Deadpool

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DEADPOOL

Tja, nachdem sich der Staub dann jetzt hoffentlich komplett gelegt hat, wollte ich mir dann das “Phänomen” Deadpool auch mal antun und gucken, was denn so unglaublich nice an dem Streifen ist. Immerhin hat er ja alle anderen R-Rated Movies einstimmig aus dem Wasser geblasen und ist mit mehr als 750 Millionen Dollar Einspielergebnis weltweit (Stand Ende März) nun der erfolgreichste Film, der in den Staaten eine Restricted-Bewertung erhalten hat. Das ganze ist dann auch dementsprechend simpel gehalten, mit viel Blut und Kopfschüssen und Schwertern, die in anderer Leute Körpern stecken. Und natürlich allerhand DEADPOOL-Shenanigans. Najo.

Story: Ryan Reynolds ist irgendwie Auftrags-Irgendwas, lernt ne heiße Frau kennen, kriegt Lungenkrebs, geht zum Antagonisten Ajax, der ihn mit nem Serum injiziert, was Mutantengene zum Leben erwecken soll. Ajax ist aber voll das Arschloch und lässt Reynolds richtig leiden. Das findet der gar nicht gut und verbringt den Rest des Films damit, Ajax zu finden und ihn um die Ecke zu bringen. Nebenbei muss er sich aber auch noch um seinen Ladyfriend kümmern, weil der von Ajax natürlich entführt wurde.

Ich hatte nicht viel erwartet und war letztendlich auch nicht sehr viel mehr positiv überrascht. Ja, der Film ist natürlich brutaler als alle anderen Superheldenflicks, aber ich finde, das macht ihn nicht unbedingt besser. Sehr viel komödisches Moment steckt in den Metzelszenen IMO nicht. Die hätten ohne das Blut genauso gut funktioniert. Da funktionieren die 4th-Wall-Breaks von Deadpool schon um einiges besser und waren genau die Stellen, die mich tatsächlich am meisten unterhalten haben. Unter anderem deswegen, weil Ryan Reynolds seine Sache als Deadpool einfach unglaublich gut erledigt. Der Typ ist in der Rolle echt geil aufgegangen und macht aus Deadpool genau den Charakter, den man halt auch so aus den Comics kennt: Einen besserwisserischen und um keine Aktion verlegenen cocksuren Antihelden, den wenig kümmert, bis es halt um seine Schnalle geht. Das könnte man jetzt als ein bisschen einseitig bezeichnen, aber hätte man Deadpool irgendwelche tieferen Charakterzüge verpasst, wäre das ganze sicherlich hart in die Hose gegangen. Denk ich. Deadpool ist halt eindimensional und das ist auch ganz okay so.

Ansonsten kann man auch schon nicht mehr viel erzählen. Es gibt zwei Cameos von Colossus und, dings, Negasonic, weil für mehr wohl keine Kohle da war und hin und wieder echt gute Anspielungen auf die Comics selbst, was alle Comicleser natürlich in helle Aufregung versetzt haben sollte. Alle anderen fragen sich, warum auf dem Kaffeebecher Rob L steht und haben genau die Tatsache aber in den nächsten 5 Sekunden wieder vergessen.

War okay. Halt ein Superheldenfilm(!!!!!) in brutal und stellenweise ganz witzig.

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Enter the Gungeon

Enter the Gungeon – Dodge Roll – Devolver Digital (PC)

Enter the Gungeon ist ein Top-Down Bullet Hell Roguelike mit zufallsgenerierten Dungeons, ganz ähnlich wie bei The Binding of Isaac und Nuclear Throne, nur ist Enter the Gungeon leider nicht so gut wie die beiden anderen. So ballert man sich relativ stumpf durch die einzelnen Etagen auf dem Weg nach unten, wobei jede Etage ein Level abschließt, an dessen Ende jeweils ein zufälliger Boss auf einen wartet. Hauptpunkt dabei ist die fehlende Motivation durch fehlende Abwechslung, denn im Grunde hat man nach einer Etage Gameplay so ziemlich alles gesehen, was das Spiel bietet.

Dabei hat Enter the Gungeon eigentlich hurenviel Shit, und damit meine ich ungefähr 34534589685635 Waffen und 546745967456ß3459 aktive und passive Items. Problem ist, dass man das ganze auf ca. 10 Waffen und 20 Items hätten runterbrechen können und es wäre am Ende ein durchaus vergleichbares Spiel dabei rausgekommen. So macht auch das Öffnen der Kisten, die beim Erkunden des Dungeon gefunden wrden können, wenig bis gar keinen Spaß, da man Waffen findet, die sich teilweise wirklich minimal unterscheiden. Beispiel: Es gibt eine Shotgun und eine Void Shotgun. Unterschied: Die Void Shotgun schießt etwas mehr Projektile, dafür weniger weit. Die Entscheidung, welche man nutzt, ist hinfällig, weil sich beide komplett gleich anfühlen. Und zu oft findet man Items, die für das Spielgeschehen kaum relevant sind und wenig hilfreich sind. Motivieren tut das jetzt nopes. Aka garnet. Aka Garnet?

GARNET!?

Ich weiß, Enter the Gungeon ist kein leichtes Spiel aber zu oft passieren chaotische Situationen, in denen man leicht die Hälfte seiner Lebensenergie einbüßt, was hart frustrierend ist. Größtes Problem: Das Nachladen. Die Entwickler Dodge Roll haben das Nachladen wohl als taktisches Element in Enter the Gungeon eingebaut, aber es macht das Gameplay unsinnig langatmig und frustrierend. Die Startwaffe z.B. des Convicts ist ein Revolver, bei dem das Leeren der Waffe genau so lange dauert, wie das Nachladen. Man wird also gezwungen, jede 2 Sekunden schießen nochmal 2 Sekunden zu warten, bis man wieder 2 Sekunden schießen kann, um dann wieder 2 Sekunden zu warten. Und das ist leider beim Großteil der Waffen in EtG so. Alter, lasst mich doch bitte einfach nur ballern!? Wo ist das Problem!?

Zwar gibt es eine Dodge Roll (HAHA, GET IT? DIE ENTWICKLER HEISSEN AUCH DODGE ROLL UND DIE DODGE ROLL IST EIN ZENTRALES GAMEPLAYELEMENT IN ENTER THE GUNGEON HAHAHAHHAHAHAAAAA! … Oh mann, ey.) , mit der man zwar einzelnen Schüssen ausweichen kann, die irgendwie aber oft mehr schadet als hilft? Man weicht einem Schuss aus und wird dann aber von einem weiteren getroffen, weil man nur in der ersten Hälfte der Roll unverwundbar ist. Und so springt man fröhlich in Gegnerschüsse rein, ohne es zu wollen. Ich packe dann gerne meine Skills als geübter Bullet Hell-Fanatiker aus und weiche einfach ohne Roll aus, was IMO viel besser funktioniert. Danke, Dodge Roll (GET IT?! HAHAHAHAH!).

Najopes, und sonst? Ich hab mir jetzt die Subquests nicht mehr angeguckt, weil ich auch einfach keinen Bock mehr hatte. So. Ist mir egal. Es sieht aber echt nice aus. Das Design ist top. Maike meinte, es wäre 3D, was ich richtig geil finde! Leider ist die Musik richtig scheiße. Keine Ahnung, was die Leute daran finden, aber für mich ist es nur langweiliges, shittiges Gedudel, was dudelt. Und mehr dudelt. Nuclear Throne ist da mit seinem oberfetten OST so viel weiter vorne. Apropos Nuclear Throne: Wenn ihr was WIRKLICH gutes und motivierendes und trotzdem beinhartes spielen wollt: Fucking Nuclear Throne, Bitches! Nuclear Throne hat geile Upgrades, man kann taktisch vorgehen, man kriegt viel mehr und bessere und abwechslungsreichere Waffen, man kann seinen Character unterschiedlich und auf völlig eigene Weise skillen, es ist einfach so unglaublich viel BESSER!

Sorry, Enter the Gungeon. Ich dachte du wärst gut. Ich meine, du siehst gut aus, aber da drunter ist leider nicht viel, was man anfassen könnte.

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Three Trapped Tigers – Silent Earthling

Three Trapped Tigers - Silent Earthling

Was Three Trapped Tigers auf Silent Earthling für Wände aufbauen, kann man nicht wirklich in Worte fassen. Es ist ein sich abwechselndes Feuer aus Farben und Explosionen und fetten Gitarrenriffs und noch fetteren Melodien und noch noch fetteren Schlagzeugkurven und meine Fresse, so viel Spaß hatte ich mit einer Platte schon lange nicht mehr! Fucking hell, ey. Das ganze klingt irgendwie verteufelt nach Animals As Leaders, mit dem Unterschied, dass Animals As Leaders ihre Wände mit Kraft und Gewalt aufbauen. Die Tigers setzen da mehr auf Finesse und Präzision und Detailreichtum. Beides bringt gleichermaßen viel Spaß, aber Silent Earthling bietet nochmal doppelt so viel Sound und Abwechslung und viel viel breites Grinsen in meinem Gesicht.

Three Trapped Tigers haben ein unglaubliches Gespür für Melodie und Sampleauswahl um dem Sound eine unmißverständliche Größe zu verleihen, die nicht nur aus dieser Kombination aus Synths und bretthartem Gitarrenrock kommen muss, aber so gut zusammenpasst, dass man sich fragt, ob vorher noch keiner auf diese Idee gekommen ist, oder ob Three Trapped Tigers einfach in ihrem Job so gut sind, dass das hier einfach besser klingt, als bei allen anderen. Das ist gleichzeitig so funky, als käme es straight aus den 70ern, so AESTHETIC, als käme es straight aus den 80ern, so voller Energie, als käme es straight aus den 90ern und so 2030, dass deine Mudder es wahrscheinlich nicht mehr erleben wird.

Dazu kommt, dass die Platte neben ihren absolut fantastisch aufgebauten Songs, die dickste Produktion bietet, die man möglicherweise in diesem Frühjahr 2016 finden wird. Ich weine jetzt noch der Blut Aus Nord 777-Trilogie hinterher, die unter einer wirklich flachen und eher amateurhaften Produktion litt (und die durch eine bessere Produktion noch so viel geiler gewesen wäre?), was aber wohl die ganze Black Metal Geschichte mit sich bringt. Darf halt eben nicht ZU gut klingen, sonst ist man nicht mehr true. Oder so. Keine Ahnung. Three Trapped Tigers halten sich zum Glück in anderen Sphären auf, und so können sie aus ihren Instrumenten noch das allerletzte an Sound rauskitzeln, was gerade noch in die Frequenzen passt. Man kann das Album wirklich weit nach oben ziehen. Weit weit nach oben. Da rauscht nix, da kratzt nix; das klingt, als ob man mit seinen Fingerspitzen über den Körper von Sara Jean Underwood streicht.

Einziges Manko dieser Flut ist, dass man teilweise Probleme hat, übergeordnete Strukturen zu erkennen, die für so ein monumentales Instrumentalalbum irgendwo schon ganz wichtig wären, damit man sich an irgendwas festhalten kann, um nicht komplett weggeblasen zu werden. Aber Silent Earthling bietet zum Glück genug Platz zum Durchatmen. Vor allem zum Ende hin. Ich kann es im Grunde kaum glauben, dass das erst deren zweites Album ist, weil es so ausgereift klingt, als ob die Jungs schon 30 Jahre Musik machen würden.

Ich halte das Teil für eines der besten Alben dieses Jahr. Was für ein Brett! Hilfe!

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The Revenant

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THE REVENANT

Tja, also: beeindruckend.

Allein die Eröffnungsszene ist so unglaublich dope und geil und mindblowing und alles andere danach ähnlich geil und dope produziert. Ich hörte, dass der Regisseur darauf bestand ausschließlich draußen zu drehen während all der Kälte und all dem Wind, damit die Schauspieler auch dementsprechend kaputt und miserable aussahen und das hat auch ziemlich gut geklappt. Unglaubliche Landschaftsaufnahmen, ein brontal fetter Tom Hardy (den ich immernoch liebe wie meinen eigenen Sohn); einziges Problem war leider DiCaprio mit seinen andauernden verkrampften Gesichtszügen, die mir irgendwann derbe auf den Sack gingen. Ja, ich weiß, er stirbt fast, aber HERRGOTT, kann er sich mal bitte am Riemen reißen!?

Der Rest war einfach nur Bombe und fett und großartig und der Film ging irgendwie drei Stunden mit Pause und fühlte sich aber eher wie eine halbe Stunde an. Nice!

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Hyper Light Drifter

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Hyper Light Drifter ist eine dieser Indieproduktionen, die obergeil aussehen und nebenbei ne ganze Menge Probleme haben. Ich hab sogar schon Leute gehört, die Hyper Light Drifter mit A Link to the Past vergleichen und da muss ich leider ganz laut und viel lachen. Hyper Light Drifter ist nie und nimmer ein 2D Action RPG und auch kein Action Adventure. Es ist im besten Fall ein schickes, isometrisches Hack ‘n Slay mit gerade so viel Tiefgang, dass man es mit einem “Ja, aber…” ganz gut rechtfertigen könnte. Aber fangen wir mal mit den tollen Sachen an.

Es sieht echt verdammt großartig aus. Ich meine, aus Pixelgrafik kann man ja eh die wundervollsten Sachen bauen, und hier hat man dran gedacht, mehr auf Style zu achten, als auf alles andere. Es ist einfach fett. Bei den Hintergründen ist es vor allem der Detailgrad, der einem auffällt. Es gibt kaum erkennbare Muster oder sich wiederholende Elemente. Überall gibt es irgendwelches Zeug zu bewundern. Skelette, Leichenhaufen, marode Geschütztürme, und hier und da auch schon mal der Kopf eines seltsam aussehenden Giganten. Es blitzt und blinkt, Wasser fließt, Fahnen wehen, Gras bewegt sich, überall sind kleine Lichter versteckt. UND SO VIELE FARBEN! Sehr hübsch alles. Bleibt leider durch die wenigen Schattierungen irgendwie… “flach”, ist aber nicht schlimm. Und die Animationen, tja, also, poah. POAH! Es gibt zwar relativ wenige Gegnerarten, aber die sind alle beinhart gut animiert. Der Light Drifter natürlich auch. Die Bosse schießen aber den Vogel ab. Ich finde das schon ziemlich beeindruckend.

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Auch der Sound macht durchaus was her. Der Soundtrack ist von Disasterpeace und ja, es klingt leider ein bisschen zu sehr nach FEZ. Also, es klingt wirklich sehr wie FEZ. Irgendwo hab ich auch den Namen Baths gelesen, und wer den kennt, sollte bescheid wissen. Obsidian ist beschte Album. Ich empfehle euch das hier ausdrücklich. Perfekt zum Bahnfahren an verregneten Novembertagen. Hin und wieder kriegt man ein bisschen was an Ambientsounds mit, aber meist klingt es leider zu sehr nach FEZ. Also, das ist jetzt nicht schlimm oder so, aber man kennt es halt. Und das muss nicht unbedingt sein. Hey, Richard: Bisschen den Reverb rausnehmen und neue Soft Synths besorgen könnte helfen. Protip von mir. Weißte bescheid.

Es spielt sich wie warme Butter! Die Steuerung ist super responsive und geht nach ein paar Minuten locker von der Hand. Fühlt sich alles sehr natürlich und neutral an. An die Timings von Angriff und Ausweichen muss man sich allerdings erstmal gewöhnen, sonst fällt man relativ schnell hart auf die Schnauze. Hyper Light Drifter ist kein leichtes Spiel und es braucht durchaus etwas Einarbeitung, bis man die Bewegungsmuster der Gegner raus hat, um entsprechend reagieren zu können. In seinen besten Momenten ist Hyper Light Drifter fordernd bis unerbittlich und seeeehr befriedigend. Vor allem wenn es gegen die Bosse geht, muss man Durchhaltevermögen beweisen und seine allerbesten Reflexe auspacken. Es ist kein Titan Souls, aber es ist auch kein Strandspaziergang mit deiner rolligen Freundin. Also wachsam bleiben.

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In seinen schlechtesten Momenten ist Hyper Light Drifter frustrierender, flachbrustiger Bockmist, den ich unverzüglich und ohne Gnade von meiner Festplatte gebrannt hätte, wäre da nicht die Hoffnung gewesen, durch das Durchspielen wenigstens IRGENDWAS über die Story oder den Protagonisten zu erfahren. Aber nö. Nix. Null. Manche Designentscheidungen sind so aberwitzig, dass ich sie mir nur so erklären kann, das Spiel durch fast unüberwindbare Hürden künstlich in die Länge zu ziehen. Aber fangen wir vorne an.

Spielerisch ist Hyper Light Drifter dürftig. Es gibt ein Schwert, für das man drei Techniken erlernen kann, einen Dash zum Ausweichen, den man ebenfalls dreimal aufleveln kann, mehrere Pistolen und Gewehre für den Fernkampf, und eine Granate. Dat war’s. Die Suche nach Geheimnissen besteht in den meisten Fällen daraus, planlos an den Rändern der Wege entlang zu laufen, um darauf zu hoffen, dass irgendwo ein versteckter Durchgang ist, den man nicht sieht. Gegenstände zum Erkunden gibt’s überhaupt keine. Daher hinkt der Vergleich zu A Link to the Past wie ein einbeiniges Minenopfer ohne Krücken. Auch das Spielprinzip ist irgendwie lame. Man tut im Grunde nichts außer in jedem Areal (Norden, Osten, Süden, Westen) genügend (drei) Schlüsselfragmente zu sammeln, damit die Tür zum Boss aufgeht.

Und wie gesagt: Es sieht bombig aus, aber Hyper Light Drifter macht aus seiner wundervollen, verträumten Grafik überhaupt nichts. Dadurch, dass es im Grunde keine nachvollziehbare Story gibt, keinerlei Erklärungen über die Welt, Charaktere oder Hintergründe, bleibt Hyper Light Drifter eine vollkommen leere Kulisse, die man zwar irgendwie erlebt, aber zu der man keinen Bezug aufbaut. Einzig die kleinen Bildergeschichten, die von NPCs erzählt werden, haben immerhin etwas erzählerisches. Und teilweise ist das ziemlich cool abgefucktes Zeug. Ansonsten beschränkt es sich auf: “Häh?” “Wat?” “Wieso ist da jetzt wieder dieser schwarze Hund?” “Warum muss ich diese vier Pfeiler aufrichten?” “Was war das für ne Explosion am Anfang?” “Und warum huste ich andauernd Blut?” “Und was spielen diese gigantischen Riesen für ne Rolle?” “Und was passiert am Ende?” “Häh?” “HÄH?” Mag sein, dass durch das Finden der Secrets die ganze Geschichte klarer wird, aber das tu ich mir nicht an.

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Weil, hier ist das Ding: Hyper Light Drifter büßt seine brontal gute Spielbarkeit durch eben absolut beschissenes Design ein. Man kann nicht blocken, nur mit dem Dash ausweichen. Es gibt auch keinen wirklichen Cooldown, nachdem man getroffen wurde und das Anwenden des Heiltranks dauert ein, zwei Sekunden, in denen man sich nicht bewegen, aber natürlich getroffen werden kann. UND JETZT KOMMT’S GANZ DICKE: Hin und wieder Andauernd werden Teile der Umgebung in viel zu kleine Arenen abgeteilt, die KOMPLETT VOLL MIT GEGNERN SIND, aus denen man sich freikämpfen muss. Folge: Man stirbt innerhalb von Millisekunden und weiß überhaupt nicht, was passiert ist. Dann versucht man’s noch mal – mit dem haargenau gleichen Ergebnis wie beim ersten Mal. Und dann noch mal, und noch mal, und noch mal UND NOCH MAL UUUUUNNNNND NOOOOOCH MAAAAAAAAAAL! Diese Abschnitte sind fucking frustrierend und in meinen Augen vollkommen unnötig, denn das solide Gameplay ist dann nur noch Glücksspiel und Buttonmashing. Die Bosse sind da ne ganz andere Nummer. Die kann man mit genügend Skill locker zerlegen und das fühlt sich in meiner Hose richtig gut an. Diese beschissene Gegnerflut ist so eine cheape Drecksscheiße, wie ich sie selten erlebt habe. Dann hat man für den Boss nichts mehr zum Heilen und muss den ganzen Weg noch mal laufen. Mein Gott, war ich sauer. MEIN GOTT, BIN ICH SAUER!

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Hyper Light Drifter hat viel versprochen und nicht delivered. Es sieht super aus. Es spielt sich an sich toll. Es ist leider komplett frei von Geschichte. Man hätte so viel draus machen können. Es ist abwechselnd Kindergeburtstag und Pulsadern aufschneiden. Es hat unglaublich dicke Designflaws, die man mit schicker Grafik nicht verbergen kann. Und nein, es ist kein Zelda/Diablo-Hybrid. Seid ihr behindert?

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Momodora

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Momodora: Reverie under the Moonlight – 2016 – WindowsCutes, kleines Metroidvania von basically einem Typen. Hat nice Atmosphäre, nice Animationen und ziemlich straightes Gameplay. Teilweise knackiger Schwierigkeitsgrad, vor allem bei zwei Bossen, für die man gute Reflexe braucht. Ist im Grunde Metroidvania Light mit etwas weniger Items, weniger Secrets und weniger Karte zum Erkunden. Es gibt verschlossene Türen, für die man Schlüssel braucht, oder für die man Bosse besiegen muss. Man hat ein Blatt, mit dem man schlagen kann und einen Bogen, mit dem man schießen kann. Das Feeling in den Fights ist ziemlich nice und präzise, und man braucht tatsächlich ein bisschen Skill, um nicht komplett unterzugehen.Image Image

Audio und Grafik ist erste Sahne. Es gibt relativ wenig Musik, meist nur so Ambientsounds im Hintergrund, was der Atmosphäre aber zu Gute kommt. Animationen sind supersmooth und supercute und es sieht so aus, als ob da ne Menge liebevoller Handarbeit drinsteckt. Ich approve. :daumen: Story ist im Grunde nebensächlich.

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Hat man in 4 Stunden durch. Wollte danach mehr.

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M-Project – No Alternative

M-Project – No Alternative (2010)
Erschienen bei GUHROOVY (DQC-527)

Japan ist, was die Musikproduktion angeht, Mitte der 90er Jahre stehengeblieben und weigert sich seitdem erfolgreich, auch nur den kleinsten Schritt nach vorne zu machen. Man bekommt den Eindruck, irgendwer ganz oben hätte das so entschieden, und wie die konservativen Japaner halt so sind, dachten die sich wahrscheinlich “Ach joah, das kann eigentlich alles garnicht so schlecht sein. Schuster, bleib bei deinen Leisten heißt doch das Sprichwort, gell? UND ALLES, WAS NICHT JAPANISCH IST, RAUS!”. Anders kann man sich den neuesten Longplayer von M-Project nicht erklären.

Stellt euch vor, ihr seid zurück in, sagen wir mal, 1995, und ihr tragt verdammt hässliche Klamotten. Also wirklich das absolut Hinterste, was ihr noch in eurem Kleiderschrank gefunden habt. Gepunktete Leggins und so. Unterste Kanone. Der Rave wird im Moment von findigen Produzenten ausgeschlachtet und erlebt – vor allem in Deutschland – in populären Kreisen seine Renaissance, die Holländer basteln fleißig an ihren Anthems, während die Engländer den Acid noch nicht ganz verdaut haben. Und alles ist irgendwie echt geil. Nur die Musik nicht.

Seit knapp 10 Jahren finden die Japaner diesen peinlichen Abschnitt der Musikgeschichte wahnsinnig interessant und tun alles, um ihn nicht in der Versenkung verschwinden zu lassen. Während alle Welt mittlerweile im Post-Punk, Lo-Fi Indie oder Psychedelic Rock angekommen ist und einen revolutionären Sound nach dem anderen raushaut, produzieren unsere kleinen Freunde mit den kurzen Nasen seit 10 Jahren Musik, die gute 15 Jahre alt ist. Entspannt im 4/4-Takt bei betonfesten 160-180 BPM. Aber die LDP war ja auch fast 50 Jahre an der Macht. Das färbt bestimmt ab.

Bezeichnenderweise heißt der Opener von No Alternative “The Future Is Now”. Ob das nun knallhart kalkulierte Satire oder tatsächlich ernst gemeint ist, kann ich nicht so genau sagen. Wahrscheinlich ein bisschen von beidem. Die Platte braucht ganze 44 Sekunden um von einem Intro-Breakbeat in das gewohnte oder lang vergessene Unfz Unfz Unfz Unfz umzuschalten und gibt dieses bis zum letzten Track auch nicht mehr aus der Hand. Ein paar Claps und zwei Hoover-Spuren später ist man auch schon tief drin.

Und jetzt kommen die zwei Worte, die mich mindestens fünf vier Freundschaften kosten werden: Ich mag’s. Nein, jetzt echt. Ich konnte mir das Lachen und das lauthalse “IS DES GEIL!” beim Hören der Previews nicht verkneifen. Ich hab wirklich ganz mächtig Spaß an diesem Scheiss. No Alternative ist das Äquivalent zu den Mega Hits-Samplern der 90er Jahre, die HartzIV-lern auch heute noch feuchte Träume bescheren und ich fahr da voll drauf ab. Ich würde nie offen zugeben, dass ich No Alternative allen Ernstes hören würde, aber genau wie die Sachen von DJ Sharpnel hat es diesen unmißverständlichen und unverkennbaren Fun-/Trashcharakter, dem ich mich nicht entziehen kann. Ja, es ist oberflächlich. Ja, die Melodien hat man alle mit Sicherheit in der Mischung schonmal irgendwo gehört und nein, ich werde mich hier nicht in irgendwelchen Beschreibungen von Beat- oder Samplestrukturen ergehen, weil es im Grunde keine gibt. Es klingt alles gleich schlecht und hat man das Album einmal durch, gibt es null Anreiz, sich das Zeug nochmal reinzuziehen. Es sei denn, man ist WIRKLICH hackenstramm. Es ist die nüchternste und einfachste Form von Partymusik, die man überhaupt produzieren kann. Es steckt keinerlei Anstrengung in diesen Stücken. Nichts, was irgendwie charakteristischen Wiedererkennungswert hätte. Austauschbar. Eben Happy Hardcore in Reinform. Was soll ich dazu noch mehr sagen?

Wer neugierig geworden ist (und nebenbei nicht ganz astrein im Kopf): Some Crappy Uploads hat das Teil als Download. Alle anderen machen zukünftig einen weiten Bogen um mich. Ich überlege ernsthaft mir diesen Shit zu kaufen. Kann mich bitte jemand davon abhalten?

Gibt’s zu kaufen bei: J-Core
Gibt’s zum Vorhören bei: Youtube

Für: Partys, auf denen man rausgeschmissen wird.

Gegen: Freunde.

HADOUKEN! – Music For An Accelerated Culture

 

HADOUKEN! – Music For An Accelerated Culture

Schelm wer Böses bei dem Bandnamen denkt, aber so ganz falsch liegt man damit nicht. Hadouken! sind eine Ausgeburt der 80er Videogame- und Internetgeneration und so ist es kaum verwunderlich, dass sie über Playstations, iTunes, Google, MSN und vor allem eines singen: Party. Viel charakteristischer als die Texte, die hier im feinsten British English abwechselnd entweder gesprochen, gesungen oder geschrien werden, ist aber der Sound, bei dem schriftliche Erklärungsversuche kläglich in einer dunklen Ecke verrotten.

Manche mögen anmerken, dass der Sound von Hadouken! in eine hörbar ähnliche Richtung geht, wie der von der Sonic Boom Foundation. Ob das nun Zufall ist oder der Ausdruck von Ideenlosigkeit, wenn es darum geht seinem Sound den richtigen Street Fighter-Begriff zu verpassen (ich nenne meine Elektroband dann später mal “TIGER TIGER, TIGER UPPERCUUUT!”), sei mal dahingestellt. Und ja, H! und die SBF klingen vergleichbar. Größter Unterschied ist aber, dass die Synthesizer bei SBF als Unterstützung genutzt werden, bei H! allerdings klar im Vordergrund stehen und genau das ist auch der Grund, warum H! so eine Power entwickeln kann.

Die Synthesizerkonstruktionen auf Music For An Accelerated Culture sind Wahnsinn. Paart man diese mit rotzigem Gitarrensound, Breakbeats, dem heftigen Einsatz vom Hoover, einem immer präsenten Bass und schnellen Raps, braucht man nicht mal zwei Bier und einen Kurzen und man springt irgendwann schreiend und mit wild rudernden Armen unweigerlich durch die Bude, das es nur so knallt.

Aber es ist nicht alles so geil, wie es vielleicht klingt, denn H! hat ein Problem, was im folgenden, ursprünglich positiv gemeinten Zitat, zum Ausdruck kommt: ‘Music for an Accelerated Culture’ couldn’t be more zeitgeisty if it tried. Man hat immer ein bisschen den Eindruck, dass H! krampfhaft versucht haben, ihre Musik auf das Heute zuzuschneiden, so hip wie möglich zu sein. Dabei bewegen sie sich aber zwangsläufig immer auf der sicheren Seite, bloß kein Ausbrechen aus dem eigenen Style. Auch verliert das Album ungefähr nach der Hälfte der Tracks ein bisschen an Fahrt, endet dafür aber mit dem letzten Titel, der einen Auflug in den Dub/Grime-Bereich wagt, umso überraschender.

Music For An Accelerated Culture ist das, was es ist. Music For An Accelerated Culture. Eine Kultur, die genau das von einer Band erwartet, was Hadouken! bringt. Party, Spaß, Party und Party. Es ist allerdings fraglich, ob die Platte das Altern übersteht. Wer damit kein Problem hat, wird mit exzellenter Abgehmucke bedient. Darf man allerdings nicht zu oft hören.

http://www.myspace.com/hadoukenuk

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Burial – Untrue

Burial - Untrue.

B U R I A L – UNTRUE. HDBCD002

Ich hasse Dubstep. Dubstep ist das, was am Ende übrigbleibt, wenn man dem Drum & Bass jeglichen Style entzieht und dafür eine Mischung aus Lameness, Langeweile und einem kläglichen Rest 2Step zuführt. Es ist nichtmal 2Step Light, es ist einfach Crap.

Ginge es allein nach Burial, würde ich Dubstep lieben. Vergöttern, verehren, ihm jegliches Opfer darbringen, was ich zur Verfügung hätte. Katzen, Ziegen, Söhne, Jungfrauen, you name it. Scheissegal.

Ich müsste eigentlich lernen, mal aufräumen, Persona 3 weiterspielen, spülen, Sachen für die Uni erledigen aber ich kanns nicht. Ich kann es nicht. Was ich zur Zeit kann, ist in meinem dunklen Wohnzimmer auf dem Sofa zu liegen und zu hören. Immer und immer wieder.

Tiefe Bassläufe mit den gewohnten Stepbreaks, überlagert von atmosphärischen Melodien, garniert mit verzerrten, abgeschnittenen und neu zusammengefügten, souligen Lyrics. Fast das ganze Album hindurch. Von ein, zwei Tracks, die ohne Breaks auskommen, mal abgesehen. Aber auch die haben es – nichtsdestoweniger – verdammt in sich.

Wenn man das Album das erste mal hört, hat man den Eindruck, dass alles irgendwie gleich klingt und das ist tatsächlich zu einem gewissen Grad der Fall. Liegt mitunter auch am Dubstep selber. Aber je öfter man es hört, desto mehr Feinheiten fallen einem auf. Dabei ist das Album sehr minimalistisch gehalten. Man wird nicht vom Sound überrollt. Eher ganz im Gegenteil. Viele Tracks sind sehr filigran, kaum greifbar und doch ziehen sie einen tief, tief rein. Oft sogar runter. Öfter als einem möglicherweise lieb ist.

Freunde von atmosphärischen, hurendeepen Stepzeug müssen das Teil haben. Alle anderen sagen vielleicht eher “Klingt ja doch alles gleich.”.

Ich weiß nicht, was dem Typen widerfahren sein muss, um solche Musik machen zu können. Burial gibt nämlich keine Interviews.

Wozu auch?

Halo 3


Finish the Food!

HALO 3, Xbox360, Bungie

Ich habe kein Fernsehen, also weiß ich nicht, inwieweit die Werbemaschinerie für Halo 3 auch Deutschland erfasst hat aber nach fast zehn Monaten Werbekampagne in den USA bin ich mir sicher, dass die Spielerschaft in Deutschland ebenfalls von der Believe-Kampagne nicht verschont wurde. Da ihr es also alle kennen und gespielt haben solltet, werde ich mich darauf konzentrieren zu erklären, warum Halo 3 einen Großteil von Wertungen gekriegt hat, die unverständlicher nicht sein könnten.

Believe!

Zehn Monate Werbekampagne. Fast ein ganzes Jahr waren die US-Haushalte zugepflastert mit der großen, blauen drei. Und nicht nur die. Microsoft kollaborierte in dieser Zeit mit Burger King, Mountain Dew, selbst Linkin Parks Tournee wurde von Halo 3 gesponsort. Hinzu kamen 7-Eleven, Samsung und Comcast. Die ganze Nation war eingeschworen auf ein Motto: Finish the fight! Und es hat funktioniert. Zeitschriften und Onlineportale überschlugen sich mit perfekten Wertungen, 100%, 10/10, 100 Punkte. Halo 3 war das perfekte Spiel.

Believe.

Aber das ist es nicht wirklich. Durch die Werbekampagne hatte Microsoft einen Zustand erreicht, indem ein Zweifeln an den Qualitäten des Spiels kaum mehr möglich war. Die alles durchdringende Präsenz, die lange Werbezeitspanne von zehn Monaten und die immer wieder erhobenen Talking Points führten dazu, dass tatsächlich alle anfingen zu glauben, alle den Kampf zuende bringen wollten. Für Kritik war in so einen Szenario einfach kein Platz mehr. Und das Spiel wurde nebensächlich. Es ging nicht mehr darum, Halo 3 zu spielen, es ging darum, etwas zu besitzen, was als Heiland des Spielens angepriesen wurde.

125 Millionen Dollar am ersten Tag. Eine Million Vorbestellungen. KANN so ein Spiel überhaupt irgendwelche schlechten Punkte besitzen?

Believe?

Halo 3 ist kein schlechtes Spiel. Halo 3 sieht sehr gut aus, der Sound und die damit verbundene Atmosphäre ist hervorragend, es spielt sich großartig und es macht Spaß. Besonders spannend waren die Fahrzeugsektionen, in denen man mit verschiedenen Vehikeln, verschiedenen feindlichen Vehikeln die Hölle heiß machen konnte. Leider muss man zwangsweise immer den Fahrersitz übernehmen, da die NPCs doof wie Knäckebrot sind, schonmal versuchen einen Berg zu verschieben oder einen unendlich tiefen Abgrund als echt gute Straße ansehen. Leider sind die Kollegen am MG, Raketenwerfer oder Laser nicht viel besser, denn die kümmern sich eher darum den Verbündeten das Leben zur Hölle zu machen, anstatt tatsächlich dabei mitzuwirken die scheiss Erde und alles Leben in der Galaxie vor ihrer Vernichtung zu retten.

Achja, die Story. Ich habe nur Halo 1 gespielt, weiß also nicht was in Halo 2 passiert aber da Halo 1 gänzlich ohne Story auskam, bin ich mir sicher in Halo 2 eine Menge wichtiges Zeug verpasst zu haben, denn Halo 3 beginnt einfach mal mittendrin. Das ist natürlich eine tolle Sache für Fans, die nicht unbedingt nochmal den ganzen Rotz, der vorher passiert ist, durchgehen wollen, aber wer in Halo 3 eine abgeschlossene Storyline erwartet, erlebt eine böse Überraschung. Man MUSS vorher mindestens Teil 2 gespielt haben.

Irgendein Alienschwein will also mit einer Arche die drei Ringwelten aktivieren und alles Leben vernichten, Cortana hat die Lösung für das Problem parat, ist aber leider gerade nicht da und nebenbei muss man noch eine Alienrasse namens Flood übern Haufen ballern, die sich kurzfristig dazu entschlossen hat, die Erde und die Ringwelten zu überrennen. Klingt wenig spektakulär. Und vor allem kurz. Das ist wohlmöglich das größte Problem von Halo 3.

Man kann den Singleplayer mit allem drum und dran in 6 Stunden durchspielen. Eigentlich eine recht normale Spielzeit heutzutage. Leider haben Bungie versucht in diesen sechs Stunden so etwas wie eine epische Story unterzubringen und sind kläglich damit auf die Schnauze gefallen. Immerhin geht es hier um das Leben in der gesamten Galaxis. Den letzten Teil eines langen, erbitterten Kampfes. Um den galaktischen Genozid zu verhindern muss man in Halo 3 zwei Luftabwehrgeschütze zerstören, drei Schalter umlegen, drei große Panzer auf Beinen vernichten und Cortana finden. Das wär’s. Fertig. Ende. Aus. You finished the fight.

Hinzu kommt, dass Freund und Feind wechseln wie ich Socken oder T-Shirts am Tag. Zu Beginn kämpft man gegen die Covenants, dann kurz mit den Covenants gegen die Flood, dann für zehn Minuten mit den Floods wieder gegen die Covenants und dann, oh, oh, wartet, wieder mit den Covenants gegen die Floods. Und nein, da gibt’s keine Storytwists, das passiert einfach. Deal with it.

Das Problem, das ich persönlich mit den Floods hatte, war der Schwierigkeitsgrad dieser neuen Rasse. Die Floods können nämlich mit Sporen (schnelle, kleine Biester mit Tentakeln) die Körper von schon getöteten Feinden infizieren und so zu neuen Gegnern werden. Das können sie auch mit ihren eigenen. Im letzten Abschnitt, in einem der Schiffe der Flood ging es dann soweit, dass ich jeden Gegner mindestens fünfmal mit der Plasma Rifle übern Haufen schiessen musste, da die Schiffe der Flood einerseits zu 50% aus Fleisch (FLEEEEEISCH!) bestehen und an den Wänden überall Brutstätten dieser Sporen hängen. Man ballert also aus Versehen eines dieser Nester auf und BOOM! 7346563456345 Sporen fallen wie fette Kinder über Schokokuchen über die toten Leiber her und verwandeln sich in 632453538475 Berserker, denen man nur mit explosiver Munition zu Leibe rücken kann. Das ganze sah dann so aus:

10 HIT NEST WITH EXPLOSIVES
20 KILL EVERYTHING THAT MOVES (AGAIN)
30 GOTO 10

Der letzte Bossfight hingegen war ein Witz.

Aber das macht nichts, denn Halo 3 sieht immernoch super aus. Dabei war das Gejammere so groß, nachdem herauskam, dass Halo 3 nicht in HD-Resolution läuft, sondern in irgendwie 1152×640. Der Grund dafür kam kurz danach:

Halo 3 uses not one, but two frame buffers – both of which render at 1152×640 pixels. The reason we chose this slightly unorthodox resolution and this very complex use of two buffers is simple enough to see – lighting. We wanted to preserve as much dynamic range as possible – so we use one for the high dynamic range and one for the low dynamic range values. Both are combined to create the finished on screen image.

Nein, ihr wolltet nicht as much dynamic range as possible preserven. Ihr wolltet, dass ich kotze, weil ich bei dem ganzen HDR nicht mehr erkenne, wo die Gegner stehen und ich blind in schwarze Umgebung ballern muss, um zu sehen, ob ich möglicherweise überhaupt IRGENDWAS treffe. Bungie hat es dermaßen mit HDR übertrieben, dass ich allen Grafikern in den Hals scheissen müsste. Zugegeben sind solche Stellen eher selten im Spiel aber jedesmal wenn man zum Himmel steht, verwandelt derselbige sich in gleißendes Licht und die Umgebung tatsächlich in schwarz. Schwarz! Doom 3 Style.

Das andere Problem, das ich mit der Grafik habe ist das eingeschränkte Sichtfeld. Ich besitze keinen HD-Fernseher aber will man Halo 3 wirklich genießen, braucht man einen, wenn man sich nicht alle halbe Sekunde umgucken will. Die Waffen tun ihr Übriges, um einen die Sicht teilweise zu versperren. Nicht selten bin ich gestorben, weil ich Gegner einfach nicht gesehen habe.

Das alles ist ganz und garnicht perfekt. Die Story ist ein Witz, das Gameplay zu linear und zu repetitiv, das Spiel an sich viel zu kurz. Und oh, der Multiplayer natürlich erste Sahne, wären da nicht die anderen Spieler. Wenn ich schreiende Kinder will, fahre ich U-Bahn.

Trotzdem sieht’s gut aus, spielt sich butterweich, der Sound ist über alle Kritik erhaben, auch wenn die deutsche Synchronisation (übrigens im Spiel nicht wählbar, selbst wenn man seine Konsole auf Englisch und die Location auf US stellt, bleiben die Stimmen deutsch) zwischen koreanischem B-Movie Zombiefilm und früher El Hazard/Wind of Amnesia-Animesynchro hin und herpendelt.

Ich habe also den Kampf beendet. Und irgendwie fühlt es sich an, als wäre ich kurz zu Burger King gefahren.