Come Drink With Me

Come Drink With Me
(大醉俠 | hong kong 1966 | king hu | dvd: – )

Eine Bande von Dieben entführt den Sohn des Königs. Sie wollen, dass ihr Anführer aus dem Gefängnis befreit wird, sonst werden sie ihre Geisel töten. Doch diese ist zufällig auch der Bruder des legendären Kämpfers Golden Swallow (Cheng Pei-Pei). Er aka sie macht sich auf, die Bande zu zerschlagen, bekommt dabei aber unerwartet Hilfe von einem zunächst unscheinbaren betrunkenen Penner.

Nachdem sich meine Erfahrungen mit dem Wuxia-Genre bisher auf den beschissenen Hero beschränkt haben, und dieser mir auch sämtliches Verlangen nach mehr Filmen dieser Art raubte, wollte ich es nocheinmal versuchen, nachdem ich Ausschnitte aus Come Drink With Me in der bereits von elend reviewten Doku A Century Of Light & Shadow sah.

Und tatsächlich hat mir der Film gefallen. Generell wird er als Wuxia-Pionierfilm angesehen, jedoch noch (fast) ohne übertriebene übernatürliche Elemente wie fliegende Kämpfer. Es machen sich auch bereits erste Züge der typisch Hong Konger Actionchoreographie bemerkbar – überhaupt ist der Film wahnsinnig elegant verfilmt, die edlen Shaw Brothers-Sets tun ihr übriges, um dem Film einen unheimlich poetischen und anmutigen Charakter zu verleihen. Man fühlt sich wirklich von einer gewissen Magie umgeben, etwa wie bei Star Wars. Ist schwer zu beschreiben. Was mir von der technischen Seite nicht so gefiel, waren die in den Actionsequenzen recht häufigen, richtig sprunghaften Schnitte. Irgendwie billig, aber wir müssen bedenken, in welchem Jahr wir uns hier befinden. Da es sich bei King Hus Film um einen der ersten Vertreter seiner Art handelt, ist er auch einer der Ursprünge sämtlicher Wuxia-Klischees, mit denen auch Nicht-Filmbewanderte heute China assoziieren. Das lässt sich je nach Standpunkt positiv oder negativ betrachten. Auch Aspekte wie Gesangseinlagen, offensichtlich Überbleibsel aus dem Opernfilm, sind für Unbekundete zunächst ziemlich ungewöhnlich. Come Drink With Me besitzt desweiteren einen majestätischen Soundtrack, der aber teilweise völlig fehlplatziert wirkt. Was er wahrscheinlich nur aus meinen westlichen Augen ist.

Ansonsten aber machte der Film Spaß. Cheng Pei-Pei ist sowohl schön als auch graziös und führt durch die unterhaltsame, flott erzählte Story. Wenn im letzten Drittel der Penner stärker auf den Plan tritt, wird allerdings ein neuer Handlungsstrang aufgebaut, der meiner Meinung nach die Dinge unnötig verkompliziert und zu einer Endsequenz führt, die ich gar nicht mehr raffte.

Come Drink With Me hat mir zumindest gezeigt, dass ich dem Wuxia-Genre nicht völlig abgeneigt bin, und ich werde mir definitiv noch andere Klassiker aussuchen und antun. Solange sie nicht von Zhang Yimou sind. Hihi.

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Running On Karma


R U N N I N G | O N | K A R M A | 大 隻 佬
HONG.KONG.2003.JOHNNIE.TO.WAI.KA.FAI.ANDY.LAU.CECILIA.CHEUNG
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Big (Andy Lau Tak-Wah) ist ein muskelbepackter Mönch vom Festland, der seit einem Missgeschick in seiner Vergangenheit das Karma anderer Leute sehen kann. In Stripclubs versucht er sich etwas Geld zusammen zu verdienen, bis eines Tages die Polizistin Lee Fung-Yee (Cecilia Cheung Pak-Chi) mit ihren Kolleginnen dem illegalen Treiben ein Ende bereitet. Big flüchtet. Auf seiner Flucht jedoch gerät er zwischen die Fronten. Eine andere Polizeieinheit untersucht gerade einen spektakulären Mordfall und verfolgt den mutmaßlichen Täter zu Fuß. Auf Hong Kongs Seitenstraßen gerät Big mit dem flüchtigen Täter zusammen und wird festgenommen, während der Mörder flüchten kann. Big sieht zum ersten mal Lee Fung-Yees Karma.

Kein schöner Anblick…


(Links: An Andy Laus Gummianzug hat man sich erstaunlich schnell gewöhnt! | Rechts: Big kann das Karma anderer Leute sehen. Nicht immer eine schöne Angelegenheit.)

Eins vorweg: Nein, Andy Lau hat seit Infernal Affairs (2002) nicht magischerweise 150 Kilo zugenommen und ist nun ein Muskelpaket. Ja, das ist ein Gummianzug. Man sollte den Film allerdings nicht daran messen, wie echt der Gummianzug Andy Laus aussieht. Denn Running On Karma hat weißgott mehr zu bieten. Zudem lässt Andy Lau mit seiner sympathischen Performance nichts unversucht, den Gummianzug immer mehr in den Hintergrund rücken zu lassen. Und irgendwo passt er ja auch zu Running On Karma. Selbst für Hong Kong Filmfans ist Running On Karma ein völlig unerwarteter Genre Mischmasch. Mit Andy Lau und Cecilia Cheung in den Hauptrollen hätte man fast meinen können, Johnnie To liefert eine weitere RomCom ab, aber weit gefehlt. Running On Karma ist ein bisschen Romantik, ein bisschen Martial Arts, ein bisschen Cop Thriller, ein bisschen Komödie und viel buddhistische Grundweisheiten. Aber das beste daran:

Es funktioniert hervorragend.

Was Johnnie To und Wai Ka-Fai hier allein in den ersten 10 Minuten abfeuern spottet jeder Beschreibung. Man muss es gesehen und erlebt haben. Dabei ist Running On Karma keine Anhäufung von zusammengewürfelten Genres, sondern vielmehr ein vielschichtiges Ganzes, das insich glaubhaft erscheint und bis zum Schluss nichts an seiner Wirkung verliert. Running On Karma spielt regelrecht in einer Fantasiewelt, in der muskulöse Mönche an Häusern entlang klettern und die wahnsinnigsten Moves vollführen. Eine Welt, in der das Karma der Menschen allgegenwärtig ist und in der Big nur anfangs ein Quatschkopf zu sein scheint. Es verbirgt sich noch mehr in ihm und Andy Lau bringt das gut rüber. Überhaupt ist der sympathische Character des Bigs + Andy Lau ein winning Team. So macht man sich schon nach wenigen Minuten keine Gedanken mehr um den Gummianzug sondern will sich vielmehr an Big und seinen irrsinnigen Ideen, Geld zu verdienen, erfreuen.


(Links:Bisschen Romantik gibt’s obendrein | Rechts: Cecilia Cheung sieht in “Running On Karma” einfach mal wieder perfekt aus. Heiratsfaktor 150 %.)

Bis die nächste Szene erscheint, die brutaler nicht sein könnte, aber trotz der komödiantischen Elemente kurz vorher nichts von ihrer Wirkung verfehlt. Gerade in koreanischen Filmen fiel mir das oft negativ auf. Derart brutale Szenen in einer Komödie zu verwursten, das ist oft zuviel für mich. Bei Running On Karma wurde aber Wert auf Ausgeglichenheit gelegt und… keine Ahnung wie Johnnie To es macht, aber es stört nicht. Es kommt einfach etwas neues raus. Running On Karma ist alles andere als Mainstream und selbst für Hong Konger Verhältnisse ein gewagter Film. Kein Wunder, das To für einen echten To Film mindestens 5 kommerziell erfolgreiche RomComs produzieren muss. Aber solange Filme wie Running On Karma dabei heraus kommen ist mir das herzlich egal.

Klar, das da der Rest des Films auch stimmt. Besonders erwähnenenswert finde ich die gelungene Cinematography, welche nicht nur Chinas schöne Landschaften gut in Szene setzt, sondern vor allem die nächtlichen Szenen in Hong Kongs Straßen perfekt einfangen. Vor allem in der ersten Hälfte muss man bei so ziemlich jedem Shot wanken. Hervorragend unterstützt werden die Bilder von Cacine Wongs hervorragendem Soundtrack, der düster klingt, eingängig ist und fast so melancholisch daherkommt, wie der Soundtrack zu Running Out Of Time. Über die technische Ausführung (Manche Synthiestellen klingen etwas billig), ließe sich definitiv streiten, aber im großen und ganzen unterstützt der Soundtrack den Film meiner Meinung nach wunderbar. Gerade im Opening, wenn Big nackt durch die Straßen Hong Kongs rennt, während ein Inder auf der Flucht ist und dazu fast Silent Hill artige Geräusche ertönen, gibt das eine grandiose Stimmung.

Somit ist Running On Karma nicht unbedingt jedem zu empfehlen. Hong Kong Film Neueinsteiger könnten sich etwas verwirrt abwenden und den Film schnell als “Chinesenquatsch” abstempeln. Kenner des Hong Kong Films und erst recht Johnnie To Fans müssen sich Running On Karma anschauen, da sie garantiert noch nie etwas ähnliches sahen. Ein weiterer Johnnie To must have.

MUST HAVE.

JETZT SOFORT!

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(Das hurengeile Filmposter)

Invisible Target

invisible target…
BENNY CHAN | HK 2007

Invisible Target erzählt die Geschichte dreier Cops, die aus ganz unterschiedlichen Gründen zusammenfanden, um einen ganz bösen und cool dreinschauenden Kriminellen zur Strecke zu bringen. Chan Chuns (Nicholas Tse) Freundin starb bei einem Überfall auf einen Geldtransporter. Die Gangsterbande sprengte ihn einfach kurzerhand in die Luft und Chan Chuns Freundin hatte das Pech, nebenan gerde am Aussuchen von Eheringen zu sein. Fong Yik-wei (Shawn Yue) ist auch ziemlich mies drauf, da er bei einer Verkehrskontrolle vom Anführer ziemlich unsanft verprügelt wurde und sogar Kugeln in den Mund gesteckt bekam, welche er dann auf der Polizeistation ausscheißen musste. Klar, das sein Ruf nun etwas angeknackst ist. Wai King-Ho (Jackie Chans Sohn Jaycee Chan) vermutet lediglich seinen Bruder als Undercover Cop in der Bande. Aber klar, das die drei irgendwann zusammentreffen und sich gemeinsam auf machen alles und jeden zu töten. Also fast..


Benny Chan ist schon ein sickes Stückchen Kot. Mit “New Police Story” überraschte er uns 2004 mit einem guten Actionfilm, der nicht nur Jackie Chan zu (fast) alter Stärke zurück verhalf, eine halbwegs interessante Story zu erzählen hatte und sogar etwas Humor bot, der nie deplatziert wirkte. Als dann sein nächster Film Rob-B-Hood angekündigt wurde und man erste Ausschnitte sah, da kam man schon in’s Grübeln, ob das was wird. Aber es wurde was. Ein 2 Stunden Epos, wie es mainstreamiger nicht sein könnte. Tolle Action, genügend Humor und hier und da ein paar Moralpredigten.

Warum also schaffte er selbiges mit “Invisible Target” nun nicht mehr? Sicher, er hat schon öfter mal lame Filme gemacht, aber nach zwei guten Filmen hatte ich nunmal die Hoffnung, das auch “Invisible Target” etwas wird. Herausgekommen ist allerdings eine 2-stündiger Film, der irgendwie langweilig ist. Die Story um die drei Cops ist ziemlich oberflächig und etwas uninspiriert erzählt und man hat kaum Momente der Überraschung oder überhaupt der Aufmerksamkeit. Ständig wünscht man sich die nächste Actionszene herbei. Diese können zwar handwerklich geschickt produziert, aber auch ihnen haftet ein Stückchen Langeweile an. Zumal alle Actionszenen schon im Trailer verbraten wurden. Die paar zusätzlichen Schießereien sind nun wirklich nicht erwähnenswert. Immerhin sieht es fast so aus, als könnten Shawn Yue und Nicholas Tse kämpfen. Wu Jing kann es ja immerhin und seine Szenen sind dann auch mit die Highlights. Ein paar Fakeexplosionen und sogar ein paar richtige runden das ganze etwas ab.

Etwas überrascht war ich dann doch über Nicholas Tse, der irgendwie fast schon männlich in diesem Film wirkte. Durch seinen Bart und die Art seines Characters erkannte ich ihn gar nicht so richtig und grübelte nur, woher ich den Schauspieler nun kenne. Kein Witz. Shawn Yue guggt ständig nur ziemlich böse oder cool und Jaycee Chan schafft es immerhin nicht wie ein kleines Milchbübchen auszusehen. Also… fast. Bei der Limited Edition der DVD ist freundlicherweise der Soundtrack dabei, den man sich allerdings nicht wirklich anhören kann / muss. Uninspiriertes Elektronikgedüdel, welches Komponist Anthony Chue mal hier mal da mit klassischen Instrumenten absetzen will, aber als bitterer Nachgeschmack bleibt der billig wirkende Synthiesound, welchen wir schon im Trailer gehört haben. 1994 lässt grüßen.

Also… keine Ahnung was ich dazu noch sagen soll. Einmal geschaut, bisschen gelangweilt auf die Uhr geschaut (2 Stunden!!!) und danach wieder ausgemacht und sofort vergessen. Gut, das zeitgleich Flashpoint heruaskam, so muss man “Invisible Target” nicht notgedrungen als besten Hong Kong Actionfilm 2007 betiteln. :o

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The Twins Effect

THE TWINS EFFECT
Dante Lam | 2003

Reeve (Ekin Cheng) ist Vampirjäger. Eines Tages verliert er bei einem seiner Aufträge seine Partnerin (Josie Ho). Fortan schwört er sich nicht mehr in seine Partnerinnen zu verlieben. Währenddessen verliebt sich seine Schwester leider in einen Vampir namens Kazaf (Shawn Yue), der einer Königsfamilie angehört und für Blut nicht töten will. Er bekommt es immer schön von seinem Vater in Flaschen geschickt. Irgendwie kommt dann noch ein anderer ganz schlimmer Vampir, der die 5 Prinzen der Königsfamilie schon umbrachte, und nun auch Kazaf nach dem “Leben” trachtet. Warum habe ich nicht so ganz gecheckt, ist aber auch scheißegal, der Film machte schnell klar, das er der “Böse” ist.


(Links: Die Eröffnungssequenz ist ziemlich nice | Rechts: Auch Jackie Chan darf nicht fehlen.)

The Twins Effect war 2003 DER Blockbuster zum chinesischen Neujahr und der Auftakt einer “Filmkarriere” der Twins Zwillinge. Nun… Twins, Neujahrsfilm (d. h. Mainstream), Ekin Cheng und Popstar Shawn Yue. Da erwartet man erstmal gar nix und wird tatsächlich positiv überrascht. Twins Effect ist tatsächlich eine amüsante Mischung aus Vampirfilm, Action und Comedy. Die eingestreuten Dramaelemente kann und will man da natürlich gar nicht so ernst nehmen, was zur Folge hat, das sie auch keineswegs irgendwie stören, da sie nicht sonderlich ausgewalzt werden. Irgendwie fand Regisseur Dante Lam von allem eine richtig gute Mischung und das rettet den Film schließlich. Dazu kommen die durchaus tollen Special Effects. Das Auflösen der getöteten Vampire sieht in keinem Hollywoodfilm besser aus und auch die restlichen Effekte brauchen sich nicht zu verstecken und fügen sich vor allem gut in’s Geschehen ein. Die Comedyelemente sind seicht, aber gelungen und nicht sonderlich nervig oder abnormal, wie im Nachfolger “Twins Effect 2″ z. B. Gerade die Konstellationen Gillian Chung / Ekin Cheng und Charlene Choi / Shawn Yue sind für ein paar symphatische Szenen verantwortlich und für den Rest zeigt sich Anthony Wong und eine besoffene Karen Mok verantwortlich. Übrigens sah sie bis dato noch nie besser aus. (Ja schimpf du nur, Munin.) Aber bei soviel Comedy und Drama dürfen die Vampire auch nicht fehlen. Bei ihnen fiel mir das Design positiv auf. Wer alte Hong Kong Filme kennt, wird festgestellt haben das Asiaten eine etwas andere Vorstellung von Zombies oder Vampiren haben. Diese hier sind allerdings ziemlich westlich orientiert und schön Mainstream modern und gewalttätig mit riesen Zähnen. Einzig und allein Bey Logan als Vampir fällt da etwas negativ auf. Die Action geht dank Donnie Yen richtig ab und selbst mit einer Schauspielerriege, die keinerlei Kampferfahrungen haben, schaffte es Donnie Yen die Szenen gekonnt und dick aussehen zu lassen. Davon können sich Hollywoodfilme wie z. B. Blade mal eine dicke Scheibe abschneiden.


(Links: Prinz Kazaf ist anders. Nicht nur, weil er in einer Kirche lebt, sondern auch für Blut nicht töten will. Außerdem hat er einen TFT und blaue Neonbeleuchtung in seinem Sarg. ~_? | Rechts: Gillian Chung ist so sexy, das ich sie asap heiraten würde. Nunja, auf dem Bild jetzt… nicht so… sehr.)

Als wäre das alles noch nicht genug, weiß Twins Effect auch mit toller Kameraarbeit zu überzeugen. Stimmige Farben, tolle Einstellungen, viel Farbfilter und Tiefenunschärfe und fertig ist ein sehr edel aussehender Film

Bei soviel Lob muss doch aber irgendwas an dem Film sucken, oder? Tjo. Ich weiß nicht so recht. Die Story ist natürlich ziemlich seicht, bietet keinerlei Überraschungen und erfindet das Rad selbstverständlich nicht neu, aber für einen Film dieser Art reicht sie definitiv auf. Die Musik ist ab und an richtig störend (Wenn beim Kampf der zwei Mädels z. B. sickes Billigtechno läuft), dafür auf der anderen Seite echt angenehm mit einem wiedererkennbaren Titletheme und choralen Gesängen. Den meisten Leuten werden die Twins, Shawn Yue und Ekin Cheng wohl auch negativ auffallen. Ich konnte damit leben, da ich ohnehin nix gegen die habe und erfreute mich zudem an einem Anthony Wong, wie er im Buch steht. Selbst Jackie Chan fand eine gute Mischung aus Cameo und Nebenrolle. Alles in allem ein toller Mainstreamvampirfilm aus Hong Kong.

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Black Mask

BLACK MASK | Hong Kong 1996, Daniel Lee Yan Gong | Jet Li, Lau Ching Wan, Anthony Wong, Karen Mok

Die 701st Squad war ein Experiment zur Züchtung von Superkillern, bei dem Elite Soldaten mittels Operation Schmerz unempfindlich gemacht wurden. Leider klappte das nicht wirklich so gut und man beschloss das Projekt aufzugeben und alle Soldaten zu eliminieren. “Black Mask” und einigen anderen gelang jedoch die Flucht…

Tsui Chik (Jet Li), wie sich Black Mask fortan nennt, arbeitet in einer ruhigen Bücherei und genießt sein neues Leben. Neben den Angestellten in der Bücherei ist “The Rock” (Lau Ching Wan) sein einziger wirklicher Freund. The Rock arbeitet als Polizist bei der Hong Konger Polizei und durch ihn gelangt Tsui Chik zufällig an die Information, das momentan nach und nach alle Drogenbosse in Hong Kong umgebracht werden. Tsui Chik erkennt die Handschrift seiner ehemaligen Elitetruppe, die so die Herrschaft über den Drogenmarkt erringen will.


(Links: Eine komplette Armee? Für Black Mask kein Problem | Rechts: Kommt nie aus der Mode; an einer Kette schwingend rumballern.)


Black Mask basiert auf dem erfolgreichen, gleichnamigen Comic (!) aus Hong Kong, von dem ich zuvor weder hörte, noch Bilder sah und man selbst mittels Google nicht wirklich viel darüber findet. Völlig unvorbereitet sah ich den Film vor vielen vielen Jahren und dachte: “Baha, nice.” Ich konnte ja nicht ahnen, das Comicadaptionen in Hollywood ganz ganz ganz groß in Mode kommen und mich ganz ganz ganz arg ankotzen werden. Nicht so “Black Mask”. Mit seiner wirklich cheezy Musik, der etwas lächerlichen Maske und dem Plastikhut, versprüht “Black Mask” einen Charme, dem ich mich nicht entziehen kann. “Black Mask” nimmt sich teilweise nicht wirklich ganz erst aber auf der anderen Seite geht auch dicke Action ab, mit recht brutalen Szenen. Blut spritzt hier Literweise und geballert wird wie am Fließband. Das alles lässt “Black Mask” nicht ganz so peinlich ausschauen.


(Links: Der Bösewicht ist einfach bisschen eklig. | Rechts: Eine Schande, das die Shots hier die durchaus geile Cinematografie des Films nicht wiedergeben könenn.)


Aber neben dem ganzen Geballer, der dicken Karate-Action und den paar überraschend guten Special Effects hat “Black Mask” noch mehr zu bieten. Lau Ching Wan nämlich. Er ist einfach mal wieder der coolste Cop in Hong Kong und lustigerweise in den Szenen mit Jet Li am besten. Gekonnt kriegen wir hier eine gute, tiefe, dennoch verhaltene Freundschaft zweier Männer ( Pen ) aufgezeigt, ohne irgendwelche peinlichen Szenen mit Umarmungen oder Sätzen wie “Wir werden immer beste Freunde sein!”. So schafft “Black Mask”, was viele Hollywoodstreifen nicht schaffen, nämlich die Story auch zwischen den Actionszenen fortzuführen. Als wäre das noch nicht genug bietet “Black Mask” auch noch einen ziemlich sicken Auftritt von Anthony Wong als Drogendealer in einem transparenten Plastikregenmantel und mit Karen Mok einen gelungenen etwas nervigen Sidekick. “Black Mask” ist übrigens einer der wenigen Filme, in denen ein japanischer Sega Saturn auftaucht. Karen Mok spielt gefesselt Darius Gaiden und man sieht kurz Virtua Fighter im Hintergrund laufen. Klar, das spätestens das der Grund ist, warum man sich “Black Mask” anschauen sollte.

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Sick, das die offizielle Homepage zum Film noch existiert?
http://www.hongkongmovie.com/english/vcd/official/blackmas/index.htm

Throwdown

Throwdown Hong Kong 2004

Eigentlich habe ich dem hervorragenden Review unseres renommierten Filmkritikers N. Werner nichts mehr hinzuzufügen. Aber ich fühle mich Herrn To Schuldig, doch noch etwas zu schreiben, wenn er sich schon die Mühe macht und so einen hurengeilen Film aus dem Arm schüttelt.

Herr Werner beschrieb die Grundstimmung von Throwdown sehr passend: Um Judo an sich geht es in dem Film nichtmal. Sondern mehr…um das Leben selbst. Wie der versoffene Loser und einstiger Judochamp Sze To (Louis Koo) aus seiner Apathie aufwacht und wieder lernt zu leben. Warum er zu diesem Wrack wurde, wird nie klar. Es ist auch völlig egal. Nicht um den Fall geht es, sondern um das Aufstehen, sozusagen.
Dabei sind die Kampfszenen an sich auch nicht ohne. Nur ein Johnnie To schafft es, die chaotische Homoerotik eines Judomatches ästhetisch ansprechend und cool aussehen zu lassen. Auch sonst immer wieder fabelhafte Bildkompositionen. Dieser Film sieht einfach hurengeil aus. Er ist cinematographische Perfektion.

Ein weiteres To-Trademark sind immer wieder die ein oder zwei besonders originellen Szenen in jedem Film. In Breaking News war es das komplett ohne Schnitte auskommende, mehrere Minuten dauernde Anfangsshootout. Hier ist es die Szene in der Bar, in der jeder Charakter mit einem Bekannten an unterschiedlichen Tischen redet, wobei alle Einzelgespräche ineinander geschnitten sind. Für den Zuschauer konfus, merkt man erst bei mehrmaligem Anschauen wie genial diese Szene eigentlich konzipiert ist.

Und dann eben noch die anderen “kleinen” Dinge die den unglaublichen Charme von Throwdown versprühen, sei es die Luftballon-Szene oder der immer präsente, augenzwinkernde Humor. Dazu noch der grandiose Soundtrack und herauskommt einer von Tos besten Filmen. Ich muss mich selbst dafür schlagen, dass ich diesen Film so lange hinten angestellt habe.

Nicht jeder wird mit den oft sehr abgehoben wirkenden Dialogen bzw. dem generellen Thema des Filmes klarkommen, aber wer sich darauf einlässt, den erwartet ein unvergleichliches Erlebnis, dass am Ende nur noch ein Lächeln auf dem Gesicht zurücklässt. Hier muss ich mal das Review von LoveHKFilm zitieren, welches den Charakter von Throwdown super auf den Punkt bringt: Throwdown is not an action film, nor a comedy, nor a drama. It’s just a Johnnie To movie. And quite frankly, that’s enough for me.

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Tiger On The Beat

 (Achtung, das Hong Kong Legends Cover täuscht. Das ist nicht Kill Bill und kein John Woo Film. Es sah nur am besten aus. Das orig. HK Cover ist ja zum davonlaufen.)

Tiger On The Beat (Lau Kar-Leung, 1988)

Sergeant Li (Chow Yun-Fat) ist C.I.D. Officer und bekannt dafür, das er es gerne mal locker angehen lässt. Da kommt ihm der aufstrebende, muskelbepakte Cop Michael Cho (Conan Lee), der nicht nervt sondern dauernd nur die Arbeit im Kopf hat, natürlich eher unrecht. Schlimmer noch, er soll Lis Partner werden. Blah blah blah, so kommt es natürlich dazu, das die zwei einen Fall lösen müssen und sich anfangs nicht leiden können blah blah blah, dann kommen sie aber immer besser aus und blah blah, das müssen sie auch, denn nur so können sie den Fall lösen. Ihr saht bestimmt schonmal alle Lethal Weapon.

Und so fängt Tiger On The Beat also mit einem Song eines kantonesischen Tina Turner Immitats an und entlässt uns alsbald in eine der typischen 1980 Hong Kong Komödien. Anfangs lernen wir Chow Yun-Fat kennen, wie er so den Tag verbringt. Nachtsüber schläft er mit random Frauen und morgens, nachdem er erstmal gesund gefrühstückt hat (Er trinkt ohne Schnitt 10 rohe Eier in einem Glas auf Ex!? Danach einen Milchshake hinterher?! Wtf???) würde er am liebsten den ganzen Tag nur in seinen Lieblingsbars rumhängen. Aber tjopes, da kommt der lame Cop der nur am rummachen ist und Polizist des Jahres oder so werden will. Das suckt natürlich und sorgt anfänglich für ein paar tolle Szenen zwischen den beiden Schauspielern, deren Humor auch gut für westliches Publikum zugänglich ist. Dabei nimmt sich Chow Yun-Fat selbst nicht zu ernst und lässt auch hier wieder mal so richtig die Sau raus. Inklusive die Hosen ausziehen, bei Frauen einen Korb kriegen und mit einer dicken BH Verkäuferin diskutieren. Chow Yun-Fat hat sichtlich Spaß daran, während sein Kollege Conan Lee eher für die Fights zuständig ist und einfach nur schön aussehen darf.

Und wenn wir schon von Action sprechen. Baha? Es gibt ein paar ziemlich geniale Actionszenen. Höchstwahrscheinlich gehen die allesamt auf das Konto von Regisseur Lau Kar-Leung (Of Drunken Master II fame). Anfangs ploppen nur die ein oder anderen Fights in’s Geschehen, aber hier kann man schon ausmachen, das Leute am Werk waren, die ihr Handwerk verstehen. Conan Lee hat einiges drauf und seine Gegenspieler sind namhafte Hong Kong Kung Fu Legenden wie Ti Lung oder Gordon Liu. Klar, das es hier abgeht. Aber selbst wenn die Fäuste mal in den Hosentaschen bleiben müssen, geht es recht gut ab. Eine tolle Autoverfolgungsjagd (Sergeant Li fährt einen coolen Mini Morris mit Rennstreifen) ein paar gute Shootouts, die den Mark Gor in Chow Yun-Fat wieder aufleben lassen und eine tolle Szene mit viel Gewalt gegen eine Frau runden das Gesamtergebnis an Action ab. Fast. Der eigentliche Höhepunkt soll nämlich noch kommen. Und zwar am Ende, wenn Conan Lee und Gordon Liu gegeneinander kämpfen. Mit zwei Kettensägen.

Mit zwei Kettensägen!

Baha alter. xD So geil.


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Leicht verdauliche Hong Kong Humorkost, mit einem tollen 80er Soundtrack, dicken Actionszenen, Gewalt gegen Frauen und einem Kettensägenduell machen aus Tiger On The Beat eine astreine Empfehlung.

Vorausgesetzt man steht auf Hong Kong Komödien der 80er.

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Fearless

Fearless (Hong Kong 2006, Ronny Yu)

Huo Yuan Jia wollte schon als kleiner Junge Kung Fu von seinem Vater lernen. Der ließ ihn jedoch in weiser Voraussicht nicht. Yuan Jia klaute sich also die Kung Fu Schriften vom Vater und lernte fortan alleine. Nach einem verlorenen Kampf mit einem arroganten gleichaltrigen Bengel schwor er sich, nie wieder zu verlieren und den Namen seiner Familie in ganz Tjan Jing zu verbreiten!

30 Jahre später. Huo Yuan Jia ist mittlerweile einer der besten Kung Fu Kämpfer. Er ist rücksichtslos, arrogant, säuft, lässt seine Familie für das Kämpfen öfter mal allein zuhause und bereitet seinem besten Freund nur Ärger, als er gegen Meister Qui kämpft. Seinem letzten Gegner auf dem Weg zur Nr. 1 in ganz Tjan Jing. Es kommt, wie es kommen muss. Er kämpft. Er gewinnt. Er ist die Nr. 1. Am nächsten Morgen erfährt er, das er Meister Qui umgebracht hat. Verwirrt geht er nach Hause und findet auch noch seine Frau und Tochter ermordert vor. Er flüchtet aus der Stadt und torkelt hoffnungslos umher. Er flüchtet… vor sich selbst.

Interessant. Den Character Huo Yuan Jia kennen wir ja schon aus anderen Jet Li Filmen, wie z. B. Fong Sai Yuk oder der Once Upon A Time In China Serie. Hier allerdings sehen wir zum ersten mal seine Anfänge. Und die waren wahrlich nicht glorreich. Als skrupelloser Kämpfer schafft es Yuan Jia an die Spitze und lässt dabei so einige Menschen hinter sich. Sein Freund kündigt ihm die Freundschaft. Seine Familie wird ermordert und das war nur möglich, da er besoffen irgendwo rum lungerte und seinen Sieg, über Meister Qui, feierte. Meister Qui ist tot. Das wollte er so nicht. Am Anfang des Films ist Jet Li ziemlich am Overacten und man hat das Gefühl es mit einer Oper oder einem modernen Theaterstück zu tun, aber ab dem Punkt der Flucht aus der Stadt sehen wir das Jet Li doch schauspielern kann. Und das gar nicht mal so schlecht. Charmant und überzeugend spielt er die Rolle des geleuterten Yuan Jia der, nachdem er erschöpft zusammenbrach, in einem Dorf wieder aufwacht und durch die Freundlichkeit der Dorfbewohner und jahrelangem Nachdenken (Es ist unklar, wieviel Jahre er in dem Dorf bleibt) wieder zur Vernunft kommt und die wahren Tugenden von Kung fu erfährt.

Und dann halt die Kämpfe. Sie sind schnell und bis auf ein paar Ausnahmen realistisch. Großartig! Jet Li wie er leibt und lebt und das trotz seines mittlerweile hohen Alters. Evtl. ein Grund, warum Fearless als sein letzter Martial Arts Film gehandelt wurde? Schade ist es, denn die Kampfszenen sind hervorragend. Zugegeben, die Reise in’s Dorf und andere dramatischen Elemente sind etwas oberflächig, aber für einen Kung Fu Film mehr als ausreichend und wundervoll in Szene gesetzt. Gerade bei den Dorfbewohnern gibt es optisch atemberaubende Landschaften und Szenen zu sehen. Ein gutes Ende ist da das Sahnehäubchen und wir erlebten einen realistischen Blick zurück, als Huo Yuan Jia in die Geschichte der Martial Arts einging und durch seine Wandlung die ethischen und moralischen Aspekte von Kung Fu bis heute prägte.

Den Character Huo Yuan Jia gab’ es wirklich.

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Sha Po Lang

Sha Po Lang 殺破狼 (Hong Kong 2005, Wilson Yip)

Detective Chan Kwok-Chung (Simon Yam) verfolgt schon seit längerem den Gangsterboss Wong Po (Sammo Hung). Endlich fand sich ein Augenzeuge, der vor Gericht gegen Wong Po aussagen konnte. Auf der Fahrt zum Gericht wird das Auto der Polizei, in der sich auch der Zeuge befand, gerammt. Der Zeuge und mehrere Polizisten sterben. Wong Po kann nicht hinter Gitter gebracht werden.

3 Jahre später fällt Detective Chan Kwok-Chung ein Videoband in die Hände, mit dem er Wong Po endgültig hinter Gitter bringen könnte… wenn er es cutten und ein paar Gesetze umgehen kann. Das findet der neue im Revier (Donnie Yen) allerdings nicht so gut. Er soll Chans Truppe demnächst übernehmen, da selbiger 2 Tage vor seiner Pension steht. Und Chan will Wong Po endlich hinter Gittern sehen. Koste es, was es wolle…

Wilson Yip ist schon ein sicker Vogel. Zuerst dreht er die low-budget Zombiekomödie “Bio Zombie”, danach irgendwann die eher romantische Komödie “White Dragon” und dazwischen immer mal wieder einen durchschnittlichen Film wie z. B. “Skyline Cruisers”. Unglaublich welch qualitativer Schritt ihm mit SPL gelungen ist. SPL wirkt poliert von vorne bis hinten.

Die Story – zwar simpel – ist interessant genug um die ersten 40 Minuten locker zu überbrücken. Denn die ersten 40 Minuten kommen fast komplett ohne richtige Kampfszenen aus. Die Geschichte des Polizisten der desperately versucht einen Gangster unbedingt hinter Gittern zu bringen, weil er noch eine Rechnung mit ihm offen hat, ist zwar alt und bekannt, aber in SPL ist sie so geschrieben und ausgeführt (allen voran von Simon Yam), das einem erst gar nicht langweilig wird. Vor allem hier unterstützt auch der Score von Chan Kwok-Wing (Infernal Affairs Soundtrack!) die Story ungemein und hilft sie dramatischer zu machen, als sie auf dem Papier scheint. Einzig und allein die kleinen Tragödien, die die Männer der Polizei umgeben und ihnen zu schaffen machen, hätten etwas mehr Zeit vertragen können. Aber es reicht um klar zu machen, das hier normale Menschen am Werk sind, die genauso Gefühle haben wie… Wong Po. Ja, auch seine menschliche Seite wird gezeigt. Und das verfehlt gar nicht mal die Wirkung.

Den Rest dominieren dann (endlich) die Kampfszenen. Donnie Yen und Sammo Hung zusammen in einem Film zu sehen ist ja schon fast wie Weihnachten und Totensonntag zusammen, aber das man zusätzlich auch noch Jungtalent Wu Jing mit in’s Boot holte setzt dem ganzen noch die Krone auf. Der Kerl geht ab, wie eine Rakete und ist für ein paar der tollsten Kampfszenen verantwortlich. Gerade bei ihm fällt dann auch auf, wie roh SPL inszeniert wurde. Das Blut spritzt nur so umher und die Kämpfe sind allesamt stets schnell, mit langen Einstellungen und trotz perfekter Choreografie (von Donnie Yen persönlich!) wirken sie grob genug um einen Angst zu machen. Viele wird es zudem freuen, das sie auch komplett (Naja, bis auf einen Wurf am Schluss) ohne Drähte auskommen.

Das alles zusammen mit einer tollen Cinematographie (Siehe Screenshots) macht Sha Po Lang zu einem der besten Filme von 2005. Dank der Story und des lückenlosen Drehbuchs kann SPL auch Leuten empfohlen werden, die sonst nichts mit Martial Arts Filmen am Hut haben. Einfach mal rein schauen, hier gibt’s mehr zusehen, als tolle Karatekicks.

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Dragon Tiger Gate

Dragon Tiger Gate (Hong Kong 2006, Wilson Yip)

Also irgendwie gibt’s da einen Shibumi, der ein lames Siegel hat, welches dem Inhaber den Löwenanteil am (kriminellen) Umsatz in Hong Kong sichert. Dies übergibt er dem Gangsterboss Ma Kwun. Leider passieren bei der Übergabe gleich mal lame Dinge und das Siegel gerät “ausversehen” in die Hände von Tiger Wong und seinen Kumpels. Tjo. Das findet Dragon Wong wiederrum lame und holt es zurück in dem er Tiger Wong erstmal ordentlich ein’s verpasst, da die 100 anderen Schergen von Ma Kwuns Truppe keine Chance hatten. Tjo, so kommt es, wie es kommen muss, Dragon Wong ist Tiger Wongs Bruder, welcher vor langer Zeit die Dragon Tiger Gate Schule verließ und blah blah blah. Irgendwan kämpft er halt dann gegen Shibumi, weil dieser völlig durchdreht und Ma Kwun einfach umbringt.

Eins vorweg: Dieser Film hat rein gar nichts mit SPL zu tun. Nur weil Donnie Yen mitspielt und der Regisseur der gleiche ist, heißt das nicht, das das hier SPL 2 ist. Dieses ist ein komplett anderer Film, wie jeder nicht völlig verblödete Mensch schon anhand der Trailer, sowie des DVD Covers ausmachen kann.

Dragon Tiger Gate ist eine Comicverfilmung. Das wird einem schon im tollen Intro (Siehe Screenshot) und spätestens bei den Frisuren der Protagonisten klar. Ob er den Comic nun toll umsetzt, vermag ich nicht zu sagen, aber als Fantasy Martial Arts Film funktioniert er fast tadellos. Gleich in den ersten 10 Minunten sehen wir total sicke Kämpfe die – trotz wire-fu – ziemlich realistisch daher kommen aber genug wahnwitzige Moves beinhalten um dem Comic gerecht zu werden. Ich erinnere mich nicht daran, das man bei X-Men lachte, wenn die lamen Figuren da Feuer spucken. Aber bei Hong Kong Filmen wird immer gleich gelacht, wenn ein Kämpfer halt mal etwas weiter weg als nur 50 cm fliegt. Und hier fliegen so einige rum. Eine grandiose Kampfszene folgt der nächsten bis irgendwann.. die Luft raus ist und der Film sich in der Mitte ziemlich zieht. Aber immerhin bleibt da etwas Zeit erst einmal die Charactere einzuführen, zu erklären wer mit wem verbandelt und überhaupt wie weshalb warum. Das ist am Anfang noch nett wird aber etwas später fast schon ermüdend. Zu sehr sehnt man sich nach der nächsten Actionszene in der man wieder unglaubliche Moves bestaunen darf.

Ja, was soll ich sagen?! Es ist eine sehr bunte Comicadaption. Was soll man da schon erwarten außer abgefahrene Visuals und noch abgefahrenere Kämpfe? Eben. Nichts weiter. Und genau das bekommt man. Ein Vergleich mit “A Man Called Hero” und “Stormriders” (iirc, ebenfalls Comicadaptionen) bleibt da nicht aus und ich kann euch versichern, Dragon Tiger Gate bietet viel mehr Qualität. Schon allein die bunten Farben, die nie zu RGB-mäßig bunt sind, sondern stehts ein Gleichgewicht finden (Von der overall Qualität der Bilder und den Kameraeinstellungen ganz zu schweigen) und erst recht die Actionszenen, die mit genug CGI garniert sind, das sie surreal wirken, aber nicht total lame (Wie damals noch bei Stormriders teilweise) wirken bis zu den dicken Sounds und der tollen Musik. Selbst wenn man befürchtet, das Nicolas Tse und Shawn Yue doch bestimmt nicht kämpfen können, kann man sich getrost zurücklehnen und aufatmen. Ich weiß nicht, wieviel sie trainiert haben oder ob sie komplett Doubles einsetzten, mir ist es auch scheiß egal, denn es sieht total in Ordnung aus. Teilweise keine Unterschiede zu Donnie Yen, vor allem, was Nick Tse angeht. Eigentlich stimmt hier alles… bis auf den Mittelteil eben, der gut hätte etwas kürzer sein können.

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