King Of Dragons

elend, 15.03.2016

King Of Dragons Arcade

Tjo, Capcom auf ihrem Zenith, wenn es um oldschool Games und vor allem Grafik geht. Gott, ey, die Pixelgrafik ist einfach hurengeil. Später legten sie natürlich noch eine ordentliche Schippe drauf mit Spielen wie Dungeons & Dragons und Alien Vs. Predator aber jo… King Of Dragons ist definitiv noch in der Top 10 der Capcom Arcade Classics. Und btw, die Musik ist vor allem hurengeil. Das ist ja bei Capcom Spielen nicht immer der Fall. Ich wunderte mich immer, ob Capcom irgendwann die Musiker switchte, denn ab einem gewissen Zeitraum hatten Capcom Games nur noch weirde, elektronische, jazzige (!?) random Scheiße als Musik. Nicht so King Of Dragons, welches noch richtige Melodien (!) featured. :pen:
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Darkwing Duck

Darkwing Duck (NES)

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Eine schreckliche Welle der Gewalt bricht über St. Canard hinein. Die örtliche Polizei ist machtlos und ruft daher “Darkwing Duck”, den sagenumwobenen Superhelden. Nur er kann St. Canard nun noch vor den bösen Schergen der / des (?!) F.O.W.L. retten. Oder sowas in der Art jedenfalls.

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Yay Capcom, yay Disney. Und wieder machte sich Capcom an die Arbeit und versoftete eine Disney Lizenz, dieses mal den viel zu unterbewerteten Darkwing Duck, der schon als TV Serie so manche Kinderseelen verzückte. Damit es Capcom aber nicht den Arbeitsschweiß auf die Stirn treibt, benutzten sie einfach ihre alte Mega Man Engine und verpassten ihr ein neues Gewand im wahrsten Sinne des Wortes. Aus Mega Man wurde Darkwing Duck und der Rest blieb eigentlich so. Darkwing Hüpft und schießt, wobei seine Waffe durch Zubehör ein wenig pimpbar ist. Elektroblitze, Pfeile zum Verschießen und Draufsteigen sowie… ehm… andere Dinge kann man aufsammeln und benutzen. Schade nur, dass man das nur ganz selten braucht und / oder will. Die meisten Waffen sind ziemlich nutzlos und einzig die Pfeile kann man mal gebrauchen. Aber in Darkwing Duck kommt es ohnehin mehr auf Geschicklichkeit und weniger auf Feuerkraft an. Die Gegner wollen einen an’s Leder und wollen gekonnt umgebracht werden. Mal gibt es spezielle Weakspots, mal muss man auf das Herablassen ihrer Deckung warten, etc. Und sind die Gegner ausgeschaltet, muss man erstmal unfallfrei durch’s Level kommen. Dabei empfiehlt es sich, genau zu wissen was kommt und Backtracking zu vermeiden, da alle Gegner natürlich respawnen. Sonst wär’s ja auch wirklich zu einfach.

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Die Grafik kann sich sehen lassen und passt sich nahtlos in die Riege der Disneylizenzen Capcoms ein, während die Musik furchtbar unaufregend ist und nur so vor sich her düdelt. Vom wiedererkennbaren Titletheme abgesehen hält sich der Soundtrack dezent im Hintergrund. Klingt alles so mittelmäßig und ist es eigentlich fast auch. Spaß macht es dennoch und wenn man Mega Man oder die anderen Capcom Disneylizenzen schon durch hat, dann sollte man durchaus einen Blick riskieren. Anfänger tun sich schwer, geübte freuen sich und Profis werden ziemlich schnell durch sein durch die ca. 7 Level. Positiv fielen mir übrigens die Bosskämpfe auf, die zwar nicht mit Größe aber mit Flexibilität bzw. ihren Angriffspatterns beeindrucken.

Tja, das war’s schon. Ein schönes NES Game.

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Arielle Die Meerjungfrau

Little Mermaid (Arielle die Meerjungfrau)

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Arielle ist eine Meerjungfrau, wünscht sich aber nichts sehnlicher, als an Land zu leben. Ihr Wunsch wird erfüllt und sie bekommt true Beine geschenkt. ~_? An Land verliebt sich sich auch prompt in einen random Typen, der gerade am Strand rumläuft und will ihn eigentlich auch asap heiraten. Da kommt plötzlich Sebastian aus dem Meer gekrochen und berichtet entsetzt von Ursula, Arielles Tante. Diese würde nun völlig durchdrehen und alle Meeresbewohner müssten nun nach ihrer Pfeife tanzen! Arielle ist stinksauer und flitzt zurück in’s Meer, um ihren Freunden zu helfen.

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Little Mermaid ist eine weitere Disney / Capcom Kooperation, die schon ziemlich häufig fruchtete, von daher sollte man sich von der “Arielle IP” nicht abschrecken lassen. Aufgetischt wird einem hier nämlich ein durchaus brauchbares… ehm… Spiel, welches weder Platformer (man schwimmt) noch Shoot’em Up (man schießt nicht wirklich viel Projektile). Mit Arielle schwimmen wir also durch’s Meer und können Blasen furz… ehm schießen, in welchen sich etwaige sich im Weg befindende Meeresfrüchte verfangen. Diese können wir dann nehmen und in 3 verschiedenen Richtungen auf anderes Getier schleudern. Ab und zu findet man auch eine Muschel und / oder anderen Schuss, mit welchem wir dann Truhen öffnen oder gar Steine bewegen können.

Und das war’s dann im Prinzip schon. Zu meistern gibt es ganze 5 Stages, die allesamt allerdings recht kurz geraten sind, wodurch geübte Spieler locker in ca. 30 – 40 Minuten durch’s Spiel schwimmen, da der Schwierigkeitsgrad auch eher bei “sehr leicht” anzusiedeln ist. Das ist ein wenig schade, denn so bleibt Arielle doch nur ein kurzes Vergnügen für Zwischendurch und nicht etwa “OMG BEST GAME IN THE UNIVERSE!” wie z. B. andere Capcom / Disney Spiele. Schade, schade, denn Grafik und Sound stimmen mal wieder und fast wünscht man sich “mehr”, wenn man sich erst einmal an die Steuerung gewöhnt hat.

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Talespin

Talespin
Nintendo Game Boy | 1992

Bei uns war Talespin besser bekannt als “Käpt’n Balu und seine tollkühne Crew” und in Polen sogar als “Super Baloo” ~_???. Wie dem auch sei, in den neunziger Jahren verwurschtelte Capcom eine Menge Disneylizenzen zu NES und Game Boy Spielen, wodurch tolle Klassiker wie z. B. Duck Tales oder Darkwing Duck erschienen. Fast schon könnte man meinen, Capcom plus Disneylizenz ist gleich Garantie für klasse Spiele. Wenn da nicht Talespin wäre. :o

In Talespin fliegt man mit Balu, der ein Logistikunternehmen mit dem Schwerpunkt Luftfraft besitzt, durch die Stages und schießt alles mögliche ab… bzw. fast. Denn das Hauptproblem bei Talespin ist… nun ja, wie soll ich sagen… man kann nur ca. alle 2 Sekunden einen einzelnen Schuss abgeben. ~_??? Egal wie schnell man triggert, egal wie brenzlig die Situation ist, Balus Schiff schießt einfach nur ultra langsam. Warum weiß ich nicht so genau, aber Capcom dachte sich bestimmt, dass das noch nicht nervig genug ist. Vermutlich modifizierten sie die Steuerung deswegen noch ein wenig. Wenn man nämlich nach oben fliegt, dann neigt sich Balus Schiff und man schießt dann auch diagonal nach oben. Gleiches filt für unten. Kombiniert das mit der niedrigen Schussfrequenz und heraus kommt die perfekte Steuerung… wenn man innerhalb Sekunden verrecken will. Man trifft dadurch kaum Gegner, traut sich kaum nach oben oder unten zu fliegen und dass das Schiff ansonsten ohnehin sau lahm ist, hilft da auch nicht besonders. Des Weiteren scrollen die Levels auch automatisch und man bleibt gerne mal an der Levelarchitektur hängen, woraufhin man natürlich sofort stirbt. Ich brauchte also mehrere Anläufe, bis ich überhaupt mal das zweite Level sah und selbstverständlich hänge ich da nun, weil dessen Boss einfach viel zukrank ist. Er lässt mir kaum Platz, schießt mit herumhüpfenden Kugeln auf mich und malträtiert mich zudem von oben mit einer Stahlkugel. Wtf? Ich gab’ nun offiziell auf und finde Talespin offiziell Scheiße.

Darkwing Duck war auch anfangs schwer, aber da hielt mich immerhin die Musik und die tolle Grafik bei der Stange. Talespin sieht einfach mittelmäßig aus und hat zudem das Problem, dass die unheimlich wichtigen Bonusherzen für Energie einfach in der selben Schattierung wie der Hintergrund angelegt sind. Man erkennt sie also teilweise kaum und schon wären wir wieder beim Schwierigkeitsgrad, der einfach nur ankotzt?! Zu Talespins Verteidigung muss ich allerdings noch sagen, dass man sein Schiff zwischen den Levels natürlich noch upgraden kann. Die Schussfrequenz lässt sich erhöhen (Ui!) und Leben und Continues kann man auch dazu kaufen. Leider ist das immer noch nicht genug um auch nur annähernd Stage 2 Boss zu schaffen. Lustigerweise gibt es auch keine YouTube Longplays von Stage 2 oder dergleichen.

Ach, dreckiger Scheiß.

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Mega Man – Dr. Wily’s Revenge

Mega Man – Dr. Wily’s Revenge
Nintendo Game Boy | 1991

Dr. Wily – der bösartige Professor – hat mal wieder Roboter gebaut, bzw. reanimiert und versucht mal wieder mit Hilfe dieser die Welt zu unterjochen. Nur Mega Man, der kleine blaue Roboterknirps von Dr. White (oder so?!) kann es mit den bösen, bösen Robotern von Dr. Wily aufnehmen.

Mega Man ging für nur 1 EUR auf ebay weg. Keiner wollte es haben. Jetzt weiß ich auch warum.

Ich habe jetzt, seitdem ich meinen Game Boy habe, schon ein paar Spiele durchgespielt. Bei dem ein oder anderen Spiel stieß ich anfangs auf Probleme. Das Gargoyle’s Quest so schwer war, das wusste ich immerhin noch von früher. Dass aber Darkwing Duck auch ziemlich schwer ist, dass wusste ich nicht. Beide Spiele spielte ich allerdings durch. Sogar mit Freude. Das heißt ich hatte Spaß dabei. Hin und wieder war ich gefrustet, keine Frage, aber irgendwas trieb mich immer weiter und es war einfach dieses “Ja, es ist ja doch machbar?!” Gefühl da. Nachdem ich diese Spiele dann durch hatte, freute ich mich, von einem Spiel derart gut unterhalten worden zu sein. Nun… Mega Man ist auch schwer. Verdammt schwer. Leider die falsche Art von schwer. Man kann es nur schwer beschreiben, aber Mega Man ist auf eine “gemeine”, ja eine regelrecht “fiese” Art und Weise schwer.

1) Das fängt schon einmal damit an, dass man sich die ersten vier Stages frei auswählen darf. Soll man zuerst gegen Cut Man antreten? Oder doch eher gegen Elec Man? Man weiß es nicht so genau und spielt halt einfach mal. Welches Level also anfangs das einfachste ist, muss man erst einmal durch Anspielen herausfinden. Dabei ist es mit einem kurzem Anspielen nicht getan, da alle Levels anfangs schwer sind. Erst wenn man die Steuerung intus hat und die Anfänge der Levels alle ein wenig kennt, kann man ungefähr abschätzen, welches leichter ist und welches nicht. Nach Beendigung eines Levels, an dessen Ende der Boss steht, bekommt man dessen Waffe. Diese Waffen können in anderen Levels sehr hilfreich sein. In welchen, das muss man natürlich selbst heraus finden. :-)

2) Dann natürlich die Levels ansich. Alle haben einen ziemlich fordernden Schwierigkeitsgrad (Wirklich einfach gibt es einfach nicht. ~_?) und verzeihen keinen noch so geringsten Fehler. Man muss also jedes Level auswendig kennen und immer GENAU wissen, wann man wo und wie zu springen oder zu schießen hat. Sonst geht gar nichts. Tjo und da es kein leichtes Level zum Üben oder gar einen langsam steigenden Schwierigkeitsgrad gibt, verbringt man also erst einmal die meiste Zeit, sich regelrecht “vor zu kämpfen”. Level starten, gleich bei den ersten 3 Mini-Enemies verrecken. Level starten, 2 Mini-Enemies ohne Energieverlust passieren, beim dritten Energie verlieren und dann beim vierten Sterben. Oder in einen Abgrund springen, weil sich über einem eine Platform befindet, etc. pp. So geht das die ganze Zeit und es ist ja wohl bitte klar, dass da absolut kein Spielspaß aufkommt. Für jeden noch so geringen Fehler wird man umgehend bestraft.

3) Ein weiterer Grund für die Lameness des Schwierigkeitsgrades ist, dass die Enemies respawnen. Gut, dass taten sie in Gargoyle’s Quest und Darkwing Duck auch, aber nicht sobald man sich auch nur einen Pixel wieder zurück bewegte. Mega Man lässt KEINE Rückzieher zu. Entweder man läuft gerade wegs in sein Verderben, oder man verreckt halt an respawnten Gegnern, die man vor einer Sekunde noch gekillt hat. Ein zwei Fronten Krieg ist dann unausweichlich. Nix gegen respawnende Gegner, das mag ja für manche Leute ganz lustig sein und selbst ich kann gerade noch damit leben, wenn sie respawnen, sobald man einen bereits besuchten Raum wieder betritt oder das Level noch einmal anfängt. Aber bitte nicht, wenn man lediglich zwei Schritte zurück macht. Das ist doch einfach nur… also… einfach total behämmert?

Mit Ach und Krach schaffte ich jetzt die ersten 3 Level bei Mega Man. Dabei hatte ich allerdings nicht ein Gefühl der Freude, wie z. B. bei Gargoyle’s Quest oder Darkwing Duck. Ich freute mich nicht und ich verspürte auch keinerlei Verbesserung. Ich sterbe nachwievor an den selben schwierigen Stellen und bin selbstverständlich super gefrustet, wenn man kurz vor dem Boss an einer lamen 3 Pixel hohen Flamme stirbt, nur weil diese fast nicht passierbar ist. Dass ich sie mit der Eiswaffe von Ice Man löschen kann, das finde ich selbstverständlich erst Tage später heraus. Mega Man ist einfach eine Scheiße. Es ist unnötig schwer. Viel zu schwer. Gemein schwer. Fies schwer. Das macht einfach keinen Spaß mehr. Aber gegen Klassiker wie Mega Man darf man ja nichts sagen und wenn man sie zu schwer findet, dann ist man selbstverständlich nur ein lächerlicher Idiot. Und klar, dass alle anderen Menschen auf dieser Erde Mega Man schon als Kind durchspielten und absolut keine Probleme damit hatten. Völlig klar.

Das einzige, was Mega Man richtig macht, ist die Grafik. Viel mehr die Backgrounds. Die sehen aller erste Sahne aus, sind detailliert und Gegner sind stets vom Hintergrund gut zu unterscheiden. Leider ist das Gegnerdesign mehr als lächerlich. Es gibt z. B. einen Gegner, der einfach aussieht wie dieser Smiley hier: Paha andere wiederrum sehen aus wie Bacon oder sind erst gar nicht zu identifizieren. Mega Man ansich stellt hierbei also noch das beste Design dar. Musikalisch gibt es mittelmäßige Kost auf die Ohren und immerhin: Die Steuerung ist perfekt und reagiert auf alle Eingaben unmittelbar. Ich finde es lediglich schade / ungewohnt, dass man sich nicht ducken kann. Das hätte eigentlich ruhig noch drin sein können. Aber nein, da hätte man ja diversen Bullets ausweichen können, was das Spiel natürlich wieder viel zu einfach gemacht hätte. :-)

Aufgrund des unsagbar lamen Schwierigkeitsgrades also nur 2 Pimmel. Drecksspiel. Und jetzt flamed mich bitte.

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Duck Tales

DUCK TALES
Nintendo Game Boy | 1990


Onkel Dagobert ist ein verdammt reiches Arschloch. Und was machen reiche Arschlöcher, wenn ihnen langweilig ist? Sie wollen noch reicher werden. Das will auch Onkel Dagobert und so begibt er sich in 5 entlegene Areale der Erde (und des Mondes), um deren Schätze zu finden. Dabei bringt er alles mit seinem Stock über den Jordan, was sich auch nur annähernd in seiner Nähe befindet. Er ist eben ein reiches Arschloch.

Mit Duck Tales verbinde ich mitunter meine intensivsten Game Boy Erfahrungen. Ich bekam das Spiel damals zum Geburtstag und war als kleiner Idiot natürlich großer Duck Tales Fan. Klar, dass ich mich tierisch freute und fort an jeden Tag spielte. Lustigerweise kam ich so rein gar nicht weiter und spielte alle Level nur an, anstatt mal eins komplett fertig zu spielen. Soweit ich mich erinnere, kam ich nur bei zwei Leveln zum Boss und die anderen spielte ich nur randomly an. In den Mienen war ich dann erst gar nicht, da man für diesen Ort einen Schlüssel brauchte. Ich bin jetzt mal so frei und schiebe meinen epic fail mal auf die englischen Bildschirmtexte, die ich damals einfach noch gar nicht raffte, denn das Spiel ansich ist eigentlich super einfach. Etwas geübtere Spieler haben das Spiel locker beim ersten Versuch oder aber innerhalb weniger Stunden durchgespielt. Das ist etwas schade, dann Duck Tales ist arschgeil.

So langsam wird der Name Capcom für mich auf dem Game Boy nämlich so etwas wie ein Qualitätssiegel. Wie Darkwing Duck und Gargoyle’s Quest schon vorher bietet auch Duck Tales eine grandiose Optik, mit einem super cuten Dagobert Duck Sprite, welchem sogar verschiedene Mimiken abzulesen sind. Schaut euch bitte die Screenshots an. Wenn er hüpft lacht er so unfassbar goldig, dass ich automatisch mitlache. Nun… die Gayness aber mal beiseite: Die Levelgrafiken unterscheiden sich deutlich von einander, so dass man auch stets erkennt, wo man sich gerade befindet. Neben detaillierten Vordergründen, gibt es ebenso detaillierte Hintergründe und leider auch ein paar Ruckler. Ein Gegner zuviel im Bild und der Game Boy geht angesichts dieser Grafikpracht (Baha?!) in die Knie.

Das hat Gott sei Dank keine Auswirkungen auf das Spiel ansich, denn mit der komfortablen Steuerung hat man immer alles unter Kontrolle. Das benutzen des Stocks als Pogostock will anfangs gelernt sein, aber mit etwas Übung bewegt man sich sicher durch die verwinkelten Stages. Diese sind von Anfang an alle anwählbar (bis auf die Mienen in Afrika) und bieten jeweils einen Boss und unzählige Secrets, die es zu erforschen gilt. Gerade das finden von Geheimgängen hier und da ist echt spaßig und durch die vielen Diamanten und Schätze, die man einsammeln kann, wird man selbst zu einem Arschloch, denn irgendwann will man immer mehr. Manchmal finden sich versteckte Extras mitten in der Luft, also sollte man wenn möglich alles mit seinem Pogostab abspringen und auf versteckte Diamanten untersuchen.

Tjo, wie gesagt ist leider nach fünf Stages schluss und Dagobert grinst einem feist in’s Gesicht. Er ist nun reich, wir um ein paar Minuten unseres Lebens ärmer aber trotzdem glücklich. Ein grandioses Spiel, mit ebenso grandioser Musik (!) für Zwischendurch, was hätte ruhig etwas länger ausfallen können, aber gut. Es warten ohnehin noch fünf weitere Spiele auf mich.

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Gargoyle’s Quest


GARGOYLE’S QUEST
Nintendo Game Boy | 1990

Als ich damals meinen Game Boy bekam, war ich ja ziemlich geflashed. Ich wünschte mir irgendwie einen zum Geburtstag, aber aufgrund des Preises, war es alles andere als klar, dass ich einen bekommen werde. Immerhin waren wir arme DDR Flüchtlinge, etc. pp. Jedenfalls bekam ich einen und hatte zu Anfang natürlich erst einmal nur Tetris. Gut, dass die reichen Westkinder in der Schule natürlich alle schon Game Boy hatten und für sie das fast schon ein alter Hut war. So konnte ich mir unbeschwert Spiele ausleihen. So kam ich eines Tages dann zu Gargoyle’s Quest, welches ich tierisch geil fand, weil die Grafik toll war und man mit einem coolen Gargoyle rumfliegen konnte. Das Spiel hatte nur einen Haken; Es war viel zu schwer. Ich kam nicht einmal über Stage 1 heraus. Klar, dass ich es irgendwann zurück gab’ und nie wieder davon hörte… Bis jetzt. 2008 kaufte ich mir also zum aller ersten Male seit all diesen Jahren einen GB Classic wieder und dieser kam lustigerweise unter anderem mit Gargoyle’s Quest. Dieses mal wollte ich min. Stage 1 schaffen.

Die Ghoul Realm entkam vor Urzeiten nur knapp der Katastrophe. Eine Horde Destroyers aus dem Nachbarland kam über die Ghoul Realm und zerstörte alles, was sie in die Finger bekamen. Die Einwohner der Ghoul Realm hatten keine Chance. Doch gerade, als sie die Hoffnung aufgaben, fegte ein Feuer über die Ghoul Realm und zerstörte alle Destroyer. Jahre später droht der Ghoul Realm erneut Gefahr…

Wir selbst spielen Red Areemer, besser bekannt als der böse Gargoyle, der im Spiel Ghost’n'Goblins noch Arthurs Freundin stielt (und vermutlich jede Nacht raped). Jetzt ist seine eigene Realm in Gefahr und wir machen uns auf ihm durch sein Abenteuer zu begleiten. Dieses wird relativ innovativ durch eine Mischung aus Jump’n'Run und RPG präsentiert, wobei die RPG Elemente etwas in der Unterzahl sind und schon die “Sprungpassagen” überwiegen. Auf der Oberwelt gibt es lediglich Dörfer zu erforschen, die stets gleich aussehen, die gleichen Bewohner und die gleichen Häuser bieten. Man kann in jedem Dorf einen Code abfragen, um dort wieder neu anzufangen, man kann seine gesammelten Valis (dazu später mehr) in Talisman des Wirbelsturms umtauschen und… ja sonst eigentlich nichts. Verlässt man das Dorf, findet man einerseits sichtbare Gegner, andererseits aber auch random Kämpfe vor. Diese random Kämpfe werden als 2D Jump’n'Run Abschnitt ausgetragen und nicht etwa als rundenbasierender Kampf. Dialoge gibt’s in den Dörfern auch nicht unbedingt viele und so muss ich mich fragen, ob dieser ganze RPG Touch nicht etwas überflüssig ist? Er stört jetzt nicht unbedingt, auch wenn es teilweise sehr nervig ist, bereits Leben auf dem Weg zum nächsten Dungeon zu verlieren, nur weil man in einen random Kampf gerät. Des Weiteren kostet es Unmengen an Zeit. Mir persönlich hätte nichts gefehlt, wenn man Gargoyle’s Quest nur die Sprungabschnitte in der Seitenansicht gelassen hätte.

Diese sind dafür umso grandioser. Firebrand, wie er in Europa heißt, kann nämlich Feuer spucken, hüpfen, sich an Wände krallen und für kurze Zeit fliegen. Diese Möglichkeiten zwangen die Coder von Capcom zu einem schlauen, aber auch schwierigen Leveldesign. Gargoyle’s Quest ist überhaupt schwierig. Ob das nun an den wenigen Hitpoints liegt, die man zu Anfang hat – nämliche ganze 2 – oder ob das an den teilweise sehr engen Passagen in den Levels liegt, kann ich nich genau sagen. Jedenfalls muss man sich jedes Level gut einprägen und jeden Stachel an der Wand kennen, bevor man überhaupt erst einmal zum Endgegner kommt. Wenn man gegen diesen dann auch noch eine Chance haben will, so sollte man im Level vorher keine Energie verlieren, denn vor dem Endboss gibt es natürlich keine neue. Aber das ist kein Problem, denn gerne spielte ich das Level noch einmal, da das Rumgehüpfe in Kombination mit dem Festkrallen, den gut platzierten Gegnern, der Levelarchitektur und dem temporären Fliegen unglaublich Spaß macht. Schon damals spielte ich Stage 1 immer und immer wieder, weil es einfach “cool” war, sich an Wände zu krallen und für ein paar Sekunden zu fliegen. Man muss aufpassen, wo man sich festkrallt, denn um von der Wand weg zu kommen, muss man springen und knallt so unweigerlich an Decken und eben auch Stacheln. Da gibt es ein paar wirklich fiese / schlaue Stellen, die gut umschifft werden wollen. Aber dabei hilft einem die absolut tadellose Steuerung, die auf alles so reagiert, wie sie sollte. Anfangs störte es mich etwas, dass man zum Fliegen nur kurz auf A drücken und diesen nicht “halten” muss, aber nach kurzer Eingewöhnungsphase und gerade gegen ende des Spiels merkte ich, dass es einfach die bessere Entscheidung war.

Jedenfalls gab es so ein Gameplay auf diese Art und Weise nur noch beim Nachfolger für das NES, soweit ich mich erinner. So ist es kein Wunder, dass Gargoyle’s Quest selbst 18 Jahre nach Release immer noch frisch wirkt.

Dazu trägt aber auch die wirklich über aller Maßen erhabene Grafik bei. Gargoyle’s Quest kann einfach trotz des hohen Alters mit allem mithalten, was danach auf den Markt kam. Alles ist klar erkennbar, die Hintergründe sind dezent, detailliert und sogar animiert und die Gegner ebenfalls. Besonders positiv muss der Kontrast erwähnt werden. Egal ob man in einer dunklen Höhle spielt, in einem brennenden Dorf oder auf der Oberwelt. Stets ist alles gut erkennbar, stets unterscheidet sich der Hintergrund genug vom Vordergrund. Beim Display des Game Boys keine leichte Aufgabe. Gut, bei hohem Spriteaufkommen gerät der Game Boy schon einmal gut in die Knie und Spriteflackern ist auch eher an der Tagesordnung, aber all das kann der tollen Grafik keinen Abbruch tun. Die Musik kann ebenfalls auf voller linie überzeugen. Anfangs ist das Titelthema etwas gewöhnungsbedürftig aber schon in Stage 1 überzeug die Musik durch tolle Melodien und einen düsteren Klang, der voll und ganz in die Atmosphäre des Spiels passt.

Damit ist Gargoyle’s Quest eine der Überraschungen bisher. Von den Game Boy Spielen, die bei meinem Game Boy dabei waren, verbrachte ich einfach die meiste Zeit jetzt mit Gargoyle’s Quest. Dabei verbringt man die meiste Zeit mit Fluchen ob des Schwierigkeitsgrades, aber das ist ok, denn irgendwie ging es immer genau dann weiter, als ich gerade aufgeben wollte. Was es zusätzlich etwas schwer gemacht hat, war der verwirrende RPG Crap. Ein Leben ist nicht einfach ein Leben. sondern heißt bei Gargoyle’s Quest “Essence Of The Soulstream”, wo man erst einmal drauf kommen muss! Diese kann man in der Oberwelt finden oder gegen Vials eintauschen. Was Vials sind weiß ich nicht, jedenfalls dienen sie nur zum Handeln. Oft bekommt man auch diverse Items, die man entweder Byrom geben muss oder die einem selbst dienen, aber oft checkt man gar nicht, was genau sie nun machen, da alles in der kryptischen Ghoul Realm Sprache erklärt wird. Da ist nie die Rede von Health, Energy, Lives, Continues oder Power Ups. So dauerte es bei mir eine Weile, bis ich erst einmal checkte, welches Item nun für was gut ist. Klar, dass man damals als Kind – das Spiel ist nur auf Englisch hier erschienen! – rein gar nichts kapiert und Gargoyle’s Quest schnell weg legt. Erst recht, wenn man in Stage 1 schon so oft verreckt.

Ein fataler Fehler.

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Und das lustigste ist ja… ich hab’s einfach durchgespielt?

Darkwing Duck

DARKWING DUCK
Nintendo Game Boy | 1993

Mit Darkwing Duck konnte ich damals eigentlich nicht soviel anfangen, obwohl die Ähnlichkeiten mit den Ducktales, welche ich sehr mochte, unübersehbar sind. Damals kam mir Darkwing Duck einfach etwas zu “wirr” vor. Ich weiß nicht so genau warum, aber ich checkte kaum etwas. Nichts desto trotz musste ich mir im Ghettoshop das Game Boy Spiel kaufen, als ich es kürzlich sah. Disneylizenz und Capcom? Das stand bisher eigentlich für Qualität. Storymäßig gibt’s wohl eh nicht viel zu berichten. St. Erpelsburg ist eine Verbrecherhochburg und nur Darkwing Duck kann sie alle besiegen, etc. pp. Superheld und blah blah blah.

Nachdem ich überraschenderweise Solar Striker und Nemesis auf Anhieb durchgespielt hatte, freute ich mich schon auf selbiges bei Darkwing Duck. Tjo, leider zog mir das Spiel die Hose runter, beugte mich mit aller Gewalt nach vorne, rammte mir dann einen 20 cm Durchmesser Holzpflock (mit Splittern dran) in den Arsch und lachte mich nur hämisch aus. Will heißen: Es ist scheiße schwer. Ich dachte jetzt nicht wirklich, dass Darkwing Duck super leicht sein würde, nur weil es eine Comiclizenz ist und die Verpackung den Eindruck erwecken könnte, es handele sich hierbei um ein Kinderspiel. Aber dass ich bereits im ersten Level mehrere Male das Zeitliche segne, hätte ich nicht gedacht. Dabei sind die schweren Stellen nicht einmal unfair sondern einfach… ja… ich weiß gar nicht, wie ich es beschreiben soll. Nehmen wir gleich in Stage 1 die Stelle mit den Haken. Vom Himmel hängen Haken herab, an die wir springen können. Darkwing Duck hält sich dann daran fest. Nun muss man von Haken zu Haken springen, was eigentlich selten ein Problem ist, da die Haken ja so angeordnet sein müssen, dass man sie auch erreichen kann. Tjo, nicht so bei Darkwing Duck. Da klafft dann einfach mal eine Lücke, die ich um ein paar Pixel breit verfehle. Was tun? Ich kann nicht mehr machen, wie an den Haken springen und weiter hüpfen? Ich wollte schon fast aufgeben und das GB Modul aus dem Fenster schmeißen, als mir auffiel, dass man sich einmal unten am Haken fest halten kann und etwas weiter oben. Des Weiteren (!) kann man sich durch einen kurzen Sprung nach oben repositionieren und so ein paar Pixel gut machen. Siehe da, die Lücke kann doch übersprungen werden. Gemeinheiten wie diese, machten mir am Anfang das Leben gehörig schwer. Gegner, die bestimmte verwundbare Stellen haben, die man erst einmal heraus finden muss, heikle Sprungpassagen, wo es auf Pixel ankommt und vieles andere machen Darkwing Duck zu einem ziemlich fiesen Game.

Zu meiner großen Überraschung kam ich dann aber doch weiter und merkte schnell, dass es durchaus möglich ist. Selbst wenn das Game mir immer und immer wieder Steine in den Weg legte und ich schon aufgeben wollte. Irgendwie ging’s dann doch. Dass ich weiter gespielt habe, liegt eigentlich nur daran, dass es trotz des hohen Schwierigkeitsgrad immer fair bleibt. Gemein und schwer, aber fair. Oft dachte ich schon: “Wie soll ich an dem Gegner vorbei kommen ohne Schaden zu nehmen?” und schaffte dann halt beim zehnten Versuch doch den rettenden Sprung über den Gegner, der mir vorher unmöglich erschien, weil ich immer in den Gegner rein sprang.

Immerhin kann ja auch der Rest überzeugen. Die Grafik ist Capcom typisch erste Sahne mit einem super cuten Darkwing Duck, tollen Hintergründen und viel Abwechslung. Wenn man in der Kanalisation durch Anspringen von Schalten das Licht an und aus schalten muss oder im Wald die Wasserfälle auftauchen, dann kommt man nicht drum herum etwas zu staunen. Die Grafik ist wirklich aller erste Sahne, die allerdings auch mit ein paar Slowdowns hier und da erkauft wird. Überhaupt erinnert die ganze Engine irgendwie an Megaman. Würde mich nicht wundern, wenn es einfach 1:1 die gleiche ist. Dennoch sollte man Darkwing Duck mal gespielt haben, da es ein sehr forderndes Jump’n'Run ist, mit allen Qualitäten, die ein Jump’n'Run haben muss. Perfekter Steuerung, toller Grafik und viel Abwechslung. Als Kind hätte ich es zwar weinend in die Ecke geschmissen, aber heutzutage weine ich nur noch und gehe damit behutsam um, da ich es ja von meinem eigenen Geld kaufte. ~_?

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Final Fight Mega CD

Final Fight CD
1993 | Sega | Mega CD | 1-2 Spieler

Als Capcom anno 1989 Final Fight in die Arcades brachte, gelang es der japanischen Kultschmiede das Genre der Sidescroll Beat ‘em Ups zu revolutionieren. Große, detailliert gezeichnete Sprites, ein Gegneraufgebot das einen ohne die richtige Taktik schnell das Fürchten lehrt und nicht zuletzt das durchdachte Gameplay, bei dem ihr mit nur zwei Buttons unzählige Attacken vom Stapel lassen könnt, machten Final Fight zu einem Hit in den Spiehallen. Zahlreiche Heimversionen folgten, so auch Final Fight CD, das von Sega selbst umgesetzt wurde.

Der prügelnde Bürgermeister
Wir befinden uns in Metro City, einem versifften Dreckloch in dem das organisierte Verbrechen herrscht. Der neugewählte Bürgermeister und ehemalige Straßenkämpfer Mike Haggar findet es wird Zeit den Müll raus zu bringen und sagt den Gangstern den Kampf an.

Im Intro des Spiels, das von Sprechern begleitet wird die ähnlich motiviert klingen, als hätte man sie um 5 Uhr morgens vor dem ersten Kaffee vors Mikro gesetzt, sehen wir Herrn Haggar in seinem Büro beim Däumchen drehen, als plötzlich das Telefon leutet. Der Gangster am anderen Ende der Leitung eröffnet unserem Muskelpaket sogleich dass (Überraschung!), seine Tochter Jessica entführt wurde und er lieber kooperieren sollte wenn er sie jemals lebend wiedersehen will. Aber da unser wehrhafter Politiker lieber Verbrechern die Fresse poliert anstatt lange zu verhandeln, zieht er kurzerhand in den Kampf um mit der Mad Gear Gang aufzuräumen. Ihm zur Seite stehen Jessicas Loverboy Cody und dessen Ninjakumpel Guy, der eh grad nix besseres zu tun hat und sowieso immer gern ein paar Leute krankenhausreif prügelt, so aus Spass an der Freud.

Dresche nach Maß
Mit Final Fight begründete Capcom die klassische Auswahl dreier Haudegen, die sich in fast allen folgenden Sidescroll Beat ‘em Ups der Firma wiederfinden sollte. Ein muskelbepackter langsamer Charakter (Haggar), ein schneller Charakter, der dafür weniger austeilt (Guy) und ein Typ irgendwo dazwischen, der vor allem für Einsteiger geeignet ist (Cody). Darüber hinaus bekam jeder der Drei eigene Moves spendiert. Haggar zerdeppert den Gegnern in bester Wrestlingmanier per Piledriver die Schädeldecke, Guy beherrscht einen Wandsprung und Cody hat eine spezielle Vorliebe für Messer. Darüber hinaus kann jeder Charakter einen Special Move vom Stapel lassen, der zwar Energie kostet, euch aber in brenzligen Situationen Luft verschafft. Wie in Prüglern dieser Kategorie üblich, findet sich auch allerlei Gerätschaft die es aufzusammeln gilt, um euren Feinden das Fürchten zu lehren. Messer, Schwerter, Stahlrohre, für jeden Geschmack ist etwas dabei. Lebensenergie wird mit schmackhaften Schweinshaxen, Sushi und ähnlichen random Fresspaketen wieder aufgefüllt. Und die werdet ihr auch nötig haben, denn Final Fight ist beileibe kein Spiel für Weicheier. In der Standardeinstellung habt ihr gerade mal drei Credits zur Verfügung (spielt ihr zu zweit dann teilt ihr euch diese) und die Gegner haben es durchaus in sich. Jeder von ihnen hat seine eigenen Angriffsmuster und Schwachpunkte und diese gilt es zu lernen, solltet ihr den Abspann zu Gesicht bekommen wollen. Unter anderem begegnet ihr so dem übergroßen Hühnen Adore, der sich bevorzugt zwischen Gruppen von schwächeren Gegnern befindet, dann plötzlich losspurtet um euch zu rammen und euch mit genug Pech auch noch die von Haggar bekannte Piledrivertechnik am eigenen Leib verspühren lässt. Aber vor allem an den Bossen werdet ihr einiges zu knabbern haben: Trefft Sodom, ein Typ der sich für einen Samurai hält und euch mit seinen Katanas schnetzeln möchte. Oder stattet doch Rolento dem Militärfreak einen Besuch ab, aber vorsicht vor seinen Granaten. Dann hätten wir dann noch einen korrupten Cop der euch ganz unsportlich mit seiner Knarre über den Haufen schießen will und als besonderes Schmankerl dürft ihr am Ende auch noch einen Behinderten verkloppen. Aber ich will jetzt nicht alles verraten. Als kleinen Bonus wurde der Mega CD Version auch noch ein Time Attack Mode hinzugefügt, mit jeweils einer eigenen Stage pro Kämpfer. Eine nette Dreingabe von Sega, die auch eine gute Trainingsmöglichkeit für das Hauptspiel darstellt.

Harte Riffs und blasse Pixel
Eins vorweg: Final Fight CD sieht durchaus nicht übel aus. Jedoch präsentiert es sich deutlich farbärmer als das Original oder die Umsetzung fürs SNES. Schuld daran ist die begrenzte Palette von 64 Farben des Mega CD. Wenn man nicht gerade ein Grafikpurist ist, kann man über diese Mängel jedoch hinwegsehen. Es ist auch kaum ein Flackern oder Ruckeln bemerkbar, selbst wenn sich viele Gegner im Sichtfeld befinden. Hier hat Sega wirklich saubere Arbeit geleistet. Denn gerade der Sound des Spiels lässt einen derlei Schwächen schnell vergessen. Sämtliche Titel wurden eigens fürs Mega CD remixed und liegen im Red Book Audioformat vor. Natürlich in Stereo. Spätestens in der Industrial Stage erwischt man sich immer wieder dabei, wie man zu der Melodie mit dem Kopf wippt. Dagegen wirkt der vor sich hin dümpelnde Soundtrack der Arcadeversion wie ein schlechter Witz. Das mag zwar frevelhaft klingen aber es ist einfach so.
(Hier ein Vdeo dazu: http://youtube.com/watch?v=wJpLD8ngGV0).

Echte Kerle schlagen zu
Man mag vom Mega CD halten was man will, aber dieser Titel fesselt einen für Stunden ans Joypad, sollte man nur die geringste Sympathie für Prügelspiele übrig haben. Das Gameplay wurde fast 1:1 vom Original umgesetzt, der Sound rockt einfach nur noch und der Time Attack Mode stellt eine durchaus sinnvolle Neuerung dar. Sein volles Potential enfaltet dieses Game allerdings erst wenn man es zu zweit mit einem Kumpel zockt. Dafür kommt dann aber auch echtes Spielhallenfeeling auf. Final Fight ist eben ein waschechtes Arcade Game und diese Umsetzung ist meiner Meinung nach die beste Heimversion davon die es gibt. Lediglich der Port für den X68000 übertrifft diese noch. Wer hier allerdings abwechslungsreiches Gameplay oder großartige Finessen in der Präsentation erwartet ist klar an der falschen Adresse. Final Fight ist ein echtes Prügelurgestein und das schlägt sich auch im Schwierigkeitsgrad nieder. Keine Savepoints, wenige Continues, harte Gegner. Es ist eben ein Spiel für Puristen. Diese werden jedoch voll auf ihre Kosten kommen.

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Zack & Wiki: Quest for Barbaros’ Treasure

Zack & Wiki: Quest for Barbaros’ Treasure
2007 | CAPCOM | WII

Wii hat ein Problem: Es gibt keine 3rd Party Hersteller, die gescheite Spiele für Nintendos Gelderzeugungsmaschine rausbringen. Eigentlich bekloppt, denn bei der von 1,4 auf 2,4 Millionen gesteigerten und definitiv Absatz findenden Produktionsmenge an Wiis pro Monat, wäre es eigentlich logisch, für dieses System möglichst viele gute Spiele rausringen zu wollen, zumal sie in der Produktion günstiger sind als Spiele für die Konkurrenz. Doch scheint den Firmen die Steuerung zu schaffen zu machen bzw. eher wie man sie am besten in einem Spiel unterbringt. Obwohl es Nintendo mit Wario Ware: Smooth Moves, Super Mario Galaxy oder auch Metroid Prime 3 schon etliche Male vormachte, zögert der Rest der Welt und konzentriert sich lieber auf grafische Raffinessen für ps3 und xcrap360.

Nach dem grandiosen Resident Evil 4 für den Gamecube, entwickelte Capcom die Wii-Version und machte einfach alles richtig. Die Steuerung war nochmal um längen besser als bei Nintendos letzter Konsole. Anscheinend hatte Capcom Blut geleckt, denn “Zack & Wiki: Quest for Barbaros’ Treasure” nutzt die Steuerungsfeatures der Wiimote enorm und bringt neuen Schwung ins Rätselgenre. Obs deshalb auch gleichzeitig ein nices Spiel ist, erfahrt ihr hier. Ja ok geschissen drauf. Es ist nice. Ja. Aber ein paar Dinge gehen mir ganz schön auf den Sack.

Story
Zack und sein bester Freund Wiki, ein goldener, fliegender Affe (?), wollen Pirat werden. Also melden sie sich bei der Truppe der “Searabbits” an, doch schon bald werden sie während eines Fluges von anderen Piraten angegriffen und stürzen in den Dschungel. Dort entdecken sie bald eine Schatzkiste, die mit dem überaus liebevollen und charmanten Kopf von Barbados gefüllt ist. Rührend erzählt er seine Geschichte aka er wurde eben verbannt und tristet nun sein Dasein in Form von Schätzen, die auf der ganzen Insel verstreut sind. Er verspricht er Zack & Wiki sein Schiff zu überlassen und den Weg zu “Treasure Island” zu verraten, wenn sie ihm seine restlichen Körperteile wieder beschaffen.

Kritik
Sobald das Spiel startet, bekommt man den Charme des ganzen Stils von Anfang bis Ende reingedonnert. Vor allem die kurzen Vocals der Charaktere welche die Stimmung zum entsprechenden Text aufzeigen sollen, können ihre japanische Herkunft nicht leugnen und sind teils nervig, teils cute. ^_^ Nachdem man also mit dem Flugzeug abstürzte und sich unten aus einem Baumgeäst befreit hat in der auch ein dicker Käfer haust, entdeckt man die Fähigkeit, mittels Schütteln der Wiimote, Wiki zu einer Glocke mutieren zu lassen und diese auch gleich zu benutzen. Dadurch verwandeln sich Lebewesen in Gegenstände und umgekehrt. Das ist eigentlich schon die ganze Essenz des Spiels, doch durch Interaktion mit Gegenständen und Lebewesen untereinander aka in allen Kombinationen, ergibt sich so ein ganzer Haufen an Möglichkeiten. All das dient einem Ziel: Die Schatztruhe am Ende des Levels zu erreichen. Ja, Level. Jedes besteht aus einem bis mehreren Bildschirmen, die jederzeit in der Totalen zusammengefasst betrachtet werden können, um sich eine Übersicht und eventuelle Taktik für das Vorankommen zu verschaffen. Beendet man einen solchen Level geübt nach z.B. 5 Minuten, benötigt man beim ersten Mal hierfür unter Umständen das 10fache der Zeit. Aber das ist kein Problem. Zeitdruck gibt es (zumindest bis zum Ende) in diesem Spiel ziemlich selten.

Und das ist auch ganz praktisch, denn gerade am Anfang möchte man ausprobieren und nicht gleich andauernd verrecken. Also ich zumindest nicht. Ka was mit den ganzen Kranken da draußen sonst so abgeht aber wie auch immer.. also probiert man die Tiere, Piraten und Gegenstände mit der Umgebung so zusammenzubringen, daß was Gescheites dabei herauskommt. Das eigentliche Ziel ist dabei meistens klar. Nur der Weg dorthin ist mit der Zeit so verhurt schwer, daß ich manchmal kurz vorm kollabieren war. :Q Das liegt hauptsächlich natürlich an den zuweilen wirklich sauschweren, meistens logischen Rätseln. Aber.. zum einen gibt es einige Szenen an denen ein bestimmter Gegenstand an Ort und Stelle durchaus benutzbar wäre.. aber das Spiel es halt einfach nicht will. :-) Und zum anderen gibt es halt manchmal Dinge, die bei einem Level funktionieren und bei der gleichen Situation in einem anderen Level – weil das Spiel es halt einfach nicht will – einfach nopes. Doch Gott sei Dank treten diese beiden Probleme eher als Ausnahmeerscheinung auf, denn so viel Spaß hatte ich beim puren rätseln innerhalb einer Szene ansonsten seit Monkey Island nicht mehr. Die Möglichkeiten sind fantastisch. Man sägt Baumstämme, nutzt die Schlange als Zange um an verschiedene Dinge zu kommen oder sprengt mit der Frogbomb einfach was in die Luft. Hinzu kommt, daß sich diverse Gegenstände in der Hand umdrehen lassen und so weitere Möglichkeiten eröffnen. Begleitet wird alles von unauffälliger Musik und Zacks ziemlich süßen Geräuschen, wenn er etwa eine Leiter raufklettert oder nach kurzer Pause des Spielers genüsslich den wohl unendlich essbaren Schokoriegel zu sich nimmt, welchen er immer mit sich trägt. =P Überhaupt ist der komplette Stil des Spiels einfach nur cute, cute, cute und nopes kitschig. Die Grafik ansich ist sehr gelungen und protzt nur so mit butterweichen Animationen und einer kräftigen Farbpalette. Nur ganz selten gerät das Spielgeschehen ins ruckeln, was ich allerdings überhaupt nicht nachvollziehen kann ehrlich gesagt. SCHEISS CAPCOM!!! >:O Em nein, entschuldigung. (“.)

Jedem, der Jack & Wiki spielt, ist wohl nach kurzer Zeit klar, daß mit dem Erhalt der 16 Teile von Barbaros nicht alles zu Ende ist. Hier fängt das Spiel an eine richtige Geschichte zu entwickeln was mir sehr gefiel und ich mich jetzt natürlich fragen muss, warum man das nicht von Anfang an machte!? SCHEISS CAPCOM!!! Sorry, ich meinte es nicht so. (“.) Aber das tut den vorherigen Levels keinen Abbruch. Jedes ist stimmig und eine Herausforderung für sich. Zack und Wiki beweisen sich im Dschungel, Lavahöhlen, Eisgebieten und noch weiteren Locations. Dabei werden die Rätsel stets schwieriger, was Gott sei Dank nicht nur mit dem Levelumfang zu tun haben muss. Doch leider tritt später ein anderer Grund aka Mangel auf, der zudem noch ein weiteres Problem ziemlich deutlich werden lässt.
Der Mangel ist Zeit, das Problem ist ausgerechnet die Steuerung.

In späteren Levels wird man mit dem vorzeitigen Ableben anhand von Feuerbällen oder Tentakeln oder einfach nur der Zeit konfrontiert. Letztere wird nämlich in bestimmten Szenen knapp und man muss dementsprechend schnell reagieren. Stirbt man da ein- oder zweimal, kann man das verkraften. Wenn es aber irgendwann in eine Try-and-Error Spielweise abdriftet, fühlt man sich zum einen etwas an das hurengeile Space Ace erinnert und andererseits beginnt das Spielsystem langsam zu hassen. Während man also weniger Zeit hat, muss man auch noch alles richtig machen, denn jetzt gemachte Fehler mit Gegenständen werden nicht mehr einfach so verziehen wie noch in der Mitte des Spiels. Das sorgt unter Umständen zu Frust. Das Einzige was hier hilft sind Boni die man einsammeln und gegen einen Tipp der jederzeit rufbaren Fee eintauschen kann. Allerdings erzählt sie Dir genau einen einzigen Schritt und man kann auch nicht unendlich viele dieser Boni einsammeln. Sparsames umgehen ist hier also gefragt und wer alles erreichen will, wird sie wohl sowieso nicht benutzen die olle bitch.. die sowieso ziemlich strange daherkommt. Naja.. so passiert es, daß man später in hektische Situationen geworfen wird, denen man eigentlich beim ersten Mal gar nicht gewachsen sein kann. Und genau bei dieser Hektik wäre eine gute Steuerung in den Levels doch wirklich wünschenswert. Oder? Tja.. fällt es am Anfang eigentlich gar nicht auf, entpuppt sich die Klickerei und Zielerei von Zack als ziemlich umständlich und vor allem.. ungenau.

Ja also ehrlich.. wieso zur Hölle kann ich nicht auf den Hintergrund aka die Wände klicken um Zack irgendwo hin zu lotsen!? Wieso muss ich auf den jeweiligen Boden darunter zielen, was in der Totalen ein ganz großartiger Haufen voller Kuhscheisse darstellt, da die Kamera dann meist senkrecht filmt und ich keine Böden anklicken kann!? Wieso muss ich also aus der Normalansicht mir wild einen abklicken bis ich endlich am Ziel angekommen bin!? Wieso kann ich nicht einfach auf einen Ort klicken an dem ich schon war und Zack läuft los!? Warum muss ich stattdessen erst auf die Leiter klicken, die mich von diesem Ort trennt, obwohl ich sie während der letzten 10 Minuten schon 239457843857x benutzte!? Wieso macht Zack oft für eine viertel Sekunde Halt, wenn ich (wie im Spiel beschrieben) den A-Knopf während des Scrollens gedrückt halte, damit er immer weiter läuft!? Wieso wird mir bei jedem Level bei dem ich z.B. die Säge benutzen muss.. ja sogar wenn ich ein Level wiederhole.. anhand eines zeitraub- und spielflussnehmenden Bildes erklärt, wie ich die Wiimote jetzt halten muss!? Wieso kann ich das nicht deaktivieren!? Antwort: Weil das Spiel es halt einfach nicht will! SCHEISS CAPCOM!!! >:O

Vor allem Letzteres – also ein Level zum dritten Mal zu wiederholen und sich ständig die sekundenlange Freude über ein schon tausendmal erhaltenes Objekt anzuschauen – nervt mit der Zeit gewaltig. Zum Glück lassen sich allerdings fast ausnahmslos alle Intro- und Zwischensequenzen wegklicken und der Spielfluss ist ansonsten ebenfalls rasant. Kein minutenlanges Gelabert, keine riesen Zwischensequenzen mit uninteressanten Szenen. Nein, das Spiel beschränkt sich auf das Wesentliche und lässt dem Spieler nicht viel Möglichkeiten das Steuerungsgerät aus den Händen zu lassen.

Fazit
Gibt es also einen 3rd Party Hersteller, der ein gescheites Spiel für Wii rausbrachte? Ja. Capcom beweist mit “Zack & Wiki: Quest for Barbaros’ Treasure” ein geschicktes Händchen und vereint niedliche Comicgrafik mit abgefahrenen und meist logischen aber dennoch sauschweren Rätseln. Die Steuerung für diese wurde sehr gut geused, die Handhabung der Figur im Spiel ansich ist dafür gerade in späteren, zeitdruckunterlegten Levels zu pingelig und trägt unter anderem dazu bei, daß sich ein gewisser Frust einstellen kann. Doch der hält nicht lange an. Zack & Wiki versteht es den Spieler mit kleinen Häppchen zu ködern. ‘Ein Level noch’, ‘Nur noch kurz reingucken was mich morgen als nächstes erwartet’, hörte ich meine innere Stimme und spielte ständig weiter. Wenn ein Spiel sowas bewirken kann, hat es schon die halbe Miete eingefahren. Und bei einer Spielzeit von über 20 Stunden ohne Nebenquests hat man als Normalsterblicher einige Tage vor sich, in denen man versucht sich ständig zu überreden jetzt endlich ins Bett zu gehen.

Aber wenn das Spiel das halt nicht will..

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