Cat’s Eye

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Cat’s Eye

· Ein Typ will aufhören zu rauchen. Dazu besucht er ein Institut, welches sich selbst ganz stolz eine 100%-ige Erfolgsquote zuschreibt. Der Typ ahnt jedoch noch nicht, mit welchen Methoden die Firma Leuten das Rauchen abgewöhnt.

· Ein Typ hat ausversehen einem Gangsterboss die Frau ausgespannt. Er wird vom Gangsterboss geschnappt und bekommt eine wagemutige Wette vorgeschlagen. Er soll das Hochhaus – in welchem sich des Gangsterbosses Penthouse befindet – umrunden. Jedoch nicht unten auf der Straße, sondern vom Penthouse über den Balkon auf den Vorsprung. Fällt er in die Tiefe, stirbt er. Schafft er es, bekommt er eine Tasche voll Kohle und die Frau des Gangsterbosses.

· Eine Tussi aka ein Kind hat Alpträume. Sie sagt, ein Monster würde in ihrer Wand leben. Hah, dummes Kind. Eines Tages läuft der Familie eine Katze zu und die kleine Tussi denkt natürlich asapst, dass die Katze sie vor dem Monster retten will / kann. Hah, dummes Kind. Oder etwa… doch nicht?

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Wie die Inhaltsangabe schon ganz deutlich macht, hier handelt es sich um eine Ansammlung von 3 Kurzfilmen, die ansich zwar durch die Titelgebende Katze “verbunden sind”, das jedoch nur höchst minimal. Die Katze läuft halt dauernd durch’s Bild, lul. Die drei verschiedenen Stories spielen sogar in jeweils unterschiedlichen Bundesstaaten und könnten unterschiedlicher kaum sein, also von daher wirkt das mit der Katze fast ein bisschen aufgesetzt. Aber dennoch, als kleiner roter Faden durch den Film ist es ganz cute. Und die Katze ansich ist auch super cute und wurde vor allem auch sehr gut gefilmt. Die Geschichten ansich finde ich thematisch allesamt wirklich gelungen, auch wenn sie jeweils keine großen Überraschungen bieten. Das ist leider das größte aber dafür einzige Manko am ganzen Film. Denn der Rest ist einfach klasse. Meine Lieblingsstories waren immer die mit dem Gangsterboss und wo der Typ da am Hochhaus außen lang läuft, sowie das mit dem Kind und dem Monster. Die Szene mit dem Hochhaus ist wirklich klasse gefilmt und wenn man auch nur ein bisschen ein ungutes Gefühl bei Höhen bekommt (erst recht, wenn man keinen Halt hat), dann ist das Segment wirklich spannend. xD Die Spezialeffekte fand ich vor allem überraschend gelungen, vor allem beim letzten Segment mit dem Kobold. Ja, es ist sicherlich kein Sommer Blockbuster Niveau, aber für eine Stephen King Verfilmung überraschend nice.

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Der Vorteil von 3 Kurzgeschichten ist halt, dass es kaum langweilig wird und alles ziemlich straff organisiert ist. Dazu der pumpende 80er Soundtrack von Alan Silvestri – welcher wirklich, wirklich geil ist?! – und fertig ist eine der gelungeneren Stephen King Verfilmungen. Wenn auch nicht die beste, denn in 3 kurzen Stories kriegt man halt echt nix “episches” unter. Aber wer Katzenauge – so der deutsche Titel – schon lange nicht mehr oder noch gar nicht geschaut hat, der darf ihn sich ruhig mal anschauen. Vor allem die Blu-ray, also.. ka irgendwie ist der Film würdevoll gealtert.

:pen: :pen: :pen: :pen: :transpen:

Auf der Strecke

Auf der Strecke
Schweiz / Deutschland2007
Reto Caffi

Rolf ist Kaufhausdetektiv und sitzt die meiste Zeit vor den Monitoren und überwacht die Kundschaft… und Sarah, die hübsche Kassiererin in der Buchabteilung. Er ist ein klein wenig verliebt in sie. Manchmal, wenn er mit der Straßenbahn nach Hause fährt, trifft er sie in der Bahn und bekommt immerhin ein Lächeln geschenkt. Eines Tages wird Sarahs Freund in der Straßenbahn von jugendlichen angepöbelt und attackiert. Rolf sieht dies und trifft eine schwerwiegende Entscheidung. Er steigt aus. Der Freund ist eigentlich ihr Bruder und am nächsten Tag tot.

Mal wieder bei einem Kurzfilm hängen geblieben aber Gott sei Dank so ziemlich zu Anfang des Filmes. Knapp 30 Minuten geht er nur und erzählt mehr, als manch anderer Film. Dabei wird hier kaum gesprochen. Es sind eher die Gedanken und Emotionen der Hauptdarsteller, die hier die Geschichte erzählen. Und der Hauptdarsteller, Roeland Wiesnekker, schafft es mühelos, dass wir seine Gedanken nahezu hören können. Mit seinem zerknautschten Gesicht spielt er hier eine innere Zerissenheit, die sich trotz der kurzen Laufzeit des Filmes sofort auf uns überträgt und absolut glaubhaft rüber kommt. Dazu kommt das Spiel der Kamera, welches mit Farben, Tiefenunschärfe und Wacklern die Gefühle der Hauptdarsteller noch unterstreicht.

Wirklich ein klasse Kurzfilm mit toller Optik, klasse Darstellern und einer Geschichte ohne wirkliches Ende. Fast ein wenig zu kurz.

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Hagen PM

HAGEN pm | Mike Viebrock | Deutschland 2006 | Kurzfilm: 15 Minuten

Hagen Hentschel ist erfolgreicher Stararchitekt und obendrein stinkreich. Er kann es kaum fassen, das er in einer Leichenhalle aufwacht. Er soll tot sein!? Zumindest besagt das sein Leichenzettel am Arm. Unter Schock stehend läuft er durch das Krankenhaus. Nach Hause. Dort erwartet ihn der nächste Schock.


(Hauptdarsteller: Michael Brandner)

Hagen PM fängt mit stilvoller Cinematografie, deren man ihre 35 mm ansieht, an und überrascht zugleich mit einer tollen Stimmung, welche den Wunsch nach guten Horrorfilmen aus Deutschland in einem weckt. Schnell schlägt der Film in eine Art Drama um. In wenigen Minuten schafft es “Hagen PM” uns den Charakter des Hagen Hentschel ein wenig näher zu bringen und fast fühlen wir mit ihm. Die Geschehnisse bei ihm zuhause sind immerhin für jeden nachvollziehbar. Man selbst möchte nicht in seiner Haut stecken. Selbst eine ganz kleine Prise Humor kommt zum Vorschein, als Hagen auf dem Friedhof die “Gothic Kids”, wie sie im Abspann genannt werden, trifft.

Hagen PM ist ein tolles kleines Filmchen, dessen Glanzpunkte nicht nur der tolle Hauptdarsteller ist, welcher es in super kurzer Zeit schafft, so etwas wie Symphatien für ihn aufzubauen. Nein, auch die Cinematografie muss erwähnt werden. Gefilmt auf 35 mm, wird hier jeder einzelne Frame so gekonnt in Szene gesetzt, das man sich unweigerlich fragt, warum man sowas nicht öfter in Deutschland sieht. Werden Filmstudenten nach ihren Abschlussarbeiten etwa rückgezüchtet? Oder liegt es daran, das die Deutschen Filme wie “Hagen PM” in voller Länge nie ertragen würden, bzw. sehen wollen? Schon wieder Sex, Nazis, DDR oder am besten alles zusammen? Schade.

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Der Mungo

DER MUNGO | Philipp Osthus | Deutschland | 2006

Die Polizei ist einem Kriminellen auf der Spur. Um ihn endgültig dingfest zu machen, organisieren sie einen Fakedeal, bei dem er endlich in die Falle tappen soll. Die Ware: Plutonium. Echtes. Sollte diese Operation fehl schlagen – so sind sich alle bewusst – wird das katastrophale Folgen haben.


Der Mungo entstand als Abschlussfilm 2006 des Filmstudiums an der Hamburg Media School und gewann sogleich den Studio Hamburg Nachwuchspreis 2007. Dabei ist es einfach zu sehen warum. In 20 Minuten Laufzeit sehen wir eine recht spannende Story um eine Polizeioperation, die nicht nur wunderschön gefilmt ist, sondern gleich noch mit zwei Twists aufwarten kann. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob der erste Twist nun gewollt ist, oder nicht. Ich war definitiv ein klein wenig überrascht und das ist doch schon einmal was. In starkem Kontrast zu den üblichen deutschen Krimiserien im TV, hat der Mungo definitiv Kinoqualitäten. Dafür sorgen nicht nur Farbfilter, eine gute Kameraarbeit und dicker Sound, sondern auch professionelle Schauspieler gleichermaßen. Wenn man Kurzfilme wie “Der Mungo” sieht, wünscht man sich unweigerlich mehr von der Art.

Gritty Cop Thriller müssten im Prinzip auch in Deutschland möglich sein.

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Memoryeffekt


M E M O R Y E F F E K T | 2 0 0 7 | C L A U D I A L E H M A N | D E U T S C H L A N D


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Anne leidet seit einiger Zeit an grauenhaften Alpträumen. In ihren Träumen sieht sie, wie eine Frau in einem Treppenhaus eines Hochhauses geschlagen wird. Als der immer gleiche Alptraum sich häuft, will sie Schlaftabletten besorgen. Die geheimnisvolle Aylin arbeitet in der Apotheke, die sie aufsucht. Aylin bittet Anne sie schnell nach Hause zu fahren, da kommen plötzlich die Alpträume zurück. Kennt Anne dieses Hochhaus?

Memoryeffekt ist ein Kurzfilm (23 Minuten), der 2007 auf der Berlinale unter dem Banner “Perspektive deutsches Kino” lief und zeigt, was in selbigem stecken könnte. Die Betonung liegt auf “könnte”, denn Memoryeffekt ist all das, was man so selten im deutschen Kino sieht. Eine spannende Geschichte ganz ohne ficken, Mallorca, Nazis oder der Stasi, welche zudem geschickt erzählt wird und sogar einen Twist parat hält, den man so im ersten Moment nicht erwartet. Das ganze durch eine stil- und effektvolle Kameraarbeit unterstützt, die den Vergleich mit großen Produktionen nicht zu scheuen braucht. Stylishe Hochhäuser? Gibt’s nicht nur in Hong Kong, sondern auch in Deutschland. Die Kombination von Plot, Kamera (Viel Blau/Grau Filter), Set und vor allem Sound, schaffen es tatsächlich ein deutsches Hochhaus spannend aussehen zu lassen.

Warum gibt es sowas nicht viel öfter im Kino zu sehen? Weil es die Deutschen wohl ganz offensichtlich nicht interessiert.

Ficken, Mallorca, Nazis, Stasi.

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