das das überhaupt alles funktioniert hat man dem cleveren Drehbuch und der ganzen Zusammensetzung der Trollgeschichte zu verdanken. Zwischen all den tollen Nachtszenen, in denen Trolle gejagt werden, gibt es immer wieder neue Häppchen an Informationen und Erklärungen zu den Trollen und deren Gesamtsituation in Norwegen und das stehts mit einem Augenzwinkern garniert. Troll Hunter nimmt sich selbst gar nicht ernst und bringt uns dadurch erst zum Lachen. Und weil die Schauspieler durch die Bank weg alle saubere Arbeit leisten, nimmt man ihnen auch alles ab und fiebert oder lacht gerne mal mit.

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Trotz Mockumentary Style sehen die Aufnahmen des verregneten Norwegens einfach klasse aus. Gerade Nachts, wenn das einzige Licht der Mondschein und die Taschenlampen des Teams sind, wird hier eine schöne Atmosphäre gezaubert. Es ist nicht “einfach nur dunkel”, sondern fast sogar schön. Und in genau diese schönen, aber dennoch wackeligen Bilder, fügen sich die Troll CGI ein, die mit dem Budget vermutlich nicht hätten besser aussehen können. Ich muss mich immer wieder wundern, wie derart kleine Projekte so tolle CGI hinbekommen, während ein 100 Millionen Dollar Hollywood Film es teilweise kaum besser macht? Klar, perfekt sind sie nicht und gerade wenn man die Trolle komplett sieht, wirkt es ein wenig unbeholfen, aber je näher man an den Trollen ist, desto besser sehen die CGI aus. Die Verfolgungsjagten mit Wackelkamera und der großartige Schluss sind schon wirklich sehr gut gemacht. Eine wahre Wohltat.

Beim finalen Rating fehlt jetzt leider doch ein kleiner Pen, da der Film ab und zu seine Längen hat. Es dauert ein wenig, bis er in Fahrt kommt und auch gegen Schluss gibt es dann noch die ein oder andere Länge, bzw. “unlogische” Situation. Das ist aber wirklich minimal und vertretbar. Bleibt immer noch eine echte Empfehlung.

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