Mother

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마더 | Madeo | Mother | Dei Mudda

Do-Yoong (Won Bin) ist geistig etwas zurückgeblieben. Er vergisst oft Dinge und ist in Gedanken versunken. Einzig, wenn die Leute ihn “Retard” schimpfen, wacht er kurzzeitig aus seiner Welt auf und vermöbelt die Leute. Seine Mutter hat es ihm so beigebracht. Sie ist schon lange verwittwet und ihr Sohn ist eine Herausforderung für sie. Umso mehr, als er eines Tages verdächtigt wird, die 16-jährige Ah-Jeung umgebracht zu haben. Seine Mutter weiß es besser und versucht alles, die Polizei davon zu überzeugen, dass ihr Sohn keiner Fliege etwas zu leide tun kann. Doch die Polizei ist froh, der Öffentlichkeit jemanden präsentieren zu können. Für sie ist der Fall abgeschlossen. Da muss die Mutter wohl selbst ran und den wahren Täter ausfindig machen…

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Und wieder ein Film von Memories Of Murder Regisseur Bong Joon-Ho. Und ich muss sagen, ich freue mich schon auf seinen nächsten Film. Wenn der genauso gut wird, dann hurra. Mother ist ein Thriller, der so ziemlich anders ist, wie ich eigentlich erwartet hatte. Positiv fiel mir sofort auf, dass die Mutter – nachdem ihr Sohn in den Knast kam – nicht einfach einen Schalter umlegt und plötzlich die knallharte investigative Mutti ist. Nein, ihre Perfomance bleibt genauso unerfahren, unbeholfen und unschuldig, wie sie eben ist, die Mutter. Durch diese eher realistische Herangehensweise kann ich die Mutter viel mehr ernst nehmen und sie auch verstehen. Dazu kommt, dass die Schauspielerin Hye-ja Kim die Mutter wirklich gut rüber bringt und die Gratwanderung zwischen sorgender Mutter und Wahnsinn perfekt hinkriegt. Won Bin als etwas zurückgebliebener gefiel mir am Anfang gar nicht so sehr. Ich kenne ihn noch als feschen Student aus Taeguki und das passte viel besser zu ihm. Er hat aber später im Film wahrlich noch einen großen Moment und alles in allem ist seine Leistung wirklich noch schwer in Ordnung.

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Und wieder fiel mir auf, wie Bong Joon-Ho einen “gewöhnlichen” Thriller allein durch seine Kameraführung und Sets fast in einen Horrorfilm verwandelt. Wir wissen stets, dass es zu keiner Zeit übersinnlich werden kann, aber wenn die Mutter im Haus des vermeindlichen Mörders herumschleicht und einen Schrank durchsucht, dann kriegt man da echt Gänsehaut. Wenn der Typ mal einen wirklichen Horrorfilm macht, dann scheiß ich mir ja echt in die Hosen und zwar ganz gewaltig. Das trägt einfach zur Atmosphäre bei und… also ich meine jetzt nicht das in die Hose kacken, sondern die Art der Aufmachung des Filmes. Es passt einfach auch zur Story, die zwar nicht ganz so unpredictable war, wie ich es gerne gehabt hätte, aber eine kleine Überraschung gibt’s dann doch noch und man sollte einfach auch mal zufrieden sein. Der Film ist klasse und gehört angeschaut, fertig aus.

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The Departed

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William und Colin sind zwei Undercover Agenten. Der eine bei der Polizei, der andere bei der irischen Mafia. Beide wissen nicht voneinander. Beide Seiten bekommen eines Tages jeweils heraus, dass ein Verräter unter ihnen weilt. Die Jagd beginnt. ~_? Ich hätte Klappentextautor werden sollen.

Tjo, da ist es. Das Remake des Hong Kong Kassenerfolges Infernal Affairs. Unter der Regie Martin Scorseses wird hier nahezu 1:1 der gleiche Brei, den ich schon beim Original nur “ok” fand, wieder aufgewärmt. Einzig die Charaktere kommen bei Martin Scorseses Version ein wenig besser heraus. Wobei es mir teilweise schon zuviel des guten ist. Dass Jack Nicholsons Charakter böse ist, wird einem gleich von Anbeginn klar gemacht und die zwei Undercover Typen haben auch so ihre Probleme, die wir zusammen mit der Polizeipsychologin durchkauen. Völlig krank ist ja auch, wie die Polizei in dem Film mehr flucht als alle Gangstertypen zusammen. Irgendwie kam’s mir teilweise auch bisschen erzwungen und weird vor. Wenn bei der Polizei jemand randomly eine normale Frage stellt und der Mark Wahlberg Typ da nur “Go fuck yourself” sagt, dann weiß ich auch nicht? Mir kam es stellenweise so vor, als müsste Martin Scorsese Goodfellas fame um jeden Preis fortführen. Und womit ich sowieso immer ein Problem habe ist, wenn Babyface Leonardo Di Caprio einen Bösen spielen soll. Irgendwie passt das einfach nicht?

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So ist für mich das Remake genauso nur “Ok”, wie das Original. Im direkten Vergleich gefällt das Original mir aber besser. Die Musik ist besser, er sieht noch einen tick stylisher aus und man kann sich mehr auf das Wesentliche konzentrieren. Ka, was sich Martin Scorsese dabei gedacht hat. Nicht nur, dass er ein Remake dreht, nein er schaute sich das Original angeblich nichtmal vorher an xD? Sehr random ey.

Da warte ich nun lieber noch auf Shutter Island, der ist hoffentlich bisschen besser.

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Memories Of Murder

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MEMORIES OF MURDER

In Hwaseong sterben nach und nach Frauen. Sie werden vergewaltigt, mit ihren eigenen Strümpfen geknebelt und grausam ermordet. Die lokale Polizeitruppe um Detective Park und seinen gewalttätigen Kollegen sind mit der Situation sichtlich überfordert. Der Killer ist zu gerissen für die beiden und erschwerend kommt hinzu, dass die Polizei hoffnungslos unterbesetzt ist. Es wird ein Profi aus Seoul in die Provinz geschickt, der den beiden helfen soll. Aber auch er muss fest stellen, dass der Killer sein Handwerk versteht. Es tauchen Hinweise auf, die sich aber schnell wieder im Sand verlaufen. Der Druck von außen, den Täten endlich zu schnappen, wird größer und die Polizisten stehen unter enormen Druck, der sie verändert. Und es sterben weiterhin Frauen.
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Beim Schreiben des Plots muss man etwas aufpassen, denn schnell verliert man sich in Serienkiller Blah Blah oder gibt die Geschichte so langweilig wieder, dass man gar keinen Bock auf den Film hat. Aber dem ist nicht so. Memories Of Murder ist eine Mischung aus Thriller, Drama und etwas lebensnaher “Comedy”, wobei man das Wort sehr sorgfältig benutzen sollte. Es entstehen einfach Situationen aufgrund der Konstellation diverser Persönlichkeiten, die auf den ersten Blick ziemlich witzig erscheinen, aber dann doch noch so realistisch sind, dass man eher Angst bekommt. Und ich bin froh, dass der Film hier die Notbremse zog und nicht – wie in anderen koreanischen Filmen so gern gemacht – dem Comedyelement zu großen Freiraum lässt (oder andersrum – dem Drama in einer Komödie, etc.) und sogar ausgesprochen düster bleibt. Memories Of Murder hat mich dann doch ein bisschen überrascht. Durch das realistische Setting – der Film basiert übrigens auf echten Morden, die zwischen 1986 und 1991 passiert sind – und die Aufmachung des Filmes, könnte man fast meinen, einen Horrorfilm zu schauen. Ein paar Szenen haben wirklich das Zeug dazu und selbst wenn es etwas ruhiger zugeht, so schwebt über jeder Szene die bedrohung durch den immer noch frei herumlaufenden Täter. Der Zuschauer ist dabei immer nur auf dem Stand der Ermittler und demnach ist das Gefühl, endlich wissen zu wollen, wer der Täter ist, doch relativ ausgeprägt. Bei mir zumindest.
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Die Kameraarbeit ist dabei ebenso düster, blass, verregnet und unterstreicht das düstere Setting obendrein. Schon bei der Eröffnungsszene wünschte ich mir die Blu-ray herbei, die ich nun wirklich bestellen muss, um die ganze Pracht des Filmes appreciaten zu können. Die Screenshots kommen mal wieder nicht annähernd an die optische Qualität der bewegten Bilder heran.
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Durch die ausgeprägten Charaktere, deren Darstellung und nicht zuletzt auch die lange Laufzeit des Filmes kommt man so richtig rein in die kleine Welt der Ermittler. Wir lernen sie kennen, hassen und lieben. Und am Ende des Films, sind wir genauso wütend, wie die Polizisten. Der Film reisste mich irgendwie mit, nachdem er mir einen Schlag in die Magengrube verpasste und mich einfach sitzen ließ. Wenn ich ein bisschen Kritik üben müsste, dann vermutlich nur an einer Stelle. Die Ermittler sind recht erfolglos, das stellt der Film recht schnell klar. Aber genau diese Erfolglosigkeit wird irgendwann ein klein wenig zu viel. Wenn sich selbst der tollste Beweis oder Verdächtige in Luft auflöst und man fast wieder von vorne anfangen muss. Aber ich will das gar nicht so sehr ausführen jetzt, da der Film einfach recht nice war und einen locker über diese Schwäche hinwegsehen lässt.

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Inside Man

Inside Man

Denzel Washington ist Cop bei der New Yorker Polizei. Er wird eines Tages als Chefverhandler zu einem Bankraub mitten in New York zitiert und soll dort vermitteln. Die Bankräuber haben sich drinnen verschanzt und drohen Geiseln zu ermorden. Sie fordern zwei Busse und eine Boeing 747 als Fluchtfahrzeuge. Denzel Washington spürt aber, dass da etwas faul ist.

Ich sah früher mal den Trailer zu Inside Man und wollte ihn seit dem immer mal schauen. Ich weiß leider gar nicht mehr, warum. Irgendetwas muss der Trailer suggeriert haben, was der finale Film dann nicht halten konnte. Denn er war rather… meh! Einfach nur meh. Eigentlich sind Filme über Banküberfälle und die dazugehörigen Verhandlungen oft ziemlich interessant und / oder gar spannend (Space Travellers ist eh der geilste >:OOO), aber Inside Man schafft das nicht ganz. Er ist einfach zu boring. Die erste Hälfte des Filmes wundert man sich, was die Bankräuber wohl vor haben und in der zweiten Hälfte erfahren wir es dann. Genau dann wird’s leider auch ziemlich weird, denn dann kommen uralte Nazigeschichten, Diamanten und ein Briefumschlag mit einem Hakenkreuz in’s Spiel. Wtf. xD

Schauspielerisch ging auch nicht wirklich etwas ab. Denzel Washington machte zwar seinen Job aber halt… tjo. Sonst auch nichts weiter. Dann taucht sogar noch Jodie Foster auf und spielt eine gaaanz wichtige und geheimnisvolle Person. Leider wird aber auch da nicht näher drauf eingegangen. Man weiß weder woher sie kommt, warum sie so wichtig ist und überhaupt. Dafür sieht sie relativ geil aus in diesem Film xD? Geil war auch die Kameraarbeit fand ich. Hier und da hatte der Film zwar einen etwas sterilen / gestellten Look und die komischen Filter bei den Rückblenden waren mehr als unnötig und weird (?!), aber im großen und ganzen schaute er wirklich hübsch aus.

Tjo, das war’s. Fing ganz ok an und wurde dann schnell ziemlicher Durchschnitt und am Schluss sogar regelrecht weird. Schade. ~_?

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Turning Point

Turning Point
Herman Yau Hong Kong 2009

In Hong Kong kommt eine größere Lieferung Drogen an. Bei der Übergabe tauchen leider die Bullen auf und nehmen Laughing Gor fest. Einem Schützlich von Gangsterboss One, der es in Hong Kongs Unterwelt zu beträchtlichem Ruf gebracht hat. Eigentlich müsste er nichts von der Polizei befürchten, da er Undercover Cop ist. Das Problem ist nur, dass der einzige Polizist, der davon weiß, nach einem Unfall im Koma liegt. Nun wird Laughing Gor von beiden Seiten gejagdt.


(Links: Hier gibt’s künstlerisch mal richtig was auf’s Maul. Ein Verlauf von SW zu Farbe. Verrückt! | Rechts: Die Mädels sind ziemlich sexy und reichlich vorhanden)

Dieser Film basiert auf der Hong Konger TV Serie “E.U.”, die zeitweise ziemlich beliebt war. Unbeliebt machten sich die Produzenten nur, als sie Laughing Gor sterben ließen. Dieser war einer der symphatischsten Charaktere in der Serie und so ging ein Aufschrei durch die Fans ebenselbiger. Um dem wenigstens ein klein wenig entgegenzuwirken, beschloss sich der Sender TVB mit den Shaw Studios zusammen zu tun und einen richtigen Kinofilm zur Serie zu produzieren. Ich weiß jetzt nur nicht genau, warum. Denn wirklich viel lernt man über die Charaktere nicht. Es gibt hier und da ein paar Flashbacks aber die beleuchten wirklich nur das Nötigste. Das ist einerseits gut, da so jeder, der die Serie nicht kennt, den Film dennoch genießen kann, nur leider geht die Entwicklung der Charaktere nicht voran.


(Links: Dieses Bild könnte auch aus ca. 342 anderen Filmen stammen | Rechts: Hier sieht Anthony Wong ausnahmsweise mal nicht so sehr tuntig aus.)

Gerade “Turning Point” hat mit dem doppel Undercover Cop Laughing Gor bestimmt eine interessante Basis zu bieten. Laughing fing also bei den Triaden an und wurde von dort zur Polizei geschickt, als Undercover Triade bei der Polizei. Schicksalshafterweise wurde er von den Polizisten allerdings auch noch als Undercover bei den Triaden angeheuert und war somit ein doppel Undercover Cop. Ich stell’ mir das für jemanden ziemlich schwierig vor und hätte mir da ein paar interessantere Szenen gewünscht, aber über ein bisschen Katz und Maus Spiel kommt der Film nie hinaus. Sehr weird. Dabei hat der gleiche Regisseur mit “On The Edge” schon einen ziemlich klasse Undercover Cop Film gedreht.

Somit ist “Turning Point” ganz ok, wenn er mal im TV liefe, aber in’s Kino müsste man dafür nicht wirklich. Ich hätte mir eigentlich auch eher die DVD davon gekauft, aber die war gerade mal 1 EUR günstiger, als die Blu-ray. ~_???

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Overheard


OVERHEARD – ALAN MAK / FELIX CHONG – HONG KONG 2009

Das Commercial Crime Bureau in Hong Kong ist gerade dabei die Firma E&T abzuhören, um deren illegale Aktivitäten auf dem Hong Konger Börsenmarkt aufzudecken. Johnny (Lau Ching-Wan), Gene (Louis Koo) und Max (Daniel Wu) arbeiten als Abhörexperten zusammen beim CCB und schieben die Nachtschicht. Als eines Tages ein hoher Mitarbeiter von E&T seiner Freundin erzählt, dass die Aktien morgen auf 1,20 USD pro Stück steigen werden, kommt Gene in Versuchung, auch das große Geld zu machen. Er denkt dabei an seine Freu und seinen kranken Sohn. Max, der selbst etwas Kohle gebrauchen könnte um beim reichen Vater seiner Freundin anzukommen, macht bei dem Spiel mit. Johnny kommt schließlich dahinter und entscheidet sich, seine zwei Freunde und Kollegen zu schützen. Sie geraten in einen Strudel der Probleme..

Man könnte meinen, dass das Begleiten einer Abhörtruppe der Polizei langweilig ist. Immerhin sitzen sie die ganze Zeit nur da und warten darauf, dass etwas passiert. Aber genau diese Momente werden gekonnt umschifft und dazu benutzt, uns die drei Cops und deren familiäre, sowie freundschaftlichen Situationen etwas näher zu bringen. So gibt’s zu Anfang also viel blah blah und Drama, wobei selbst das schon so atmosphärisch inszeniert ist, dass man gerne am Ball bleibt. Auch und gerade die Schauspielerischen Leistungen gefielen mir hier. Lau Ching-Wan ist ja sowieso immer geil, aber auch Daniel Wu kann überzeugen und Louis Koo… naja, man muss sich erstmal seine Frisur gewöhnen, aber selbst er ist einem irgendwann symphatisch. Spätestens, wenn man ihn zum ersten mal Zuhause beobachtet. Der arme Michael Wong hat aber etwas Lob verdient. Viele schelten ihn als schlechtesten Schauspieler ever, aber hier passt es ausnahmsweise sogar mal. Der Character, den er spielt, ist ein schmieriger Firmenboss, der hinterrücks Leute verschwinden lässt, aber in der Öffentlichkeit mit gegeelter Frisur Reden auf Charityveranstaltungen vorliest. Teils auf Englisch, teils auf Cantonesisch, versteht sich. Und egal welche Sprache er nimmt, es klingt beides immer irgendwie fake. Ziemlich hilarious!

Das Setting ist also fertig, nun fehlt nur noch der Auslöser der Probleme, der dann auch prompt kommt. Gene und Max entscheiden sich Informationen aus den Abhörungen zu unterschlagen und damit an der Börse ein bisschen Geld zu maken. Danach geht’s für die drei natürlich drunter und drüber und wider erwarten ging die Geschichte nicht so aus, wie ich anfangs vermutet hätte. Überhaupt war Overheard nicht, wie vermutet. Was aber gut ist, denn ursprünglich dachte ich, es wird ein etwas trockener Thriller um Insiderinformationen an der Börse, aber weit gefehlt. Es wurde ein recht persönliches Drama um drei Polizisten die einmal einen Fehler machten und nun versuchen ihn zu verheimlichen. Dann Ende war dann auch dementsprechend schockierend (xD?) und nahm mich ein klein wenig mit. Wobei man hier ein klein wenig meckern könnte. Für manch einen ist das Ende bestimmt ein bisschen “Over The Top”, ich persönlich kann mich aber damit arrangieren.

Ja, irgendwie war Overheard ziemlich gut, was ich so gar nicht erwartet hätte. Einzig die stylishe Kamera hatte ich schon erwartet und wurde auch nicht enttäuscht. Gerade auf Blu-ray macht so ein toll gefilmter Film einfach ein kleines bisschen mehr her. Vom Opening, bis zum Schluss wird hier konstant geile Kameraarbeit geliefert, dass man fast jeden Frame gerade ausdrucken würde. Ich weiß, das sag ich ziemlich oft, aber es ist leider so. Wenn Lau Ching-Wan am Hafen steht und auf diese sich gerade im Bau befindliche Brücke schaut, dann muss man einfach wanken. Ich hoffe, die Brücke ist echt?! Egal auch. Die Musik von Chan Kwok-Wing war hervorragend. Nicht zu dezent um sofort vergessen zu sein, aber auch nicht zu aufdringlich, um abzulenken.

So einen Film kann ich nur bewerten mit:
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Accident


A C C I D E N T | H O N G . K O N G | S O I . C H E A N G | 2 0 0 9

The Brain (Louis Koo) ist professioneller Auftragskiller, der seine Arbeit nicht mit ordinären Waffen erledigt. In aufwändiger Vorarbeit und Planung inszeniert er zusammen mit seinem Team Unfälle auf offener Straße, die auch wirklich wie Unfälle aussehen. Nie kam jemand dahinter, dass hier Auftragskiller am Werk gewesen sein könnten. Als aber eines Tages einer seiner eigenen Leute durch einen Unfall um’s Leben kommt, wird The Brain zunehmends paranoid und glaubt an eine Verschwörung gegen ihn und sein Team. Er zieht sich zurück und beobachtet den Versicherungsdetektiv, welcher eng mit seinem letzten Klienten zusammen arbeitet. Führt dieser etwas im Schilde?

So manch eines der erste Review zu Accident beschwerte sich, dass Soi Cheang, der Regisseur, sich unter Johnnie To als Produzent viel zu zahm gibt. Und in der Tat, der dreckige Stil seiner Filme wie z. B. “Dog Bites Dog” und “Shamo” fehlt hier gänzlich. Ich persönlich glaube aber fast eher, dass es ganz einfach auch am Film liegt, den wir hier vor uns haben. In Accident geht es um The Brain, gespielt von Louis Koo, einem höchst paranoiden und dementsprechend vorsichtigen Typen. Schon zu Anfang des Films sehen wir, wie exakt jede seiner Bewegungen ist. Die Haare akkurat mit Pomade in Form gebracht, das Kleingeld für den Bus im Taschentusch eingepackt und an seiner Tür zur privaten Wohnung ist natürlich der urälteste Alarmmelder der Welt eingebaut: Ein Blatt einer Pflanze. Und genau deswegen musste man Accident natürlich wesentlich gestriegelter inszenieren als noch einen “Dog Bite Dog”.

Und gestriegelt ist Accident. Von vorne, bis hinten. Das meiste wird mittels Bildern erzählt. Dialoge gibt es nur wenige. Kein Wort zuviel, alles wirkt exakt und perfekt ausgeklügelt und aufeinander abgestimmt. Klar, dass da keine Lücken entstehen und man stetig am Ball bleibt. Spannung wird schon am Anfang durch die Inszenierung der Unfälle aufgebaut. Als dann aber das eigene Teammitglied um’s Leben kommt, wird uns schnell klar, dass da jemand ist. Nur wer und warum?

Das geilste an Accident ist aber die Inszenierung. Setz Louis Koo Kopfhöhrer auf, steck ihn in ein verlassenes Apartment, spiele etwas Musik von Xavier Jamaux und film das ganze mit tollen Einstellungen, etwas Farbfiltern und natürlich viel Tiefenunschärfe und schon denkt man, etwas ganz großes ist im Gange. Und die Unfälle erst… baha! Ich sah ja in “Beast Stalker” schon einen tollen Unfall und erfreute mich daran, aber die Unfälle in Accident sind noch ein Stück toller. Insgesamt wesentlich realistischer, ohne CGI und mit Einstelllungen, die ich so bisher noch nie sah. Schon einmal in Zeitlupe eine Tussi von vorne aus ihrer Windschutzscheibe krachen sehen? Ich auch nicht. Da ist es einfach nur schade, dass es nur so wenige Unfälle im Film gibt.

Gestern noch – da schaute ich den Film – wollte ich ihm allerdings nur 4 Pimmel geben, da das Ende dann leider eine Szene enthält, die in höchstem Maße unrealistisch ist. Ich will jetzt hier nichts spoilern, aber da kam mir zum ersten Mal im Film der Gedanke: “Baha ahjo, als ob…”, etc. Heute aber muss ich sagen, dass ich darüber hinwegschauen kann und Accident nahezu perfekt finde. Kleines großes Hong Kong Kino.

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Wen Du Fürchtest

Den Du Frygter / Wen Du Fürchtest
Dänemark 2008 Kristian Levring

Mikael ist 42, Angestellter im dänischen Solzialministerium und führt eine harmonische Ehe mit seiner reizenden Ehefrau und hat eine junge Tochter. Durch seinen Schwager erfährt er von einer Versuchsreihe eines neuen Antidepressivums. Er meldet sich als Versuchsperson und schluckt fortan die Tabletten. Sie geben ihm ein Gefühl von Ruhe und Selbstkontrolle. Langsam bekommt er das Gefühl, sein Leben endlich selbst in die Hand nehmen zu müssen und es nicht – wie er sich nun einbildet – von seiner Frau bestimmen zu lassen. Mikael wird vom liebenden Vater und Ehemann zu einem gefährlichen Sadisten.

“Wen Du Fürchtest” ist ein ziemlich gelungener Psychothriller aus Dänemark. Gezeigt wird hier, wie sich Mikael langsam durch die Tabletten verändert und glaubt sein Leben umkrempeln zu müssen. Dies hat natürlich Folgen für alle Menschen in seiner Nähe allen voran seiner Frau und auch seiner Tochter. Diese fängt er langsam an zu terrorisieren um sie “zu prüfen”. Der Schauspieler Ulrich Thomsen liefert eine tolle Leistung ab und portraitiert den gespaltenen Mikael hervorragend unterschwellig böse. Er ist stehts höflich und zuvorkommend, aber auch in sich gekehrt und ruhig. Der Zuschauer spürt, was noch alles in ihm steckt und zu was er alles fähig wäre…

Wenn der Film dann nicht auf einmal schon fertig wäre. Knapp 95 Minuten geht er und bricht auf eine komische Art und weise ab, die ich leider auch nicht spoilern kann. Jedenfalls hätte ich mir hier mehr Psychoterror gewünscht und ein etwas… grausameres Ende. Klingt komisch, ist aber so. Hier hätte man sich durchaus noch eine halbe Stunde mindestens Zeit nehmen können und so den Druck auf Mikaels Frau und Tochter, aber auch den Zuschauer erhöhen können. So bleibt am Ende leider nicht ein erschöpftes “Pfew, endlich fertig!” sondern viel mehr ein überraschtes “Was, jetzt schon?” Gefühl zurück.

Deswegen bleibt es aber ein toller Film, der halt nur leider nicht ganz so Psycho wurde, wie ich mir erhofft hatte. Aber immerhin: Dadurch bleibt es auch durchaus realistisch in allen Belangen. Gefilmt wurde das alles in ebenso nüchterner Weise mit ruhigen Einstellungen in einem stilvoll eingerichteten Haus oder der Weite Dänemarks. Kameramann und Regisseur wussten, was sie einzufangen haben, um ein beklemmendes Gefühl beim Zuschauer zu erwecken. Die Musik fiel mir jetzt nicht besonders auf, was allerdings auch eher ein Vorteil ist bei einem Film dieser Art.

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Der Mieter

DER MIETER
Roman Polanski 1976

Eine freie Wohnung mitten in Paris zu finden ist eine sehr schwierige Angelegenheit. Umso froher ist der schüchterne Angestellte Trelkovsky (Roman Polanski), als er in einem heruntergekommenen Mietshaus eine eben solche findet. Die Vormieterin Simone Choule hat sich in einem Selbstmordversuch aus dem Fenster geschmissen und liegt nun im Krankenhaus. Die griesgrämige Consierge versichert Trelkovsky aber, dass Simone Choule diesen Sprung ohnehin nicht überlebt. Denn erst nach ihrem Tode könne Trelkovsky die Wohnung beziehen. Zwecks Kautions- und Mietverhandlungen besucht er den Vermieter, der im gleichen Haus wohnt und merkt schnell, dass hier alle etwas komisch sind.

Haben sie Simone Choule zu ihrem Selbstmord getrieben?

Bei diesem Film blieb’ ich hängen, weil er direkt nach Harald Schmitt kam und mit einem “Dieser Film ist nicht geeignet für Zuschauer unter 18 Jahren!”-Trailer angekündigt wurde. Gleich danach kam der Name des Regisseurs – Roman Polanski – sowie eine One Take Kamerafahrt durch den Innenhof eines pariser Altbaus. Die Cinematografie fesselte mich sogleich. Die Farben waren kaum wahrnehmbares Grau/Braun, es ab viel Tiefenunschärfe zu bestaunen und irgendwie fragt man sich, wie man so eine Szene eigentlich aus einem Take dreht. Die Stimmung war jedenfalls düster und trotzdem einladend. “Der Mieter” stellt sich dann also als fast waschechter Horrofilm heraus. Nur “fast”, da Roman Polanski sich gleichermaßen auch an anderen Genres wie z. B. dem Thriller bediente, aber der Horror nie wirklich aufhört.

Es entsteht auch direkt eine tolle Atmosphäre die mit der Zeit wirklich etwas unheimlich wird. Spätestens wenn Trelkovsky im Fenster gegenüber (Die Gemeinschaftstoilette) jeden Abend Menschen stehen sieht, die sich scheinbar stundenlang nicht bewegen und an eine Stelle an der Wand starren, wird es fast ein wenig gruselig und man fragt sich, welche Geheimnisse die Nachbarn Trelkovskys so zu bieten haben. Das geht eine ganze Weile so weiter – der Film geht immerhin 125 Minuten – und ändert sich leider fast zu abrupt mit der Wandlung Trelkovskys, der langsam dem Wahnsinn verfällt. Hier wird man als Zuschauer meiner Meinung nach etwas zu allein gelassen. Wirkliche Antworten gibt es keine und man darf sich den Schluss auch noch zusammen reimen. Das ist manchmal toll in diesem Falle störte es mich aber ein wenig. Durch etwas Recherche im Internet kommt dann auch tatsächlich etwas Licht in’s Dunkel, aber so wirklich zufrieden war ich dann auch nicht.

Immerhin kann ich aber die Leistung sehen, die Polanski da vollbrachte. Immerhin fesselte er mich min. 100 Minuten vor den Fernseher und erzeugte eine wirklich tolle Atmosphäre. Etwas schockiert war ich dann, als ich bei meinen Recherchen zu dem Film feststellen musste, dass Roman Polanski selbst die Hauptrolle spielte. Diese war nämlich überaus genial. Der schüchterne Trelkovsky wird hier scheinbar mühelos und vielschichtig von Polanski dargestellt, dass es eine wahre Freude ist. Ein bisschen Komik hier, etwas Schüchternheit da und gen Ende viel Wahnsinn. Klasse.

<SPOILER>
Beste Stelle: Als eine Nachbarin freudig Trelkovsky mitteilt, dass sie nun auszieht und als Abschiedsgeschenk den fiesen Nachbarn (Sie wurde anscheinend auch terrorisiert) “vor die Tür gekackt hat”.
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Beast Stalker

BEAST STALKER
Dante Lam . Hong Kong 2008

Sergeant Tong (Nicholas Tse) ist ein ziemlich hartnäckiger Bulle in Hong Kong. Von seinem Team erwartet er Hingabe und absolute Konzentration. Doch eines Tages gerät er bei einer Verfolgungsjagd in einen Folgeschweren Unfall, bei welchem er ausversehen die Tochter einer Richterin erschießt. Um mit diesem Fehler klar zu kommen, kümmert er sich um die Schwester der toten. Eines Tages jedoch wird die zweite Tochter der Richterin entführt, um diese zu erpressen. Wird Sergeant Tong wenigstens diese retten können?

Hatte mir Beast Stalker gekauft, weil er a) günstig war und b) ich im Internet sogar ganz passable Reviews darüber las. Aber hier haben wir mal wieder so einen Fall verschiedenen Geschmacks, denn Beast Stalker fand ich ziemlich boring. Irgendwie ist einem die Story um den Polizisten, der ausversehen mal jemanden unschuldigen killte und das gerne wieder gut machen würde, völlig egal, da man weder Nicholas Tse noch einem anderen irgendwas abkauft. Dafür, dass er das kleine Mädchen ausversehen killte, bleibt Nicholas Tse erstaunlich gelassen und vor allem genauso engstirnig. Irgendwie wurde er mir zu keinem Zeitpunkt symphatisch. Die Gefühle der Richterin zum Sergeant Tong wurden auch nicht wirklich erläutert. Hasst sie ihn nun? Hat sie sich versöhnt mit ihm? Ich hab keine Ahnung. Nick Cheung als Bösewicht fand ich dann ganz in Ordnung und ausgerechnet er schaffte es, mir etwas symphatisch zu werden. Der Plot ist also sehr vorhersehbar, etwas langweilig und an manchen Stellen auch etwas unglaubwürdig.

Dafür sieht Beast Stalker ziemlich gut aus. Die Aufnahmen sehen alle ziemlich roh aus, sind verwackelt, verrauscht und teilweise gelbstichig oder sehr farbarm. Bei Aufnahmen im Viertel vom Bösewicht wird das Bild fast schwarzweiß mit Rot als einzig verbleibender Farbkleks und die Wohnung des Bösewichts könnte aus einem der mittlerweile 32 Saw Filme stammen. Und richtig geil war dann sogar der Autounfall am Anfang. Der kam zwar nicht ohne CGI aus, aber das macht in dem Fall nichts, da sich die CGI wunderbar in die Szenen einfügen und überhaupt alles durch die vielen Aufnahmen vom Wageninneren etwas surreal wirkt. Dafür, dass dieser Unfall eine zentrale Rolle im Film spielt, wurde er immerhin ausreichend zelebriert! Hier wäre auch die Blu-ray interessant gewesen, da Beast Stalker optisch schon etwas zu bieten hat, aber leider halte ich das nicht noch einmal durch und bleib daher bei der DVD.

Tjo, das war’s dann auch schon. Wenn die Musik nun noch gut gewesen wäre, hätte der Film es fast auf 3 Penen geschafft, aber leider besteht der Soundtrack überwiegend nur aus dumpfen, elektrischen Brummelgeräuschen, etwas geklimper und erst am Schluss aus richtiger Musik (mit Melodie und so). Schade?!

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