A War Named Desire

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A War Named Desire HK 2000

Als seine Mutter stirbt, reist Jones (Daniel Chan) zusammen mit seiner Freundin Jesse (Pace Wu) nach Thailand, um seinen Bruder Charles (Franics Ng) zu suchen. Er möchte sich das Geld wiederholen, dass dieser vor langer Zeit von der Familie stahl. Wie sich herausstellt, ist Charles mittlerweile Boss einer Gang, die sich in Thailand einen Namen gemacht hat und ständig im Clinch mit verfeindeten kriminellen Organisationen liegt. Schneller als ihm lieb ist, wird Jones in die Angelegenheiten seines Bruders hineingezogen.

Bevor Alan Mak zusammen mit Andrew Lau 2002 mit Infernal Affairs der internationale Durchbruch gelang, drehte er 2000 das vorliegende Actiondrama A War Named Desire. Eigentlich ein Film, der 10 Jahre zu spät kam, denn mit dem Mythos des ehrenwerten Kriminellen, einer von Verrat und unlogischen, rein der Dramatik dienenden Plotwendungen durchzogenen Story, Overacting und teils kitschiger Musik liegt er gar nicht mal so weit weg von der Heroic Bloodshed-Welle der späten achtziger Jahre. Doch die hochwertige Inszenierung und vielschichtigen Charaktere verhindern, dass A War Named Desire im Hongkonger Gangstereinerlei untergeht. Während Francis Ng seine Figur gewohnt souverän spielt, beginnt man als Zuschauer schon bald, auch für die Personen um ihn Gefühle zu entwickeln. Da gibt es einmal York (Dave Wong), ein harter Typ mit weichem Kern, der als rechte Hand Charles’ dient; seine schöne Schwester Snow (Gigi Leung), wohl die mysteriöseste Figur des ganzen Films, den schrägen, tuckigen Mark, natürlich gespielt von Sam Lee; sowie den intriganten Master King, ein gealterter Gangster, der im Hintergrund die Fäden zieht. So gesehen alles Persönlichkeiten mit der Komplexität von Pappaufstellern, doch die hervorragenden Schauspieler verhelfen zu einer gewissen Glaub- und Liebenswürdigkeit.

Bei diesem farbenfrohen Ensemble geht Daniel Chan mit seinem Popstar-Face unter, was aber nicht weiter schlimm ist. Langeweile kommt ohnehin nie auf, Alan Mak kutschiert seine Charaktere zwar von einer Klischeegrube zur anderen, tut dies aber mit einer solchen Unbekümmertheit und Stilsicherheit, dass man ihm den ein oder anderen Aussetzer verzeiht. Unter Freunden verkündete Sprüche wie “Wenn du mir eines Tages eine Kugel in die Brust jagen musst, dann zögere nicht” wirken zwar auf den ersten Blick mehr als pathetisch, doch in der von Alan Mak konstruierten Welt sind sie zur Selbstverständlichkeit geworden. Am Ende lässt Mak den Plot links liegen und zieht dann noch mal alle Register: Vom toll choreographierten, kurzen Shootout mit den tanzenden Francis Ng und Gigi Leung über die letzte großen Konfrontation in Charles’ Haus inklusive explosiver “Ich opfer’ mich für dich”-Einlage bis zur finalen, furios geschnittenen Auto-zu-Auto-Ballerei – ein Riesenspaß für Jung und Alt (ehm), an dessen Ende nur die Einsicht bleibt: “They don’t make them like they used to”.

Ja, irgendwie ist A War Named Desire einer der letzten Filme seiner Art. Werke wie Infernal Affairs, Election und Dog Bite Dog haben den Mythos des Kriminellen mit Herz und Ehre längst auseinandergenommen wie der Metzger sein armes, dickes Schweinchen. Wir danken Alan Mak für diesen Quasi-Abgesang auf ein totgelaufenes Genre, in dem er all das konzentriert, was Hongkonger Actionfilme so charmant und reizvoll machte. Richtig, machte: Eine Vergangenheitsform verleiht diesem Kommentar nochmal eine besondere Tragik, denn wir wissen ja um das Schicksal des heutigen HK-Kinos. Einer der wenigen, die da noch die Flagge hochhalten, ist natürlich Johnnie To. Der hat mit diesem Film natürlich nix zu tun, aber die Nennung von Johnnie To in Filmreviews gibt sicher Extrapunkte bei der Milkyway Internet Überwachungsanstalt. Hihi!

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Lifeline

Lifeline (Hong Kong 1996, Johnnie To)

Dieser Film hat eigentlich gar keine Story in dem Sinne. Kein Ziel. Wir sehen lediglich gut 100 Minuten lang die Arbeit und Probleme einer Feuerwehrtruppe in Hong Kong. Gleich am Anfang wird der Chef der Truppe bei einer Rettungsaktion schwer verletzt wird und danach querschnittsgelähmt ist. Die Truppe gilt in Hong Kong schon als die “verfluchten Pechvögel”. Das weiß auch Alex Fong, der als neuer Chef in die Truppe kommt. Er ist eher der Feuerwehrmann der strikt nach Buch arbeitet, während Lau Ching Wan mehr der “Ich würde es riskieren um jemanden zu retten” Typ ist. Lau Ching Wan hat es am Anfang auch gleich mal auf die, zugegeben, hurengeile Carmen Lee abgesehen. Sie ist Doktorin und hat allerdings gerade Zoff mit ihrem Freund. Es gibt noch jede Menge mehr Nebencharaktere und alle haben so ihre Probleme. Manche werden leider nur kurz angeschnitten und man wünscht sich, man hätte etwas mehr über sie erfahren, um dann am Schluss mehr mit ihnen mitfiebern zu können.

Der Schluss ist eh krank. Zwar ist Lifeline ein Feuerwehrmännerfilm (?) allerdings gibt es nur eine wirkliche Feuerszene im Film. Tjo, die geht dann dafür auch knapp 40 Minuten und geizt nicht mit spektakulären Aufnahmen. Sie ist echt krass inszeniert und alle paar Minuten explodiert irgendwo etwas, Dreck und Feuer fliegt rum und wir sehen Lau Ching Wan durch verpuffende Feuerbälle rennen, springen und rutschen. Hier hat man sich wahrlich in’s Zeug gelegt und oft frage ich mich einfach nur, wie die das, damals 1996, in Hong Kong so hingekriegt haben.

Applaus!

Negativ fiel mir dann eigentlich, neben den unzureichend ausgeleuchteten Problemen der Charaktere, nur die Musik auf. Die klingt ziemlich billig und passt oft ganz einfach nicht zum Geschehen. Das ist vor allem in der letzten Szene etwas Schade, da diese ansonsten ziemlich genial ist. Tjo.

Definitiv nicht Johnnie Tos bester Film, aber ein guter Film über Feuerwehrmänner mit einer dicken Feuerszene. Hurra.

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Deep Rising

Deep Rising aka Octalus – Der Tod aus der Tiefe (USA 1998, Stephen Sommers)

John J. Finnegan (Treat Williams) rast mit seinem Schnellboot über das südchinesische Meer. Neben seinem Kollegen Petrucci und einer hurengeilen Koreanerin ist auch eine Truppe Söldner mit an Bord. Er weiß nicht so recht wohin, er sie bringen soll, geschweige denn, was sie da wollen. Aber das interessiert ihn nicht. Wenn das Bargeld lacht, ist das alles zweitrangig für ihn. Plötzlich hat sein Boot einen Unfall. Irgendwas wurde gerammt. Bei näherer Betrachtung finden sie schnell heraus, das direkt vor ihnen ein Kreuzfahrtschiff liegt. Die Söldnertruppe macht sich startklar. In der Hoffnung Ersatzteile für das zerstörte Boot Finnegans zu finden, betreten sie das Schiff. Doch irgendetwas stimmt hier nicht. Es ist kein Mensch an Bord.

Baha? Endlich sah ich ihn mal, nachdem ich (von Penance?) mal gehört habe, das er recht gut sein soll. Und ja, das war er. Zu schade, das das deutsche DVD Cover aussieht, wie ein trashiger B-Movie. Nun ja… er ist ja auch ein B-Movie irgendwie, aber was ich nicht wusste: Mit einem A-Budget. Das heißt wir sehen dicke Special Effects, tolle Kameraarbeit, professionelle Schauspieler und dergleichen. Ich war etwas überrascht.

Was mir von Anfang an gefiel war die Atmosphäre. Schon auf Finnegans Boot sah es ziemlich rauh, dreckig und etwas zukunftsmäßig aus. Das führte sich dann nahtlos in den Maschinenräumen des Schiffes fort und man sieht unweigerlich, das hier keine lamen CGI am Werk waren. Viele Szenen erinnerten sogar an Alien- oder generell Sci-Fi Filme. Das war recht geil. So war es dann auch Treat Williams, der zur rauhen Atmosphäre beitrug. Als eigentlicher Held im Film gefiel er mir außerordentlich gut. Lag evtl. daran, das ich den Schauspieler noch nicht kannte und er nicht Vin Diesel heißt. Dazu noch die sexy Femke Jannsen die hier eben nicht dem typischen Frauenklischee entspricht und eine menge random Söldner die ziemlich früh ihr Leben lassen und es bleiben keine Wünsche offen.

Am meisten überrascht war ich dann von den Creatureeffects. Ich meine, der Film ist nun schon etwas älter und CGI Special Effects altern so schnell, wie keine andere, aber das Monster sah wirklich recht nice aus. Und da es nunmal aus dem Wasser kam, machte es nichts, da es super glänzte. Hier passte es perfekt und fiel gar nicht auf. Auch die Szenen in denen man das Monster mit realem Set und realem Wasser kombinieren musste wirkten absolut überzeugend. Prima.

Also keine Ahnung. Ein richtig dicker Monsterfilm mit tollen CGI, tollen Schauspielern, viel Action, einem dicken ekligen Endboss und einer noch dickeren fetten Explosion am Schluß. Was will man mehr?

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P.S.: Am Schluss sah ich dann auch erst, das der Film ja eigentlich von Stephen Sommers ist. Sehr nice. Mir gefiel ja schon die Mumie 1 und 2 von ihm. Umso erschreckender fand ich es, wie er bei Van Helsing absacken konnte. Vor allem bei den CGI, die in Deep Rising einfach besser aussahen ~_??????

Trailer:
http://www.youtube.com/watch?v=JT3F5-lm8Zs&eurl=

Fearless

Fearless (Hong Kong 2006, Ronny Yu)

Huo Yuan Jia wollte schon als kleiner Junge Kung Fu von seinem Vater lernen. Der ließ ihn jedoch in weiser Voraussicht nicht. Yuan Jia klaute sich also die Kung Fu Schriften vom Vater und lernte fortan alleine. Nach einem verlorenen Kampf mit einem arroganten gleichaltrigen Bengel schwor er sich, nie wieder zu verlieren und den Namen seiner Familie in ganz Tjan Jing zu verbreiten!

30 Jahre später. Huo Yuan Jia ist mittlerweile einer der besten Kung Fu Kämpfer. Er ist rücksichtslos, arrogant, säuft, lässt seine Familie für das Kämpfen öfter mal allein zuhause und bereitet seinem besten Freund nur Ärger, als er gegen Meister Qui kämpft. Seinem letzten Gegner auf dem Weg zur Nr. 1 in ganz Tjan Jing. Es kommt, wie es kommen muss. Er kämpft. Er gewinnt. Er ist die Nr. 1. Am nächsten Morgen erfährt er, das er Meister Qui umgebracht hat. Verwirrt geht er nach Hause und findet auch noch seine Frau und Tochter ermordert vor. Er flüchtet aus der Stadt und torkelt hoffnungslos umher. Er flüchtet… vor sich selbst.

Interessant. Den Character Huo Yuan Jia kennen wir ja schon aus anderen Jet Li Filmen, wie z. B. Fong Sai Yuk oder der Once Upon A Time In China Serie. Hier allerdings sehen wir zum ersten mal seine Anfänge. Und die waren wahrlich nicht glorreich. Als skrupelloser Kämpfer schafft es Yuan Jia an die Spitze und lässt dabei so einige Menschen hinter sich. Sein Freund kündigt ihm die Freundschaft. Seine Familie wird ermordert und das war nur möglich, da er besoffen irgendwo rum lungerte und seinen Sieg, über Meister Qui, feierte. Meister Qui ist tot. Das wollte er so nicht. Am Anfang des Films ist Jet Li ziemlich am Overacten und man hat das Gefühl es mit einer Oper oder einem modernen Theaterstück zu tun, aber ab dem Punkt der Flucht aus der Stadt sehen wir das Jet Li doch schauspielern kann. Und das gar nicht mal so schlecht. Charmant und überzeugend spielt er die Rolle des geleuterten Yuan Jia der, nachdem er erschöpft zusammenbrach, in einem Dorf wieder aufwacht und durch die Freundlichkeit der Dorfbewohner und jahrelangem Nachdenken (Es ist unklar, wieviel Jahre er in dem Dorf bleibt) wieder zur Vernunft kommt und die wahren Tugenden von Kung fu erfährt.

Und dann halt die Kämpfe. Sie sind schnell und bis auf ein paar Ausnahmen realistisch. Großartig! Jet Li wie er leibt und lebt und das trotz seines mittlerweile hohen Alters. Evtl. ein Grund, warum Fearless als sein letzter Martial Arts Film gehandelt wurde? Schade ist es, denn die Kampfszenen sind hervorragend. Zugegeben, die Reise in’s Dorf und andere dramatischen Elemente sind etwas oberflächig, aber für einen Kung Fu Film mehr als ausreichend und wundervoll in Szene gesetzt. Gerade bei den Dorfbewohnern gibt es optisch atemberaubende Landschaften und Szenen zu sehen. Ein gutes Ende ist da das Sahnehäubchen und wir erlebten einen realistischen Blick zurück, als Huo Yuan Jia in die Geschichte der Martial Arts einging und durch seine Wandlung die ethischen und moralischen Aspekte von Kung Fu bis heute prägte.

Den Character Huo Yuan Jia gab’ es wirklich.

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Sha Po Lang

Sha Po Lang 殺破狼 (Hong Kong 2005, Wilson Yip)

Detective Chan Kwok-Chung (Simon Yam) verfolgt schon seit längerem den Gangsterboss Wong Po (Sammo Hung). Endlich fand sich ein Augenzeuge, der vor Gericht gegen Wong Po aussagen konnte. Auf der Fahrt zum Gericht wird das Auto der Polizei, in der sich auch der Zeuge befand, gerammt. Der Zeuge und mehrere Polizisten sterben. Wong Po kann nicht hinter Gitter gebracht werden.

3 Jahre später fällt Detective Chan Kwok-Chung ein Videoband in die Hände, mit dem er Wong Po endgültig hinter Gitter bringen könnte… wenn er es cutten und ein paar Gesetze umgehen kann. Das findet der neue im Revier (Donnie Yen) allerdings nicht so gut. Er soll Chans Truppe demnächst übernehmen, da selbiger 2 Tage vor seiner Pension steht. Und Chan will Wong Po endlich hinter Gittern sehen. Koste es, was es wolle…

Wilson Yip ist schon ein sicker Vogel. Zuerst dreht er die low-budget Zombiekomödie “Bio Zombie”, danach irgendwann die eher romantische Komödie “White Dragon” und dazwischen immer mal wieder einen durchschnittlichen Film wie z. B. “Skyline Cruisers”. Unglaublich welch qualitativer Schritt ihm mit SPL gelungen ist. SPL wirkt poliert von vorne bis hinten.

Die Story – zwar simpel – ist interessant genug um die ersten 40 Minuten locker zu überbrücken. Denn die ersten 40 Minuten kommen fast komplett ohne richtige Kampfszenen aus. Die Geschichte des Polizisten der desperately versucht einen Gangster unbedingt hinter Gittern zu bringen, weil er noch eine Rechnung mit ihm offen hat, ist zwar alt und bekannt, aber in SPL ist sie so geschrieben und ausgeführt (allen voran von Simon Yam), das einem erst gar nicht langweilig wird. Vor allem hier unterstützt auch der Score von Chan Kwok-Wing (Infernal Affairs Soundtrack!) die Story ungemein und hilft sie dramatischer zu machen, als sie auf dem Papier scheint. Einzig und allein die kleinen Tragödien, die die Männer der Polizei umgeben und ihnen zu schaffen machen, hätten etwas mehr Zeit vertragen können. Aber es reicht um klar zu machen, das hier normale Menschen am Werk sind, die genauso Gefühle haben wie… Wong Po. Ja, auch seine menschliche Seite wird gezeigt. Und das verfehlt gar nicht mal die Wirkung.

Den Rest dominieren dann (endlich) die Kampfszenen. Donnie Yen und Sammo Hung zusammen in einem Film zu sehen ist ja schon fast wie Weihnachten und Totensonntag zusammen, aber das man zusätzlich auch noch Jungtalent Wu Jing mit in’s Boot holte setzt dem ganzen noch die Krone auf. Der Kerl geht ab, wie eine Rakete und ist für ein paar der tollsten Kampfszenen verantwortlich. Gerade bei ihm fällt dann auch auf, wie roh SPL inszeniert wurde. Das Blut spritzt nur so umher und die Kämpfe sind allesamt stets schnell, mit langen Einstellungen und trotz perfekter Choreografie (von Donnie Yen persönlich!) wirken sie grob genug um einen Angst zu machen. Viele wird es zudem freuen, das sie auch komplett (Naja, bis auf einen Wurf am Schluss) ohne Drähte auskommen.

Das alles zusammen mit einer tollen Cinematographie (Siehe Screenshots) macht Sha Po Lang zu einem der besten Filme von 2005. Dank der Story und des lückenlosen Drehbuchs kann SPL auch Leuten empfohlen werden, die sonst nichts mit Martial Arts Filmen am Hut haben. Einfach mal rein schauen, hier gibt’s mehr zusehen, als tolle Karatekicks.

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Rob-B-Hood

Rob-B-Hood (Hong Kong 2006, Benny Chan)

Thongs (Jackie Chan), Octopus (Louis Koo) und Landlord (Michael Hui!) sind ein Gaunertrio das sein Einkommen mehr oder weniger erfolgreich einfach von anderen stiehlt. Selbst vor Medikamenten, welche eigentlich für Chemotherapien gedacht sind, machen sie nicht halt. Eines Tages bekommt Landlord einen Megajob. 7 Millionen soll er erhalten für den Diebstahl eines… Babies. Das kommt ihm gerade recht, ist er doch vor kurzem selbst einfach beraubt worden! So machen sich die drei daran das Baby zu stehlen. Als sie dann in eine Polizeikontrolle geraten läuft alles schief und Landlord muss in’s Gefängnis, während Thongs und Octopus entkommen können. Sie sollen auf das Baby aufpassen, bis Landlord wieder aussem Knast ist.


(Links: Kennt ihr den Mann links im Bild? Nicht? Kein Wunder. Das ist Michael Hui. Er war Jahrelang nicht mehr so auf der Leinwand zu sehen!)

In einer Hollywoodkomödie würde nun der Hauptteil des Films anfangen und sich alles auf das Baby samt den zwei unfreiwilligen Babysittern konzentrieren. In Rob-B-Hood allerdings haben wir zudem jede Menge Action (c) Jackie Chan und sogar relativ viel Drama. Letzteres ist dann leider auch der Grund, warum der Film nicht ganz überzeugen kann. Am Schluß wird es einfach zu heftig. Alle sind am Overacten und gerade Jackie Chan kann das ja sehr gut. Das trübt den Spaß etwas, denn die 1,5 Stunden (!) vorher würde ich als durchweg positiv bezeichnen. Jackie Chan kann immer noch zeigen, was er drauf hat. Ob er nun von einem Hochhaus runter hüpft und dafür außen angebrachte Klimaanlagen als Treppe benutzt, oder ob er einfach in einer Wohnung kämpft mit allen Mitteln, die ihm zur Verfügung stehen. Ja, er ist älter geworden aber schlägt sich imho noch sehr tapfer. Alle enttäuschten Kommentare in anderen Reviews kann ich nicht ganz nachvollziehen. Das Louis Koo nicht wirklich kämpfen kann ist kein Problem, denn hier wurde es so gelöst, das er sich immer dezent aus dem Staub macht, ohne irgendwie aufzufallen.


(Rechts: Jackies Actionszenen wissen zu gefallen und baha… der Typ rechts oben hat wohl das Ring Tape geschaut?)

Dann sind da die Babysitting Szenen, die teilweise wirklich lustig und teilweise sogar etwas erschreckend sind. So sieht man z. B., wie das Baby an Chans Nippeln nuckelt, als er es unter seinem Pullover verstecken muss. (Die Frau des Landlords kam, welche einen geistigen Schaden erlitt, als ihr kleines Baby damals starb und seit dem mit einer Babypuppe umher rennt. Eines der Drama Elemente übrigens.) Und richtig eklig wird’s dann, wenn man sieht, wie das Baby in die Windeln gekackt hat und dann sogar mit selbigen rumgeworfen wird. Sehr gewöhnungsbedürftig. Nichts desto trotz macht der Film Spaß und erfüllt seinen Zweck als kommerzielle Familienkomödie voll und ganz.

Etwas zuviel ist dann das Drama am Schluß. Sicher, man versteht die Probleme aller Charactere irgendwie und irgendwo. Aber es wird dann trotzdem zuviel am Schluss. Ein paar Sachen hätte man weg lassen und vor allem den Schluss etwas kürzen sollen, dann wäre der Film wirklich gelungen. Aber Jackie Chans overacting und die fast 30-minütige Depression am Schluss lassen einen mit einem faden Beigeschmack die DVD aus dem Player holen.

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Dragon Tiger Gate

Dragon Tiger Gate (Hong Kong 2006, Wilson Yip)

Also irgendwie gibt’s da einen Shibumi, der ein lames Siegel hat, welches dem Inhaber den Löwenanteil am (kriminellen) Umsatz in Hong Kong sichert. Dies übergibt er dem Gangsterboss Ma Kwun. Leider passieren bei der Übergabe gleich mal lame Dinge und das Siegel gerät “ausversehen” in die Hände von Tiger Wong und seinen Kumpels. Tjo. Das findet Dragon Wong wiederrum lame und holt es zurück in dem er Tiger Wong erstmal ordentlich ein’s verpasst, da die 100 anderen Schergen von Ma Kwuns Truppe keine Chance hatten. Tjo, so kommt es, wie es kommen muss, Dragon Wong ist Tiger Wongs Bruder, welcher vor langer Zeit die Dragon Tiger Gate Schule verließ und blah blah blah. Irgendwan kämpft er halt dann gegen Shibumi, weil dieser völlig durchdreht und Ma Kwun einfach umbringt.

Eins vorweg: Dieser Film hat rein gar nichts mit SPL zu tun. Nur weil Donnie Yen mitspielt und der Regisseur der gleiche ist, heißt das nicht, das das hier SPL 2 ist. Dieses ist ein komplett anderer Film, wie jeder nicht völlig verblödete Mensch schon anhand der Trailer, sowie des DVD Covers ausmachen kann.

Dragon Tiger Gate ist eine Comicverfilmung. Das wird einem schon im tollen Intro (Siehe Screenshot) und spätestens bei den Frisuren der Protagonisten klar. Ob er den Comic nun toll umsetzt, vermag ich nicht zu sagen, aber als Fantasy Martial Arts Film funktioniert er fast tadellos. Gleich in den ersten 10 Minunten sehen wir total sicke Kämpfe die – trotz wire-fu – ziemlich realistisch daher kommen aber genug wahnwitzige Moves beinhalten um dem Comic gerecht zu werden. Ich erinnere mich nicht daran, das man bei X-Men lachte, wenn die lamen Figuren da Feuer spucken. Aber bei Hong Kong Filmen wird immer gleich gelacht, wenn ein Kämpfer halt mal etwas weiter weg als nur 50 cm fliegt. Und hier fliegen so einige rum. Eine grandiose Kampfszene folgt der nächsten bis irgendwann.. die Luft raus ist und der Film sich in der Mitte ziemlich zieht. Aber immerhin bleibt da etwas Zeit erst einmal die Charactere einzuführen, zu erklären wer mit wem verbandelt und überhaupt wie weshalb warum. Das ist am Anfang noch nett wird aber etwas später fast schon ermüdend. Zu sehr sehnt man sich nach der nächsten Actionszene in der man wieder unglaubliche Moves bestaunen darf.

Ja, was soll ich sagen?! Es ist eine sehr bunte Comicadaption. Was soll man da schon erwarten außer abgefahrene Visuals und noch abgefahrenere Kämpfe? Eben. Nichts weiter. Und genau das bekommt man. Ein Vergleich mit “A Man Called Hero” und “Stormriders” (iirc, ebenfalls Comicadaptionen) bleibt da nicht aus und ich kann euch versichern, Dragon Tiger Gate bietet viel mehr Qualität. Schon allein die bunten Farben, die nie zu RGB-mäßig bunt sind, sondern stehts ein Gleichgewicht finden (Von der overall Qualität der Bilder und den Kameraeinstellungen ganz zu schweigen) und erst recht die Actionszenen, die mit genug CGI garniert sind, das sie surreal wirken, aber nicht total lame (Wie damals noch bei Stormriders teilweise) wirken bis zu den dicken Sounds und der tollen Musik. Selbst wenn man befürchtet, das Nicolas Tse und Shawn Yue doch bestimmt nicht kämpfen können, kann man sich getrost zurücklehnen und aufatmen. Ich weiß nicht, wieviel sie trainiert haben oder ob sie komplett Doubles einsetzten, mir ist es auch scheiß egal, denn es sieht total in Ordnung aus. Teilweise keine Unterschiede zu Donnie Yen, vor allem, was Nick Tse angeht. Eigentlich stimmt hier alles… bis auf den Mittelteil eben, der gut hätte etwas kürzer sein können.

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James Bond – Casino Royale

… er war einfach von vorne bis hinten total geiles Kino?!

Die Story lief sauber vor sich hin, war in sich nicht sonderlich auf irgendeinen Showdown aus aka wann tötet er blabla wie normal immer, aber dafür war es alles in allem umso spannender?! Alles war sehr fresh inszeniert, Bond ist total neu und menschlich einfach?! Er macht Witze, er setzt ständig Sachen in den Sand, verliebt sich und ist alles andere als kalt und cool.

Quote:
Bond: Wodka-Martini.
Barkeeper: Geschüttelt oder gerührt?
Bond: Seh ich aus, als würde mich das interessieren?!

Das ganze kino lachte xDDD fast so sehr, wie bei dem Croupier (?), der einfach mal ein Croupier der Casinos Austria ist und mit nem total breiten Wiener Slang daherkommt?! xDDD

Außerdem ist der Anfang total stylish sixties irgendwie?! das einzig lame am film ist das Titellied von Chris Cornell, welches einfach… lame ist?!

Der Film bekommt allerdings…

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Ahja, btw, die Verfolgungsjagd am Anfang ist einfach zu geil, sie ist total Parkour orientiert und man erkennt sofort, das Daniel Craig kein Brosnan Bond mehr ist.

Crank

Crank USA 2006

Auftragskiller Chev Chelios (Jason Statham) wird von seinen Auftraggebern hintergangen und bekommt ein Gift gespritzt, dass ihn tötet – nur Adrenalinschübe verspäten den Einsatz der Wirkung. Mit der wenigen Zeit die er hat, macht er sich auf Rache zu üben.

Geile Scheiße. Der beste Popcorn-Action-Film seit langem. ~_~ Jason Statham fand ich ja schon immer nice, obwohl The Transporter ja für den Arsch war. Aber die Story hier macht es ja quasi zum Zwang, dass es rund um die Uhr Action gibt. Ein rockiger Soundtrack, ziemlich geniale, augenzwinkernde Comedy-Momente inkl. der besten Sexszene die je gemacht wurde, abgedrehte Kamerafahrten, Schnittfrequenzen jenseits von MTV…Crank erlebt man wie sein Hauptdarsteller als einzigen Rausch. Da ist null Substanz, null Tiefe, wen stört’s? So müssen Actionfilme sein. Crank scheint zusammen mit Filmen wie Running Scared eine neue Ära an Actionkino einzuläuten, das kompromissloser, minimalistischer und überdrehter ist als die Art aufgeblasener Mittneunziger-Bruckheimer-Produktion, die uns früher als “Action” verkauft wurde.

Richtig, dieser Film zielt genau auf die Gruppe der pubertierenden Jugendlichen, die seinen Bekanntheitsgrad (und damit die DVD-Verkäufe) auf hunderten Schulhöfen ins Unermessliche steigern werden, das ist durchkalkulierte Coolness für den 14-Jährigen in allen von uns – aber verdammt noch mal, wer ernsthaftet behauptet, das würde nicht solch einen unfassbaren Spaß machen, dem gehört wohl auch mal so eine beschissene Spritze in den Arsch geschossen.

Ich bekenne mich schuldig. Mordsgaudi. Anschauen.

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Breaking News

Breaking News (Hong Kong 2004, Johnnie To)

Detective Cheung ist auf der Spur einer kriminellen Bande von Festland Chinesen. Leider scheitert die Operation schon im Vorfeld, weil zwei uneingeweihte Polizeibeamte das Auto der Gangster kontrollieren wollen. Es kommt zu einer wilden Schießerei. Bei der Verfolgung der Gangster werden etliche Beamte erschossen und zufällig vom Fernsehen, welches eigentlich gerade bei einem Verkehrsunfall war, dabei gefilmt. Das Vertrauen der Bevölkerung in die Hong Konger Polizei ist nun natürlich im Eimer. Mittlerweile haben die Gangster sich in einem großen Hochhaus verschanzt und drei Geiseln genommen. Das OCB wird auf den Fall angesetzt und man entschließt sich das Vertrauen der Bürger wieder zu gewinnen. Durch eine Liveübertragung der Operation. Natürlich läuft nicht alles nach Plan und auch die Gangster wissen die Medien für sich zu nutzen und so kommt es zu einem Katz und Maus Spiel.


(Links: Richie Ren ist cool. | Rechts: Und Lam Suet ist süß.)

Die erste und auch gleich beste Szene im Film zeigt die fehlgeschlagene Operation der Polizei. Und das in einem Take. Kein Schnitt, keine Tricks, kein nix. 8 Minuten lang zeigt Johnnie To die Vorbereitungen der Gangster, den Funkverkehr der Polizei und die anschließende Schießerei. Dabei fährt die Kamera im Setting, einer Straße, die ganze Zeit in der Gegend rum, zeigt die jeweils wichtigen Momente der Szene und offenbart gleich die erste Schwäche im Film. Die Schießereien. Diese wirken manchmal einfach zu krass unrealistisch, da sich hier oft Polizei und Gangster direkt gegenüber stehen und auf ca. 5 meter nicht mit ihrer Waffe treffen. Da bringt es auch nichts, wenn sie eher realistisch inszeniert sind. Es ist manchmal einfach etwas lächerlich. Da kniet der Badguy direkt vor einem Polizeiwagen, ohne jegliche Deckung und wird nicht getroffen.

Nun. Ansonsten haben wir eine durchaus Spannende Geschichte, die zu unterhalten weiß und mit der Zutat Kritik an den Medien auch genug Abwechslung zu bieten hat im Gangster vs. Cops Allerlei. Besonders die Mitte, in der die Gangster sich im Haus in einer Wohnung mit dem süßen Lam Suet verschanzen, hat mir sehr gut gefallen. Lam Suet ist mal wieder einer der geilsten im ganzen Film und spielt gewohnt hervorragend einen eher ängstlichen Vater zweier Kinder. Nick Cheung suckt irgendwie Ärsche, da er eigentlich fast nichts macht und immer den gleichen Gesichtsausdruck hat, aber dafür retten Richie Ren und Kelly Chen den Film wieder. Gerade Richie Ren findet eine gute Mischung aus unbarmherzigen Gangster und Mensch. Ansonsten gibt’s keine tiefgründigeren Characterportraits. Zwar treffen Richie Ren und seine Bande auf zwei weitere Gangster (Welche immerhin Grund für eine der besten Szenen im Film liefern. Stichwort: Kochen), die sich in dem Haus aufhielten, aber diese hätte man imho auch weg lassen können. Und Kelly Chen ist einfach sexy und sollte allein dafür jedes Jahr einen Oscar bekommen. Ansonsten ist sie einfach eine ehrgeizige Polizistin, die andere Kollegen auch mal schön zur Sau machen kann. Ach ja und sie hat einen Silberblick. Geil.

 
(Links: Nick Cheung sieht immer gleich aus und sein Kollege furzt manchmal. | Rechts: Hier wird leider nicht gefickt sondern Kelly Chen (mit geilem Silberblick!) nur die Waffe entwendet.)

Von der handwerklichen Seite her ist mal wieder alles recht perfekt (Auch wenn ich mich da nicht so auskenne). Johnnie To eben. Die Kameraeinstellungen sehen geil aus, die 8-minütige Szene 1 habe ich schon erwähnt und dann gab’s da noch eine geile Szene mit einer Schießerei in einem Fahrstuhlschacht. Das sah einfach geil aus. Negativ fiel mir nur ein unnötiger Special Effect auf (Explosion im Wohnhaus. Der austretende Rauch ist computer animiert, obwohl ein paar Szenen vorher eine ähnliche Szene zu sehen war, mit richtigem Rauch?!) und das der Subplot mit den Medien eher unspektakulär ist. Es wird nur ansatzweise am Thema Medien und ihre Macht gekratzt und nichtmal eine richtige Aussage getroffen. Nicht gerade Johnnie Tos Bestleistung aber anschauen sollte man ihn auf jeden Fall. Schon allein wegen Kelly Chens Silberblick.

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Trailer:
http://www.breakingnews-lefilm.com/