Ebola Syndrome

Ebola Syndrome
(伊波拉病毒| hong kong 1996 | herman yau | dvd: diskotek media)

Nachdem Kai (Anthony Wong) in Hong Kong seinen Arbeitgeber samt Familie umbringt, flieht er nach Südafrika, wo er in einem kleinen Restaurant arbeitet. Bei einem Ausflug zum Stamm der Zulu, hier soll günstig ein Schwein gekauft werden, stellen er und sein Boss (Vincent Wan) fest, dass der halbe Stamm vom Ebola-Virus infiziert ist. Dennoch lässt Kai es sich nicht nehmen, auf der Rückfahrt eine sterbende Afrikanerin zu vergewaltigen. Er wird mit Ebola infiziert, ist jedoch einer der wenigen, die den Virus in sich tragen und verbreiten können, ohne selbst seinen Symptomen zu erliegen. Kai tötet also kurzerhand auch die südafrikanische Restaurantbelegschaft, die er natürlich vorher infiziert hat, und verarbeitet sie zu Hamburgern. Und das ist erst der Anfang.

Zusammen mit The Untold Story gilt Ebola Syndrome als einer der zwei abartigsten Filme, die jemals die Hong Konger Kinos beehrt haben. Ersterer führte zu einer kurzen Welle von Gore- und gewaltlastigen Cat III-Granaten, zu der Herman Yau mit diesem Film kurz zurückkehrte und die mit dem ’97er Handover wieder ihr Ende fand. Nachdem ich beide Werke nun in relativ kurzem Abstand gesehen habe, kann ich sagen: Ebola Syndrome ist der weitaus krankere Film. Selbst mir, als hartgesottenem Cat III- und Exploitationfan, fällt nichts anderes ein, als dieses Werk als gleichzeitig abscheulich, krank, bescheuert, lustig, hurengeil, und total abstoßend zu bezeichnen. Man fragt sich: Wer denkt sich sowas aus, und was ist da in der Kindheit schiefgelaufen? (Laut Aussage Herman Yaus im auf der DVD enthaltenen Interview entstammt die Idee ursprünglich Wong Jings Fantasie…wen wundert’s?). Es scheint, als hätten die Produzenten und Autoren Brainstormingkonferenzen abgehalten, in denen es galt, die perversesten Dinge zu finden, die man auf Film festhalten kann. Man sieht Kai, wie er in Fleichstücke wichst und diese später kocht, wie er den Kopf eines Mannes mittels einer Tür abtrennt, eine wild krampfende, sterbende Afrikanerin vergewaltigt, Huren mit Ebola infiziert, Männern Scheren in die Hoden rammt…


…und das ganze macht einfach einen
Heidenspaß. Nennt mich geschmacklos, aber spätestens, wenn Anthony Wong wie vom Teufel besessen durch Hong Kong rennt, ein halbtotes Kind auf dem Arm, wahllos Leute mit seinem Blut bespuckt und dabei “Let’s spread Ebola together!” schreit, konnte ich mir das Grinsen nicht mehr verkneifen.

Ebola Syndrome zu sehen ist wie sich selbst in die Eier zu schlagen, wenn man besoffen ist. Klar, dass hier niemand ernsthafte Absichten hatte, einen guten Film zu machen. Um so bemerkenswerter, dass trotzdem auch aus technischer Sicht ein grundsolides Resultat herausgekommen ist. Anthony Wong mimt psychopathisch, routiniert und ist einfach saugut, der Soundtrack überraschend atmosphärisch, zudem spielt die Hälfte des Films einfach in Südafrika. Dort findet Herman Yau sogar Zeit (und Budget) für einige schöne Naturaufnahmen inkl. einer ungemütlichen Begegnung mit einem Leoparden (?), und der Inszenierung eines abgefahrenen Stammesrituals. Die Goreeffekte sind auch heute noch mehr als respektabel einzustufen. Ja, Ebola Syndrome kann man vieles vorwerfen, nur eines nicht: Billig zu sein.


Großes Lob gilt auch der neuen DVD des Films, produziert vom kleinen amerikanischen Label Diskotek Media. Sie remasterten den Film und verpassten ihm einen fantastischen Transfer, wodurch das Bild einfach perfekt und glasklar erscheint. Ältere HK-Filme in dieser Qualität zu sehen ist ein Ereignis, das sich sonst nur auf die Werke John Woos beschränkt.

Außerdem gibt’s einen ungemein informativen Audiokommentar von Herman Yau und Anthony Wong, sowie ein ebenso aufschlussreiches wie lustiges, fünfzehnminütiges Interview, hauptsächlich mit Herman Yau. Anthony Wong sitzt für die ersten zwei Fragen einfach mit einer Sonnenbrille daneben und nickt, wenn Yau, in Beatles-Shirt, fertiggeredet hat, worüber er dann beim zweiten Mal lachen muss. Derartig bodenständige und sympathische Momente werdet ihr in keinem 0815-Hollywood Making-Of finden.

Abschließend bleibt nur zu sagen…logisch, dass Ebola Syndrome Geschmackssache ist. Wie bei anderen Cat III-Filmen fällt eine Bewertung nicht leicht. Ich zücke also mal ganz starke

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Hostel

H O S T E L
2006 | US&A | Horror

Nach all dem Gehype um einen abartigen Schlachtfilm der Superlative (in Bezug auf die Metzelszenen) und einige Berichte, dass er gar nicht sooo blutig, dafür aber auch unerwartet gut sei, lieh ich mir den Film gestern mal aus, um zu sehen was Eli Roth da wirklich veranstaltet hat. Das Ergebnis war ein klein bisschen überraschend aber trotzdem nicht berauschend.

Story
Die zwei Amis Paxton & Josh sind auf einer Reise durch Europa und machen an etlichen Stationen halt, an denen sie denken, sie könnten ficken oder Drogen ausprobieren. Sie lernen den Isländer Oli kennen, der die gleichen Absichten hegt. Zusammen kommen sie nach Amsterdam, wo ihnen ein Russe einen Geheimtipp gibt: In einer Herberge in Bratislava soll es vor willigen, geil aussehenden Frauen nur so wimmeln. Also fahren sie dort hin und tatsächlich: Hier gibt es Frauen wie nirgends sonst. Schnell verfallen sie dem “Charme” aka den supersexy Mädels Natalya und Svetlana und verbringen rauschende Nächte. Doch am nächsten Morgen ist ihr neuer Kumpel Oli verschwunden. Sie suchen ihn, finden ihn aber nicht. Und als am nächsten Morgen auch noch der zuverlässige Josh verschwunden ist, ahnt Paxton, dass hier etwas Schreckliches passiert..


Links: Jackpot! In der Herberge in Bratislava rennen nur willige Mädchen rum | Rechts: Wenn Puffs in Amsterdam wirklich so aussehen würden.. *träum*

Kritik
Zugegeben.. die Story klingt jetzt nicht besonders berauschend aber das ist nicht schlimm. Eli Roth hat sich hier einen Trick einfallen lassen, der den Zuschauer zwangsläufig an den Bildschirm fesselt: Brüste. In der ersten Hälfte des Films wimmelt es von Brüsten. Während eigentlich in Horrorfilmen zwar immer Gesichter zerhackt werden aber niemals nackte Tatsachen ans Licht kommen (prüde amerikanische Gesellschaft halt), fiel mir das angenehm auf.

Bevor es zu den “extremen” Folterszenen kommt passiert in dem Film erstmal reichlich wenig. Es wird gesoffen, gefickt und Spaß gehabt. Ein kluger Zug von Eli Roth (und das überraschende für mich), denn so lernt man die Hauptdarsteller kennen. Es wäre dumm gewesen, wenn gleich die Action abgegangen wäre wie Sau. In den ersten knappen 40 Minuten passiert so erstmal gar nichts wovor man sich ekeln müsste. Im Gegenteil. Svetlana hat leider ein paar der perfektesten Brüste, die ich je im Leben sah. Ich wäre auch mit ihr gegangen.. egal wo hin. ~_~


Links: Svetlana (perfekte Brüste) und Natalya sind sehr.. “nett” | Rechts: Im Industiriegelände herrscht farbarmut.. bis auf das rote Blut

Ziemlich rasch wendet sich der Film allerdings der eigentlichen Story zu, auch wenn diese von den zwei verbleibenden Amis noch als harmlos hingenommen wird. Erst als Paxtons Freund Josh ebenfalls verschwindet, beginnt das Szenario langsam unruhig und seltsam zu werden. Wenn Paxton dann schließlich in der Fabrik an kommt (mit einer grandios untermalten Musik, der Sound völlig ausgeschaltet), macht der Film eine 180° Drehung in Richtung Horror und dreht auch gleich auf.

Allerdings passiert das bei weitem nicht so wie ich es jetzt erwartet hätte. Eli Roth kanns nur recht gewesen sein, dass alle so ausflippen aber was ich da (in der uncut Version) sah, verschlug mir nicht gerade die Sprache. Das heisst nicht, dass hier eine lustige Show abläuft. Es geht schon unlustig zur Sache und ist für zarte Gemüter sicherlich starker Tobak aber es sind keine Dinge, die man nicht schon zuhauf in anderen Horrorfilmen gesehen hätte. Die ganz krassen Szenen werden nur angedeutet und selten direkt gezeigt, von daher verstehe ich die ganze Hysterie keinen Meter.


Links: Da hätte er noch umkehren können, doch kurze Zeit später.. | Rechts: ..findet er sich bei diesem wirklich kranken Typ wieder

Nachdem man das allerdings hinter sich hat, hat die Story tatsächlich nochmal die Chance zu trumpfen. Ich dachte natürlich, dass der restliche Film jetzt aus Folterszenen besteht und äusserst typisch enden würde. Falsch gedacht. Die Szenerie verändert sich ständig, die gleichen Orte werden nicht 1000x besucht und durch diverse Dialoge, erfuhr ich erstmal was da geschieht und warum es überhaupt so ist. Anders als bei anderen Filmen (“Bösewicht: Warum ich das tue? Nun also, es ist so.. blablabla”), wird einem hier alles relativ selbstverständlich präsentiert, was den Hintergrund interessant wirken lässt. Er wird halt nicht superheftig angepriesen. Ebenfalls erfährt man etwas über die Mörder. Es gibt keinen Hauptbösewicht oder einen sozialen Grund für die Geschehnisse in der alten Fabrik. Eine Szene war besonders heftig, als einer der Mörder mit dem Opfer direkt in Berührung kommt, indem es mit ihm redet. Aber ich will nivht zuviel verraten. Es ist nur ein Beispiel dafür, dass der Film ganz und gar kein stumpfsinniger Metzelfilm a la Haus der 1000 Leichen ist. Es gibt ein Konzept.

So passierte es, dass der Film micht fesselte und die Geschichte die kompletten 90 Minuten recht spannend daher kam. Ich hätte locker nochmal so lange schauen können. Wenn man bedenkt, dass das ganze Teil gerade mal 4,5 Millionen Dollar gekostet haben soll, dann kann ich nur den Hut ziehen. Zu keinem Zeitpunkt wirkt der Film so billig und ich frage mich, wofür man in Pirates Of The Caribbean 3 150 Millionen ausgeben musste!?
Aber storytechnisch bleibt der großer Knall aus (nein, ich mein gerade keine dicke Explosion.. die gibt es aber auch nicht). Die Geschichte endet so wie sie begonnen hat: Interessant und stets ohne großes Tamm Tamm erzählt. Ein “Finale” gibt es hingegen nicht wirklich. Das ist zwar nicht schlimm, lässt den Film aber eben nicht von anderen Produktionen (z.B. Saw) herausstechen.


Links: Die süße Jennifer Lim hat ebenfalls nichts zu lachen | Rechts: Die Folterszenen sind hart aber nicht so heftig wie gedacht

Fazit
Der Film ist nicht halb so wild, wie das Image, dass ihm damals verpasst wurde. Dafür wird man mit einer nicen Idee und Story überrascht, die keine dummen Teenie-Idioten und saublöden Mördern enthält. Für das geringe Budget hat Eli Roth wohl das Maximum rausgeholt. Allerdings fehlt dem Film das gewisse Etwas und er spielt sich etwas schnell ab. Die geringen 90 Minuten hätte man durchaus sinnvoll mit Spannungsaufbau strecken können. Anschauen kann man ihn sich, auf DVD kaufen muss man ihn bestimmt nicht. Er fällt in die Kategorie “in Ordnung”.

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Alien

A L I E N
1979 | Ridley Scott

Die Nostromo befindet sich auf dem Weg zur Erde. Die komplette 6-köpfige Crew befindet sich gerade im Tiefschlaf als die Nostromo ein unidentifizierbares Signal von einem nahe gelegenen Planeten empfängt. Das Schiff schlägt selbstständig Kurs auf den Planeten ein und weckt die Crew. Diese entscheided auf dem Planeten zu landen und ihn sich genauer anzusehen.


Alien. Hans Rudi Gigers bekannteste Kreation und zugleich eine der besten Science Fiction Serien aller Zeiten. Nach dem Erfolg von Star Wars wollte Fox umgehend weitere Science Fiction Filme produzieren. Das Script zu “The Star Beast” lag als erstes auf dem Tisch. Der Name und die Story ließen befürchten, das “The Star Beast” ein astreiner B-Movie wird. Nur kam dann irgendwann Ridley Scott dazu, machte daraus Alien, engagierte Hans Rudi Giger und filmte das ganze als fast-Horrorfilm mit beklemmender Atmosphäre. Heraus kam ein grandioses Stück Science Fiction mit einem der geilsten Creaturedesigns ever.

Von Anfang an lässt sich Ridley Scott zeit und zeigt in langsamen Bildern erst das Schiff und dann die Crew. Durch die durchweg hervorragenden schauspielerischen Fähigkeiten (allen voran Ian Holms und Sigourney Weavers) und die Zeit, die Ridley Scott mitbrachte, fällt es uns leicht die Charaktere kennen zu lernen – ja mit ihnen mitzufühlen. Und genau dann lässt er das Alien, bzw. den Facehugger los und das Publikum hält es kaum noch in seinen Sitzen! Zumindest damals. 1979.


Aus heutiger Sicht muss ich sagen, das gerade am Schluss, wenn die Crew auf der Suche nach dem Alien ist, manche Szenen einfach etwas langweilig wirken. Dafür gibt’s auf der anderen Seite die legendäre Chestburst Szene und überhaupt die kurzen Auftritte des Aliens, welches durchweg gelungen ist und nur am Schluss als Mann-Im-Gummianzug entlarvt werden kann. Besonderes Lob gebührt auch dem Soundtrack der super schön zurückhaltend ist, mit ähnlich dezenten Streichquartetten, wie schon Stanley Kubrick, aufwarten kann und in den Szenen auf dem Alienplaneten einfach mal hier, mal da sicke Geräusche einwirft, die das geniale Design HR Gigers noch unheimlicher wirken lassen. Überhaupt sind die Szenen auf dem Alienplaneten mit das beste und spätestens, wenn man das Geschehen nur durch die Helmkameras der Crew beobachten kann, bekommt man etwas Gänsehaut.

Zwar nicht der vom Marketing vorgegebene “Horrofilm”, aber durch und durch einer der geilsten Science Fiction Filme aller Zeiten. \o_O/

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(Auf der Suche nach Screenshots und Covern im Internet fand ich dies. Das womöglich geilste Alien aus Lego ever created!?!?)

Hagen PM

HAGEN pm | Mike Viebrock | Deutschland 2006 | Kurzfilm: 15 Minuten

Hagen Hentschel ist erfolgreicher Stararchitekt und obendrein stinkreich. Er kann es kaum fassen, das er in einer Leichenhalle aufwacht. Er soll tot sein!? Zumindest besagt das sein Leichenzettel am Arm. Unter Schock stehend läuft er durch das Krankenhaus. Nach Hause. Dort erwartet ihn der nächste Schock.


(Hauptdarsteller: Michael Brandner)

Hagen PM fängt mit stilvoller Cinematografie, deren man ihre 35 mm ansieht, an und überrascht zugleich mit einer tollen Stimmung, welche den Wunsch nach guten Horrorfilmen aus Deutschland in einem weckt. Schnell schlägt der Film in eine Art Drama um. In wenigen Minuten schafft es “Hagen PM” uns den Charakter des Hagen Hentschel ein wenig näher zu bringen und fast fühlen wir mit ihm. Die Geschehnisse bei ihm zuhause sind immerhin für jeden nachvollziehbar. Man selbst möchte nicht in seiner Haut stecken. Selbst eine ganz kleine Prise Humor kommt zum Vorschein, als Hagen auf dem Friedhof die “Gothic Kids”, wie sie im Abspann genannt werden, trifft.

Hagen PM ist ein tolles kleines Filmchen, dessen Glanzpunkte nicht nur der tolle Hauptdarsteller ist, welcher es in super kurzer Zeit schafft, so etwas wie Symphatien für ihn aufzubauen. Nein, auch die Cinematografie muss erwähnt werden. Gefilmt auf 35 mm, wird hier jeder einzelne Frame so gekonnt in Szene gesetzt, das man sich unweigerlich fragt, warum man sowas nicht öfter in Deutschland sieht. Werden Filmstudenten nach ihren Abschlussarbeiten etwa rückgezüchtet? Oder liegt es daran, das die Deutschen Filme wie “Hagen PM” in voller Länge nie ertragen würden, bzw. sehen wollen? Schon wieder Sex, Nazis, DDR oder am besten alles zusammen? Schade.

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Braindead


BRAINDEAD / AKA DEAD ALIVE / 1992 PETER JACKSON

Lionel Cosgrove ist ein Muttersöhnchen. Seit dem Tod seines Vaters lebt er alleine mit seiner Mutter in einem riesigen Anwesen. Lionel ist alles, was die Mutter noch hat, so duldet sie nicht einmal Paquita, die Lionel bei einem Einkauf kennenlernt. Ihre Eifersucht geht sogar so weit, das sie nicht einmal Paquita an ihn heranlässt und ihnen bis in den Zoo folgt. Beim spionieren wird sie auch prompt von einem Rattenaffen gebissen und liegt seit dem krank im Bett…

…der Rest ist Geschichte!


(Links: Lionels Mutter ist krank. Sehr krank… | Rechts: Paquita Maria Sanchez. Olé!)

Braindead ist nicht einfach nur ein Zombiefilm. Braindead ist DER Zombiefilm. Mit einer Mischung aus Romanze, Komödie und Splatter setzte sich Peter Jacksons einst selbst ein Denkmal und schuf einen instant Klassiker, der sich höchstens mit Genrelegenden wie Dawn Of The Dead einen Platz auf dem Siegertreppchen teilt. Den Erfolg hat Braindead dabei vielerlei Dingen zu verdanken.

Zum einen der Story, welche über das übliche “Zombies überfallen unsere Stadt! Ja.. und das war’s auch schon” hinaus geht! Da haben wir die Romanze zwischen Lionel und Paquita, den Rattenaffen, mit dem alles anfangen wird, den fetten Onkel von Lionel, der nach dem Erbe trachtet und sogar noch einen dunklen Fleck in der Vergangenheit von Lionels Mutter. Das alles wurde so geschickt verwoben, das diese doch ziemlich unterschiedlichen Einzelteile ein wohl temperiertes Ganzes ergeben. Und während wir also ganz gespannt der Story lauschen, werden unsere Ohren von einem dicken Soundtrack von Peter Dasent (Meet The Feebles, Heavenly Creatures) verwöhnt. Gerade dieser Synthesizer Sound passt zu Braindead, wie die Faust in’s Arschloch und unterstreicht perfekt den komödiantischen, selbstironischen Touch des Films, aber auch die dunklen, geheimnisvollen und romantischen Stellen. Als wäre ihm noch etwas langweilig gewesen, finden sich auf dem Soundtrack zum Film auch noch 3 Lieder mit Vocals wieder, wovon eines das Romanzentheme (Stars And Moon) mit spanischem Gesang ist und die zwei anderen feinster sechziger Jahre Rock’n'Roll er eigens für die Partyszenen im Haus eingespielt wurden.


(Links: Der sicke Onkel von Lionel versucht sich als Metzger. | Rechts: Abgefahren, wahnwitzig, irsinnig, genial. Die Goreeffekte.)

Überhaupt ist einer der genialsten Aspekte am Film, das er in den sechziger Jahren spielt. Die Klamotten, die Autos, die Musik, die Straßenbahnen, alles wurde perfekt nachgebaut, eingerichtet und gestyled, so dass Braindead – im Gegensatz zu den achtziger Filmen – seinen ganz eigenen Style hat.

Ja und dann… dann füllt sich das Haus mit Partygästen, die – wie wir schon erahnen können – sich alle bald in Zombies verwandeln werden. Genau jetzt explodiert Peter Jackson (damals war er allerdings noch nicht so unglaublich fett) und erfreut den Zuschauer mit den aberwitzigsten Splatter- und Goreszenen, die es je auf die Leinwand geschafft haben. Dank des großen Budgets, das er in den Film investierte, dürfen wir uns an den detailliertesten, schönsten, realistischsten (Naja, nach heutigem Anschauen des Filmes, muss man sagen, das sie schon etwas gelitten haben…) und einfach abgefahrensten Goreeffekten erfreuen. Ob Lionel von der Decke direkt auf den Kopf eines Zombies fällt, oder ein random Partygast durch eine Durchreiche flüchten will und seine Freunde in praktisch in zwei Teile teilen. Nirgends sah man, sieht und wird mehr Blut sehen. Braindead ist der Zombiefilm to end all Zombiefilme.

Die Mischung ist einfach perfekt. Komödie, Romanze und Splatter. Das alles zudem in einer 60′er Jahre Kulisse und mit neuseeländischem Akzent. Besser geht’s nicht.

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Home Sweet Home

Home Sweet Home

Junges Paar zieht in neue Mietwohnung in einem Hochhauskomplex. Blöd nur, das dort eine sicke Frau in den Lüftungs- und Fahrstuhlschächten haust und es auf des Pärchens junges Kind abgesehen hat. Sie klaut ihn alsbald und dann muss die Mutter (Der Vater wird selbstverständlich früh schon ausgeschaltet) ihn halt wiederfinden. Zwischendurch kommt noch die herzergreifende Geschichte der Schachtfrau zu Tage und es kommt zu einem fulminanten Showdown.

Nun gut, das mit der Frau im Schachte war wahr, das mit dem fulminanten Showdown allerdings nicht. Der Film schleicht so vor sich hin, ziemlich früh schon kommt es zum Diebstahl des Kindes und man fragt sich, wie nun die “Horrorelemente” eingebaut werden. Zurecht, denn danach gibt es so gut wie keine mehr. Alle, im übrigen nur mittelmäßigen, Horrorszenen werden schon in den ersten 5 bis 10 (!) Minuten verbraten. Danach gibt’s nur noch Closeups vom tollen Makeup der Schachtfrau zu sehen und etliche Rückblenden bzw. andere Dinge.

Einzig und allein ist der kleine Junge hervorzueben, dessen Gejaule, Wimmern und Schauspiel im allgemeinen ziemlich überzeugt und süß anzusehen ist. Lam Suet spielte mal wieder unverändert. Einfach nice. Ansonsten gab’s nicht viel zu sehen. Langeweile kam auf und als man nach 20 Minuten schon wusste, wie der Film ausgeht, konnte man sich nicht mehr wirklich auf etwas freuen.

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3 Penen, weil Shu Qi einfach sexy ist (und noch 2 weitere super sexy Damen mitspielten). Ansonsten hätte es nur 2 gegeben.

Re-Cycle

Re-Cycle

Buchautorin Ting-Yan ist eine erfolgreiche Schriftstellerin, die gerade an ihrem dritten Buch arbeitet mit dem Namen “Re-Cycle”. Als sie das Buch zu schreiben beginnt, bemerkt sie, dass ihr alles was sie aufschreibt selbst passiert. Nach einer Reihe seltsamer Ereignisse in ihrer Wohnung landet sie tatsächlich in einer komplett fremdartigen Welt.

Re-Cycle hätte das beste Horrordrama des neuen Jahrtausends werden können: Mit superdicken Bildern, einer großartigen Storyidee, tollen Schauspielern, aber vor allem eins: Einer ziemlich nachdenklich stimmenden Aussage. Was der Film letztendlich bloß besitzt sind die superdicken Bilder. Aber, und jetzt kommt’s: Ich kann die meist vernichtenden Kritiken trotzdem nicht ganz verstehen. Wie bei Silent Hill schon reichen eigentlich allein schon die Bilder aus, um die Story voranzutreiben.

Die Idee ist natürlich die: In der “Re-Cycle” Welt landen alle Gegenstände, Lebewesen und Gedanken die die Menschen vergessen oder verlassen haben. Es ist der Schrottplatz der weggeworfenen Spielsachen aus der Kinderzeit, der Toten, die längst vergessen wurden aber auch derjenigen, die nie eine Chance hatten zu leben. Das verworfene Manuskript zum Bestseller landet hier ebenso wie deine Großmutter.

Die Pang Brothers hätten dem Film eine echte kraftvolle Aussage verleihen können, die den Bildern gerecht wird. Leider verbringen sie den Großteil des Films damit, Hauptdarstellerin Angelica Lee (deren emotionales Spektrum sich meist auf einen “Verwundert und schockiert von links nach rechts schauen”-Blick beschränkt) von einer abgefahrenen Szene zur nächsten zu jagen. Das hat beinahe Videospielcharakter und wird manchmal echt trivial blöde (“Passiere diese Brücke mit angehaltener Luft!”), doch die Bilder, wie ihr vielleicht erahnen könnt, machen beinahe alles wett. Was hier aufgetischt wird ist der reine Hammer – nicht nur aus technischer Sicht – die Spezialeffekte machen neuen Hollywoodblockbustern locker Konkurrenz – sondern vorallem auch aus kreativer. Stets fragt man sich, welche sicken Einfälle die Pang Brothers als nächstes auf die Bildfläche treten, und da wird man nicht nur einmal seine Kinnlade wieder in die Ausgangsposition zurückbewegen müssen.

Es wird kaum erklärt, was da eigentlich geschieht, man kann sich darauf rausreden, dass es dem Film die Mystik bewahrt und Fragen absichtlich offen lässt, aber vermutlich haben sich die Drehbuchautoren einfach darauf verlassen, dass die Bilder den Zuschauer flashen. Ja, die Story ist dünn, und es ist echt sehr, sehr ärgerlich darüber nachzudenken wieviel mehr man daraus hätte machen können…
Aber was soll’s. Die Pang Brothers machen dennoch ein paar nette moralische Andeutungen und drücken auch ein paar Mal auf die Tränendrüse (und die Grenze zum Kitsch ist nicht weit); sie inszenieren den Film mit tollen Kamerafahrten, dazu gibt es nice Musik und perfektes Sounddesign. Überraschenderweise ist dann sogar das Ende eine ziemlich interpretationsabhängige Angelegenheit, was ich eigentlich gar nicht mehr erwartet hätte.

Wenn man bedenkt, dass ich im Hinblick auf die im Internet verfügbaren Rezensionen einen noch viel seichteren Film erwartet habe, bin ich jedoch mehr als zufrieden. Re-Cycle besticht durch seine Bilder, ist sich unsicher, ob er eigentlich mehr als nur das tun will (und schön wäre es gewesen). Da muss man für sich selbst entscheiden, ob einem die magere Story als Vorwand für die Visuals ausreicht.
Für mich steht fest: In Sachen Unterhaltungsfilm gibt es dieses Jahr vermutlich nichts geileres aus Asien. Nichts.

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Koma

Koma (2004, Chi-Leung Law)

Chiw Ching (Lee Sinje) ist auf einer Hochzeit sturz betrunken und taumelt so durch das Hotel, als sie nach Hause laufen will. Da sie kaum noch laufen kann muss sie sich immer wieder an der Wand und Türen abstützen, was bei einer Tür allerdings nicht so gut klappt, da sie halb offen steht. Sie stürzt in das dunkle Hotelzimmer und sieht nur noch, wie vor ihr eine nackte Frau liegt und mit verzweifeltem Blick ihr die Hand zustreckt. Überall ist Blut. Am nächsten Tag auf der Polizeistation kann sie dank der Überwachungsvideos vom Hotel eine Frau wiedererkennen, die sie gestern noch zuvor im Hotelflur entdeckte. Doch mit ihrer Aussage bringt sie sich selbst in’s Visier eines gemeinen Nierenräubers… UHHHH!!! GRUSELIG!!!

Also öh. Die zwei Mädels sind hübsch anzuschauen. Das fällt einem als erstes auf. Die Musik eigentlich auch, allerdings anfangs durch das Titletheme wirklich positiv. Ansonsten fällt einem die Musik wirklich negativ auf, da sie ziemlich Synthesizermäßig klingt. Also nach einem günstigen Synthesizer. Und das im Jahre 2004, wo Synthesizer eigentlich schon fast komplette Orchester faken können. Aber nicht nur das verhinderte, das sich so etwas wie Spannung aufbauen kann. Nein, auch die Geschichte ist ziemlich weird. Sie will einfach cleverer sein, als sie ist und schnell durchschaut man den ein oder anderen Aspekt der Story und wundert sich trotzdem, was dieses Dreiecksliebesdrama in der Mitte des Films eigentlich soll. Ziemlich weird und einfach distracting. Ich konnte den Film teilweise nichtmal ernst nehmen, da er – obwohl aus Hong Kong – nicht auf die genreüblichen (Slasherfilm) Szenen wie z. B. Tür geht langsam auf, man sieht nur Skalpell in einer Hand. OH GOTT!!! oder gar man sieht den kompletten Weg des Mörders vom Balkon durch die Wohnung bis in’s Schlafzimmer und dann… OH GOTT!!! Es war nur ein Traum!!! RAAHH!!! Also eher ziemlich Hollywood, ziemlich lame und der ganze Film wurde dadurch verschandelt.

Tjopes, eigentlich erwartete ich eher einen Psychothriller, aber das war ja echt astreine Hollywood-Teenie-Slasherfilm-Kost. Sehr enttäuschend, vor allem da der DVD Rückentext, bzw. so manches Review (Welche übrigens durchweg positiv ausfielen.) einen anderen Eindruck vom Film machten.

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Diary

Diary (Hong Kong 2006, Oxide Pang)

Winnie Leung (Charlene Choi) ist zutiefst betrübt. Ihr Freund Seth Lau (Shawn Yue) hat sie einfach sitzen lassen. Er hat seine Sachen gepackt und ist abgehauen. Sie verkraftet seinen Abgang nicht. Da trifft sie auf der Straße Ray Fan, der ihrem Ex Seth zum Verwechseln ähnlich sieht. Erst verwechselt sie ihn nur mit Seth. Dann verfolgt sie ihn und fragt ihn: “Hast du einen Moment Zeit?”. Ray trifft sich mit ihr zuhause und merkt alsbald, das Winnie unberechenbar ist.

Als Pang Fan musste ich mir Diary natürlich trotz der überwiegend mittelmäßigen Reviews kaufen. Und sieht da, es ist auch ein überwiegend mittelmäßiger Film. Was nicht heißt, das er scheiße ist, oder die 12 EUR für die DVD nicht wert gewesen wäre. Im Gegenteil, ich hatte “Spaß” dabei und bereue es nicht. Was mich dann etwas verwunderte war die Tatsache, das er in mehreren Reviews als vorhersehbar galt und… naja ich fand das jetzt nicht so. Man macht sich so seine Gedanken, aber auf die Finale Lösung, die dann ab er 59 Minuten Marke auf mich einprasselte, kam ich vorher nicht. Eventuell bin ich wirklich einfach nur total verblödet?

Einziges Problem… der Twist hat nicht den Impact, den ich mir gewünscht hätte. Er ist überraschend, man wundert sich kurz und tjo. Das war’s dann auch schon. Gleiches gilt für die “Gruseleffekte” am Anfang, die eigentlich alle toll gemacht sind, mit der passenden Musik unterlegt und geil mit der Kamera eingefangen sind. Aber sie berühren einen nicht wirklich. Keine Ahnung, woran das liegt. Wäre ich selbst Filmstudent hätte ich darauf evtl. eine Antwort. Schade. Sad

Ansonsten ist der Film ein kurzweiliges Vergnügen, welches man sich ruhig mal anschauen kann, ohne gleich kotzen zu müssen (2 Fast 2 Furious). Besonders toll war mal wieder die Kameraarbeit (Alles voller Farbfilter) und die Musik. Typisch Pang Film eben. So richtig nice waren dann auch die sicken Effekte, die es da so während des Filmes gab. Mal knackste der Ton, mal wackelte das Bild und überhaupt… mitten im Film kamen einfach die Credits. Sehr flashig.

Alles in allem recht nice.

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Pan’s Labyrinth

Pan’s Labyrinth aka El Laberinto del Fauno (Mexiko, Spanien, USA 2007, Guillermo del Toro)

Spanien 1944 – Ofelia kommt mit Ihrer Mutter in einer ländlichen Armeestellung des Hauptmanns Vidal an. Er kämpft dort für Diktator Franco gegen aufständische Rebellen. Wärend draußen der Krieg herrscht, verliert sich die kleine Ofelia in Märchenbüchern und träumt von anderen Welten. Als ihr ein Faun begegnet und ihr erzählt, sie sei eine wiedergeborene Prinzessin, packt sie die Neugier und so macht sie sich auf in Pan’s Labyrint. Oder so.


Kein Kinderfilm.

Pan’s Labyrinth überraschte mich etwas. Die Geschichte kommt nur zäh in Fahrt und die Wechsel zwischen realer Welt und Fantasysetting wollen so gar nicht zusammen passen und stets hat man den Eindruck, zwei verschiedene Filme zu sehen. Auf der einen Seite ein Drama in Kriegssetting, das gnadenlos und ungeniert das Grauen des Krieges und somit der realen Welt zeigt und auf der anderen Seite das Fantasysetting der Märchenwelt um Pan’s Labyrinth, das Ofelia gerne wieder als Prinzessin hätte. Die eigentliche Überraschung kam dann in Form von Gewalt. Gnadenlos werden hier Gesichter zertrümmert, zerschnitten, zerschossen und die Kamera… die hält einfach drauf. Das ist kein Kinderfilm?! So sieht man ab der zweiten Hälfte überwiegend die Geschehnisse in der Armeestellung und weniger Fantasyelemente. Und genau da merkte ich, dass ich mittlerweile die Story der Armeestellung interessanter fand als das Fantasysetting, welches am Anfang des Filmes eher meine Aufmerksamkeit auf sich zog. Gut, das dann am Schluss doch noch beide Handlungsstränge nach und nach immer mehr miteinander zu tun bekamen und ich somit nicht das Gefühl hatte, die erste Hälfte des Films wäre unnötig gewesen.

Also schon krass. Die Kameraarbeit war mir anfangs etwas zu dunkel, da man überwiegend nur Schwarz sieht, aber die Einstellungen in den Fantasysettings entschädigen dann schnell wieder. Alles sieht schön auf dem Boden geblieben und nicht so abgehoben und glanzvoll aus, wie in manch anderem Film. Dazu kommt, das alles so eine morbide Stimmung hat. Das sah einfach nice aus. Schade, das die Fantasywelt ziemlich vorhersehbar war (“Du darfst NICHTS essen und trinken! NICHTS!” Und was macht die kleine Hure? Sie isst natürlich etwas… typisch und imho total unnötig.) und der Film etwas langsam in Fahrt kommt. Dafür entschädigt das Ende dann.

Zur Gewallt sei noch zu sagen, das sie – imho – bewusst so drastisch gezeigt wird um die reale Welt eben noch realer aussehen zu lassen und gleich mal dem Zuschauer klar zu machen “Ey, das ist kein Kinderfilm. Nimm die Geschichte ruhig ernst..”. Die erste Szene fand ich anfangs etwas unnötig, aber schon ab der zweiten merkte ich, das sie wohl unumgänglich sind. Und gut sind.

Ich kauf mir wohl die 25 USD Korea DVD?!

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