Resident Evil: Extinction

Resident Evil: Extinction
USA, D, GB, F, Aus 2007 | 95 min | Horror | Russell Mulcahy, Milla Jovovich, Oded Fehr, Oded Fehr, Iain Glen

Nach dem Vorfall in Raccoon City breitete sich das T-Virus, ein bösartiges Produkt aus dem Hause Umbrella, welches Menschen in Zombies verwandelt, langsam über die gesamte Erde aus. Nicht nur die Menschheit musste so dran glauben, sondern auch die gesamte Flora und Fauna. Eine kleine Gruppe Überlebender kämpft in dieser gefährlichen Einöde ums Überleben. Doch Umbrella schmiedet schon wieder finstere Pläne. Und was hat es mit der geheimnisvollen Alice auf sich? Fragen über Fragen, die in diesem Review nicht beantwortet werden.

Gut, sagen wirs gleich vorweg: Ich hab mir vorher schon gedacht, dass der Film scheiße wird. Ich sah den Trailer und dachte mir: “Lame. ~_~”. Nichtsdestotrotz ging ich gestern mit ein paar Freunden ins Kino, um mir den Film anzuschauen. In der Tat wurden meine Befürchtungen fürs erste bestätigt:

Sinnlos aneinandergereihte Szenen, die Gruppe der Überlebenden stolpert von einem Haufen Zombies in den nächsten, was zwar ganz nett umgesetzt ist, nur ist es einfach nur STINKLANGWEILIG. Warum?

Der Film braucht viel zu lang, um endlich mal in Schwung zu kommen, die Handlung beginnt erst ungefähr nach einer Dreiviertelstunde. Abgespeist werden wir mit dümmlichen Sprüchen, immergleichen Szenen und langweiligen Schockern.

Richtig besser wirds dann zwar auch mit Handlung nicht, da das Konzept immer noch das gleiche ist: Gruppe wird von Zombies angefallen, dann ballern wir ein bisschen rum, und dann gehts nach ein bisschen Geschwafel wieder weiter.

Was den Film dann doch halbwegs unterhaltsam gemacht hat, waren diverse geniale Szenen, die coolen Effekte, Alice und der wohl coolste Abgang eines Filmhelden ever.
Ich persönlich ordne qualitativ etwas schlechter als Resident Evil: Apocalypse ein. Der hatte wenigstens noch den Resident Evil-Style, welchen ich hier vermisst hab.

Fazit: Anfangs langweilig, später doch etwas unterhaltsam und der Effekte wegen nett anzuschauen. Als Resident Evil würd ichs vom Setting her aber nicht mehr bezeichnen.
Von daher gibts sehr großzügige 3 Penen.

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Rule Number One

RULE NUMBER ONE
aka rule no. 1 aka rule # 1 aka ist doch echt scheißegal

Lee Kwok-Keung (Shawn Yue) trifft bei einer Routinekontrolle auf einen Serienvergewaltiger, der es schafft ihn zu überraschen und anzuschießen. Lee liegt am Boden doch kurz bevor der Täter es schafft, ihn umzubringen, rettet ihn der Geist der Leiche, die der Serientäter in seinem Kofferraum hatte. Nach diesem Vorfall gibt Lee seinen Bericht ab und schwört darauf, den Geist gesehen zu haben. Dies beschert ihn eine Versetzung zum “M.A.D.”, wo er seinen neuen Vorgesetzten Inspektor Wong (Ekin Cheng) kennenlernt. Dieser bringt ihm gleich die “Rule Number One” bei; Es gibt keine Geister…


Anfangs fällt auf, dass Rule Number One sehr atmosphärisch aufgemacht ist. Die Kameraeinstellungen, die Farben, die Musik und die Settings stimmen und machen Lust auf mehr. Lust auf Horror. Und tatsächlich sind die Horrormomente am Anfang zwar etwas klischeehaft, aber immerhin gut gemacht und getimed. Dann gibt’s leider den Moment im Film, wo der erste etwas peinlichere Auftritt eines Geistes statt findet und sich sogleich eine unsichtbare Linie zwischen “cool” und “lame” auftut. Danach ist nichts mehr in dem Film, wie es die paar Minuten vorher war. Die Gruselmomente sind nicht mehr gruselig, die Morde etwas peinlich und überhaupt wirkt alles nur noch komisch. Rule Number One schafft es einfach nicht mehr, sich von der Masse der (durchaus noch peinlicheren) Hong Kong Horrofilme abzuheben und das ist schade. Dazu kommt, dass das Ende dann auch viel zu erzwungen und aufgesetzt wird, obwohl es durchaus einen interessanten Ansatz hat. Leider kommt es einem vor, als wäre es noch schnell in der Postproduction zusammengeschnitten worden. Überhaupt hat die Story hier und da ein paar ziemlich große Löcher und kann einen einfach nicht bei der Stange halten. Ab der Hälfte des Filmes wird’s unweigerlich langweilig und – trotz “Geister” – etwas zu unrealistisch.

So bleibt irgendwie nur ein mittelprächtiger Horrofilm, der durch seine etwas peinliche Darstellung der Geister nie wirklich gruselig ist und einzig und allein Shawn Yue und die Kameraarbeit retten den Film vor dem 1 Penen Rating. Shawn Yue schaut oft ziemlich angestrengt und Ekin Cheng ist sogar relativ witzig als dauerbesoffener Inspektor, der eigentlich nur noch aufhören will.

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The Amazing Transparent Man


The Amazing Transparent Man
USA 1960
ca. 57 min.

Joey Faust flieht aus dem Knast, Laura, die ihm ihr Auto zur Verfügung stellt, da die Flucht sonst etwas sinnlos wäre, bringt ihn zu einem Haus wo der Wissenschaftler Dr. Ulof samt Tochter gefangen gehalten werden.

Der intelligente alte Mann erforscht die Möglichkeit Menschen unsichtbar zu machen, denn der kranke Typ dem das Haus gehört (Major Krenner) will damit eine ganze Armee von Unsichtbaren erschaffen! >:O

Nach einer kleinen Demonstration an einem Meerschwein, wird Joey ebenfalls Unsichtbar gemacht um irgendein seltenes Material zu entwenden das zum Betreiben der Unsichtbarkeitsmaschine nötig ist.

Doch kaum ein zweites Mal benutzt, fängt die Wirkung an zu schwanken, gerade als er dabei ist eine Bank zu erleichtern, Pech, die Behörden identifizieren ihn natürlich sofort.


Da ihn das verunsichert und wütend macht, beschließt Joey zurückzukehren und dem Major die Suppe zu versalzen, währenddessen offenbart ihm Dr. Ulof auch noch dass er an den Auswirkungen der Strahlung sterben wird. Joey befreit dessen Tochter und sie können entkommen. Doch dann konmmt es zum Kampf zwischen Joey und dem Major, welcher den Safe mit dem gestohlenen Behälter öffnet (der steht im Labor), doch das Material und die Strahlung der Unsichtbarkeitsmaschine reagieren nicht optimal aufeinander….

Also die Idee mit der Unsichtbarkeit war ja schon damals nicht mehr neu, aber die Umsetzung ist hier leider total daneben gegangen. Die Handlung ist so einfach gestrickt dass es einfach keine Überraschungen gibt, natürlich hat die Unsichtbarkeit Nebenwirkungen, und natürlich macht der Wissenschaftler das nur um seine Tochter zu schützen, er hat einfach keine Wahl, kommt mir bekannt vor ~_~.

Und wenn man dann noch bedenkt dass der Hauptchara nur wenige Zeit (15% ca?!) “transparent” ist, ist das alles andere als Amazing, also echt ey xD

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Acacia

ACACIA

Mi-sook (Shim Hye-jin) und Do-il (Kim Jin-keun) hätten gerne ein Kind. Sie ficken um die Wette, aber es will und will einfach nix dabei heraus kommen. Also entschließen sie sich ein Kind zu adoptieren. Im örtlichen Weisenheim werden sie in Form eines kleinen sechsjährigen Jungens fündig. Er fällt Mi-Sook auf, weil er “interessante” Bilder malt. Zuhause bei seiner neuen Familie angekommen, bemerken diese, das er sich zu Bäumen hingezogen fühlt. Der Akazienbaum im Garten hat es ihm besonders angetan und so sitzt er stundenlang davor, teilweise darauf und umarmt diesen sogar. Er lebt sich gerade in die Familie ein, als Mi-Sook unerwartet Schwanger wird. Ihr erstes eigenes Kind bekommt natürlich volle Aufmerksamkeit, was dem sechsjährigen Adoptivkind nicht so gefällt. Er verhält sich seit dem… merkwürdig.

Acacia ist ein Horrofilm aus Korea, der ausnahmsweise mal auf langhaarige asiatische Mädels verzichtet und statt dessen einen Baum in die Mitte des Geschehens stellt. Im Zusammenspiel mit dem komischen Adoptivjungen hätte sich fast so etwas wie Grusel eingestellt, wenn die Inszenierung nicht so langweilig gewesen wäre. Viele Szenen waren Handwerklich gut gemacht und gerade Anfangs hätte man den Baum fast als Bedrohung wahr genommen, aber wenn er dann im späteren Verlauf des Filmes physikalisch (!) zurück schlägt, dann wird es etwas komisch. Dabei ist die Story gar nicht so vorhersehbar, wie es die Inhaltsangabe vermuten lässt. Man ahnt was passiert sein könnte, weiß es aber nicht und am Schluss kommt es dann doch irgendwie ganz anders.

Die Cinematographie ist teilweise grandios, teilweise etwas “blass” und kann den Film dann auch nicht mehr retten. Es ist einfach langweilig. Anfangs wird er noch schön zurückhaltend erzählt, mit vielen Szenen, bei denen man sich den Rest denken muss, oder die einfach super reduziert sind, aber leider dreht das dann am Schluss komplett um und jede Kleinigkeit wird lang und breit erklärt. Das ist scheiße. Die Musik ist – typisch für eine koreanische Produktion – teilweise ziemlich grandios und bietet Ohrwürmer, aber auch hier hat man sich gegen Ende des Films irgendwie vertan und die Hauptmelodie von einem Kind lallen lassen, was zwar in Verbindung mit dem Ende Traurig sein sollte, aber leider nur bescheuert klang.

Schade, denn anhand des Covers und im Hinblick auf “Tale Of Two Sisters”, hatte ich mir etwas stylischeres erhofft. Vor allem mehr Grusel. Bis auf zwei Szenen war hier nicht viel mit Grusel.

Außen Hui, innen Pfui.

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The Shining

t h e . s h i n i n g
stanley kubrick 1980

Jack Torrance (Jack Nicholson) zieht zusammen mit seiner Frau Wendy (Shelley Duvalle) und Sohn Danny (Danny Lloyd) für einen Winter in das Overlook Hotel, welches dann immer komplett leer steht. Seine Aufgabe ist es als Hausverwalter das Hotel unbeschadet über den Winter zu bringen und etwaige Schäden zu reparieren. Sein eigentlicher Antrieb bestand allerdings darin, das er dort genug Ruhe haben würde, an seinem Buch weiter zu schreiben. Und so wundert er sich auch nicht weiter darüber, das das Hotel auf einem Indianer Friedhof (typisch Stephen King) gebaut wurde und es noch dazu vor Jahren einen grausamen Mord gab, bei welchem der damalige Hausverwalter seine Frau und die Zwillingstöchter mit einer Axt zerschlug.


(Ehm, leider fand ich keine Screenshots vom Widescreentransfer des Filmes.)

Gleich zu Beginn wissen wir also schon, was so ca. passieren wird. Es wird kein Geheimnis darum gemacht, das der damalige Hausverwalter seine Familie brutal ermordete und das Hotel auf einem Indianer Friedhof gebaut wurde. Auch der Hinweis, das viele Leute diese unheimliche Stille und Isolation auf Dauer nicht ertrage, trägt nicht gerade dazu bei, das es evtl. noch andere Möglichkeiten für ein Ende gibt. Aber 1980 rechnete bestimmt noch keiner damit, WIE das ganze in Szene gesetzt wird. Das tolle an Shining ist nicht das Ende ansich, sondern der Weg dahin. Die Inszenierung ist völlig horrorfilmuntypisch und deswegen so effektiv. Die völlige Stille, wenn Danny mit seinem geilen Dreirad durch die endlos scheinenden Flure des Hotels fährt. Der geile Soundtrack, der fast an Silent Hill erinnert. Die totale Isolation in diesem riesigen Hotel. Das alles war damals völlig neu und verfehlt auch heute seine Wirkung nicht. Wenn Danny mit seinem Dreirad um eine Ecke fährt und plötzlich mit einem lauten Knall die Grady Zwillinge vor ihm stehen, dann fühlt man sich unweigerlich an aktuellere Horrorfilme erinnert und weiß nun, woher sie ihre Inspiration haben. Zusammen mit der Wasserleiche bilden diese auch die nicesten Szenen. Der Rest ist einfach nur gute Schauspielerei und eine grandiose Kamera.


(Die 4:3 Shots werden der geilen Cinematography nicht wirklich gerecht.)

Jack Nicholson durfte hier mal so richtig die Sau raus lassen und overacted hier teilweise schon, aber wenn man das jemandem verzeihen kann, dann einem Jack Nicholson, dessen hexagonales Lächeln ja schon ein Overacten ansich ist. Keinem würd ich die Rolle mehr abnehmen als ihm. Richtig geil fand ich aber auch die Frau von Jack, die irgendwie total hässlich ist, sich dafür aber wohl nicht einmal schämte und gerade in den Angstmomenten wahres Können zeigt, in dem sie nicht einfach nur lame rumschreit und weint, sondern total von allen Geistern verlassen den Mund offen stehen hat, ihre Augen rausploppen lässt und so sicke Geräusche von sich gibt, das man sie ernst nehmen muss, da man sowas nicht einfach nur spielen kann. Ja sogar der kleine Junge ist mal NICHT nervig, wie 99 % aller anderen Kinderdarsteller, sondern fand eine super Nische zwischen Kind sein und realistischer Angst haben.

Das Buch von Stephen King habe ich selbst nicht gelesen, aber es heißt, das Stanley Kubrick sich relativ viel von der Vorlage entfernte. Und das war ganz offensichtlich gut so, wie die Neuverfilmung (TV 2-teiler, iirc) gezeigt hat. Überhaupt inszeniert Stanley Kubrick immer rather geil. Es gibt keine fancy Farbfilter, keine großartige Beleuchtungsspielerei oder wilde Schnitte. Alles wurde total nüchtern, aber mit super Bildkomposition gefilmt und hat so etwas von “langweilig” und “hurengeil” zugleich. Der Rest vom Film kommt etwas weird daher. Ich verstehe nicht alle Szenen und manche werden nach meinem Geschmack zu früh gezeigt. Des weiteren viel mir bei erneutem Anschauen auf, das diverse Szenen nicht mehr soo den Impact hatten, wie damals noch, als ich ihn zum ersten mal sah. Deswegen und wegen ein paar Kleinigkeiten gab’s dann doch einen Pen abzug. Aber mein Gott… es ist immer noch ein rather geil Film und definitiv einer der besten Horrorfilme aus den USA (/UK). +_°

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Alone

A L O N E
แฝด
Thailand 2007 | Regie: Banjong Pisanthanakun, Parkpoom Wongpoom

Pim (xD das deutsch-thailändische (?) Popsternchen Masha Wattanapanich) lebt zusammen mit ihrem Ehemann Wee (xD Vittaya Wasukraipaisan) in Südkorea. Ihr Leben verläuft seit dem Verlassen Thailands eher ruhig und ohne Zwischenfälle. Bis sie eines Tages einen Anruf aus Thailand bekommt und zurück muss. Ihre Mutter liegt nach einem Herzinfarkt im Sterben. Kaum in Thailand angekommen beschleicht sie ein ungutes Gefühl. Vor 10 Jahren noch hatte sie eine Schwester namens Ploy. Sie waren siamesische Zwillinge und Ploy starb bei dem Versuch beide zu trennen. Nur Pim überlebte und sieht nun Geister. Ihre Schwester etwa?

Das es so schnell gehen würde, hätte ich nicht gedacht. Vor geraumer Zeit stellte Penance die Frage in den Raum, wie man am besten Reviews schreibt. Dabei ging es unter anderem auch darum, was man nun am besten in’s Review mit rein packt. Ich dachte anfangs noch, das mich dieses Schicksal ohnehin nicht so schnell ereilen wird, aber tjo. Heute soll es soweit sein. Denn wie schreibe ich ein Review zu Alone? Schreibe ich zu wenig vom Inhalt, klingt es wie ein lamer Film. Schreibe ich zu viel ist es nicht mehr überraschend. Was tun? Ihr müsst mir also echt vertrauen, wenn ich sage, das Alone ziemlich geil ist.

Obwohl der Film ruhig anfängt, kommt er ziemlich schnell zur Sache. Pim muss wieder zurück nach Thailand, weil ihre Mutter im Krankenhaus liegt. Und zurück nach Thailand will Pim eigentlich eher ungern. Denn sie weiß ganz genau, was sie erwartet. Vor 10 Jahren starb Ihre Schwester beim Versuch beide zu trennen und in Südkore konnte Pim immerhin vor der Vergangenheit etwas flüchten. Nicht so in Thailand. Das alte Elternhaus, welches etwas an das Anwesen in Tale Of Two Sisters erinnert, Ploys Klamotten, der Duft, der in der Luft liegt – einfach alles erinnert sie an Ploy. Und schnell merkt Pim und wir, das da noch jemand ist und irgendwas von Pim will. Schon ab Minute 10 werfen die Regisseure, die schon für Shutter verantwortlich waren, düstere Momente, Schockszenen und den Geist in den Raum, ohne uns groß darauf vorzubereiten. Das ist anfangs nicht weiter schlimm, da die Gruselmomente eher konventionell daher kommen. Da darf der bellende, irgendetwas vorahnende Hund genauso wenig fehlen, wie der berüchtigte Blick in den Badezimmer Spiegel. Dazwischen aber finden wir immer wieder Szenen, die man so noch nicht zu sehen bekam und einem positiv im Gedächtnis bleiben. Genau an diesem Punkt darf auch nicht zuviel verraten werden, da nichts über das jungfräuliche Schauen dieses Filmes geht. Hier hören wir am besten auf und vergeben am besten schon die Penen.

Naja fast. Über die handwerklichen Eigenschaften von Alone kann und muss ich ja noch ein Wörtchen verlieren. Die Cinematographie von Niramon Ross, welcher schon für Shutter und The Dorm die Kamera schwang, ist – mal wieder – absolut sagenhaft, insich stimmig, farblich einfach nur wundervoll und mit viel viel DOF ausgestattet. In Shutter zeichnete sich schon ab, das hier jemand am Werk ist, der sein Handwerk versteht und in The Dorm gab’s dann die Bestätigung. Der Mann kann was, der Mann schafft es normale Szenerien wie Krankenhäuser bei Tag und einem eigentlich schönen alten Anwesen ganz ohne zuviel Schwarz oder gar Nebel fürchterlich aussehen zu lassen. Besonders hervorgehoben sei hier die Szene mit der halbtoten Mutter, die einem nur durch die Änderung der Beleuchtung am Set eine Gänsehaut beschert.

Wie Augen, so werden auch gleichermaßen die Ohren verwöhnt. Für das Sounddesign war Vanilla Sky verantwortlich und es hörte sich fast so an, als hätten jene auch schon bei Shutter ihre Finger am Computer gehabt. Was hier Soundmäßig abgeht, ist Highquality eerie Musik, bzw. Geräusche, die nie Klischeehaft klingen und richtig bumsen, wenn’s sein muss. Wer diesen Film nicht laut schaut, der verpasst ca. 50 % der Atmosphäre.

Kurzum, wem Shutter schon gefiel, dem ist Alone selbstverständlich erst recht an’s Herz zu legen aber auch wem Shutter zu… sagen wir wenig neues bot, auch dem sei Alone empfohlen.

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Untold Story

Untold Story
Herman Yau | HK 1993

Wong Chi-Hang (Anthony Wong) arbeitet im 8 Immortals Restaurant als Koch. Beim Mahjong spielen mit seinem Chef kommt es zu Streitereien. Wong schummelt beim Spielen und sein Boss will ihm deswegen kein Geld zahlen. Da greift Wong kurzerhand zum Hackebeil und streckt seinen Boss wieder. Danach übernimmt er einfach selbst das Restaurant und verkauft das Fleisch seines Bosses, der Kinder und der Frau als gefüllte Teigtaschen im besagten Restaurant. Als eines Tages die Überreste der Schwiegermutter am Strand auftauchen bekommt die Polizei Wind von der Sache und fängt an zu investigaten. Schnell haben sie einen Verdacht und beobachten Wong. Aber ihm ein Geständnis zu entlocken ist eine ganz andere Sache…

Einer der most famous CAT III HK Filmklassiker. Basierend auf einer teilweise wahren Begebenheit in Macau erzählt The Untold Story eine gar grausame Geschichte um Wong Chi-Hang und dessen Geschäftspraktiken. Dabei hebt sich der Film von anderen “Schockern” nicht unbedingt durch seine grafische Darstellung der Morde ab, sondern viel mehr durch die Szenen dazwischen. Wong ist sichtlich krank im Kopf, wäscht sich das Blut von den Händen mit seinem eigenen Urin, trinkt fremden Urin, schändet die Kassiererin und rammt ihr danach mehrere Essstäbchen rein und vor Kindern macht er selbstverständlich auch nicht halt. Und als wäre das nicht alles schon grausam genug, sehen wir immer wieder die Polizeitruppe um Sergeant Lee (Danny Lee), die für die ein oder andere witzige Szene sorgen. Mir persönlich gefielen die Szenen ansich, aber so wirklich in den Film wollen sie nicht passen. Mag sein das Herman Yau damit die damals in Macau übliche (?!) Polizeiarbeit kritisieren wollte, aber ich bin der Meinung, das man das hätte gleich lassen sollen. Gottseidank beeinflussen sie die brutaleren Szenen um Wong nicht im geringsten.

Diese sind vor allem durch den Soundtrack ziemlich übel. Düster, dreckig und fast schon Silent Hill mäßig, schafft der Soundtrack das i Tüpfelchen auf der Atmosphäre. Die abgetrennten Gliedmaßen sind dann auch handwerklich wirklich toll gemacht und Blut spritzt reichlich. Eigentlich alles, was man sich von einem Film dieser Art wünschen kann. Richtig nice fand ich dann aber noch, das die Polizei Wong ziemlich schnell auf die Schliche kommt, aber erst einmal zu tun hat, ein Geständnis aus ihm zu pressen. Ein gutes Stück Film handelt davon, wie Wong von der Polizei vermöbelt wird, von Knastinsassen vermöbelt wird und gar von der Krankenschwester gequält wird. Er ist aber auch ein sickes Arschloch. xD

Ein nice CAT III Film mit einer tollen Atmosphäre (Mal die Comedyszenen außer Acht gelassen), von dem ich nun gerne eine bessere DVD hätte, aber keine 50 EUR für die komische deutsche Box bezahlen will. Was tun?

Die City Connection DVD ist ja wirklich unter aller Kanone und hätte ich das vorher gewusst, hätte ich sie nicht einmal geschenkt genommen. Das Bild teilweise in 16:9, teilweise in 4:3 (???), viel zu hell sowieso und der Sound kann sich auch nicht zwischen Rauschen und Dumpfheit entscheiden. Das dann hin und wieder ein paar Untertitel fehlen ist für City Connection sicherlich Ehrensache. Da wundert mich etwas, wieso diese DVD das mit Abstand beste Cover von ALLEN hat. ~_°?

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Maniac Cop

Maniac Cop
(maniac cop | usa 1988 | william lustig | dvd: optimum home)

New York. Ein riesiger Kerl verkleidet sich als Polizist und ermordet wahllos Zivilisten. Die Stadt ist in Aufruhr. Doch könnte es sich wirklich um einen Cop handeln? Jack (Bruce Campbell) gerät unter Verdacht. Er versucht den wahren Täter zu finden.

Trashige Slasherklamotte produziert von Hollywoodlegende Larry Cohen, die selbst 1988 zirka 10 Jahre zu spät kam, um noch irgendeinen bleibenden Eindruck zu hinterlassen, jedoch immerhin von William Lustig (mittlerweile Geschäftsführer vom Kult-DVD-Label Blue Underground) angenehm zügig und sauber inszeniert wurde. Dass sich allerdings um den Film so eine Fangemeinde gebildet hat, ist mir nicht ganz verständlich. Insgesamt handelt es sich zwar um akzeptable Unterhaltung, der Maniac Cop an sich bleibt aber als Bösewicht zu blass und unscheinbar, um Freddy Krüger und Jason Vorhees Konkurrenz machen zu können. Auch Bruce Campbell versprüht noch lange nicht das Charisma, welches ihn später in Filmen wie Army Of Darkness und Bubba Ho-Tep zur Ikone machen wird und ist hauptsächlich damit beschäftigt, in den meisten Szenen hilflos umherzublicken.

Schade, dass der eigentlich gar nicht mal so simple Plot nicht weiter ausgebaut wurde. Denn Matt Cordell (gespielt von Robert Z’Dar), obwohl als Terror-Bulle ziemlich furchteinflößend, ist eigentlich gar keine von Grund auf böse Figur. Sein persönlicher Konflikt wird nur oberflächlich angeschnitten; eindeutig eine verpasste Chance.

Fazit: Grundsolider Durchschnitt, zusätzliche Sympathiepunkte angesichts der Beteiligten.

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Zimmer 1408

Zimmer 1408
1408 | USA 2007 | 94 min | Horror-Thriller | Mikael Håfström, John Cusack, Samuel L. Jackson

Mike Ensiln (John Cusack) lebt davon, Groschenromane über Hotels zu schreiben, in denen angeblich Geister hausen. Bald wird er auf das Dolphin Hotel in New York aufmerksam, wo es im Zimmer 1408 spuken soll. Die eindringlichen Warnungen des Hotelbesitzers Onin (Samuel L. Jackson) in den Wind schlagend, beschließt er, eine Nacht in dem Zimmer zu verbringen. Ein fataler Fehler, wie sich bald herausstellen soll.

Mikael Håfström erreicht mit Zimmer 1408 das, was nur sehr wenige Regisseure geschafft haben: Eine richtig gute Stephen King Verfilmung abzuliefern. Anfangs hatte ich ja eine gesunde Skepsis. Die meisten Verfilmungen von Stephen King Geschichten gehen gründlich in die Hose, von wenigen, dafür aber auch richtig brillanten Ausnahmen wie “The Green Mile”, “Christine” oder “The Shining” einmal abgesehen. Ein weiterer Punkt war, dass die Story von 1408 schon sehr der von Shining ähnelt. Meine Angst, dass wir mit Zimmer 1408 das Gleiche nochmal in Grün sehen dürfen, war allerdings absolut unbegründet. Der Schauplatz mag zwar ähnlich sein, doch spukt es in dem verfluchten Zimmer des New Yorker Hotels schon auf eine ganz andere Art und Weise als im Shining.


Der Regisseur schafft es, über den gesamten Film hinweg eine derartige Spannung aufzubauen, dass man sich zeitweise einfach nur noch wünscht, dass der Horror bald ein Ende nimmt. Das beginnt schon mit den unzähligen Warnungen des Hotelbesitzers, welcher verzweifelt Ensilm klarzumachen versucht, dass dieses Zimmer nicht so ist, wie die halbgaren Geisterbahngeschichten, über die der Autor sonst immer schreibt. Bis Mike dann endlich mal das Zimmer überhaupt erst betreten hat, vergeht eine (gefühlte) Ewigkeit, grandios in Szene gesetzt, perfekte Kameraeinstellungen, perfekte Musikuntermalung.

Endlich angekommen im Zimmer, wird unser Protagonist (und auch wir Zuschauer) erstmal bitter enttäuscht. Es erwartet ihn ein ganz gewöhnliches Hotelzimmer, keine Schocker, kein garnichts. Nur ein stinknormales Hotelzimmer. Hier wird übrigens fast der gesamte Rest des Filmes stattfinden, ein gewagtes Experiment, einen Schauplatz von vielleicht 40 m² für einen gesamten Film zu wählen. Wurde aber grandios umgesetzt! Kaum befindet sich Ensiln eine Weile in dem Zimmer, treten die ersten unnatürlichen Ereignisse auf. Und genau ab diesem Zeitpunkt wird der Film so richtig heftig. Ständig lebt man in der Angst, es könnte etwas passieren, eine ganze Stunde lang, ohne Pausen. Ein Schocker (die übrigens, sehr zu meiner Freude, überraschend unblutig sind, und das in der Zeit von Saw und Hostel ) jagt den nächsten, von Schocker zu Schocker verlieren wir ein bisschen mehr den Bezug zur Realität. Ich möchte allerdings nicht weiter darauf eingehen, da ich sonst eine Menge von dem Film verderben würde.


Technisch ist der Film sehr gut umgesetzt, obwohl ich schon bessere Effekte gesehen habe. Darauf kommts aber auch nicht an, sie erfüllen ihren Zweck und das reicht. Im Gegensatz zu anderen Kritikern empfand ich die Längen in der Mitte des Films keineswegs als störend, die trugen enorm zu der ausweglosen Situation, in welcher sich Ensiln befindet, bei.
Musikalisch spielt der Film sowieso in der absoluten Luxusklasse. Gabriel Yared, welcher für den Soundtrack zuständig war, zeigt was er drauf hat. Von Tinnitus-Passagen über Babygekreische, welches wie ein Stakkato über uns hereinbricht, bis hin zu vereinzelten Pianotönen wird hier dem Fan unheimlicher Musik alles geboten.
Am besten wird der Film so laut wie möglich genoßen, das macht ihn nochmal eine Stufe unheimlicher.

Alles in Allem kann ich sagen, dass dieser Film meine (sowieso schon hohen) Erwartungen bei weitem übertroffen hat. Selten hab ich mich in einem Film so gegruselt wie in “Zimmer 1408″. Dass der Film recht unblutig daherkommt, stört überhaupt nicht, im Gegenteil: Endlich mal wieder ein Werk, welches es versteht, ohne übertriebene Gore- und Splattereffekte zu schockieren.

Dafür gibts satte 4 Penen von mir.

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Intruder

Intruder
(恐怖雞 | hong kong 1997 | kan-cheung tsang | dvd: adrenafilm)

Die von den Behörden gesuchte Festlandchinesin Yieh Siu Yan ermordet eine Nutte, übernimmt ihre Identität und flieht nach Hong Kong. Dort trifft sie auf den Taxifahrer Chen Chi Min (Moses Chan), mit dem sie eine Nacht verbringt. Dann jedoch bricht sie ihm die Beine, fesselt ihn mit Klebeband an einen Tisch und lässt ihn dabei zu sehen, wie sie seine gesamte Familie um die Ecke bringt. Doch wozu das Ganze?

Intruder ist eine Milkyway-Produktion aus dem Jahre 1997, ein Jahr in dem die finanzielle Sicherheit der Produktionsfirma noch auf wackligen Beinen stand. Um so überraschender, dass gerade unter diesen Umständen der vorliegende Cat III-Thriller realisiert wurde. Dabei handelt es sich auch noch um das Regiedebüt Tsang Kan-Cheungs, der sonst hauptsächlich als Drehbuchautor (u. a. für Stephen Chow) tätig war und es bis heute ist. Kan-Cheung übertrifft hier in Sachen Düsterheit und Zynismus locker den ein Jahr später folgenden The Longest NiteIntruder ist nihilistisch, sadistisch und kompromisslos. Wu Chien-Lien spielt ihre Figur mit einer berechnenden Kaltblütigkeit, dass es einem Schauer über den Rücken treibt, vor allem, da wir bis zum letzten des Drittel absolut nichts über ihre Motive erfahren. Genau hier hebt sich der Film positiv ab, denn wo andere Thriller bereits früh einen Einblick in die Seele des Killers geben, wissen wir über Yieh Siu Yan überhaupt nichts. Als Zuschauer fühlt man sich daher so hilflos und gelähmt wie der an den Tisch gefesselte Moses Chan.

Die starke Charakterzeichnung hört hier nicht einfach auf. Obwohl der arme Taxifahrer eindeutig grausam gequält wird, können wir nicht wirklich Sympathie für ihn entwickeln; er hat seine Frau vertrieben, kümmert sich nicht um seine Tochter und hasst seine Mutter. Er weiß selbst, dass er ein Arschloch ist, ein Loser, der auch mit 30 Jahren nichts zustande gebracht hat. Erst als Yieh Siu Yan seine Angehörigen nach und nach ermordet, bereut er seine Fehler, sieht seinen Tod gar als verdient an. Aber Yieh Siu Yan tötet ihn nicht, die Spannung wird aufrecht erhalten. Im Verlauf des Films mischen sich immer neue Charaktere in das Geschehen ein, welche von Yieh Siu Yan beseitigt werden. Auch ihr kommen irgendwann moralische Bedenken, was sie aber nicht von ihren Taten abhält. Wenn am Ende ihre Motive endlich offengelegt werden, ist das Ganze nicht so recht glaubhaft – Der ganze Aufwand für das?, letztlich aber auch das eine ironische Note, vor allem im Hinblick auf das bitterböse Ende.

Technisch gibt es kaum etwas zu bemängeln: To-Stammkameramann Cheng Siu-Keung lässt das geringe Budget mit ausgeklügelten Kameraeinstellungen und einem ansehnlichen Spiel von Licht und Schatten schnell vergessen. Lediglich die Schnitte, insbesondere in den Gewaltszenen, sind oft sehr grobschlächtig. Auch Cacine Wongs quäkender Synthie-Score hätte nicht sein müssen; aber da war damals wohl einfach nicht mehr drin.

Im auf der DVD enthaltenen Textinterview sagt Kan-Cheung, Intruder sei zu einem gewissen Teil auch als politische Parabel zu verstehen. Für ihn ist der Film eine Reflexion seiner Unsicherheit und seines Misstrauens angesichts der Rückgabe Hong Kongs an China – das Tor war geöffnet für Millionen Festlandchinesen, die nun nach Hong Kong einreisen konnten. Millionen von Leuten, die man nicht kennt; Leute, die anders denken, kulturell völlig anders geprägt wurden und in anderen Lebensbedingungen aufwuchsen. Kan-Cheung war nur einer von vielen Einwohnern Hong Kongs, die so dachten.

Bis zum heutigen Tage sollte dieser Film seine einzige Regiearbeit bleiben. Intruder floppte gnadenlos an den Hong Konger Kinokassen – was von den Beteiligten auch genau so erwartet wurde. Dennoch produzierten To und Ka-fai seinen Film, einen der gemeinsten Thriller, den das HK-Kino jemals ausgespuckt hat. Qualität vor kommerziellem Potential – dieser Leitspruch hat sich bei Milkyway seit über 10 Jahren gehalten.

(Außer natürlich, man braucht mal wieder Kohle und haut schnell ‘ne Romcom raus, aber lasst mir mal meinen poetischen letzten Absatz. Sad )

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